Vor fünf Jahren gelang es ABSENTIA LUNAE nicht
wirklich zu überzeugen, zu belanglos erschien „Historia Nobis Assentietvr“ dem
Rezensenten. Seitdem war es bis jetzt still um
die Italiener, die eine Vorliebe für futuristische und endzeitliche
Themen haben. Dies äußert sich unter anderem im martialischem Äußeren sowie den
Texten. Musikalisch stehen ABSENTIA LUNAE für eine moderne Spielweise, die sich
teils deutlich vom fünf Jahre alten Vorgänger unterscheidet.
„Vorwärts“ ist bei weitem nicht mehr so roh,
offen aggressiv und rotzig. Weniger hart sind sie deswegen nicht. Oftmals sind
rasende Ausbrüche zu hören, die eine technisch anspruchsvolle Brachialität mit
dunkler Melodik und Abwechslung kombiniert. Desöfteren erinnern mich ABSENTIA
LUNAE an das Schaffen von MAYHEM seit „Grand Declaration Of War“. Hier treffen
Raserei, blitzschnelle Wechsel, melodische Klargitarrenläufe und Klargesänge
aufeinander. An der einen Stelle wirkt die Musik zielstrebig und geradlinig,
nur um im nächsten Moment in technischer Komplexität zu zergehen. „Vorwärts“
ist ein sehr komplexes Werk, welches stellenweise sehr kompliziert wird. Die
Umsetzung dieser schwierigen Kompositionen ist gelungen. Sowohl am Schlagwerk
als auch an den Gitarren gibt man sich keine Blöße. Wirklich zusagen tut mir
das Ganze dennoch nicht. Für meinen Geschmack sind ABSENTIA LUNAE einfach zu
modern und trocken. Ich empfinde den Klang und die Atmosphäre irgendwie als steril und neutral, was
zwar zum futuristischen, martialischen und endzeitlichen Konzept passt, mich
aber letztlich nicht berührt.
Das Album ist abwechslungsreich. Es gibt
bitterböse Härte und Schnelligkeit, es gibt atmosphärische Passagen und
melodische Elemente. Das sind eigentlich alles Dinge, die ich mag. Trotzdem berührt
mich „Vorwärts“ nicht. Die moderne, klare und technische Direktheit, die ich
immer als trocken empfinde, versperren mir eine emotionale Bindung zur Musik.
Letztlich ist es eine Frage des persönlichen Geschmacks. Spielen können
ABSENTIA LUNAE definitiv und düster ist „Vorwärts“ auch. Jedoch modern. Wer die
neueren Sachen von MAYHEM mag, für den wird das hier wohl genau das Richtige
sein.
1. Dissolution Mechanism
2. Furor Of The Monuments
3. Rapace Planare
4. Manipulated Statues Of Flesh
5. Vorwärts
6. Tragedy Told By Golden Horns
7. L‘arrivée
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