Die deutsche Einmann-Gruppe Wolfsblut existiert seit
2004 und kann auf einige selbstveröffentlichte Werke zurückschauen. Nun
wurde über Thor’s Hammer Productions das 2006 veröffentlichte Album Seelenqual gemeinsam mit dem ersten Wolfsblut-Demo Legion Wolfsblut auf einer CD veröffentlicht.
Wolfsblut spielt rohen, dreckigen und
primitiven Black Metal, der mit einfachen Mitteln aufgenommen wurde und
an dessen Klang wenig nachbearbeitet worden ist. Mir gefällt solch
„übler“ Klang, doch könnte dieser für den einen und anderen Hörer
sicherlich ein Grund sein, Seelenqual abzulehnen. In einem
Interview hat Alleinmusiker Wendul gesagt, dass er völlig dem Thrash-,
Speed- und Heavy Metal der 1980iger Jahre verfallen ist. Davon spürt
man auf Seelenqual jedenfalls nichts, wenn überhaupt, dann nur
minimal an dem einen oder anderen markanten Riff. Die einfachen, grell
und roh klingenden Riffs, die verwaschen und schrammig den Raum
ausfüllen, erinnern mich teilweise eher an dreckigen Oi und Straßen
Punk. Zusammen mit den einfachen stampfenden Rhythmen und dem
hasserfüllten Gesang, kommt Wolfsblut manchmal in die Nähe zu Akitsas „Sang Nordique“.
Obwohl Wolfsbluts Black Metal sehr simpel,
dafür aber kompromisslos und geradlinig strukturiert ist, entwickelt er
im Durchlauf der CD durchaus eine gute Atmosphäre. Am Anfang von Seelenqual
stehen zunächst die schnelleren Stücke, die räudig und teilweise heftig
sind und eine immense hasserfüllte Atmosphäre schüren. Dann kommt das
lange und schleppende Kriegserklärung an die Menschheit, in
dem von dieser wüsten und barbarischen Kriegsatmosphäre kaum noch etwas
vorhanden ist. Roh und direkt ist natürlich auch dieses Lied, doch die
schleppende Trägheit der Musik, das einfach dahin dümpelnde Schlagwerk,
und der wenige, aber eindringliche Gesang, erschaffen durchaus eine
apokalyptische Stimmung, die gut zum Liednamen passt. Mit Depression befindet sich dann ein weiteres langes und langsames Stück auf Seelenqual, in dem die Gitarre allerdings etwas lebendiger gespielt wurde, als zuvor in Kriegserklärung an die Menschheit. Dennoch versprüht Depression Schwermut und Trostlosigkeit, da die grelle Gitarre ob der lebhafteren Spielweise monoton und eingängig ist.
Mit Endkampf beginnt dann das 2004 aufgenommene Demo Legion Wolfsblut. Klanglich ist es noch roher und heftiger als Seelenqual, dafür aber recht riffbetont, weshalb man hier dann auch die Vorliebe für den Metal der ´80iger durchaus spüren kann.
Mir gefällt Seelenqual / Legion Wolfsblut, da es einfacher, ehrlicher und rumpeliger Black Metal frei von Verunreinigungen ist. Deshalb ist Wolfsblut
auch nur jenen Recken zu empfehlen, die sich ohnehin schon dem
einfachen, dreckig klingenden und primitiven Black Metal hingeben.
Besonderes gibt’s hier jedenfalls nicht zu hören.
7/10
Aceust
01. In ewiger Einsamkeit
02. Tod und Verderben
03. Seelenqual
04. Der Regen lässt die Träne nieder
05. Kriegserklärung an die Menschheit
06. Hohn und Spott erreicht der Menschheits Ohr
07. Depression
08. Deathcrush (Mayhem Cover)
09. Endkampf
10. F.L.A.K. (Flugabwehrkanone)
11. Mienenfeld
12. Supergau
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