Vor kurzem ist die erste Single zum kommenden, dritten Heirs-Album Hunter
erschienen. Die Single macht definitiv Lust auf mehr, denn die drei
instrumentalen Stücke stellen eine wunderbare Mischung aus
atmosphärischem Post-Metal, Post-Rock, Gothic und New Wave dar. Und
dies liegt nicht nur an Never Land, dem Cover von The Sisters Of Mercy.
Das Titellied Hunter ist ein sechseinhalb Minuten langes
Lied, in dem sphärische und verträumte Gitarren und textloser
Frauengesang zu hören sind. Zudem ist es ein ruhiges Lied, dem
kraftvolle Arrangements, wie es sie in den Liedern Dust oder Fowl vom letzten Album Fowl gibt, völlig fehlen. Stattdessen ist Hunter
in seiner atmosphärischen Ausrichtung dunkel und gar ein wenig
beklemmend, da es eingängig ist und sich wiederholt, dabei immer aber
auch schön bleibt. Im folgenden Symptom gibt es überhaupt keine
Stimmen, dafür aber düstere elektronische Arrangements. Hier sind ganz
klar Einflüsse aus Gothic und New Wave zu hören, die Heirs mit ihrer modernen Spielweise kombinieren. Symptom
ist ein sehr interessantes Lied, das auf die Dauer zwar gleichfalls
eine gewisse Monotonie besitzt, deshalb aber nicht weniger wirksam ist.
Zum Abschluss ist Never Land zu hören, welches fast 13
Minuten andauert und in dessen Zentrum ein prägnantes Riff steht. Dieses
Riff wiederholt sich die ganze Zeit, während sich die Begleitmusik
drum herum verändert, lauter und intensiver wird, oder auch leise und
dezente Töne anschkägt. Es ist ein sehr hypnotisches Stück mit Ambient-
und Drone-Einschlag, einfach der langen atmosphärischen Monotonie
wegen.
Die Single macht wirklich gespannt auf das Album, da sie sich doch ganz schön von Fowl unterscheidet. Die drei Lieder der Single sind wesentlich ruhiger und sphärischer, aber auch monotoner als die Lieder von Fowl,
obgleich es auch dort Monotonie gab. Zudem ist die elektronische
Komponente und der Einfluss von Gothic und New Wave neu, was das Ganze
enorm interessant macht. Es bleibt also abzuwarten, inwieweit sich die
auf der Single gezeigten Elemente auf dem kompletten Album fortpflanzen
werden. Ich würde mir eine konsequente Fortsetzung der Single
jedenfalls sehr wünschen. Neben der CD Version gibt es auch zwei
limitierte 10-Zöller.
8/10
Aceust
01. Hunter
02. Symptom
03. Never land (The Sisters Of Mercy Cover)
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