Über Hamleypa ist nicht sehr viel bekannt, außer dass
die Gruppe 2007 gegründet wurde und es 2008 zu einem Demo in
Kleinstauflage kam, ehe diesen Sommer die MCD Aus Augen wie Tau ein Feuer entfacht erschien. Wenn man Ein- und Ausleitung sowie die Überleitung Umkehr abzieht, bleiben vier Lieder übrig, die im atmosphärischen und melodisch eingefärbten Black Metal angesiedelt sind. Hamleypa
versteift sich dabei allerdings nicht zu sehr und ausschließlich auf
dunkle Melodieführungen sondern spielt auch grimmig und rumpelig auf,
wie das Lied Tore zu den Sternen beweist. Hier lässt sich noch
nicht erahnen wohin die Reise gehen wird, denn der Black Metal der hier
geboten wird, ist dezidiert grell und rau, der Kreischgesang intensiv
und harsch. Das Tempo variiert dabei von schleppend über mittelschnell
bis schnell. Das direkt folgende Ewighain ist dann aber zur
Gänze ein langsames, ruhiges Stück in dem es neben Klargesangseinlagen
auch sehr dezente Keyboardanschläge im Hintergrund zu hören gibt. Ist
ganz nett, haut mich aber nicht vom Hocker. Umkehr fungiert in
der Mitte des Werks als kurze Überleitung, in der neben dem Plätschern
eines Baches die Akustikgitarre zu hören ist.
Melodisch, atmosphärisch und mit kurzen Chorgesangsandeutungen geht es mit Heimaterde
weiter. Das Tempo ist durchgehend langsam und die ruhige, melodische
Spielweise an den Instrumenten steht in Wechselwirkung zum
eindringlichen und stark verzerrten Kreischgesang. Irgendwie entwickelt
das Lied aufgrund seiner Länge und Eingängigkeit einen gewissen
hypnotischen Sog. Punktuell erinnert mich der Gesang und das dezente
Keyboard hier sogar entfernt an Bilskirnir. Bisher erwies sich Hamleypa recht vielseitig. Allerdings fehlt ja noch ein Lied. ...und nichts ist geblieben
ist mit einer Länge von etwas mehr als zehn Minuten das längste und
zugleich stärkste Lied. Es wartet mit großartigen melodischen Riffs
auf, die mich stark an das Lied Queen of the Borrowed Light von Wolves in the Throne Room
erinnern. Sie stehen düster und schwer im Hintergrund, während im
Vordergrund der bissige Gesang und das laute, phasenweise schnelle und
wüste Getrommel zu hören ist. In ...und nichts ist geblieben zeigt sich Hamleypa
von der besten Seite und präsentiert ein intensives Lied mit tollem
Spannungsaufbau und feinem Gespür für Melodik und Dramatik.
Aus Augen wie Tau ein Feuer entfacht ist eine
abwechslungsreiche Veröffentlichung, die jedoch keiner klaren Linie
folgt. Der große gemeinsame Nenner ist das dunkelatmosphärische Spiel,
welches sich jedoch in unterschiedlichen Facetten offenbart. Insgesamt
betrachtet ist es aber eine ansprechende und gelungene Sache. Vor
allem liegt das an ...und nichts ist geblieben und Tore zu den Sternen. Wenn sich Hamleypa in Zukunft zu sehr auf ruhige Lieder wie Ewighain konzentriert, kann der interessante und abwechslungsreiche Ansatz schnell verloren gehen.
7/10
Aceust
01. zum Ursprung
02. Tore zu den Sternen
03. Ewighain
04. Umkehr
05. Heimaterde
06. ...und nichts ist geblieben
07. vom Ende
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