Drei Jahre nach dem
gleichnamigen Demo melden sich die Süddeutschen Lifthrasil
mit ihrem ersten Album Vor dem Sturm zurück. Textlich wie
auch musikalisch ein komplexes und anspruchsvolles Werk, welches man nicht
mal eben so zwischen Tür und Angel hören kann. Dafür wäre
es auch einfach zu schade, denn durch die zum Teil sehr unterschiedlich
strukturierten Lieder bekommt Vor dem Sturm eine sehr eigenwillige
Stimmung. Lifthrasil haben hier etwas sehr eigenes vorgelegt, dass
sehr melodisch und auch ein wenig symphonisch ist aber genau so auch geradlinig
schnell und aggressiv sein kann. Wie bereits erwähnt, ist das geschriebene
Material komplex und manchmal auch ungewöhnlich, was man gut bei
Im Morgengrauen kommt der Fall der Nebel heraushören kann.
Die Anordnung der Arrangements und Strukturen wirken zunächst ein
wenig zu verspielt, da Lifthrasil im Gebrauch der verschiedenen
und unterschiedlichen Stilelementen, rigoros umgehen und dadurch dieses
enorm komplexe Hörgefühl entsteht dem man nicht immer gleich
folgen kann. Hört man die Scheibe jedoch länger, so bekommt
man durchaus ein Gefühl dafür, wie die Lieder zusammengesetzt
und gestaltet wurden. Für einige, die eher eingängige Kost bevorzugen,
wird Vor dem Sturm womöglich zu facettenreich und tiefgehend
sein, denn man muss schon die Bereitschaft haben, sich dem Album mit voller
Aufmerksamkeit zu widmen. Lifthrasil sind aber nicht nur komplex
und variantenreich in ihrer Spielweise sondern durchaus auch in der Lage
und gewillt ihre Musik schnell und brutal vorzutragen.
Sie machen dabei einfach ihr eigenes Ding, setzen ihre eigenständigen
Ideen gekonnt um und haben so ein anspruchsvolles Debut aus der Taufe
gehoben, an dem sich vielleicht einige Geister scheiden werden, dass aber
unverkennbare Qualitäten aufweist.
01. Intro
02. Der zweite Schatten
03. Schreie verhallen ungehört
04. Vor dem Sturm
05. Im Morgengrauen kommt der Fall der Nebel
06. Nagelfar
07. Das letzte Gefecht
08. Entmenschlichung
09. Verliese des kalten Jenseits
10. In den schwarzen Hallen
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