Es liegt noch nicht ganz ein Jahr zurück, als Sõjaruun mit der selbstbetitelten MCD
debütierte und auf Anhieb mit kraftvollem aber Melodie bestücktem
Black/Pagan Metal zu gefallen wusste. Nun legen die drei Esten mit dem
Debütalbum Org nach. Org steht der MCD in nichts
nach. Verteilt auf neun Lieder und 48 Minuten gibt es druckvoll und
sauber produzierten Black/Pagan Metal satt. Wem das Debüt bereits
gefiel, der brauch gar nicht weiter zu lesen und kann sich Org umgehend bestellen.
Bei Sõjaruun hat sich also nichts verändert. Das Album knüpft nahtlos an, wo die MCD letztes Jahr endete. Sõjaruun
weiß erneut durch erstklassige Melodiestränge zu gefallen, die sich
wunderbar durchs komplette Album ziehen. Dabei wird es aber niemals zu
melodisch oder gar verspielt. Nein, stattdessen ist das Gitarrenspiel
wohldosiert und feingliedrig, sowohl in den ruhigeren und klaren
Passagen als auch während der kraftvoll arrangierten Parts. Variables
Tempo ist eine weitere Zutat, die zur Vielschichtigkeit beiträgt und
den Durchlauf des Albums flüssig schmiert. Org ist von Anfang
bis Ende ein sehr homogenes Album, das konstant gut auf hohem Niveau
vorgetragen wird. Dies hat allerdings zur Folge, dass es keine echten
Höhepunkte gibt. Mich persönlich stört es nicht, da es unter anderem
auch den Einstieg ins Album wesentlich erleichtert. Man kann sich Org
anhören wie man will, Lieder einfach überspringen, am Fluss und an der
Stimmung des Werkes verändert das nichts. Nun könnte man hier kritisch
anmerken, dass der Musik ein Wiedererkennungswert fehlen würde, da
sich die Lieder zu gleichen scheinen. Dies stimmt allerdings nur
bedingt, da einerseits das atmosphärische Gitarrenspiel überaus
reichhaltig ist, und andererseits die energiegeladene Atmosphäre und
Dynamik des Albums einfach von Anfang an auf hohem Niveau zelebriert
wird.
Der einzige Punkt der mich zur Kritik veranlasst, ist die
Klangproduktion, die im direkten Vergleich zur MCD etwas weniger warm
ausgefallen ist. Der Klang ist nach wie vor klar, doch nicht mehr ganz
so druckvoll in den tiefen Tönen, was man sowohl am Schlagzeug als auch
an der Bassgitarre merkt. Aber dies sind nur Randnotizen, die auf das
Endresultat keinen Einfluss haben. Org ist also wunderbar gespielter Black/Pagan Metal, der kraftvoll, eindringlich, gitarrenbetont und melodisch ist. Somit gehört Org für mich definitiv zu den besseren Veröffentlichungen in diesem Bereich!
8/10
Aceust
01. Ühe teekonna algus
02. Verimets
03. Haldjad
04. Ürgne
05. Piksevägi
06. Iidne org kevadel
07. Sõjasajatus
08. Lõpu hämaruses
09. Älves
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