Die Reduzierung auf das Wesentliche treibt den Stefan Johannes derzeit
an, was sich unter anderem auch in der schlichten Betitelung des
mittlerweile schon achten Albums sowie der Armut an Liednamen
wiederspiegelt. 2010 ist ein weitgehend instrumentales Album, geht demnach also in die Richtung von Sonnenwind. 2010
ist allerdings von Anfang an ein sehr melancholisches Werk, welches
sehr ruhig vorgetragen wird und auf mich manchmal einen betrübten,
nachdenklichen Eindruck macht. Neben den wunderschön gespielten
Klargitarren sind auf 2010 auch leichte Anwandlungen klassischer Musik
zu hören, die die Ernsthaftigkeit und Schwermut zusätzlich betonen.
Melancholie war bei Licht- und Schattensaiten zwar schon immer ein Thema, aber es war noch nie so bestimmend wie auf 2010.
Etwas Licht ins Dunkel bringen dann die betitelten Lieder, die
teilweise sehr kraftvolle Arrangements mit druckvollen Riffs und
treibender Rhythmik aufweisen. Die dadurch versprühte Energie wirkt
dann nicht mehr so elegisch und man könnt es als eine Form von
Aufbruchsstimmung deuten. Denn auch Lied 9 macht einen lebendigen,
warmen und freundlichen Eindruck.
2010 ist ein weiteres, schönes und gutes Album von Licht- und Schattensaiten geworden. Wer die Band schon kennt und zu schätzen weiß, sollte sich also auch 2010 unbedingt zulegen. Alle anderen die Licht- und Schattensaiten bisher noch nicht kennen, können hier schöne, ernsthafte sowie experimentelle Musik mit Tiefgang erwarten.
8/10
Aceust
01. 1
02. 2
03. 3
04. 4
05. 5
06. Wehmut
07. an der Nebelschwelle
08. unter Sternen
09. 9
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