ANIMUS MORTIS präsentieren sich auf ihrem neuen
Album „Testimonia“ rundum erneuert. Von der ursprünglichen Besetzung ist
lediglich Nicholas Onfray übrig geblieben. Sechs Jahre verstrichen seit dem
letzten Album „Atrabilis“, 2010 gab es noch eine Split und 2011 dann das vorerst letzte
Lebenszeichen in der Form der EP „Mysteriis Vox Divina“. Der Kahlschlag macht
sich stark bemerkbar, obgleich ANIMUS MORTIS den Stil nicht grundlegend
veränderten, so sind doch markante Unterschiede zu den früheren
Veröffentlichungen feststellbar.
Die Chilenen kombinieren nach wie vor
Geschwindigkeit mit kalten Melodien. Dies eint die unterschiedlichen
Veröffentlichungen. Doch „Testimonia“ ist weitaus weniger aggressiv und harsch
als „Atrabilis“. Im Gegenzug wurde die atmosphärische Komponente erhöht, die
schon etwas Einzug auf „Mysteriis Vox Divina“ hielt. Dies äußert sich vor allem
im Gesang, der nun selten verzerrt ist, dafür aber chorartig und rituell
anmutend daher kommt. Dies gab es ja schon teilweise auf der EP, von der es
übrigens auch das Lied „Lvx“ aufs neue Album schaffte. Aufgrund des ruhig
vorgetragenen Gesanges wirkt „Testimonia“ andächtig und religiös. Dazu passt
auch die Instrumentierung, die durch schnelle Rhythmen und melodische aber
düstere Riffs bestimmt wird. Melodisch betrachtet ist „Testimonia“ ein
gelungenes und vielfältiges Werk. Die Melodien sind nicht zu aufdringlich und
dabei immer düster sowie kalt. Überhaupt ist das Album abwechslungsreich.
Sowohl an den Gitarren als auch am Schlagwerk gibt es spielerische Vielfalt.
Trotz des hohen Grundtempos stampfen ANIMUS MORTIS nicht stumpf vor sich hin.
Zahlreiche Wechsel und nuancierte Veränderungen sorgen für eine schöne
Abwechslung.
Für sich genommen ist „Testimonia“ kein
schlechtes Album, vor allem musikalisch überzeugt mich die dargebotene
Leistung. Lediglich mit dem chorartigen Gesang, der mir manchmal etwas zu
theatralisch erscheint, hadere ich etwas. Stattdessen hätte ich mir lieber etwas
mehr von der kratzigen Garstigkeit des Debütalbums gewünscht, aber die Zeiten
ändern sich. Wenn man sich nicht an derartigen, religiös anmutenden Gesang
stört, kann man sich auf „Testimonia“ freuen. Das Album wird am 3. November
erscheinen.
1. REM
Manifesto
2. Seven Decrees
3. Manuscripts (Emanation & Ascent)
4. Hyperbole Of Senses
5. Testimonia
6. LVX
7. Vibrations From The Immaterial
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