Obwohl Ortus lediglich zwei Lieder beinhaltet, kommt die MCD auf eine Spielzeit von knapp 29 Minuten. Und diese Länge wurde von Ptahil
überragend ausgefüllt, da es eine eigenwillige und obskure Mischung
aus Doom und Black Metal zu hören gibt. Thematisch dreht sich bei Ptahil alles um satanische Gnosis und antikosmisches Chaos.
Das erste Lied beginnt schnell, wüst und teils chaotisch,
angereichert mit dünn flimmernden Gitarren und einem schwachbrüstigen
Schlagzeug. Das Tempo ist enorm und der Gesang interessant, da recht
eigenwillig und minimal verzerrt. Die zweite Hälfte des Liedes hingegen
ist langsam bis schleppend und durchsetzt von einer klar sprechenden
Stimme und eingängigen sowie einprägsamen Riffs und Melodieführungen.
Nach zehn Minuten ist der Spuk vorbei und das zweite Lied beginnt recht
kraftvoll mit dunklen Riffwänden, die mich ein wenig an Lugubrum
erinnern. Das Stück ist 19 Minuten lang und durchgängig langsam. Obwohl
in dem Lied nicht allzu viel passiert, sich die einzelnen Passagen
ziehen, entsteht aber zu keinem Zeitpunkt das Gefühl von Langeweile.
Dazu ist das Lied viel zu atmosphärisch aufgeladen, an einer düsteren,
rituellen Stimmung.
Ortus hat bei mir prompt eingeschlagen wie eine
Mörsergranate, da mir die langen, langsamen sowie obskuren Doom
Passagen verdammt gut gefallen und Ptahil eine sehr
dichte und ergreifende Atmosphäre erschafft, die bis zur letzten
Sekunde anhält. Wer obskuren Black/Doom Metal mag oder sich für die
Thematik interessiert, sollte hier unbedingt zugreifen, zumal das
dünne, komplett in rot gehaltene Digi, optisch ansprechend ist.
8,5/10
Aceust
01. The infinite TRUTH of the WORD of GOD is translated by corrupt fallen man.
02. Dies iræ! Dies illa! Solvet sæclum in favilla!
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