Sleeping Village ist ein italienisches Duo, welches sich aus M. (Cervix, Blue Deers) sowie Tryfar (Asofy)
zusammensetzt. Asofy, aber vor allem Cervix fiel durch schwer
einzuordnende, bizarre Musik auf. Deshalb ist es auch nicht
verwunderlich, dass Sleeping Village mit Fragments
gleichfalls nicht klar und eindeutig zu kategorisieren ist. Die Musik
der vier Lieder beinhaltet eine schier unendliche Fülle aus den
unterschiedlichsten Stilrichtungen. Die beiden Stücke My quality of being und Yet longing for more
sind am ehesten als roh klingender, bizarrer Doom Metal zu
beschreiben, der phasenweise auch etwas Drone Doom und Post-Rock hat.
Als erstes fallen da die extrem klingenden, schön rau und grell
gestimmten Gitarren von M. auf, der mit seinem Gitarrenspiel auch bei
Cervix deutlich Akzente setzen konnte. Die doomigen Passagen der Lieder
sind streckenweise sehr roh und monoton, was düster und erdrückend
rüberkommt. Der leicht verzerrte, etwas heiser klingende Gesang,
komplettiert diese von Dunkelheit geschwängerte Atmosphäre, die auch
etwas bizarr und grotesk ist.
Bliss hingegen, das mit knapp fünf Minuten Spielzeit
kürzeste Lied, schlägt einen anderen Weg ein, der vor allem aus den
schnellen, zum Teil sehr eingängigen Parts, resultiert. Deswegen ist Bliss aber nicht weniger dunkel, da Sleeping Village auch hier düstere Riffs, Melodien und verstörte Gesänge verwendet. Am deutlichsten unterscheidet sich allerdings Out-of-the-way,
da es ein reines instrumentales Dark Ambient/Noise Stück ist. Es ist,
wie es sich für diese Musik gehört, dunkelatmosphärisch und bizarr.
Sagt mir aber nicht sonderlich zu, da es keine Besonderheiten hat.
Die drei metallischen Lieder hingegen überzeugen mich vollends.
Es ist düstere, bizarre und obskure metallische Musik, die verstörend
ist und eine gehörige Portion Eigenwilligkeit besitzt. Zudem sind die
klaren, atmosphärischen Post-Rock-Parts gleichermaßen überzeugend, wie
die dunklen, metallischen Doom Passagen. Da ist es schon ein wenig
schade, dass es sich hierbei nur um eine MCD handelt. Ich würde hiervon
gerne noch mehr hören, zumal ich Bliss mit seinen schnellen und harschen Anteilen überaus interessant finde.
7,5/10
Aceust
01. My quality of being
02. Bliss
03. Out-of-the-way
04. Yet longing for more
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