27.10.2009

Seelenfrost - Nostalgia II: Grabgesänge | 2009 | Eigenproduktion | Kassette | Black Metal

Lange gibt es diese Band aus Nordrhein-Westfalen noch gar nicht. 2006 startete man noch unter dem Namen Seelenwinter, den man aber später in Seelenfrost änderte. In Anbetracht der kurzen Existenz ist es erstaunlich, wie viele Tonträger man bereits aufnahm und veröffentlichte – bisher immerhin 7 Stück. Nostalgia II: Grabgesänge ist der zweite Teil einer Reihe, wovon ich den ersten Teil nicht kenne.

Passend zum Demotitel klingt der Black Metal Seelenfrosts sehr nostalgisch, die Grabgesänge wurden in einen sehr (!) rohen Klang, der direkt aus der Gruft des örtlichen Friedhofs zu kommen scheint, verpackt. Solch eine äußerst rohe Aufnahme kann polarisieren, das mag selbst im Untergrund nicht jeder. Insgesamt wirkt das alles noch sehr verwaschen, wobei Teil I sogar noch verwaschener klingen soll. Ob man das nun positiv oder negativ wertet, liegt im Auge des Betrachters. Manchmal ist es etwas schwierig, dem Verlauf des Liedes wirklich zu folgen, da besonders beim ersten Lied (außer dem Einklang) Die Nacht der Grabgesänge das Schlagzeug etwas untergeht und da man auch bei den Gitarren mit ordentlich Hall arbeitet, verliert sich stellenweise die Struktur etwas. Mondgedankensymphonie gefällt mir in dieser Hinsicht etwas besser, mit dem Stück haben es die Musiker besser auf den Punkt gebracht. Der Pluspunkt dieser Veröffentlichung ist, daß es Seelenfrost schaffen, ihre Musik bei dem minimalistischen Klangbild dennoch Stimmung zu verpassen und ich kann mir gut vorstellen, daß es Hörer gibt, die eine solche Kombination bevorzugen.

Ich denke, die Besprechung ist lang genug für diese Kassette. Im Endeffekt kann ich Nostalgia II: Grabgesänge nur Liebhabern von richtig gruftigem Black Metal aus den Tiiiieeeeefen des Untergrundes empfehlen – wer sich dazu zählt, der kann sich mal danach umsehen. Alle, die eine etwas bessere Aufnahmequalität bevorzugen, sollten unbedingt die Besprechung zum ersten Album Seelenfrosts lesen! Schenkt meiner Bewertung nicht soviel Beachtung – Rumpelfanatiker würden wahrscheinlich gerne noch was draufschlagen, während die ganz Anspruchsvollen meinetwegen imaginär was abziehen können.


5/10
Der Einsiedler

01. Die Nacht der Grabgesänge
02. Mondgedankensymphonie

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen