Selten ging die Erwartungshaltung soweit vom Gehörten auseinander, wie bei dieser neuen Goatmoon
Kassette. So recht kann ich es gar nicht fassen, was ich mir gute zehn
Minuten lang anhören muss. Ich hatte mir schönen dreckigen und
rumpeligen Black Metal erhofft. Das Debütalbum und auch die Split mit
Ride for Revenge hatten mir gut gefallen. Und nun so etwas! Im ersten
Lied ist Akustikgitarren Folk mitsamt lauter Eule zu hören. Es ist ein
ruhiges und instrumentales Lied, als Einklang würde ich es noch
durchgehen lassen, aber nicht so. Denn im zweiten Titel sind dann
obskure Klänge einer Bassgitarre oder eines Streichinstruments zu
hören, zu der dann Gastsänger Lord Satanachia unheilvolle, verzerrte
und mit Hall unterlegte Verse zum Besten gibt. Im dritten Lied geht es
dann erneut mit der Akustikgitarre los. Ist nette Lagerfeuermusik, aber
nichts, was ich mir auf einer vermeintlich ordentlichen Black Metal
Kassette wünsche. Diesen gibt’s dann wenigstens im letzten Titel. Wie
gewünscht, ist er roh und primitiv. Allerdings nervt mich hier die
helle, vordergründige Gitarre mit ihrer simplen Melodie, die leider
viel zu oft zu hören ist, und das gesamte Lied völlig kaputt macht.
Ich weiß nicht, was sich Goatmoon hierbei
gedacht hat. Es ist ja schön und gut, wenn man als Musiker auch mal
etwas anderes machen möchte. Das sollte man dieses dann unter einem
anderen Namen veröffentlichen. So fühle ich mich komplett verarscht! Zu
den zwei Punkten kommt es, weil die professionelle Kassette mitsamt
Cover etwas her macht, und weil das letzte Lied wenigstens etwas von
dem hat, was ich eigentlich von Goatmoon erwartet
hatte. Wie manche Leute diese Kassette als „großartig“ umreißen können,
wird mir wohl immer unverständlich bleiben. Ich kann jedem nur mit
allergrößtem Nachdruck vom Kauf dieser Kassette abraten!
2/10
Aceust
01. Ghostforest I
02. Ghostforest II
03. Storming through whitelight I
04. Storming through whitelight II
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