Laut Infotext gibt es beim Soloprojekt Unhuman Disease
weder "Laveyan Garbage" noch "Pagan Filth", was mir den Amerikaner
schon mal vorab sympathisch macht. Das mag zwar kleingeistig und
engstirnig sein, doch passt es - wie seit allen Zeiten schon - perfekt
zum kompromisslosen Black Metal. Von dieser Sorte ist Into Satan's Kingdom
nämlich. Es ist zuweilen ein raues, grelles, lautes und gemeines Album
ohne jeglichen Firlefanz. Stattdessen wird der Teufel verehrt und
angebetet und sämtlicher Hass eindringlich hinaus geschrien. Ganz neu
ist das Material allerdings nicht, auch wenn es sich hierbei um die
neuste Veröffentlichung handelt. Into Satan's Kingdom wurde bereits 2007 aufgenommen, also noch vor dem 2009 erschienenen Black Creations of Satan.
Into Satan's Kingdom ist also weder innovativ noch gibt
es irgendetwas neues zu hören; soll es auch gar nicht. Alleinmusiker
Nocturnus Dominus (der nicht nur an den Gitarren sogar auch am
Schlagzeug überzeugt) spielt entweder sehr extrem auf, hohes Tempo und
böses Geschreie, oder verliert sich in langen, schleppenden Passagen.
Die wüsten Stücke und Passagen, in denen das Tempo hoch ist und die
Riffs grell und schnell, versprühen eine radikale und zerstörerische
Atmosphäre, die zum Teil gar an Krieg und Svart Hat heranreicht. Hier agiert Unhuman Disease
wunderbar primitiv und gemein. Die langsameren Lieder und Abschnitte
sind teilweise leicht melodisch eingefärbt und gehen mit ihrer
melancholischen Ausstattung schon beinahe in die Richtung des
depressiven Black Metals. Genau hier liegt für mich auch die Schwäche
des Albums. Nocturnus Dominus gestattet diesen langen und melancholisch
schleppenden Arrangements zu viel Raum. Für sich genommen sind sie
zwar gelungen und überzeugend, doch nehmen sie den anderen Liedern, die
ja herrlich aggressiv und hasserfüllt sind, zu sehr den Wind aus den
Segeln. Schlecht wird das Album deswegen nicht, da es Nocturnus Dominus
versteht, Stimmungen zu erzeugen. Aber ein höherer Anteil an
barbarischer Kriegstreiberei in der Form von kalter Raserei und
weltenzerstörendem Hass hätte mir besser gefallen.
Trotzdem bleibt Into Satan's Kingdom unterm Strich ein
feines Black Metal Album ohne verkaufsfördernde Spielereien.
Trendverwöhnte Ohren und Klangfetischisten werden hierbei aber
Kopfschmerzen bekommen, obgleich ich den grellen und leicht dumpfen
Klang hervorragend empfinde.
7/10
Aceust
01. Entering satan's kingdom
02. Diabolic devotion
03. Calling of satan
04. Demonic unholy night
05. Guided by satan
06. Howls of sorrow
07. Into satan's kingdom
08. Worship
09. Spreading the disease
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