Leichenbrand
ist keine Band, es ist ein Zustand. So eine Information zu dem Werke
Scheinwelt. Das trifft es wohl auch ganz gut, denn Leichebrand
ist nicht nur ein Ein-Mann-Projekt sondern eine emotionale und gedankliche
Konfrontation die vertont wurde und als Form von Scheinwelt geboren
worden ist. So sind dann neun Titel entstanden die es auf knapp 50 Minuten
Spielzeit bringen, immer wieder tauchen am Anfang eines Liedes wie auch
mitten drin eingespielte Samples aus Filmen (die mir größtenteils
unbekannt sind) auf. Allerdings sind sie geschickt und mit einem gewissen
Fingerspitzengefühl arrangiert. Diese passen aber gut in die Atmosphäre
von Leichenbrand, denn sie ist trotz einer relativ einfachen und
eingängigen Stilistik vielschichtig ausgefallen. Der Gesang erinnert
nicht selten - in seiner streckenweise beherrschenden Präsenz - an
Todesstoß und erweckt dann einen hysterisch verzweifelten Eindruck.
Beherrschende Präsenz auch deshalb, da das gesamte Material mit sehr
einfachen Mitteln und Möglichkeiten aufgenommen worden ist und dafür
einen stattlichen Klang aufweist. Das synthetische Schlagzeug besitzt einen
kräftigen Druck, wie auch insgesamt die Spuren genügend Lautstärke
und Vitalität haben. Jedoch wird es manchmal aber einfach zu laut,
so dass der Klang auch schon mal unsauber und verwaschen ausfällt.
Scheinwelt ist musikalisch und klanglich sicherlich ein einfaches
Werk, jedoch keines das anspruchslos ist. Das Songwriting kann gewissen
Ansprüchen durchaus genügen. Die Gitarren bieten sehr interessante
und überlegte Momente und selbst beim synthetischen Schlagzeug wurde
gut nachgedacht und es nicht plump zum Taktgeber degradiert.
01. Ein Akt der Menschlichkeit
- Ravenous
02. Selbsternannte Könige
03. Heute wird ein Gott geboren
04. Das Kinderzimmer
05. Ein Akt der Menschlichkeit - Menschmaschine
06. Das Ich dem Mob
07. Schizophren
08. Scheinwelt
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