13.10.2009

Sõjaruun - Org | 2009 | Black Devastation Records | CD | Black Metal

Es liegt noch nicht ganz ein Jahr zurück, als Sõjaruun mit der selbstbetitelten MCD debütierte und auf Anhieb mit kraftvollem aber Melodie bestücktem Black/Pagan Metal zu gefallen wusste. Nun legen die drei Esten mit dem Debütalbum Org nach. Org steht der MCD in nichts nach. Verteilt auf neun Lieder und 48 Minuten gibt es druckvoll und sauber produzierten Black/Pagan Metal satt. Wem das Debüt bereits gefiel, der brauch gar nicht weiter zu lesen und kann sich Org umgehend bestellen.

Bei Sõjaruun hat sich also nichts verändert. Das Album knüpft nahtlos an, wo die MCD letztes Jahr endete. Sõjaruun weiß erneut durch erstklassige Melodiestränge zu gefallen, die sich wunderbar durchs komplette Album ziehen. Dabei wird es aber niemals zu melodisch oder gar verspielt. Nein, stattdessen ist das Gitarrenspiel wohldosiert und feingliedrig, sowohl in den ruhigeren und klaren Passagen als auch während der kraftvoll arrangierten Parts. Variables Tempo ist eine weitere Zutat, die zur Vielschichtigkeit beiträgt und den Durchlauf des Albums flüssig schmiert. Org ist von Anfang bis Ende ein sehr homogenes Album, das konstant gut auf hohem Niveau vorgetragen wird. Dies hat allerdings zur Folge, dass es keine echten Höhepunkte gibt. Mich persönlich stört es nicht, da es unter anderem auch den Einstieg ins Album wesentlich erleichtert. Man kann sich Org anhören wie man will, Lieder einfach überspringen, am Fluss und an der Stimmung des Werkes verändert das nichts. Nun könnte man hier kritisch anmerken, dass der Musik ein Wiedererkennungswert fehlen würde, da sich die Lieder zu gleichen scheinen. Dies stimmt allerdings nur bedingt, da einerseits das atmosphärische Gitarrenspiel überaus reichhaltig ist, und andererseits die energiegeladene Atmosphäre und Dynamik des Albums einfach von Anfang an auf hohem Niveau zelebriert wird.

Der einzige Punkt der mich zur Kritik veranlasst, ist die Klangproduktion, die im direkten Vergleich zur MCD etwas weniger warm ausgefallen ist. Der Klang ist nach wie vor klar, doch nicht mehr ganz so druckvoll in den tiefen Tönen, was man sowohl am Schlagzeug als auch an der Bassgitarre merkt. Aber dies sind nur Randnotizen, die auf das Endresultat keinen Einfluss haben. Org ist also wunderbar gespielter Black/Pagan Metal, der kraftvoll, eindringlich, gitarrenbetont und melodisch ist. Somit gehört Org für mich definitiv zu den besseren Veröffentlichungen in diesem Bereich!


8/10
Aceust

01. Ühe teekonna algus
02. Verimets
03. Haldjad
04. Ürgne
05. Piksevägi
06. Iidne org kevadel
07. Sõjasajatus
08. Lõpu hämaruses
09. Älves

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