Im November wird das Cottbusser Trio ARROGANZ sein
drittes Album auf die Menschheit loslassen. Man könnte die Kritik schön
abkürzen, in dem man es einfach mit folgenden Adjektiven beschreiben würde:
direkt, dreckig, morbide. Genau dies sind die Attribute, die „Tod & Teufel“
in sich vereint.
ARROGANZ machen eine Menge Radau und vermischen
harten, teilweise schön dreckig klingenden Death Metal, der mich an der einen
und anderen Stelle kurz mal an „Like An Everflowing Stream“ von DISMEMBER
erinnert, mit Abwechslung, Spielwitz und überraschenden Riffs. ARROGANZ fahren
zwar eine klare Linie, dennoch weisen die Lieder viele eigenständige und
interessante Elemente auf, die sie voneinander unterscheidbar machen und die
mich manchmal gar unerwartet treffen. Einerseits ist „Tod & Teufel“ dreckig
und rotzig, die Bassgitarre wummert bisweilen bedrohlich und der Gesang trieft dann
vor Abscheu, nur um an einer anderen Stelle durch lockere, melodische und
lässige Riffs für Aufsehen zu sorgen.
ARROGANZ setzen nicht ausschließlich auf die
alte Schule, sondern verbinden traditionelle Elemente mit der Gegenwart. Genau
diese Vermischung empfinde ich als gelungen und erfrischend zugleich. Überdies
sind ARROGANZ nicht dezidiert
brutal, sondern sie wissen auch, wie man mit schleppenden Rhythmen eine morbide
Atmosphäre erzeugen kann. Ein gutes Beispiel dafür ist der Titel „Intoxicate“,
der rhythmisch schleppend ist und aufgrund der düsteren, beklemmenden Riffs und
des Gesangs herrlich morbide und makaber wirkt.
„Tod & Teufel“ ist ein feines Album das viel
Abwechslung bietet. ARROGANZ versteifen sich nicht auf geradlinige Brutalität,
sondern beherrschen das schleppende und mittelschnelle Element mindestens
ebenso gut. Gerade die Stücke mit gedrosseltem Tempo sagen mir unheimlich zu,
da ich die dortigen krachenden Riffs sehr zu schätzen weiß. Genau genommen
gibt es nur einen, wenn auch kleinen Kritikpunk. Mir sind die Lieder teilweise
etwas zu lang. Die Lieder dauern teilweise sechs bis sieben Minuten an, was für
meinen persönlichen Geschmack manchmal etwas in die Länge gezogen wirkt. Aber
das ist meckern auf aller höchstem Niveau. „Tod & Teufel“ ist eine
eigenständige und empfehlenswerte Scheibe, die spielerische Vielfalt mir einer morbiden,
dreckigen Atmosphäre verbindet.
01. i.d.t.n.
02. One Death
03. Arisen From Failure Perished As King
04. Tod & Teufel
05. Demons Heart
06. Intoxicate
07. All Light Is A Lie
08. Black Aura
09. Guilty
10. Alles
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