Das brasilanische Duo Patria ist ganz schön aktiv und veröffentlicht im Jahresrhythmus ein Album nach dem anderen. Nachdem die beiden Vorgänger Hymns Of Victory And Death und Sovereign Misanthropy
noch über die kleine russische Schmiede Monokrom veröffentlicht
wurden, ist man nun bei der großen Plattenfirma Drakkar Productions
untergekommen. Für Patria wohl ein wichtiger Schritt international mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Für Monokrom ist es aber schade, zumal es Patria gelungen ist, sich von Album zu Album zu steigern.
Liturgia Haeresis ist die bisher beste Veröffentlichung Patrias,
dies wird sehr schnell deutlich. Man hat sich klanglich und
strukturell weiterentwickelt, ohne jedoch den eigenen Stil zu
verwässern. Patria spielen auch auf dem dritten Album
fiesen und rauen Black Metal. Die neun eigenen Kompositionen sind im
Schnitt zwischen drei und vier Minuten lang und diese Spieldauer reicht
auch völlig aus. Das Tempo ist wieder zumeist hoch, aber durchzogen
von Variationen und Wechseln. Das Riffing ist sehr vielschichtig. Neben
dreckigen Riffs in den mittelschnellen oder schleppenden Passagen, die
durchaus die nordische Ich-Scheiß-Auf-Alles-Attitüde haben, reicht das
Spektrum über melodische Akkorde bis hin zu kurzen Soli. Patria
haben ihren Stil mal als Necro Black Metal umrissen, was man durchaus
so unterschreiben kann. Die schnellen und peitschenden Parts sind
giftig wie Galle, was auch dem Kreischgesang geschuldet ist, der
eindringlich und böse zu hören ist.
Liturgia Haeresis gefällt mir aber in den langsamen und mittelschnellen Passagen am besten, den in ihnen können Patria ist rotziges und fieses Potential am besten entfalten, erklingen die besten Riffs. Underworld Temple
ist ein verdammt gutes Lied, das mit tollen Riffs, einigen
Tempowechseln und jeder Menge skandinavischer Atmosphäre aufwartet. An
der einen Stelle erinnere ich mich an Darkthrone um beim nächsten Riff an die Schweden von Bewichted denken zu müssen. Allerdings sind nicht alle Lieder so erstklassig wie Underworld Temple, auch wenn das Album keine Reinfälle besitzt. Jedes Lied ist Necro Black Metal im Stile von Patria, manche zünden mehr, andere sind solide aber nicht außergewöhnlich.
Liturgia Haeresis ist von Anfang bis Ende Black Metal
pur. Kein Einklang, keine Überleitung, nur gemeiner und roh klingender
Black Metal. Lediglich Black Winter Day von Amorphis fällt da aus dem Rahmen. Ich finde es gut, dass solche eine Black-Metal-Gruppe mal Amorphis nachspielt und nicht immer nur Burzum, Darkthrone oder Von. Auch wenn ich das Original nicht zur Hand habe, erscheint mir die Version von Patria doch nahe am Original zu bleiben. Patrias drittes Album kann sich also hören lassen und ist jedem zu empfehlen, der es fies, roh und direkt braucht.
7,5/10
Aceust
01. Death's empire conqueror
02. Underworld temple
03. Sons of destiny
04. Nevoeiro
05. Transcendental
06. Legio mortis nostrae
07. Umbra patri
08. Darkland worship
09. Liturgia haeresis
10. Black winter day (Amorphis Cover)
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