Nachdem mich schon das Debütalbum Hyperborée vollständig überzeugt hatte, war ich nun sehr gespannt auf 50 contre 1, dem zweiten und bisher letzten Album Sa Meutes. Auch auf 50 contre 1 spielt Sa Meute wunderbar eigenständigen Black Metal mit Ausflügen in überaus düstere und bisweilen bizarre Gefilde. Sa Meute konnte sich sogar noch etwas steigern. 50 contre 1 ist gegenüber Hyperborée
kompakter und geradliniger ausgefallen. Die einzelnen Lieder sind zwar
länger geworden, doch fehlen nun die kurzen Instrumentalstücke
zwischen den metallischen Liedern. Es gibt also nur noch metallische
Stücke, obgleich diese natürlich auch atmosphärische, ruhige Passagen
beinhalten.
Am Anfang steht Croisade invisible, ein langes und
abwechslungsreiches Stück, welches sogleich in die Vollen geht. Neben
kraftvollen, eingängig schellen und antreibenden Passagen sind auch
mittelschnelle und stampfende Parts zu hören, in denen die Bassgitarre
wunderbar zur Geltung kommt. Aber auch die Riffs der Gitarren ertönen in
diesen langsameren Abschnitten überaus mächtig und druckvoll.
Abgerundet wird diese Eindringlichkeit dann vom Gesang, der wie auf Hyperborée
extrem eigenständig ist. Der Gesang, der im Grunde unverzerrt und klar
ist, wirkt aber durch das (teilweise) Schreien und die grelle
Klangfarbe der Stimme nicht immer unverzerrt und klar, zumal wenn es in
tiefe, aus der Kehle kommende Tonlagen geht. Das ist ein wahrlich
großartiger Effekt, der bereits beim Debüt immer wieder für tolle und
bisweilen bizarre Momente sorgte.
Da, wie erwähnt, die instrumentalen, klaren Zwischenstücke fehlen, wirkt 50 contre 1 geradliniger und härter. Aber auch spielerisch agiert Sa Meute zügiger, treibender und mitreißender. Die Rhythmik ist auf 50 contre 1
oft flott und treibend. Dabei wird die harmonische Komponente jedoch
niemals vernachlässigt. Selbst in eingängigeren Passagen, wie
beispielsweise in dem grandiosen L'eternelle récurrence, kann Sa Meute
mit minimalem Aufwand eine tiefe und großartige Atmosphäre erzeugen.
Das eingängige, sich wiederholende Riff ist simpel, aber dennoch extrem
wirkungsvoll. Dass die anspruchsvolleren Riffs und Melodiebögen nicht
minder gelungen und ergreifend sind, muss ich wohl nicht extra
erwähnen. So gibt es auch ruhige Parts mit klaren Gitarren, wie in L'eternelle récurrence oder Le bouclier et la lance, welche die ohnehin schon ergreifende Atmosphäre zusätzlich ausweiten und betonen.
50 contre 1 ist ein vielschichtiges Album, das
wirklich von der ersten bis zur letzten Sekunde auf hohem Niveau
fesselt und begeistert. Es besitzt Eingängigkeit, Härte, Melodik, viele
düstere Anleihen und einen guten, warmen, natürlichen und druckvollen
Klang, was man an der Bassgitarre sehr gut ableiten kann. Ich kann 50 contre 1
jedem nur uneingeschränkt empfehlen! Hier bekommt man erstklassigen
düsteren Black Metal im laminierten Klappcover auf schwerem Vinyl.
Lediglich der französische Gesang könnte möglicherweise
gewöhnungsbedürftig sein. Ich finde ihn jedoch genau richtig und
absolut erstklassig, wie das gesamte Werk!
9/10
Aceust
01. Croisade invisible
02. La loi de Poséïdon
03. Blondes valkiries
04. L'eternelle récurrence
05. Le bouclier et la lance
06. Zoolatrie
07. 50 contre 1
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen