Ewig Frost konnte mich mit dem Debütalbum Blue septime winters nicht vollends überzeugen, was sich auch diesmal mit der neuen MCD Rust als schwieriges Unterfangen erweist. Das Banner unter dem Rust präsentiert wird, kann man ganz klar als Retro bezeichnen. Viel gemeinsam mit Blue septime winters hat Rust nicht. Ewig Frost scheint sich neu erfunden zu haben. So ist Rust
eine retrospektive Mischung aus Black-, Thrash-, und Heavy Metal sowie
etwas Punk, Rock und sogar Anleihen des Blues lassen sich finden. Rust
geht ganz klar zurück zu den Wurzeln und versucht, einem dreckigen old
school Metal vorzusetzen. Manchmal gelingt das gut und überzeugend, wie
in Kid of chaos, in dem Ewig Frost mit einigen guten Riffs aufwartet und in dem es einen hohen Anteil an Black Metal gibt. In The pirates of Black Metal ist es mir allerdings stellenweise zu viel des Guten. Ewig Frost
klingt hier stellenweise wie Abigail. Hier ist der Anteil an purem,
alten Metal für meinen Geschmack zu hoch, jedenfalls für eine Black
Metal Gruppe. Im längsten Titel Sunken in the sun gibt es eine
Passage, die rifftechnisch, aber auch aufgrund des Saxophons, ziemlich
blues- und jazzlastig ist. Die Idee ist natürlich nicht neu, wer Pan
Thy Monium kennt, weiß wie großartig diese stilübergreifende Vermischung
sein kann.
Ich weiß nicht so recht was ich von Rust halten soll.
Mal bin ich angetan und hingerissen von der Musik, ein andern mal aber
auch genervt. Unterm Strich ist mir die Fülle an den verschiedenen
Einflüssen und Stilen zu reichhaltig. Die einzelnen Lieder klingen
teilweise sehr unterschiedlich und manchmal erinnert mich das alles
auch an Darkthrone und deren aktuellen Veröffentlichungen. Und dass Ewig Frost
absolut nichts von nazistischen Inhalten im Black Metal hält, konnte
man bereits 2003 in einem Interview lesen. Diese deutliche politische
Aussage mit The anti-nazi-track spricht aber wohl auch dafür,
dass man sich im (Black) Metal neu positionieren möchte. Mir persönlich
ist es egal, welche politische Ansicht man bei Ewig Frost hat, die Musik muss überzeugen, was sie auf Rust
allerdings nicht immer tut, obgleich die MCD einige richtig gute
Momente besitzt. Es ist eine Veröffentlichung, an der sich die Geister
scheiden werden, so oder so.
7/10
Aceust
01. Intro
02. Kid of chaos
03. The anti-nazi-track
04. The pirates of Black Metal
05. Sunken in the sun
06. Outro
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