02.10.2014

Arroganz - Tod & Teufel | 2014 | F.D.A. Rekotz | CD/Vinyl | Death Metal



Im November wird das Cottbusser Trio ARROGANZ sein drittes Album auf die Menschheit loslassen. Man könnte die Kritik schön abkürzen, in dem man es einfach mit folgenden Adjektiven beschreiben würde: direkt, dreckig, morbide. Genau dies sind die Attribute, die „Tod & Teufel“ in sich vereint.

ARROGANZ machen eine Menge Radau und vermischen harten, teilweise schön dreckig klingenden Death Metal, der mich an der einen und anderen Stelle kurz mal an „Like An Everflowing Stream“ von DISMEMBER erinnert, mit Abwechslung, Spielwitz und überraschenden Riffs. ARROGANZ fahren zwar eine klare Linie, dennoch weisen die Lieder viele eigenständige und interessante Elemente auf, die sie voneinander unterscheidbar machen und die mich manchmal gar unerwartet treffen. Einerseits ist „Tod & Teufel“ dreckig und rotzig, die Bassgitarre wummert bisweilen bedrohlich und der Gesang trieft dann vor Abscheu, nur um an einer anderen Stelle durch lockere, melodische und lässige Riffs für Aufsehen zu sorgen.

ARROGANZ setzen nicht ausschließlich auf die alte Schule, sondern verbinden traditionelle Elemente mit der Gegenwart. Genau diese Vermischung empfinde ich als gelungen und erfrischend zugleich. Überdies sind ARROGANZ nicht dezidiert brutal, sondern sie wissen auch, wie man mit schleppenden Rhythmen eine morbide Atmosphäre erzeugen kann. Ein gutes Beispiel dafür ist der Titel „Intoxicate“, der rhythmisch schleppend ist und aufgrund der düsteren, beklemmenden Riffs und des Gesangs herrlich morbide und makaber wirkt.

„Tod & Teufel“ ist ein feines Album das viel Abwechslung bietet. ARROGANZ versteifen sich nicht auf geradlinige Brutalität, sondern beherrschen das schleppende und mittelschnelle Element mindestens ebenso gut. Gerade die Stücke mit gedrosseltem Tempo sagen mir unheimlich zu, da ich die dortigen krachenden Riffs sehr zu schätzen weiß. Genau genommen gibt es nur einen, wenn auch kleinen Kritikpunk. Mir sind die Lieder teilweise etwas zu lang. Die Lieder dauern teilweise sechs bis sieben Minuten an, was für meinen persönlichen Geschmack manchmal etwas in die Länge gezogen wirkt. Aber das ist meckern auf aller höchstem Niveau. „Tod & Teufel“ ist eine eigenständige und empfehlenswerte Scheibe, die spielerische Vielfalt mir einer morbiden, dreckigen Atmosphäre verbindet.


01. i.d.t.n.
02. One Death
03. Arisen From Failure Perished As King
04. Tod & Teufel
05. Demons Heart
06. Intoxicate
07. All Light Is A Lie
08. Black Aura
09. Guilty
10. Alles

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