Lange gibt es diese Band aus Nordrhein-Westfalen noch gar nicht. 2006
startete man noch unter dem Namen Seelenwinter, den man aber später in Seelenfrost
änderte. In Anbetracht der kurzen Existenz ist es erstaunlich, wie
viele Tonträger man bereits aufnahm und veröffentlichte – bisher
immerhin 7 Stück. Nostalgia II: Grabgesänge ist der zweite Teil einer Reihe, wovon ich den ersten Teil nicht kenne.
Passend zum Demotitel klingt der Black Metal Seelenfrosts
sehr nostalgisch, die Grabgesänge wurden in einen sehr (!) rohen
Klang, der direkt aus der Gruft des örtlichen Friedhofs zu kommen
scheint, verpackt. Solch eine äußerst rohe Aufnahme kann polarisieren,
das mag selbst im Untergrund nicht jeder. Insgesamt wirkt das alles
noch sehr verwaschen, wobei Teil I sogar noch verwaschener klingen
soll. Ob man das nun positiv oder negativ wertet, liegt im Auge des
Betrachters. Manchmal ist es etwas schwierig, dem Verlauf des Liedes
wirklich zu folgen, da besonders beim ersten Lied (außer dem Einklang) Die Nacht der Grabgesänge
das Schlagzeug etwas untergeht und da man auch bei den Gitarren mit
ordentlich Hall arbeitet, verliert sich stellenweise die Struktur
etwas. Mondgedankensymphonie gefällt mir in dieser Hinsicht
etwas besser, mit dem Stück haben es die Musiker besser auf den Punkt
gebracht. Der Pluspunkt dieser Veröffentlichung ist, daß es Seelenfrost
schaffen, ihre Musik bei dem minimalistischen Klangbild dennoch
Stimmung zu verpassen und ich kann mir gut vorstellen, daß es Hörer
gibt, die eine solche Kombination bevorzugen.
Ich denke, die Besprechung ist lang genug für diese Kassette. Im Endeffekt kann ich Nostalgia II: Grabgesänge
nur Liebhabern von richtig gruftigem Black Metal aus den Tiiiieeeeefen
des Untergrundes empfehlen – wer sich dazu zählt, der kann sich mal
danach umsehen. Alle, die eine etwas bessere Aufnahmequalität
bevorzugen, sollten unbedingt die Besprechung zum ersten Album Seelenfrosts
lesen! Schenkt meiner Bewertung nicht soviel Beachtung –
Rumpelfanatiker würden wahrscheinlich gerne noch was draufschlagen,
während die ganz Anspruchsvollen meinetwegen imaginär was abziehen
können.
5/10
Der Einsiedler
01. Die Nacht der Grabgesänge
02. Mondgedankensymphonie
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