Desecrated aus den USA beschert der geneigten Hörerschaft mit dem Debütalbum ...Thus Begins the Suffering roh klingenden, langsamen Black Metal. Desecrated
ist eine Einmanngruppe, was man schon gleich im ersten Lied hören
kann. Allerdings nicht am programmierten Schlagzeug, dieses wurde
anständig programmiert und fällt klanglich auch fast gar nicht auf.
Nein, bei Desecrated hapert es am melodischen
Gitarrenspiel. Das Titellied ist knapp zehn Minuten lang und wartet
unter anderem mit melodischen Gitarrenpassagen auf, die mir zu einfach
gestrickt sind. Diese Parts mit den verzerrten Gitarren klingen
irgendwie unfertig, wobei Desecrated in anderen Passagen, in denen er auf eine klare Gitarre zurückgreift, seine Sache viel besser macht.
Auf das lange Eingangslied folgt das kürzere Such Sorrow as to Eliminate Life,
welches von Anfang an sehr harsch und eingängig schnell ist. Aber auch
hier gibt es, zwischen den Strophen, ruhigere Momente in denen das
Gitarrenspiel melodisch ist. Danach geht es mit dem gut 13 Minuten
dauernden Drowning in Morose Solitude weiter, welches langsam,
schleppend und atmosphärisch ist. Atmosphärisch ist es, weil ein
sphärisches sowie sehr ruhiges Keyboard begleitend zu hören ist, welches
entfernt an Burzum erinnert. Erst jenseits der
zehnten Minute verändert sich das Lied wesentlich und ein schneller,
peitschender Part bricht los, der diesmal an Judas Iscariot denken lässt. Im folgenden Dirge of Despair,
ein weiteres sehr langes Lied, gehen der verzerrte Kreischgesang, die
leise Keyboardbegleitung im Hintergrund und die treibende,
mittelschnelle Rhythmik ein wenig in Richtung Xasthur.
Danach folgt ein schnelleres und rumpelndes Lied mit zum Teil sehr
eigenwilligen Riffs, die dann in einem längeren, langsamen Part
mehrmals durchexerziert werden. Schade, denn die schnell gespielte
Passage war wirklich gut, minimalistisch, dreckig und gemein.
...Thus Begins the Suffering ist eine sehr durchwachsene
Platte. Es gibt immer wieder Momente, in denen Alleinmusiker Spectre
offensichtlich an seine Grenzen gerät. Die eine und andere
Melodieführung ist einfach noch zu unausgereift, auch wenn es sich hier
um rohen Untergrund Black Metal handelt. Aber auch rhythmisch sind
einige Dinge noch zu verbessern. So schlecht, wie es sich jetzt
vielleicht lesen mag, ist das Album aber gar nicht. Die Ansätze die uns
Desecrated aufzeigt, lassen Gutes erahnen. Allerdings
muss man das in Zukunft einfach noch besser umsetzen. Laut Spectre
soll es auf dem kommenden Album vermehrt Einflüsse des Doom Metals
geben. Ich vermute, das Ganze wird dann eine Mischung aus Funeral Doom
und Depressive Black Metal werden, was ich persönlich schade finde, da
mich auf dieser Scheibe doch gerade die schnelleren Stücke und Passagen
angesprochen haben. Aber das ist pure Spekulation. ...Thus Begins the Suffering
ist jedenfalls eine Platte für Anhänger des rohen Untergrund Black
Metals, der sich an die bekannten Gruppen orientiert, die hier
Erwähnung fanden.
6/10
Aceust
01. ...thus begins the suffering
02. Such sorrow as to elimate life
03. Drowning in morose solitude
04. Dirge of despair
05. His holy empire reduced to ashes
06. Chanting incantations bringing an end to existence
07. Darkness descends
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