Der schwedische Vierer USURPRESS existiert seit
vier Jahren und dieser Tage erscheint mit „Ordained“ das zweite Album. Anfänglich
spielte man offenbar eine Mischung aus D-Beat/Crust sowie Death Metal, viel
geblieben ist von diesem Gemisch nicht. „Ordained“ ist roher und
grimmiger Death Metal mit viel Spielwitz.
Das Album umfasst zwölf Lieder, die zunächst vor
allem rohen und aggressiven Death Metal verlautbaren. Gesang, Riffing und Klang
besorgen eine sehr grimmige und unheilvolle Atmosphäre. Wenn man genau hinhört,
sind USURPRESS allerdings gar nicht so roh wie es zunächst den Anschein hatte.
Denn gerade an den Saiteninstrumenten gibt es eine sehr lebendige Vielfalt zu
hören. Neben den typischen,
rollenden Death Metal Riffs sind auch häufig dunkelharmonische Melodien zu
hören, die das Raue angenehm aufbrechen und für eine düstere Atmosphäre sorgen.
Das Tempo ist zwar häufig schnell und treibend, aber niemals monoton. Sowohl
rhythmisch als auch harmonisch gibt es sehr viel Abwechslung und Bewegung. So wurden
zahlreiche Verschachtelungen und technische Breaks eingestreut, was manchmal
schon gar leicht progressiv anmutet. Auf „Ordained“ ist verdammt viel los. In
der einen Sekunde ist reinrassiger, schwedischer Death Metal zu hören, nur um diesen
einen Moment später in eigenwilligen, komplizierten Arrangements aufzulösen.
USURPRESS kombinieren und vermischen schwedische
Tradition mit modernen Elementen, wozu dann auch mal eine Klargesangseinlage
gehört, die mir persönlich jedoch nicht sonderlich gefällt. Interessant ist das
Album aber allemal. Denn der erste Eindruck, es hier mit aggressiven und rohen
Death Metal zu tun zu haben, verflüchtigt sich zunehmendes und die Scheibe
entwickelt sich zu einem unheilvollen Gemisch aus bösartiger Rohheit und moderner
Komplexität. Dazu passt auch das Lied „Lóthlorien“, welches man von dem
schwedischen Musiker Bo Hansson nachgespielt hat. Hansson erreichte in den 70igern
größere Bekanntheit, da er ein Konzeptalbum zu den Romanen von „Herr der Ringe“
komponierte, also lange Zeit bevor es die Verfilmungen gab.
„Ordained“ ist ein abwechslungsreiches und
stellenweise chaotisch anmutendes Album, welches Härte und raue Ruppigkeit mit
viel Abwechslung und einer gehörigen Portion Eigenständigkeit kombiniert. Man
muss schon eine gewisse Neigung für Komplexität mitbringen, doch dann erwartet
einen ein überaus interessantes und teils schräges Album. Ich hätte mir jedoch
etwas mehr Geradlinigkeit gewünscht, doch das ist wie immer Ansichtssache.
01. The Heart Of The Last Kingdom
02. Storming Of The Mausoleum
03. The Undeification
04. Fire In The Minds Of Men
05. Insignia Of Illumination
06. Ritual Warfare
07. The Eyeless Spectator
08. Fan The Flames Of Madness
09. Lóthlorien (Bo Hansson Cover)
10. Deny Salvation (Wolf-Like Dogs)
11. Embracing The Vultures
12. As The Monolith Comes Alive
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