Allmacht ist eine noch junge Gruppe, die zu ihrem einjährigen Bestehen das erste Demo In namenlosen Tiefen
vorstellt. Man möchte mit der Musik atmosphärische Momente erzeugen,
während textlich die Natur und Vergänglichkeit behandelt wird.
Am Anfang steht der Einklang, den Allmacht
mit knappen 90 Sekunden bedacht hat und in dem schöne und gut
gespielte Gitarrenklänge eine angenehme Stimmung erzeugen. Auf diesen
folgt dann Die Erhabenheit des Winters, einem riffbetonten
Stück. Die Riffs flackern hell und vordergründig, das Schlagwerk
bollert dumpf und der Gesang, der ist dunkel, kehlig und rauchig
verzerrt. Die Passagen mit Gesang hören sich schon ziemlich gut an,
zumal die melodische Begleitung in diesen Parts etwas in den
Hintergrund gerät. Die instrumentalen Passagen können hingegen noch
nicht überzeugen, da das Riffing streckenweise etwas zu wirr, unstet und
noch ausbaufähig ist.
Schwermütiger wird es dann mit Vergänglichkeit, einem
langen und schleppenden Stück. Hier ist das Gitarrenspiel von Beginn an
angenehmer, da dezenter und drückender, passend zur melancholischen
Thematik der Vergänglichkeit. Obwohl das Lied knapp zehn Minuten lang,
der Rhythmus konstant gleichbleibend ist, wirkt es überhaupt nicht
langatmig. Auch das Riffing, welches sich phasenweise einfach nur
wiederholt, macht das Lied nicht ansatzweise langweilig oder überzogen.
Vergänglichkeit ist atmosphärisch betrachtet und empfunden,
vielmehr Zeugnis eines sich der Vergänglichkeit Bewusstwerdens,
verkörpert von Langsamkeit, Demut sowie unaufgeregter Melancholie. Die
einzelnen Elemente des Liedes sind simpel, doch überaus wirksam und gut
aufeinander abgestimmt.
Das folgende Titellied weiß musikalisch gleichfalls zu
überzeugen, da es kraftvoll ist und eingängige Melodien besitzt.
Allerdings ist hier Klargesang zu hören, der nicht unbedingt als
erstklassig zu bezeichnen ist. Eigenartigerweise stört mich das aber gar
nicht, irgendwie passt er in seiner unbekümmert wirkenden, eher
schwachen Darbietung, zur Musik (was ich positiv verstanden wissen
möchte). Zu guter letzt kann dann auch der Ausklang überzeugen, in dem neben klaren Gitarren auch eine ruhige und sphärische metallische Instrumentalisierung zu hören ist.
In namenlosen Tiefen ist ein schönes und gelungenes erstes Demo. Bis auf Die Erhabenheit des Winters machen die Kompositionen allesamt einen ordentlichen Eindruck. Vor allem aber in Vergänglichkeit lässt sich das Potenzial Allmachts
deutlich erkennen. Der Klang des Schlagzeugs ist manchmal etwas
merkwürdig, aber daran gewöhnt man sich recht schnell. Wer also
atmosphärischen Dark/Black Metal mag, kann hiermit wenig falsch machen,
zumal man für die 6€ eine ansehnliche, professionell gefertigte
Produktion bekommt.
7/10
01. Einklang
02. Die Erhabenheit des Winters
03. Vergänglichkeit
04. In namenlosen Tiefen
05. Ausklang
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