Das portugiesische Geschoss Flagellum Dei war noch nie
dafür bekannt, seichte Klänge zu verbreiten oder besonders aktiv zu
sein. 2004 erschien nach einer Split und zwei Demos das Debütalbum,
welches mir damals imponierte. Das zweite, 2007 erschienene Werk
verpasste ich jedoch und nun, vier Jahre später, kommt das dritte Album.
Ohne das 2007er Album berücksichtigen zu können, kann ich getrost
behaupten, dass Order Of The Obscure ein verdammt gutes Album geworden ist - das beste von Flagellum Dei bisher!
Es ist ein brachiales und bösartiges Album, auf dem Flagellum Dei
Tod, Verderben und den Gehörnten preisen. Und dies klanglich und
spielerisch auf höchst angemessene Art und Weise. Nach dem
instrumentalen Intro legen die Vier in Conjures Fire
schnell, geradlinig und riffbetont los. Das Schlagwerk poltert
aggressiv, das Riffing ist einfach aber wirksam und der Gesang ist ein
dumpfes Gurgeln und Grollen aus dem fernen Hintergrund. Sehr böse und
leicht thrashig ist dieser Einstieg, was auch das eine und andere Soli
bestätigt. Conjures Fire ist ein wunderbares Lied, da es
verschiedene Parts beinhaltet, die zum Teil aus absolut wahnsinniger
Raserei bestehen, aber auch gemäßigte und melodischere Momente
besitzen, teils auch rituell mit Stimmenwirrwarr und Kirchenläuten.
In punkto Aggressivität geht es nicht weniger heftig weiter. Inferno Em Mim
besteht aus viel Raserei und flinken Riffs. Der Gesang ist wieder ein
fernes Knurren und hat wenig mit dem sonst üblichen Kreischgesang zu
tun. Manchmal erinnert mich das hier zu hörende Organ aufgrund seiner
untersetzten und obskuren Inszenierung an Mayhems De Mysteriis Dom Sathanas. Order Of The Obscure
ist aber nicht nur gesanglich ein andersartiges Album. Das Spiel an
den Gitarren ist sehr interessant und ballert nicht nur schnelle Riffs,
sondern es sind immer wieder auch prägnante Soli zu hören, die dem
Ganzen einen Hauch alter Schule verleihen. Aber auch der Klang der
Saiteninstrumente gefällt. Etwas rau und unsauber aber klar genug, damit
die einzelnen Riffs und Melodien angemessen zur Geltung kommen.
Überhaupt ist der Klang grundsätzlich etwas rauschend und verwaschen,
was mich aber nicht im Geringsten stört, da er hervorragend zum
spielerischen Gemetzel passt.
Auch wenn Flagellum Dei hier hochgradig
barbarisch zu Werke gehen, besteht das Album jedoch nicht nur aus
blinder Raserei. Es gibt innerhalb des schnellen Spiels viele kleine
Veränderungen, die einer eingängigen Monotonie gut entgegen wirken. Dann
und wann sind auch langsamere Passagen, wie etwa in Necropolis, zu hören, die düster und fast schon melancholisch sind. Order Of The Obscure ist ein verdammt heißes Eisen, mit bösem sowie variablem Gesang und herrlichen Riffs. Order Of The Obscure
ist trotz aller Bösartigkeit und Brutalität immer auch spielerisch
betont und ein wenig old school, was mir persönlich besonders gut
gefällt.
9/10
Aceust
01. Intro
02. Conjures fire
03. Inferno em mim
04. Order of the obscure
05. Necropolis
06. Ossadas
07. From the dark light...
08. Black Metal blood
09. Sacrificial whore
http://www.pestilence-records.de/
http://www.myspace.com/flagellumdei
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