06.10.2014

Coil Commemorate Enslave - L'Infinita Vanità Del Tutto | 2014 | De Tenebrarum Principio | CD | Black Metal



Die zweite Veröffentlichung der italienischen Gruppe COIL COMMEMORATE ENSLAVE ist keine leicht zu fassende. Der Stil, den das Trio wählte, verbindet einen dünnen Klang mit grell gestimmten und melodischen Gitarren sowie häufigen hohen Tempi und einem bissigen Gesang. Angekündigt wurde das Album als Depressive Black Metal, was ich so nicht unterschreiben würde. Dafür sind COIL COMMEMORATE ENSLAVE meinem Empfinden nach zu häufig zu harsch und aggressiv. Trotz dieses harschen und aggressiven Auftretens sind COIL COMMEMORATE ENSLAVE jedoch nicht besonders brutal. Dies wird durch das betont melodische Gitarrenspiel verhindert und dadurch entsteht ein interessanter Kontrast, der das gesamte Album überzieht.

Die Verbindung dieser beiden Gegensätze erinnert mich ein wenig an norwegische Gruppen wie etwa OBTAINED ENSLAVEMENT, wobei COIL COMMEMORATE ENSLAVE, ganz anders als die Norweger, überhaupt kein Keyboard verwenden. Dennoch ist die Vermischung der teils primitiven Rohheit mit Melodik und Klarheit vergleichbar. Gesanglich gehen die Italiener in eine andere Richtung. Mich erinnert das etwas zu laut abgemischte und energische sowie stark verzerrte Gekreische öfters an Noktu Geiistmort von MORTIFERA und CELESTIA. „L'Infinita Vanità Del Tutto“ ist also emotional, atmosphärisch und irgendwo auch melancholisch, aber nicht nur. Es gibt sehr schöne Melodien und gefühlvolle Riffs ebenso wie primitive Ausbrüche und rasende Parts von kalter Grimmigkeit.

Diese Vielfalt und Abwechslung machen das Album für mich so schwierig. Einerseits ist es wahnsinnig melodisch mit teils wirklich guten Melodien, andererseits roh und schnell, manch ein rasender Part gleicht einer Nähmaschine. Diese Gegensätze, dieser Kontrast machen  „L'Infinita Vanità Del Tutto“ zwar interessant und eigenständig, setzen aber auch eine gewisse Aufgeschlossenheit voraus. Mich können COIL COMMEMORATE ENSLAVE leider nicht völlig überzeugen, wobei ich einzelne Aspekte und Elemente durchaus zu schätzen und würdigen weiß. Es gibt tolle Riffs und auch die streckenweise vorhandene Geradlinigkeit sagt mir zu, doch insgesamt ist mir zu viel los. Ich würde mir eine etwas klarere Linie und mehr Gleichförmigkeit wünschen.


1. Intro
2. Amarissima allor la ricordanza
3. Chiamata fosti lamentata e pianta
4. Mia lacrimata speme
5. C.C.E parte II
6. Il tramonto della luna
7. Amore e morte
8. Lentae genistae
9. A se stesso

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