Licht-
und Schattensaiten sind eine ungewöhnliche wie zugleich auch eine
außergewöhnliche Band. Nicht nur in einem Bereich, dem der musikalischen
Darbietung oder dem der Selbstdarstellung in der Öffentlichkeit. Licht-
und Schattensaiten sind in jedem Bereich, der bei der Erschaffung anfällt,
positiv anders und man wünscht sich, diese Selbstverständlichkeit
öfters vorzufinden. Winter ist bereits die vierte Veröffentlichung
von Stefan Johannes, der allein hinter Licht- und Schattensaiten
steht.
Der musikalische Stil von Winter ist nicht eindeutig und klar festzulegen.
Unterschiedliche Einflüsse aus verschiedenen Stilrichtungen und eigenen
Vorstellungen wurden verarbeitet und so wurde Winter ein Werk, welches
dunkler Black Metal ist, der auch Elemente des Death Metals enthält.
Diese Vermischung wurde von Licht- und Schattensaiten so umgesetzt,
dass Winter etwas völlig Eigenständiges geworden ist und
kaum mit anderen Bands vergleichbar ist (am ehesten in der Gesamtausstrahlung
vielleicht in einer gewissen Weise mit Bethlehem). Die sieben enthaltenen
Lieder sind von der Stimmung her dunkel ausgefallen wie auch von der Tonart,
die tief und basslastig rüberkommt. Musikalisch besteht in den einzelnen
Stücken ein ausgewogenes Maß an Abwechslung. Weder wird es zu
eingängig oder ideenarm, noch verhaspelt es sich im Unübersichtlichen.
Trotz unterschiedlicher Geschwindigkeiten bewegt sich Winter in einem
mittelschnellen Tempo und wird melodisch von Gitarre und Bass getragen.
Die Titel sind in einfachen Mustern geschrieben und komponiert worden, alles
behält etwas Klares und Einfaches und verliert sich nicht in einer
Komplexität, die schnell zu etwas Anstrengendem kippen kann. So etwas
passiert leicht, wenn man wie Licht- und Schattensaiten auf ganz
eigenen musikalischen Pfaden wandert. Ebenso klar wie die Atmosphäre
ist die Produktion, die schön sauber und lebendig ist und die Instrumente
und den Gesang gut und zu gleichen Anteilen erkennen und hören lässt.
Die Gesangsstimme variiert auf Winter, von tieferen Gesangseinlagen
über düsteres Wispern bis hin zu einem grelleren Kreischen. Dabei
fügt und gliedert sich der Gesang stets in die Musik ein. Dieses Prinzip,
sofern dabei von einem Prinzip gesprochen werden kann, ist insgesamt bei
Winter vorzufinden. Es gibt kein Element, das überwiegt. Die
Last der Stimmung und Ausstrahlung wird gleichermaßen auf alle beteiligten
Elemente verteilt - was mir persönlich sehr gut gefällt.
Auf der CD befindet sich auch noch Material, das am heimischen Computer
anzusehen ist. Neben Informationen zur Band und dem Werke Winter
ist auch ein Musikvideo enthalten sowie einige Photographien, die den Künstler
und landschaftliche Winterimpressionen festhalten. Winter ist eine
überaus überzeugende Erscheinung, die zu 100% in Eigenregie entstanden
ist. Winter kann man bei Stefan Johannes für mindestens drei
Euro (inklusive Versand und Porto) bestellen und kommt in einer durchscheinenden
Pergamenthülle. Auf der Heimseite von Licht- und Schattensaiten
gibt es auch einige Hörproben und weitere lesenswerte Informationen,
die die Bestellung betreffen.
01. Todesschmerz I
02. Von einsamer Warte
03. Eisestanz
04. Verloren in der Ewigkeit
05. An meinem Grabe
06. Todesschmerz II
07. Verschneiter See
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