Lange gibt es diese Band aus Nordrhein-Westfalen noch gar nicht. 2006
startete man noch unter dem Namen Seelenwinter, den man aber später in Seelenfrost
änderte. In Anbetracht der kurzen Existenz ist es erstaunlich, wie
viele Tonträger man bereits aufnahm und veröffentlichte – bisher
immerhin 7 Stück. Nostalgia II: Grabgesänge ist der zweite Teil einer Reihe, wovon ich den ersten Teil nicht kenne.
Passend zum Demotitel klingt der Black Metal Seelenfrosts
sehr nostalgisch, die Grabgesänge wurden in einen sehr (!) rohen
Klang, der direkt aus der Gruft des örtlichen Friedhofs zu kommen
scheint, verpackt. Solch eine äußerst rohe Aufnahme kann polarisieren,
das mag selbst im Untergrund nicht jeder. Insgesamt wirkt das alles
noch sehr verwaschen, wobei Teil I sogar noch verwaschener klingen
soll. Ob man das nun positiv oder negativ wertet, liegt im Auge des
Betrachters. Manchmal ist es etwas schwierig, dem Verlauf des Liedes
wirklich zu folgen, da besonders beim ersten Lied (außer dem Einklang) Die Nacht der Grabgesänge
das Schlagzeug etwas untergeht und da man auch bei den Gitarren mit
ordentlich Hall arbeitet, verliert sich stellenweise die Struktur
etwas. Mondgedankensymphonie gefällt mir in dieser Hinsicht
etwas besser, mit dem Stück haben es die Musiker besser auf den Punkt
gebracht. Der Pluspunkt dieser Veröffentlichung ist, daß es Seelenfrost
schaffen, ihre Musik bei dem minimalistischen Klangbild dennoch
Stimmung zu verpassen und ich kann mir gut vorstellen, daß es Hörer
gibt, die eine solche Kombination bevorzugen.
Ich denke, die Besprechung ist lang genug für diese Kassette. Im Endeffekt kann ich Nostalgia II: Grabgesänge
nur Liebhabern von richtig gruftigem Black Metal aus den Tiiiieeeeefen
des Untergrundes empfehlen – wer sich dazu zählt, der kann sich mal
danach umsehen. Alle, die eine etwas bessere Aufnahmequalität
bevorzugen, sollten unbedingt die Besprechung zum ersten Album Seelenfrosts
lesen! Schenkt meiner Bewertung nicht soviel Beachtung –
Rumpelfanatiker würden wahrscheinlich gerne noch was draufschlagen,
während die ganz Anspruchsvollen meinetwegen imaginär was abziehen
können.
5/10
Der Einsiedler
01. Die Nacht der Grabgesänge
02. Mondgedankensymphonie
27.10.2009
21.10.2009
Allmacht - In namenlosen Tiefen | 2009 | Eigenproduktion | CD | Black Metal
Allmacht ist eine noch junge Gruppe, die zu ihrem einjährigen Bestehen das erste Demo In namenlosen Tiefen
vorstellt. Man möchte mit der Musik atmosphärische Momente erzeugen,
während textlich die Natur und Vergänglichkeit behandelt wird.
Am Anfang steht der Einklang, den Allmacht mit knappen 90 Sekunden bedacht hat und in dem schöne und gut gespielte Gitarrenklänge eine angenehme Stimmung erzeugen. Auf diesen folgt dann Die Erhabenheit des Winters, einem riffbetonten Stück. Die Riffs flackern hell und vordergründig, das Schlagwerk bollert dumpf und der Gesang, der ist dunkel, kehlig und rauchig verzerrt. Die Passagen mit Gesang hören sich schon ziemlich gut an, zumal die melodische Begleitung in diesen Parts etwas in den Hintergrund gerät. Die instrumentalen Passagen können hingegen noch nicht überzeugen, da das Riffing streckenweise etwas zu wirr, unstet und noch ausbaufähig ist.
Schwermütiger wird es dann mit Vergänglichkeit, einem langen und schleppenden Stück. Hier ist das Gitarrenspiel von Beginn an angenehmer, da dezenter und drückender, passend zur melancholischen Thematik der Vergänglichkeit. Obwohl das Lied knapp zehn Minuten lang, der Rhythmus konstant gleichbleibend ist, wirkt es überhaupt nicht langatmig. Auch das Riffing, welches sich phasenweise einfach nur wiederholt, macht das Lied nicht ansatzweise langweilig oder überzogen. Vergänglichkeit ist atmosphärisch betrachtet und empfunden, vielmehr Zeugnis eines sich der Vergänglichkeit Bewusstwerdens, verkörpert von Langsamkeit, Demut sowie unaufgeregter Melancholie. Die einzelnen Elemente des Liedes sind simpel, doch überaus wirksam und gut aufeinander abgestimmt.
Das folgende Titellied weiß musikalisch gleichfalls zu überzeugen, da es kraftvoll ist und eingängige Melodien besitzt. Allerdings ist hier Klargesang zu hören, der nicht unbedingt als erstklassig zu bezeichnen ist. Eigenartigerweise stört mich das aber gar nicht, irgendwie passt er in seiner unbekümmert wirkenden, eher schwachen Darbietung, zur Musik (was ich positiv verstanden wissen möchte). Zu guter letzt kann dann auch der Ausklang überzeugen, in dem neben klaren Gitarren auch eine ruhige und sphärische metallische Instrumentalisierung zu hören ist.
In namenlosen Tiefen ist ein schönes und gelungenes erstes Demo. Bis auf Die Erhabenheit des Winters machen die Kompositionen allesamt einen ordentlichen Eindruck. Vor allem aber in Vergänglichkeit lässt sich das Potenzial Allmachts deutlich erkennen. Der Klang des Schlagzeugs ist manchmal etwas merkwürdig, aber daran gewöhnt man sich recht schnell. Wer also atmosphärischen Dark/Black Metal mag, kann hiermit wenig falsch machen, zumal man für die 6€ eine ansehnliche, professionell gefertigte Produktion bekommt.
7/10
01. Einklang
02. Die Erhabenheit des Winters
03. Vergänglichkeit
04. In namenlosen Tiefen
05. Ausklang
Am Anfang steht der Einklang, den Allmacht mit knappen 90 Sekunden bedacht hat und in dem schöne und gut gespielte Gitarrenklänge eine angenehme Stimmung erzeugen. Auf diesen folgt dann Die Erhabenheit des Winters, einem riffbetonten Stück. Die Riffs flackern hell und vordergründig, das Schlagwerk bollert dumpf und der Gesang, der ist dunkel, kehlig und rauchig verzerrt. Die Passagen mit Gesang hören sich schon ziemlich gut an, zumal die melodische Begleitung in diesen Parts etwas in den Hintergrund gerät. Die instrumentalen Passagen können hingegen noch nicht überzeugen, da das Riffing streckenweise etwas zu wirr, unstet und noch ausbaufähig ist.
Schwermütiger wird es dann mit Vergänglichkeit, einem langen und schleppenden Stück. Hier ist das Gitarrenspiel von Beginn an angenehmer, da dezenter und drückender, passend zur melancholischen Thematik der Vergänglichkeit. Obwohl das Lied knapp zehn Minuten lang, der Rhythmus konstant gleichbleibend ist, wirkt es überhaupt nicht langatmig. Auch das Riffing, welches sich phasenweise einfach nur wiederholt, macht das Lied nicht ansatzweise langweilig oder überzogen. Vergänglichkeit ist atmosphärisch betrachtet und empfunden, vielmehr Zeugnis eines sich der Vergänglichkeit Bewusstwerdens, verkörpert von Langsamkeit, Demut sowie unaufgeregter Melancholie. Die einzelnen Elemente des Liedes sind simpel, doch überaus wirksam und gut aufeinander abgestimmt.
Das folgende Titellied weiß musikalisch gleichfalls zu überzeugen, da es kraftvoll ist und eingängige Melodien besitzt. Allerdings ist hier Klargesang zu hören, der nicht unbedingt als erstklassig zu bezeichnen ist. Eigenartigerweise stört mich das aber gar nicht, irgendwie passt er in seiner unbekümmert wirkenden, eher schwachen Darbietung, zur Musik (was ich positiv verstanden wissen möchte). Zu guter letzt kann dann auch der Ausklang überzeugen, in dem neben klaren Gitarren auch eine ruhige und sphärische metallische Instrumentalisierung zu hören ist.
In namenlosen Tiefen ist ein schönes und gelungenes erstes Demo. Bis auf Die Erhabenheit des Winters machen die Kompositionen allesamt einen ordentlichen Eindruck. Vor allem aber in Vergänglichkeit lässt sich das Potenzial Allmachts deutlich erkennen. Der Klang des Schlagzeugs ist manchmal etwas merkwürdig, aber daran gewöhnt man sich recht schnell. Wer also atmosphärischen Dark/Black Metal mag, kann hiermit wenig falsch machen, zumal man für die 6€ eine ansehnliche, professionell gefertigte Produktion bekommt.
7/10
01. Einklang
02. Die Erhabenheit des Winters
03. Vergänglichkeit
04. In namenlosen Tiefen
05. Ausklang
Angmar - Zurück In Die Unterwelt | 2009 | Ketzer Records | CD | Black Metal
Vielen dürfte Angmar spätestens seit der Split mit Alcest ein Begriff sein. Für mich ist das zweite Album Zurück in die Unterwelt
jedoch die erste Berührung mit den Franzosen. Das knapp 69 Minuten
währende Album besteht aus einer Mischung, in der sich vor allem
atmosphärische Attribute und Rohheit miteinander abwechseln bzw.
miteinander verschmelzen. Diese Rohheit resultiert sowohl aus der
klanglichen Produktion, die während der schnellen, metallischen Phasen
etwas grell und rau ist, als auch aus den schnellen und eingängig
eingetrommelten Parts selbst.
Eine Kostprobe davon bekommt man eingangs mit dem langen Titelstück geboten. Dort sind am Anfang unverzerrte Gitarren und leiser Klargesang im Hintergrund zu hören. Diese stimmungsvolle Einleitung geht dann irgendwann über in einen Part, der schnell gespielt wurde und aufgrund des verzerrten Gesanges auch grimmig und kalt wirkt. Danach wechseln sich langsame und schnellere Strecken ab, sodass zu keinem Zeitpunkt irgendein Anflug von Monotonie aufkommen würde. Dies ist ohnehin etwas, dass es auf dem Album überhaupt nicht gibt. Obwohl Zurück in die Unterwelt alles andere als kurz geraten ist, gelingt es Angmar, durchgängig eine dichte Atmosphäre zu spinnen. Nach dem abwechslungsreichen Titellied folgt Stabat mater, in dem die drei Musiker gleich von Anfang an Vollgas geben, grimmig und treibend aufspielen, ohne dabei die dezidierte aber unauffällige Melodik zu vergessen.
Was nun mit Perdition folgt, kann man getrost als episches Werk bezeichnen. Das Lied liegt jenseits der 20-Minuten-Marke und beinhaltet zahlreiche Stimmungsschwankungen. So sind die ersten acht Minuten denn auch von atmosphärischer Beschaulichkeit geprägt, in der die Akustikgitarre federführend ist, aber auch streckenweise metallische Begleitung zerrüttet dieses idyllische Antlitz nicht. Der Wandel vollzieht sich erst, als der Gesang einsetzt und die wäldliche Nachtstimmung von einem eingängig schnell gespieltem Part abrupt abgelöst wird. Und so geht es hin und her. Klare atmosphärische Parts reihen sich an schnelle und rohe Passagen. Selbst Klargesang fehlt nicht. So erinnert mich dieser Endspurt dann auch, der melodisch und roh zugleich ist, ein wenig an „Diadem of 12 Stars“ von Wolves in the Throne Room. Eine interessante Vergleichbarkeit zu einer anderen Gruppe gibt es auch in 13ème rêv, welches am Ende „Mother North“ von Satyricon nicht unähnlich ist.
Zurück in die Unterwelt ist ein interessantes und abwechslungsreiches Album. Hier und da gibt es Ähnlichkeiten zu anderen Gruppen. Und wenn ihr französischen Black Metal à la Belenos oder Aorlhac mögt, könnte Zurück in die Unterwelt für euch genau das Richtige sein. Es gibt Melodik, klare atmosphärische Passagen und auch Rohheit sowie Tempoeinlagen fehlen nicht. Auf Dauer kann mich Angmar hiermit aber trotzdem nicht fesseln. Mit 69 Minuten Spielzeit ist mir das Album einfach entschieden zu lang. Dieser Umstand schmälert zwar nicht die Qualität der Musik, doch trifft das Album nicht vollends meinen Geschmack.
7,5/10
Aceust
Eine Kostprobe davon bekommt man eingangs mit dem langen Titelstück geboten. Dort sind am Anfang unverzerrte Gitarren und leiser Klargesang im Hintergrund zu hören. Diese stimmungsvolle Einleitung geht dann irgendwann über in einen Part, der schnell gespielt wurde und aufgrund des verzerrten Gesanges auch grimmig und kalt wirkt. Danach wechseln sich langsame und schnellere Strecken ab, sodass zu keinem Zeitpunkt irgendein Anflug von Monotonie aufkommen würde. Dies ist ohnehin etwas, dass es auf dem Album überhaupt nicht gibt. Obwohl Zurück in die Unterwelt alles andere als kurz geraten ist, gelingt es Angmar, durchgängig eine dichte Atmosphäre zu spinnen. Nach dem abwechslungsreichen Titellied folgt Stabat mater, in dem die drei Musiker gleich von Anfang an Vollgas geben, grimmig und treibend aufspielen, ohne dabei die dezidierte aber unauffällige Melodik zu vergessen.
Was nun mit Perdition folgt, kann man getrost als episches Werk bezeichnen. Das Lied liegt jenseits der 20-Minuten-Marke und beinhaltet zahlreiche Stimmungsschwankungen. So sind die ersten acht Minuten denn auch von atmosphärischer Beschaulichkeit geprägt, in der die Akustikgitarre federführend ist, aber auch streckenweise metallische Begleitung zerrüttet dieses idyllische Antlitz nicht. Der Wandel vollzieht sich erst, als der Gesang einsetzt und die wäldliche Nachtstimmung von einem eingängig schnell gespieltem Part abrupt abgelöst wird. Und so geht es hin und her. Klare atmosphärische Parts reihen sich an schnelle und rohe Passagen. Selbst Klargesang fehlt nicht. So erinnert mich dieser Endspurt dann auch, der melodisch und roh zugleich ist, ein wenig an „Diadem of 12 Stars“ von Wolves in the Throne Room. Eine interessante Vergleichbarkeit zu einer anderen Gruppe gibt es auch in 13ème rêv, welches am Ende „Mother North“ von Satyricon nicht unähnlich ist.
Zurück in die Unterwelt ist ein interessantes und abwechslungsreiches Album. Hier und da gibt es Ähnlichkeiten zu anderen Gruppen. Und wenn ihr französischen Black Metal à la Belenos oder Aorlhac mögt, könnte Zurück in die Unterwelt für euch genau das Richtige sein. Es gibt Melodik, klare atmosphärische Passagen und auch Rohheit sowie Tempoeinlagen fehlen nicht. Auf Dauer kann mich Angmar hiermit aber trotzdem nicht fesseln. Mit 69 Minuten Spielzeit ist mir das Album einfach entschieden zu lang. Dieser Umstand schmälert zwar nicht die Qualität der Musik, doch trifft das Album nicht vollends meinen Geschmack.
7,5/10
Aceust
20.10.2009
Lux Ferre - Atrae Materiae Monumentum | 2009 | Ketzer Records | CD | Black Metal
Es liegt gute fünf Jahre zurück, als im Dezember 2004 das Debütalbum Antichristian War Propaganda erschien. Mit einem neuen Gitarristen im Gepäck wurde nun der zweite Streich Atrae Materiae Monumentum aufgenommen und veröffentlicht.
Lux Ferre spielt nach wie vor temporeichen und riffbetonten Black Metal. Im direkten Vergleich zum Debütalbum ist das neue Atrae Materiae Monumentum aber weitaus weniger grell, roh und heftig. Zum Einen ist der Klang inzwischen kraftvoller, raumfüllender und es werden mehr die tiefen Töne betont. Aber auch der Kreischgesang wurde normalisiert, er ist nicht mehr ganz so heftig und laut. Dies alles hat zur Folge, dass Atrae Materiae Monumentum auf Anhieb nicht mehr so energisch und aggressiv wie einst Antichristian War Propaganda ist. Dazu passt auch der eher langsame Einstieg mit O Caminho. Bis auf einen Knüppelpart im Mittelteil wird in O Caminho langsam bis mittelschnell gespielt. Riffbetonte Gitarrenspuren und hie und da eine treibende Doublebass verleihen dem Ganzen aber dennoch einen zügigen sowie schwungvollen Anstrich. Richtig Fahrt wird dann mit dem folgenden The Bell of Fate aufgenommen, in dem über weite Strecken die Doublebass latent zu hören ist, aber auch brachiale Breaks und energische Mid-Tempo Parts, sowie der eine und andere Akt der Raserei tragen zum temporeichen Wirbel bei. Das Beste an The Bell of Fate sind allerdings die Gitarren, die in ständiger Bewegung sind und großartige Harmonien erzeugen. Trotz dieser lebendigen Spielweise und des hohen Tempos verkommen die Riffs und Melodiebögen aber nicht zur farbenfrohen Spielerei. Stattdessen sind es drückende sowie dunkle Harmonien, die gemeinsam mit der Geschwindigkeit für eine erstklassige Atmosphäre im Lied sorgen.
Dies gelingt Lux Ferre übrigens auf dem gesamten Album. Trotz der gitarren- und riffbetonten Strukturen, mit einem gewissen Hang zur Melodik, wirken die Lieder niemals zu melodisch oder gar verspielt. Das Verhältnis zwischen flotter Fingerakrobatik und den ruhigeren, eingängigen Melodiesträngen ist sehr ausgewogen und passt überdies auch hervorragend zu den unterschiedlichen Tempi. Denn obwohl die Vorgabe ganz klar schneller Black Metal ist, wird auf dem Album nicht blind und monoton drauf los geprügelt. Solche mörderischen Passagen sind zwar auch genug vorhanden, doch gibt es auch viele moderater gespielte Rhythmen.
Ich muss gestehen, ich bin von Atrae Materiae Monumentum letztlich positiv überrascht. Anfangs war ich etwas skeptisch, da mir der rohe und barbarische Anstrich vom Debüt fehlte. Doch mit jedem Durchlauf wird das neue Album besser. Die ausgefeilteren Strukturen sowie der bessere Klang machen sich am Ende bezahlt. Damit dürfte Lux Ferre wohl eine neue Hörerschaft ansprechen, zumal das Schlagwerkspiel gleichfalls verbessert worden ist. Somit ist es ein mehr als gelungenes Nachfolgewerk, obwohl mir das Debüt nach wie vor sehr gut gefällt. Es sind zwei unterschiedliche Werke, die beide ihre Vorzüge und Nachteile haben. Wer es schnell und riffbetont mag, sollte sich das aktuelle Album also kaufen!
8/10
Aceust
01. O caminho
02. The bell of fate
03. Atrae materiae monumentum
04. Correntes
05. Pira
06. Breu
07. Thirst for despair
08. Dormente
15.10.2009
Goatmoon - Goatmoon | 2009 | Bestial Burst | Kassette | Black Metal / Folk
Selten ging die Erwartungshaltung soweit vom Gehörten auseinander, wie bei dieser neuen Goatmoon
Kassette. So recht kann ich es gar nicht fassen, was ich mir gute zehn
Minuten lang anhören muss. Ich hatte mir schönen dreckigen und
rumpeligen Black Metal erhofft. Das Debütalbum und auch die Split mit
Ride for Revenge hatten mir gut gefallen. Und nun so etwas! Im ersten
Lied ist Akustikgitarren Folk mitsamt lauter Eule zu hören. Es ist ein
ruhiges und instrumentales Lied, als Einklang würde ich es noch
durchgehen lassen, aber nicht so. Denn im zweiten Titel sind dann
obskure Klänge einer Bassgitarre oder eines Streichinstruments zu
hören, zu der dann Gastsänger Lord Satanachia unheilvolle, verzerrte
und mit Hall unterlegte Verse zum Besten gibt. Im dritten Lied geht es
dann erneut mit der Akustikgitarre los. Ist nette Lagerfeuermusik, aber
nichts, was ich mir auf einer vermeintlich ordentlichen Black Metal
Kassette wünsche. Diesen gibt’s dann wenigstens im letzten Titel. Wie
gewünscht, ist er roh und primitiv. Allerdings nervt mich hier die
helle, vordergründige Gitarre mit ihrer simplen Melodie, die leider
viel zu oft zu hören ist, und das gesamte Lied völlig kaputt macht.
Ich weiß nicht, was sich Goatmoon hierbei gedacht hat. Es ist ja schön und gut, wenn man als Musiker auch mal etwas anderes machen möchte. Das sollte man dieses dann unter einem anderen Namen veröffentlichen. So fühle ich mich komplett verarscht! Zu den zwei Punkten kommt es, weil die professionelle Kassette mitsamt Cover etwas her macht, und weil das letzte Lied wenigstens etwas von dem hat, was ich eigentlich von Goatmoon erwartet hatte. Wie manche Leute diese Kassette als „großartig“ umreißen können, wird mir wohl immer unverständlich bleiben. Ich kann jedem nur mit allergrößtem Nachdruck vom Kauf dieser Kassette abraten!
2/10
Aceust
01. Ghostforest I
02. Ghostforest II
03. Storming through whitelight I
04. Storming through whitelight II
Ich weiß nicht, was sich Goatmoon hierbei gedacht hat. Es ist ja schön und gut, wenn man als Musiker auch mal etwas anderes machen möchte. Das sollte man dieses dann unter einem anderen Namen veröffentlichen. So fühle ich mich komplett verarscht! Zu den zwei Punkten kommt es, weil die professionelle Kassette mitsamt Cover etwas her macht, und weil das letzte Lied wenigstens etwas von dem hat, was ich eigentlich von Goatmoon erwartet hatte. Wie manche Leute diese Kassette als „großartig“ umreißen können, wird mir wohl immer unverständlich bleiben. Ich kann jedem nur mit allergrößtem Nachdruck vom Kauf dieser Kassette abraten!
2/10
Aceust
01. Ghostforest I
02. Ghostforest II
03. Storming through whitelight I
04. Storming through whitelight II
Smashed Ruins - Silence | 2009 | Mirrors Of Life | CD | Post Metal
Da schau mal einer an. Als ich zunächst las, dass es sich bei dieser
Veröffentlichung um instrumentalen Metal handelt, musste ich
unwillkürlich an eine kleine, unbenannte Veröffentlichung der
Wäldlichen Tonschmiede denken. Nachdem die sieben Kapitel dann den Weg
in den CD-Spieler fanden, wunderte ich mich darüber, dass mir so manch
ein Riff und so manch eine Melodie doch sehr bekannt vorkommen. Erst
dann nahm ich das Infoschreiben in die Hand, und da steht es
geschrieben. Was 2005 als namenloses Einmannprojekt von Tobias begann, mündete nun in Smashed Ruins,
einer inzwischen zwei Mann starken metallischen Instrumental Gruppe.
Da mir bereits die 2005 erschienene, unbetitelte CDR gut gefiel,
gefällt mir nun auch das Debütalbum Silence, zumal es die drei früheren Stücke der CDR in abgewandelter, neu eingespielter Form, enthält.
Es ist stimmungsvoller und atmosphärischer Metal, der – wie kann es auch anders sein – gänzlich vom Gitarrenspiel lebt und zehrt. Sowohl die Stimmungen, als auch das Gitarrenspiel, sind sehr vielfältig und reichen von ruhigen, teilweise regelrecht behutsamen Passagen bis hin zu energischen Ausbrüchen, die schnell und kraftvoll sind. Zwei oder drei Mal sind sogar stimmungsintensivierende Schreie zu hören. Silence ist eine rundum schöne Scheibe, die vom ersten bis zum letzten Kapitel durch gute Melodiestränge zu gefallen weiß. Und obwohl die ganze Platte instrumental ist, kommt bei mir zu keiner Zeit das Gefühl der Langatmigkeit auf. Die einzelnen Lieder sind gut strukturiert, enthalten Abwechslung, was auch am Schlagzeugspiel von Sven liegt. Ab und an wünschte ich mir etwas mehr schwungvollen Druck, mehr Fülle bei den tiefen Tönen, doch auch ohne kann das atmosphärische Spiel Besitz von mir ergreifen.
Für mich ist Silence ein gelungener Einstand der Smashed Ruins. Wenn Ihr gute Melodien und Instrumentalmusik mögt, dann könnt Ihr bedenkenlos zugreifen. Zumal Silence nichts mit Post Rock oder ähnlichem gemein hat.
7/10
Aceust
01. Chapter I
02. Chapter II
03. Chapter III
04. Chapter IV
05. Chapter V
06. Chapter VI
07. Chapter VII
Es ist stimmungsvoller und atmosphärischer Metal, der – wie kann es auch anders sein – gänzlich vom Gitarrenspiel lebt und zehrt. Sowohl die Stimmungen, als auch das Gitarrenspiel, sind sehr vielfältig und reichen von ruhigen, teilweise regelrecht behutsamen Passagen bis hin zu energischen Ausbrüchen, die schnell und kraftvoll sind. Zwei oder drei Mal sind sogar stimmungsintensivierende Schreie zu hören. Silence ist eine rundum schöne Scheibe, die vom ersten bis zum letzten Kapitel durch gute Melodiestränge zu gefallen weiß. Und obwohl die ganze Platte instrumental ist, kommt bei mir zu keiner Zeit das Gefühl der Langatmigkeit auf. Die einzelnen Lieder sind gut strukturiert, enthalten Abwechslung, was auch am Schlagzeugspiel von Sven liegt. Ab und an wünschte ich mir etwas mehr schwungvollen Druck, mehr Fülle bei den tiefen Tönen, doch auch ohne kann das atmosphärische Spiel Besitz von mir ergreifen.
Für mich ist Silence ein gelungener Einstand der Smashed Ruins. Wenn Ihr gute Melodien und Instrumentalmusik mögt, dann könnt Ihr bedenkenlos zugreifen. Zumal Silence nichts mit Post Rock oder ähnlichem gemein hat.
7/10
Aceust
01. Chapter I
02. Chapter II
03. Chapter III
04. Chapter IV
05. Chapter V
06. Chapter VI
07. Chapter VII
14.10.2009
Wolfsblut - Seelenqual / Legion Wolfsblut | 2009 | Thor's Hammer Productions | CD | Black Metal
Die deutsche Einmann-Gruppe Wolfsblut existiert seit
2004 und kann auf einige selbstveröffentlichte Werke zurückschauen. Nun
wurde über Thor’s Hammer Productions das 2006 veröffentlichte Album Seelenqual gemeinsam mit dem ersten Wolfsblut-Demo Legion Wolfsblut auf einer CD veröffentlicht.
Wolfsblut spielt rohen, dreckigen und primitiven Black Metal, der mit einfachen Mitteln aufgenommen wurde und an dessen Klang wenig nachbearbeitet worden ist. Mir gefällt solch „übler“ Klang, doch könnte dieser für den einen und anderen Hörer sicherlich ein Grund sein, Seelenqual abzulehnen. In einem Interview hat Alleinmusiker Wendul gesagt, dass er völlig dem Thrash-, Speed- und Heavy Metal der 1980iger Jahre verfallen ist. Davon spürt man auf Seelenqual jedenfalls nichts, wenn überhaupt, dann nur minimal an dem einen oder anderen markanten Riff. Die einfachen, grell und roh klingenden Riffs, die verwaschen und schrammig den Raum ausfüllen, erinnern mich teilweise eher an dreckigen Oi und Straßen Punk. Zusammen mit den einfachen stampfenden Rhythmen und dem hasserfüllten Gesang, kommt Wolfsblut manchmal in die Nähe zu Akitsas „Sang Nordique“.
Obwohl Wolfsbluts Black Metal sehr simpel, dafür aber kompromisslos und geradlinig strukturiert ist, entwickelt er im Durchlauf der CD durchaus eine gute Atmosphäre. Am Anfang von Seelenqual stehen zunächst die schnelleren Stücke, die räudig und teilweise heftig sind und eine immense hasserfüllte Atmosphäre schüren. Dann kommt das lange und schleppende Kriegserklärung an die Menschheit, in dem von dieser wüsten und barbarischen Kriegsatmosphäre kaum noch etwas vorhanden ist. Roh und direkt ist natürlich auch dieses Lied, doch die schleppende Trägheit der Musik, das einfach dahin dümpelnde Schlagwerk, und der wenige, aber eindringliche Gesang, erschaffen durchaus eine apokalyptische Stimmung, die gut zum Liednamen passt. Mit Depression befindet sich dann ein weiteres langes und langsames Stück auf Seelenqual, in dem die Gitarre allerdings etwas lebendiger gespielt wurde, als zuvor in Kriegserklärung an die Menschheit. Dennoch versprüht Depression Schwermut und Trostlosigkeit, da die grelle Gitarre ob der lebhafteren Spielweise monoton und eingängig ist.
Mit Endkampf beginnt dann das 2004 aufgenommene Demo Legion Wolfsblut. Klanglich ist es noch roher und heftiger als Seelenqual, dafür aber recht riffbetont, weshalb man hier dann auch die Vorliebe für den Metal der ´80iger durchaus spüren kann.
Mir gefällt Seelenqual / Legion Wolfsblut, da es einfacher, ehrlicher und rumpeliger Black Metal frei von Verunreinigungen ist. Deshalb ist Wolfsblut auch nur jenen Recken zu empfehlen, die sich ohnehin schon dem einfachen, dreckig klingenden und primitiven Black Metal hingeben. Besonderes gibt’s hier jedenfalls nicht zu hören.
7/10
Aceust
01. In ewiger Einsamkeit
02. Tod und Verderben
03. Seelenqual
04. Der Regen lässt die Träne nieder
05. Kriegserklärung an die Menschheit
06. Hohn und Spott erreicht der Menschheits Ohr
07. Depression
08. Deathcrush (Mayhem Cover)
09. Endkampf
10. F.L.A.K. (Flugabwehrkanone)
11. Mienenfeld
12. Supergau
Wolfsblut spielt rohen, dreckigen und primitiven Black Metal, der mit einfachen Mitteln aufgenommen wurde und an dessen Klang wenig nachbearbeitet worden ist. Mir gefällt solch „übler“ Klang, doch könnte dieser für den einen und anderen Hörer sicherlich ein Grund sein, Seelenqual abzulehnen. In einem Interview hat Alleinmusiker Wendul gesagt, dass er völlig dem Thrash-, Speed- und Heavy Metal der 1980iger Jahre verfallen ist. Davon spürt man auf Seelenqual jedenfalls nichts, wenn überhaupt, dann nur minimal an dem einen oder anderen markanten Riff. Die einfachen, grell und roh klingenden Riffs, die verwaschen und schrammig den Raum ausfüllen, erinnern mich teilweise eher an dreckigen Oi und Straßen Punk. Zusammen mit den einfachen stampfenden Rhythmen und dem hasserfüllten Gesang, kommt Wolfsblut manchmal in die Nähe zu Akitsas „Sang Nordique“.
Obwohl Wolfsbluts Black Metal sehr simpel, dafür aber kompromisslos und geradlinig strukturiert ist, entwickelt er im Durchlauf der CD durchaus eine gute Atmosphäre. Am Anfang von Seelenqual stehen zunächst die schnelleren Stücke, die räudig und teilweise heftig sind und eine immense hasserfüllte Atmosphäre schüren. Dann kommt das lange und schleppende Kriegserklärung an die Menschheit, in dem von dieser wüsten und barbarischen Kriegsatmosphäre kaum noch etwas vorhanden ist. Roh und direkt ist natürlich auch dieses Lied, doch die schleppende Trägheit der Musik, das einfach dahin dümpelnde Schlagwerk, und der wenige, aber eindringliche Gesang, erschaffen durchaus eine apokalyptische Stimmung, die gut zum Liednamen passt. Mit Depression befindet sich dann ein weiteres langes und langsames Stück auf Seelenqual, in dem die Gitarre allerdings etwas lebendiger gespielt wurde, als zuvor in Kriegserklärung an die Menschheit. Dennoch versprüht Depression Schwermut und Trostlosigkeit, da die grelle Gitarre ob der lebhafteren Spielweise monoton und eingängig ist.
Mit Endkampf beginnt dann das 2004 aufgenommene Demo Legion Wolfsblut. Klanglich ist es noch roher und heftiger als Seelenqual, dafür aber recht riffbetont, weshalb man hier dann auch die Vorliebe für den Metal der ´80iger durchaus spüren kann.
Mir gefällt Seelenqual / Legion Wolfsblut, da es einfacher, ehrlicher und rumpeliger Black Metal frei von Verunreinigungen ist. Deshalb ist Wolfsblut auch nur jenen Recken zu empfehlen, die sich ohnehin schon dem einfachen, dreckig klingenden und primitiven Black Metal hingeben. Besonderes gibt’s hier jedenfalls nicht zu hören.
7/10
Aceust
01. In ewiger Einsamkeit
02. Tod und Verderben
03. Seelenqual
04. Der Regen lässt die Träne nieder
05. Kriegserklärung an die Menschheit
06. Hohn und Spott erreicht der Menschheits Ohr
07. Depression
08. Deathcrush (Mayhem Cover)
09. Endkampf
10. F.L.A.K. (Flugabwehrkanone)
11. Mienenfeld
12. Supergau
Lupus Nocturnus - Suicidal Thoughts Pt. I | 2009 | Thor's Hammer Productions | Kassette | Black Metal
Der Name verrät es bereits, dass man mit diesem Album Depressive Black Metal bekommt. Suicidal Thoughts Pt. I ist das Debütalbum von Lupus Nocturnus, welches 2008 bereits auf CD erschien und nun auch als professionell gefertigte Kassette zu haben ist.
Besonders viel gibt es zur Musik eigentlich nicht zu erzählen, zumal Lupus Nocturnus nichts Neues oder Besonderes vertont hat. Stattdessen bekommt man drei lange, langsame und roh klingende Stücke vorgesetzt. Die Musik ist ziemlich einfach gehalten, der Klang roh und rau. Man könnte Lupus Nocturnus getrost als Minimalisten ihres Standes beschreiben. Es gibt sicherlich viele Leute, die solchen monoton und langatmigen Black Metal mögen, der melancholisch und voller Pein ist, oder zumindest sein soll. Bei mir kommt davon jedenfalls nicht viel an. Das liegt nicht daran, dass Lupus Nocturnus schlecht spielen würde. Die Mexikaner treffen mit ihrer musikalischen Melancholie nur einfach nicht meinen Geschmack. Die Gitarren frickeln zumeist eingängige Melodien, die aufgrund der Länge der einzelnen Lieder ziemlich monoton wirken. Das einzige lebhafte und emotionsgebundene Element ist der Kreischgesang, welche für diese Musik sehr typisch ist. Sänger Nahual Tenebras legt sich ordentlich ins Zeug und kreischt und schreit sich Groll und Schmerz aus dem Leib, aufgewühlt und zerfressen von Hoffnungslosigkeit und Depression.
Dieser 52 Minuten andauernde Durchlauf des Albums ist nahezu komplett langsam und schleppend. Lediglich im Intro sowie in Depressive Landscapes gibt es eingängig schnell gespielte Parts zu hören, die das Ganze etwas auflockern und variabel gestalten. Doch gemessen an der Gesamtlänge ist das ein überaus geringer Anteil, der letztlich kaum ins Gewicht fällt. Unterm Strich bleibt also langsame Monotonie, getragen von den grellen Gitarren und dem Kreischgesang. Mich langweilt es auf die Dauer, aber ich bin auch kein Anhänger dieser Musik.
5/10
Aceust
01. Intro (Suicidal thoughts)
02. Depressive landscapes
03. Immense loneliness
04. Dying on the white mountain
http://www.thorshammerproductions.com/
Besonders viel gibt es zur Musik eigentlich nicht zu erzählen, zumal Lupus Nocturnus nichts Neues oder Besonderes vertont hat. Stattdessen bekommt man drei lange, langsame und roh klingende Stücke vorgesetzt. Die Musik ist ziemlich einfach gehalten, der Klang roh und rau. Man könnte Lupus Nocturnus getrost als Minimalisten ihres Standes beschreiben. Es gibt sicherlich viele Leute, die solchen monoton und langatmigen Black Metal mögen, der melancholisch und voller Pein ist, oder zumindest sein soll. Bei mir kommt davon jedenfalls nicht viel an. Das liegt nicht daran, dass Lupus Nocturnus schlecht spielen würde. Die Mexikaner treffen mit ihrer musikalischen Melancholie nur einfach nicht meinen Geschmack. Die Gitarren frickeln zumeist eingängige Melodien, die aufgrund der Länge der einzelnen Lieder ziemlich monoton wirken. Das einzige lebhafte und emotionsgebundene Element ist der Kreischgesang, welche für diese Musik sehr typisch ist. Sänger Nahual Tenebras legt sich ordentlich ins Zeug und kreischt und schreit sich Groll und Schmerz aus dem Leib, aufgewühlt und zerfressen von Hoffnungslosigkeit und Depression.
Dieser 52 Minuten andauernde Durchlauf des Albums ist nahezu komplett langsam und schleppend. Lediglich im Intro sowie in Depressive Landscapes gibt es eingängig schnell gespielte Parts zu hören, die das Ganze etwas auflockern und variabel gestalten. Doch gemessen an der Gesamtlänge ist das ein überaus geringer Anteil, der letztlich kaum ins Gewicht fällt. Unterm Strich bleibt also langsame Monotonie, getragen von den grellen Gitarren und dem Kreischgesang. Mich langweilt es auf die Dauer, aber ich bin auch kein Anhänger dieser Musik.
5/10
Aceust
01. Intro (Suicidal thoughts)
02. Depressive landscapes
03. Immense loneliness
04. Dying on the white mountain
http://www.thorshammerproductions.com/
Infernal Hate - Upset | 2009 | Thor's Hammer Productions | Kassette | Black Metal
Neben „Suicidal Thoughts Pt. 1“ von Lupus Nocturnus hat Thor’s Hammer Productions mit Upset das Debütalbum einer weiteren mexikanischen Gruppe auf Kassette veröffentlicht. Zwar lässt sich der Stil von Infernal Hate grob ebenfalls als Depressive Black Metal beschreiben, aber eben auch nur grob. Anders als bei den Landsmännern von Lupus Nocturnus steht bei Infernal Hate variables Tempo im Vordergrund. Zudem sind die einzelnen Lieder bedeutend kürzer.
Mit dem ersten Lied Reborn to Die bekommt man umgehend die Vielfältigkeit von Upset vorgestellt. Es ist ein langes und überwiegend schleppend gehaltenes Stück, in dem ein irrsinniger Kreischgesang sowie langsame und dunkle Riffs das Geschehen dominieren. Manch ein Riff von Reborn to Die erinnert an Burzums „Hviss Lyset Tar Oss“. Der Gesang aber, der extrem verzerrt ist und sich bisweilen ins Groteske steigert, geht jedoch mehr in Richtung Todesstoß. In den nachfolgenden Liedern sind dann auch verschiedene Tempi zu hören, die von schleppend über mittelschnell bis zur peitschenden Raserei reichen. Infernal Hate versteift sich dabei allerdings nie allzu lange auf ein Tempo. Auch innerhalb der einzelnen Stücke sind zahlreiche Wechsel zu verzeichnen, was das Ganze ziemlich abwechslungsreich gestaltet, zumal es auch vereinzelt atmosphärische Momente gibt, in denen etwa klare Gitarren zum Einsatz kommen. Der Hauptanteil der Musik liegt allerdings im verstörenden Black Metal, der immer wieder durch den radikalen Kreischgesang sehr eindringliche, heftige und auch hasserfüllte Momente erfährt. Bis auf das Land gibt es also keine wirklichen Ähnlichkeiten zu Lupus Nocturnus. Und da Upset weder langatmig noch monoton ist, gefällt es mir auch ungleich besser als „Suicidal Thoughts Pt. 1“.
Upset ist zusammengefasst ein gelungenes Debütalbum, auf dem sich schnelle und langsame Passagen die Klinke in die Hand geben. So oder so ist es extremer und roher Black Metal, dem düstere Riffs und Melodien beiwohnen und der nicht zuletzt auch vom heftigen Kreischgesang lebt.
7,5/10
Aceust
01. Reborn to die
02. Black Metal hordes
03. Dead once again
04. War
05. Upset
06. Hellstorm
07. It is darkness
08. Subhuman
13.10.2009
Sõjaruun - Org | 2009 | Black Devastation Records | CD | Black Metal
Es liegt noch nicht ganz ein Jahr zurück, als Sõjaruun mit der selbstbetitelten MCD
debütierte und auf Anhieb mit kraftvollem aber Melodie bestücktem
Black/Pagan Metal zu gefallen wusste. Nun legen die drei Esten mit dem
Debütalbum Org nach. Org steht der MCD in nichts
nach. Verteilt auf neun Lieder und 48 Minuten gibt es druckvoll und
sauber produzierten Black/Pagan Metal satt. Wem das Debüt bereits
gefiel, der brauch gar nicht weiter zu lesen und kann sich Org umgehend bestellen.
Bei Sõjaruun hat sich also nichts verändert. Das Album knüpft nahtlos an, wo die MCD letztes Jahr endete. Sõjaruun weiß erneut durch erstklassige Melodiestränge zu gefallen, die sich wunderbar durchs komplette Album ziehen. Dabei wird es aber niemals zu melodisch oder gar verspielt. Nein, stattdessen ist das Gitarrenspiel wohldosiert und feingliedrig, sowohl in den ruhigeren und klaren Passagen als auch während der kraftvoll arrangierten Parts. Variables Tempo ist eine weitere Zutat, die zur Vielschichtigkeit beiträgt und den Durchlauf des Albums flüssig schmiert. Org ist von Anfang bis Ende ein sehr homogenes Album, das konstant gut auf hohem Niveau vorgetragen wird. Dies hat allerdings zur Folge, dass es keine echten Höhepunkte gibt. Mich persönlich stört es nicht, da es unter anderem auch den Einstieg ins Album wesentlich erleichtert. Man kann sich Org anhören wie man will, Lieder einfach überspringen, am Fluss und an der Stimmung des Werkes verändert das nichts. Nun könnte man hier kritisch anmerken, dass der Musik ein Wiedererkennungswert fehlen würde, da sich die Lieder zu gleichen scheinen. Dies stimmt allerdings nur bedingt, da einerseits das atmosphärische Gitarrenspiel überaus reichhaltig ist, und andererseits die energiegeladene Atmosphäre und Dynamik des Albums einfach von Anfang an auf hohem Niveau zelebriert wird.
Der einzige Punkt der mich zur Kritik veranlasst, ist die Klangproduktion, die im direkten Vergleich zur MCD etwas weniger warm ausgefallen ist. Der Klang ist nach wie vor klar, doch nicht mehr ganz so druckvoll in den tiefen Tönen, was man sowohl am Schlagzeug als auch an der Bassgitarre merkt. Aber dies sind nur Randnotizen, die auf das Endresultat keinen Einfluss haben. Org ist also wunderbar gespielter Black/Pagan Metal, der kraftvoll, eindringlich, gitarrenbetont und melodisch ist. Somit gehört Org für mich definitiv zu den besseren Veröffentlichungen in diesem Bereich!
8/10
Aceust
01. Ühe teekonna algus
02. Verimets
03. Haldjad
04. Ürgne
05. Piksevägi
06. Iidne org kevadel
07. Sõjasajatus
08. Lõpu hämaruses
09. Älves
Bei Sõjaruun hat sich also nichts verändert. Das Album knüpft nahtlos an, wo die MCD letztes Jahr endete. Sõjaruun weiß erneut durch erstklassige Melodiestränge zu gefallen, die sich wunderbar durchs komplette Album ziehen. Dabei wird es aber niemals zu melodisch oder gar verspielt. Nein, stattdessen ist das Gitarrenspiel wohldosiert und feingliedrig, sowohl in den ruhigeren und klaren Passagen als auch während der kraftvoll arrangierten Parts. Variables Tempo ist eine weitere Zutat, die zur Vielschichtigkeit beiträgt und den Durchlauf des Albums flüssig schmiert. Org ist von Anfang bis Ende ein sehr homogenes Album, das konstant gut auf hohem Niveau vorgetragen wird. Dies hat allerdings zur Folge, dass es keine echten Höhepunkte gibt. Mich persönlich stört es nicht, da es unter anderem auch den Einstieg ins Album wesentlich erleichtert. Man kann sich Org anhören wie man will, Lieder einfach überspringen, am Fluss und an der Stimmung des Werkes verändert das nichts. Nun könnte man hier kritisch anmerken, dass der Musik ein Wiedererkennungswert fehlen würde, da sich die Lieder zu gleichen scheinen. Dies stimmt allerdings nur bedingt, da einerseits das atmosphärische Gitarrenspiel überaus reichhaltig ist, und andererseits die energiegeladene Atmosphäre und Dynamik des Albums einfach von Anfang an auf hohem Niveau zelebriert wird.
Der einzige Punkt der mich zur Kritik veranlasst, ist die Klangproduktion, die im direkten Vergleich zur MCD etwas weniger warm ausgefallen ist. Der Klang ist nach wie vor klar, doch nicht mehr ganz so druckvoll in den tiefen Tönen, was man sowohl am Schlagzeug als auch an der Bassgitarre merkt. Aber dies sind nur Randnotizen, die auf das Endresultat keinen Einfluss haben. Org ist also wunderbar gespielter Black/Pagan Metal, der kraftvoll, eindringlich, gitarrenbetont und melodisch ist. Somit gehört Org für mich definitiv zu den besseren Veröffentlichungen in diesem Bereich!
8/10
Aceust
01. Ühe teekonna algus
02. Verimets
03. Haldjad
04. Ürgne
05. Piksevägi
06. Iidne org kevadel
07. Sõjasajatus
08. Lõpu hämaruses
09. Älves
Todeskult - Apathy | 2009 | Eisenwald | CD | Black Metal
Todeskult-Sänger Neideck zog erst kürzlich mein Interesse auf sich, da mir mit „Haunting Shores“ das neue Demo seines Soloprojektes Trauer vorlag. Nun gibt es seit dem Sommer das zweite Todeskult-Album Apathy. Mit dem Debütalbum vor zwei Jahren konnte Todeskult mich – wie viele andere auch – überzeugen. Mal schauen, wie es mit dem zweiten Album ist.
Gänzlich ohne Einleitung beginnt das 60 Minuten lange Werk, welches ruhig und schleppend mit Where discomfort is lurking seinen Auftakt hat. Es fällt sofort die Klangproduktion auf, die im direkten Vergleich zu Als die Farben älter wurden, etwas dunkler, kälter und steriler ausgefallen ist. Das ist nicht zwangsläufig schlecht, erschwert mir aber ein wenig den Einstieg ins Album, zumal Where discomfort is lurking ein langes und weitgehend unaufgeregtes Lied ist (was allerdings hervorragend zum Titel des Albums passt), welches teilweise minimale Anleihen des Doom Metals enthält. Musikalisch agiert Todeskult also eher zurückhaltend in dem Lied. Die Melodien sind von sanftem Gemüt und oft auch von heller Klangfarbe, was mir nicht ganz so gut gefällt. Neidecks verzerrter Gesang ist aber aussagekräftig, da emotional, ohne dabei zu dick aufzutragen. Das ist nicht immer ganz einfach, doch ihm gelingt das auf Apathy durchgängig.
Nach diesem langen und etwas zähen Anfang lockert sich mit …dem Menschen ein Wolf die triste Bewölkung etwas auf, da recht bald das Tempo partiell flott angezogen wird. In diesem Wechsel der variablen Tempi, langsam und schnell, entwickelt Todeskult eine viel fesselndere Atmosphäre, da durch die Geschwindigkeit etwas Druck und Dynamik Einzug in die Musik erhält und auch die Gitarren wissen in den schnellen Abschnitten mit besseren Riffs und Melodien zu überzeugen.
Auch in den verbleibenden Liedern, die bis auf das kurze instrumentale Titelstück alle über zehn Minuten lang sind, wirkt Todeskult lebendiger und spielfreudiger als am Anfang. Trotz einiger schnell gespielten Passagen, die manchmal, aufgrund sehr guter Übergänge und brachialem Schlagwerkspiels, eindringlich und mächtig wirken, obliegt insgesamt auf Apathy aber eine eher bedrückte Atmosphäre. Hierzu trägt nicht nur Neidecks Kreischgesang bei, sondern auch triste Melodiebögen im Hintergrund zementieren eine unterschwellig schwelende Stimmung von Tristesse und Dunkelheit. Vereinzelt wiederkehrend, erklingen die hell gestimmten Gitarren mit ihren klaren Melodien aber einen Deut zu fröhlich für mich. In solchen ruhigen Passagen kann ich mich nicht so richtig entscheiden, ob diese hellen Nuancen zur ansonsten schweren Kost passen.
Insgesamt ist Apathy aber als ein gelungenes Nachfolgewerk zu beschreiben. Lediglich mit dem ersten Lied habe ich so meine Probleme, da es mir einfach mit seinen zwölfeinhalb Minuten zu langatmig ist. Doch danach fängt sich Todeskult und weiß eindringlich sowie stimmungsintensiv zu gefallen. Die Stärken von Apathy sind also die Wechselwirkungen, die aus Langsamkeit, Melodik und Härte entstehen. Etwas mehr Härte währe womöglich besser gewesen, doch würde dies vielleicht nicht zum Konzept passen. Wie dem auch sei, Apathy ist trotz alldem ein insgesamt gelungenes Album.
7/10
Aceust
01. Where discomfort is lurking
02. ...dem Menschen ein Wolf
03. Apathy
04. Inviolable
05. Submissive
06. Schwinden
Gänzlich ohne Einleitung beginnt das 60 Minuten lange Werk, welches ruhig und schleppend mit Where discomfort is lurking seinen Auftakt hat. Es fällt sofort die Klangproduktion auf, die im direkten Vergleich zu Als die Farben älter wurden, etwas dunkler, kälter und steriler ausgefallen ist. Das ist nicht zwangsläufig schlecht, erschwert mir aber ein wenig den Einstieg ins Album, zumal Where discomfort is lurking ein langes und weitgehend unaufgeregtes Lied ist (was allerdings hervorragend zum Titel des Albums passt), welches teilweise minimale Anleihen des Doom Metals enthält. Musikalisch agiert Todeskult also eher zurückhaltend in dem Lied. Die Melodien sind von sanftem Gemüt und oft auch von heller Klangfarbe, was mir nicht ganz so gut gefällt. Neidecks verzerrter Gesang ist aber aussagekräftig, da emotional, ohne dabei zu dick aufzutragen. Das ist nicht immer ganz einfach, doch ihm gelingt das auf Apathy durchgängig.
Nach diesem langen und etwas zähen Anfang lockert sich mit …dem Menschen ein Wolf die triste Bewölkung etwas auf, da recht bald das Tempo partiell flott angezogen wird. In diesem Wechsel der variablen Tempi, langsam und schnell, entwickelt Todeskult eine viel fesselndere Atmosphäre, da durch die Geschwindigkeit etwas Druck und Dynamik Einzug in die Musik erhält und auch die Gitarren wissen in den schnellen Abschnitten mit besseren Riffs und Melodien zu überzeugen.
Auch in den verbleibenden Liedern, die bis auf das kurze instrumentale Titelstück alle über zehn Minuten lang sind, wirkt Todeskult lebendiger und spielfreudiger als am Anfang. Trotz einiger schnell gespielten Passagen, die manchmal, aufgrund sehr guter Übergänge und brachialem Schlagwerkspiels, eindringlich und mächtig wirken, obliegt insgesamt auf Apathy aber eine eher bedrückte Atmosphäre. Hierzu trägt nicht nur Neidecks Kreischgesang bei, sondern auch triste Melodiebögen im Hintergrund zementieren eine unterschwellig schwelende Stimmung von Tristesse und Dunkelheit. Vereinzelt wiederkehrend, erklingen die hell gestimmten Gitarren mit ihren klaren Melodien aber einen Deut zu fröhlich für mich. In solchen ruhigen Passagen kann ich mich nicht so richtig entscheiden, ob diese hellen Nuancen zur ansonsten schweren Kost passen.
Insgesamt ist Apathy aber als ein gelungenes Nachfolgewerk zu beschreiben. Lediglich mit dem ersten Lied habe ich so meine Probleme, da es mir einfach mit seinen zwölfeinhalb Minuten zu langatmig ist. Doch danach fängt sich Todeskult und weiß eindringlich sowie stimmungsintensiv zu gefallen. Die Stärken von Apathy sind also die Wechselwirkungen, die aus Langsamkeit, Melodik und Härte entstehen. Etwas mehr Härte währe womöglich besser gewesen, doch würde dies vielleicht nicht zum Konzept passen. Wie dem auch sei, Apathy ist trotz alldem ein insgesamt gelungenes Album.
7/10
Aceust
01. Where discomfort is lurking
02. ...dem Menschen ein Wolf
03. Apathy
04. Inviolable
05. Submissive
06. Schwinden
Cryptic Tales - Anathema | 2009 | Redrum666 | CD | Death Metal
1993 erschien das Debütalbum Anathema seinerzeit auf Kassette
und konnte auch außerhalb Polens für einige Beachtung sorgen. Es
folgten noch zwei weitere Werke ehe es Jahre lang still wurde um Cryptic Tales, bis dann kürzlich das neue Album VII Dogmata of Mercy
erschien. Viel hatte das neue Album mit den frühen Werken nicht mehr
gemein, weshalb ich mich über diese Wiederveröffentlichung, erstmalig
auf CD und neu abgemischt, besonders freue. Denn auf Anathema klingt Cryptic Tales verdammt noch mal nach schrummigen, dumpfen und unheiligen Death Metal der alten Schule.
Aus heutiger Sicht gibt es auf Anathema natürlich nichts Neues mehr zu entdecken. Doch damals, als die Flut der Death-Metal-Gruppen zugunsten des immer populärer werdenden Black Metals abnahm, war Anathema ein echter Knaller, und ist es heute noch. Obwohl der Klang „remastered“ ist, fehlt den sechs Titeln nichts von der dunkel wabernden, basslastigen und etwas rohen Klangproduktion, die zu solch geradlinigem oldschool Death Metal einfach mit dazugehört. Sofort mit dem Titellied am Anfang der CD zeigt Cryptic Tales sein Können. Das Lied beginnt schnell, stampfend und ruppig. Man erkennt in diesem Part sofort die klassische Rhythmik, die man so und ähnlich auch von anderen, bekannteren Klassikern her kennt. Ebenfalls im Titellied zeigt sich auch bereits die Bereitschaft, atmosphärische Elemente wie das Keyboard zu benutzen. Doch auf Anathema sind diese Keyboardeinsätze viel, viel geringer und dezenter als zuletzt auf VII Dogmata of Mercy.
Obwohl das Lies Anathema schnell und brachial ins Album geleitete, entwickelt sich das Album allerdings im Verlauf zu einem Werk im moderaten Tempo. Die Rhythmik ist vorwiegend langsam bis mittelschnell, dabei aber stets schwungvoll und treibend. Die Gitarren erklingen, wie mehrfach erwähnt, kräftig, dunkel und türmen sich in manchen Passagen zu niederwalzenden Wänden auf. Andernorts hingegen spielt Cryptic Tales betont sanft und melodisch auf. Neben den zumeist geradlinigen Strukturen sind vereinzelt auch einige technische Riffs und Übergänge zu hören, die gemeinsam mit den atmosphärischen Parts und Piotrs exzellentem Gesang, welcher extrem dunkel, tief und kehlig ist, zu einem wunderbaren Album führen.
Anathema erinnert mich, stilistisch als auch atmosphärisch, aber auch aus Gründen der Nostalgie, an Carnages „Dark Recollection“ oder an Dismembers „Like an Ever Flowing Stream“. Wer solche Klassiker liebt und schätzt, sollte sich die Neuauflage von Anathema in jedem Fall kaufen, zumal der CD für den heimischen Rechner eine reichhaltige Dreingabe spendiert wurde.
9 /10
Aceust
01. Anathema
02. Steeple of the nightmare
03. Live in vineless
04. In grave rotting is slowly
05. Voices inside the beast
06. Putrid mutants
http://www.cryptictales.pl/
Aus heutiger Sicht gibt es auf Anathema natürlich nichts Neues mehr zu entdecken. Doch damals, als die Flut der Death-Metal-Gruppen zugunsten des immer populärer werdenden Black Metals abnahm, war Anathema ein echter Knaller, und ist es heute noch. Obwohl der Klang „remastered“ ist, fehlt den sechs Titeln nichts von der dunkel wabernden, basslastigen und etwas rohen Klangproduktion, die zu solch geradlinigem oldschool Death Metal einfach mit dazugehört. Sofort mit dem Titellied am Anfang der CD zeigt Cryptic Tales sein Können. Das Lied beginnt schnell, stampfend und ruppig. Man erkennt in diesem Part sofort die klassische Rhythmik, die man so und ähnlich auch von anderen, bekannteren Klassikern her kennt. Ebenfalls im Titellied zeigt sich auch bereits die Bereitschaft, atmosphärische Elemente wie das Keyboard zu benutzen. Doch auf Anathema sind diese Keyboardeinsätze viel, viel geringer und dezenter als zuletzt auf VII Dogmata of Mercy.
Obwohl das Lies Anathema schnell und brachial ins Album geleitete, entwickelt sich das Album allerdings im Verlauf zu einem Werk im moderaten Tempo. Die Rhythmik ist vorwiegend langsam bis mittelschnell, dabei aber stets schwungvoll und treibend. Die Gitarren erklingen, wie mehrfach erwähnt, kräftig, dunkel und türmen sich in manchen Passagen zu niederwalzenden Wänden auf. Andernorts hingegen spielt Cryptic Tales betont sanft und melodisch auf. Neben den zumeist geradlinigen Strukturen sind vereinzelt auch einige technische Riffs und Übergänge zu hören, die gemeinsam mit den atmosphärischen Parts und Piotrs exzellentem Gesang, welcher extrem dunkel, tief und kehlig ist, zu einem wunderbaren Album führen.
Anathema erinnert mich, stilistisch als auch atmosphärisch, aber auch aus Gründen der Nostalgie, an Carnages „Dark Recollection“ oder an Dismembers „Like an Ever Flowing Stream“. Wer solche Klassiker liebt und schätzt, sollte sich die Neuauflage von Anathema in jedem Fall kaufen, zumal der CD für den heimischen Rechner eine reichhaltige Dreingabe spendiert wurde.
9 /10
Aceust
01. Anathema
02. Steeple of the nightmare
03. Live in vineless
04. In grave rotting is slowly
05. Voices inside the beast
06. Putrid mutants
http://www.cryptictales.pl/
12.10.2009
Heimdalls Wacht / Winterlieke / Heervader - Niewelkraien | 2009 | Ger Germanske Folket | CD | Black Metal
Hach, welch ein Augenschmaus das mal wieder ist, den Det Germanske
Folket mit diesem Gemeinschaftstonträger veröffentlichen. Eine
wundervoll nostalgische Bebilderung ziert das Beiheft, das aus
robustem, strukturiertem Material besteht. Komplettiert wird der tolle
optische Eindruck von den Texten aller Lieder. Was nützt aber die
schönste äußerliche Fassade, wenn sie bröckelt, sobald man durch sie
hindurch ins Innere schaut? Zurückgezogen in seinem Heime, wird der
Einsiedler deshalb für Euch erkunden, ob der Augenschmaus auch ein
Ohrenschmaus ist.
Heimdalls Wacht gelang in den letzten Jahren, sich bereits einen beachtlichen Hörerkreis zu erarbeiten. Mit ihrem Titel Threnos (Ursprung Teil II) leistet diese verdienstvolle Gruppe des deutschen Untergrundes ihren Beitrag zu Niewelkraien. Es gibt Musik, da bleibt das Gemüt völlig regungslos und es gibt Musik, von der man sich schon ab den ersten Tönen ergriffen fühlt. Der Beitrag von Heimdalls Wacht zählt für mich zur zweiten Variante; ja, dieser behutsame Anfang des Liedes, der von einer gezupften Akustikgitarre getragen wird, verfehlt seine Wirkung bei mir nicht. Langsam nimmt auch das akustische Gitarrenspiel etwas Fahrt auf und wird von markantem Männergesang ergänzt. Melancholie ist es, die ich verspüre – das Lied ist all denen gewidmet, die in die Ferne ziehen mußten und dieses Abschiedsgefühl ist es, das mich hier zutiefst berührt. Nach diesen starken 5 Minuten setzt dann schlagartig die metallische Instrumentierung ein, wobei Heimdalls Wacht die melancholischen Züge beibehalten. Im weiteren Verlauf des Stückes, das immerhin über 13 Minuten lang ist, bieten die stolzen Männer viel Abwechslung. Ich beschreibe es mal als Black Metal, der mit sehr guten Melodien überzeugen kann und mit klaren Gesängen angereichert wurde. Ein emotionales Meisterstück von den Westfalen – sowohl der akustische als auch der metallische Teil gefallen mir sehr gut. Wenn ich mir Threnos (Ursprung Teil II) anhöre und die Augen schließe, dann sehe ich tatsächlich Bilder des Abschieds; es baut sich eine Verbundenheit mit der Musik auf, da sie es schafft, die Stimmung des Textes sehr greifbar zu vermitteln.
Winterlieke steuern mit dem Titel Nebelkrähen ihren Teil zum Ganzen bei. Die gebotene Musik ist stellenweise ziemlich monotoner Black Metal, der besonders das anfängliche Gitarrenriff ständig wiederholt. Vom Schlagzeug kommt größtenteils derselbe Takt, von dem nur im Mittelteil und mit einigen Wirbeln mal abgewichen wird. Nebelkrähen kann im späteren Verlauf noch mal ordentlich zulegen, besonders nach dem Mittelteil. Der Gesang ist sehr eindringlich und auch der Klang knüpft in etwa an den metallischen Abschnitt von Heimdalls Wacht an, was musikalisch nicht der Fall ist, denn Nebelkrähen wirkt zum einen nicht so facettenreich (was ich als so gewollt erachte) und von der Stimmung her deutlich düsterer – auch in textlicher Hinsicht. Wie mir scheint, ist es das erste Material, was auf Tonträger veröffentlicht wurde und ich finde, Winterlieke ist ein guter Einstand gelungen, da besonders Stellen der zweiten Liedhälfte Interesse an weiterer Musik wecken können.
Heervader aus den Niederlanden komplettieren dann das Aufgebot und präsentieren sich auf Niewelkraien mit zwei Liedern. Berserkgangr (Inhalt läßt sich wohl erahnen) und Voorwaarts (handelt von der Varusschlacht) nennen sich die heidnischen Kampfeshymnen und stellen eine Mischung aus Black- und Viking Metal dar. Die Urwüchsigkeit des Schwarzmetalls einschließlich des Krächzens wird mit paganen Melodien und Heidengesängen zusammengetan. Dadurch gelingt es Heervader, zu keiner Zeit dem Kitsch zu verfallen und die schwarzmetallische Komponente gibt dem Material die nötige Ungeschliffenheit. Daß auch Heervader sich auf eingefahrenen Bahnen bewegen, muß ich hier eingestehen, aber sie tun es auf überzeugende Art und Weise.
Niewelkraien ist rundum gelungen. Heimdalls Wacht haben mich am meisten beeindruckt, aber auch Winterlieke und Heervader wissen zu gefallen. Da sich die 3 Gruppen voneinander abheben, bleibt der Reiz jedes Beitrages bestehen. Fast 35 Minuten Spielzeit von 3 verschiedenen Gruppen und eine hochwertige, geschmackvolle Aufmachung – da kann man, sofern man für die Ausrichtung offen ist, bedenkenlos zugreifen.
8,5/10
Der Einsiedler
01. Heimdalls Wacht - Threnos (Ursprung Teil II)
02. Winterlieke - Nebelkrähen
03. Heervader - Berserkgangr
04. Heervader - Voorwaarts!
Heimdalls Wacht gelang in den letzten Jahren, sich bereits einen beachtlichen Hörerkreis zu erarbeiten. Mit ihrem Titel Threnos (Ursprung Teil II) leistet diese verdienstvolle Gruppe des deutschen Untergrundes ihren Beitrag zu Niewelkraien. Es gibt Musik, da bleibt das Gemüt völlig regungslos und es gibt Musik, von der man sich schon ab den ersten Tönen ergriffen fühlt. Der Beitrag von Heimdalls Wacht zählt für mich zur zweiten Variante; ja, dieser behutsame Anfang des Liedes, der von einer gezupften Akustikgitarre getragen wird, verfehlt seine Wirkung bei mir nicht. Langsam nimmt auch das akustische Gitarrenspiel etwas Fahrt auf und wird von markantem Männergesang ergänzt. Melancholie ist es, die ich verspüre – das Lied ist all denen gewidmet, die in die Ferne ziehen mußten und dieses Abschiedsgefühl ist es, das mich hier zutiefst berührt. Nach diesen starken 5 Minuten setzt dann schlagartig die metallische Instrumentierung ein, wobei Heimdalls Wacht die melancholischen Züge beibehalten. Im weiteren Verlauf des Stückes, das immerhin über 13 Minuten lang ist, bieten die stolzen Männer viel Abwechslung. Ich beschreibe es mal als Black Metal, der mit sehr guten Melodien überzeugen kann und mit klaren Gesängen angereichert wurde. Ein emotionales Meisterstück von den Westfalen – sowohl der akustische als auch der metallische Teil gefallen mir sehr gut. Wenn ich mir Threnos (Ursprung Teil II) anhöre und die Augen schließe, dann sehe ich tatsächlich Bilder des Abschieds; es baut sich eine Verbundenheit mit der Musik auf, da sie es schafft, die Stimmung des Textes sehr greifbar zu vermitteln.
Winterlieke steuern mit dem Titel Nebelkrähen ihren Teil zum Ganzen bei. Die gebotene Musik ist stellenweise ziemlich monotoner Black Metal, der besonders das anfängliche Gitarrenriff ständig wiederholt. Vom Schlagzeug kommt größtenteils derselbe Takt, von dem nur im Mittelteil und mit einigen Wirbeln mal abgewichen wird. Nebelkrähen kann im späteren Verlauf noch mal ordentlich zulegen, besonders nach dem Mittelteil. Der Gesang ist sehr eindringlich und auch der Klang knüpft in etwa an den metallischen Abschnitt von Heimdalls Wacht an, was musikalisch nicht der Fall ist, denn Nebelkrähen wirkt zum einen nicht so facettenreich (was ich als so gewollt erachte) und von der Stimmung her deutlich düsterer – auch in textlicher Hinsicht. Wie mir scheint, ist es das erste Material, was auf Tonträger veröffentlicht wurde und ich finde, Winterlieke ist ein guter Einstand gelungen, da besonders Stellen der zweiten Liedhälfte Interesse an weiterer Musik wecken können.
Heervader aus den Niederlanden komplettieren dann das Aufgebot und präsentieren sich auf Niewelkraien mit zwei Liedern. Berserkgangr (Inhalt läßt sich wohl erahnen) und Voorwaarts (handelt von der Varusschlacht) nennen sich die heidnischen Kampfeshymnen und stellen eine Mischung aus Black- und Viking Metal dar. Die Urwüchsigkeit des Schwarzmetalls einschließlich des Krächzens wird mit paganen Melodien und Heidengesängen zusammengetan. Dadurch gelingt es Heervader, zu keiner Zeit dem Kitsch zu verfallen und die schwarzmetallische Komponente gibt dem Material die nötige Ungeschliffenheit. Daß auch Heervader sich auf eingefahrenen Bahnen bewegen, muß ich hier eingestehen, aber sie tun es auf überzeugende Art und Weise.
Niewelkraien ist rundum gelungen. Heimdalls Wacht haben mich am meisten beeindruckt, aber auch Winterlieke und Heervader wissen zu gefallen. Da sich die 3 Gruppen voneinander abheben, bleibt der Reiz jedes Beitrages bestehen. Fast 35 Minuten Spielzeit von 3 verschiedenen Gruppen und eine hochwertige, geschmackvolle Aufmachung – da kann man, sofern man für die Ausrichtung offen ist, bedenkenlos zugreifen.
8,5/10
Der Einsiedler
01. Heimdalls Wacht - Threnos (Ursprung Teil II)
02. Winterlieke - Nebelkrähen
03. Heervader - Berserkgangr
04. Heervader - Voorwaarts!
Thy Wicked - Treu dem alten Weg | 2009 | Heidenklangwerke | CD | Pagan Metal
Ich gestehe: Hätte man mir das Album ohne sichtbaren Titel vorgelegt,
wäre ich nicht sofort davon ausgegangen, daß es sich bei Thy Wicked um
Pagan Metal handelt. Bei der Erstellung des Logos verwendete man
nämlich keinerlei heidnische Symbolik und das düstere Bild auf der
Frontseite verrät es auch nicht direkt. Ingo von Riger zeichnet sich
für das Bild verantwortlich und da hat er ganze Arbeit geleistet. Mir
ist zwar nicht bekannt, ob die Worte, mit denen Treu dem alten Weg
beworben wird, direkt von der Plattenfirma stammen, aber in jedem
Falle lassen sie etwas verlauten, was die Band so kaum erfüllen kann,
denn es ist beispielsweise von „neuen Maßstäben“ die Rede.
Tja, tatsächlich kann das Album die durch derartige Anpreisungen die eventuell aufkommende (bei mir nicht) Erwartungshaltung nicht erfüllen, welch Wunder. Die neuen Maßstäbe werden von Thy Wicked sicherlich nicht gesetzt, das muß ich ganz klar feststellen. Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, daß das ihre Intention war. Der Pagan Metal, den der Vierer auf Treu dem alten Weg darbietet, entstammt soweit aus der Mitte des Genres. Fotos in heidnischer Gewandung, typische Themen in den Texten und ebenfalls typische musikalische Elemente, die mal mehr und mal weniger überzeugen können. Nehmen wir als Beispiel den Gesang – der Kreischgesang und auch sein tiefes Gegenstück gefallen mir ganz gut, während ich den Klargesang für ausbaufähig halte. Negativ fallen mir die ständigen Gesangslinien auf, die lediglich mit „Ohoho“ besungen sind. Irgendwie fügt sich das nicht so passend in das Gesamtbild ein. Leider sind das nicht meine einzigen Kritikpunkte. Ein Stück wie Trinkgelage will mir einfach nicht so recht gefallen. Allgemein wäre mir in thematischer Hinsicht etwas Abwechslung lieber gewesen – Thy Wicked haben ja keine miesen Texte, so ist es ja nicht, da gibt es viel Schlimmeres. Einige Motive halte ich aber einfach für zu oft gebraucht, da verliert sich der Reiz, da sie nahezu jede Truppe im Pagan Metal einmal in ihren Liedern verarbeitet hat. Es gibt noch einige weitere Punkte, aber ich will das gar nicht zu sehr vertiefen. Nun zum Positiven: Schönes Motiv auf der Albumfront, der Klang ist soweit ganz gut gelungen, wie erwähnt steckt im Gesang und speziell in den härteren Passagen Potential und ganz allgemein scheinen die musikalischen Fähigkeiten ganz gut ausgeprägt zu sein. Mit Details wie akustischen Zwischenspielen und von akustischen Gitarren überlagerte verzerrte Gitarren sind zwar nett, aber an den Arrangements und Feinheiten sollten die Männer noch feilen, wenn sie sich dereinst tatsächlich vom Genrestandard abheben wollen.
Für frischen Wind im Genre reicht es nicht, der Pagan Metal dieser Horde ist auch eher Treu dem alten Weg. Für eine Empfehlung reicht das ebenfalls nicht, dafür existieren auf dem Album noch zu viele Schwächen. Dessen ungeachtet können zumindest Fanatiker der Richtung mal reinhören. Der Weg zur Speerspitze des Pagan Metals ist jedenfalls noch weit.
6/10
Der Einsiedler
01. Der Aufbruch
02. Zur Walstat
03. Wolfsfller
04. Im Wandel der Zeit
05. Treu dem alten Weg
06. Frankonia
07. Trinkgelage
08. Allvaters Weisheit
09. Abschied
10. Die Heimkehr
Tja, tatsächlich kann das Album die durch derartige Anpreisungen die eventuell aufkommende (bei mir nicht) Erwartungshaltung nicht erfüllen, welch Wunder. Die neuen Maßstäbe werden von Thy Wicked sicherlich nicht gesetzt, das muß ich ganz klar feststellen. Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, daß das ihre Intention war. Der Pagan Metal, den der Vierer auf Treu dem alten Weg darbietet, entstammt soweit aus der Mitte des Genres. Fotos in heidnischer Gewandung, typische Themen in den Texten und ebenfalls typische musikalische Elemente, die mal mehr und mal weniger überzeugen können. Nehmen wir als Beispiel den Gesang – der Kreischgesang und auch sein tiefes Gegenstück gefallen mir ganz gut, während ich den Klargesang für ausbaufähig halte. Negativ fallen mir die ständigen Gesangslinien auf, die lediglich mit „Ohoho“ besungen sind. Irgendwie fügt sich das nicht so passend in das Gesamtbild ein. Leider sind das nicht meine einzigen Kritikpunkte. Ein Stück wie Trinkgelage will mir einfach nicht so recht gefallen. Allgemein wäre mir in thematischer Hinsicht etwas Abwechslung lieber gewesen – Thy Wicked haben ja keine miesen Texte, so ist es ja nicht, da gibt es viel Schlimmeres. Einige Motive halte ich aber einfach für zu oft gebraucht, da verliert sich der Reiz, da sie nahezu jede Truppe im Pagan Metal einmal in ihren Liedern verarbeitet hat. Es gibt noch einige weitere Punkte, aber ich will das gar nicht zu sehr vertiefen. Nun zum Positiven: Schönes Motiv auf der Albumfront, der Klang ist soweit ganz gut gelungen, wie erwähnt steckt im Gesang und speziell in den härteren Passagen Potential und ganz allgemein scheinen die musikalischen Fähigkeiten ganz gut ausgeprägt zu sein. Mit Details wie akustischen Zwischenspielen und von akustischen Gitarren überlagerte verzerrte Gitarren sind zwar nett, aber an den Arrangements und Feinheiten sollten die Männer noch feilen, wenn sie sich dereinst tatsächlich vom Genrestandard abheben wollen.
Für frischen Wind im Genre reicht es nicht, der Pagan Metal dieser Horde ist auch eher Treu dem alten Weg. Für eine Empfehlung reicht das ebenfalls nicht, dafür existieren auf dem Album noch zu viele Schwächen. Dessen ungeachtet können zumindest Fanatiker der Richtung mal reinhören. Der Weg zur Speerspitze des Pagan Metals ist jedenfalls noch weit.
6/10
Der Einsiedler
01. Der Aufbruch
02. Zur Walstat
03. Wolfsfller
04. Im Wandel der Zeit
05. Treu dem alten Weg
06. Frankonia
07. Trinkgelage
08. Allvaters Weisheit
09. Abschied
10. Die Heimkehr
10.10.2009
Evil / Abigail - Raw Black Thrashing Madness | 2009 | Genocide Aesthetics | Vinyl | Black Metal
Auf diesem 7 Zöller wird dem alten Thrash Metal Tribut gezollt. Das brasilianische Black Metal Kommando Evil würdigt mit dem Lied Iron Tyranny altgediente Größen wie Bathory, Sodom oder Iron Maiden. Entsprechend thrashig und riffbetont kommt das Lied auch rüber. Evil verlässt dabei allerdings nicht seine rohen Pfade des wüsten Black Metals. Iron Tyranny
ist schön dreckiger Black/Thrash Metal, der neben schönem Riffing und
einem Soli auch durch entsprechendes Schlagwerk und unterschiedliche
Passagen auffällt. Obwohl das Lied um die fünf Minuten lang ist,
enthält es eine gewisses Maß an Abwechslung, da das Lied in mehrere
Abschnitte unterteilt ist, was gut gefällt. Ehrlich gesagt, bin ich
erneut positiv von Evil überrascht. Ich kenne zwar bei weitem nicht alle Veröffentlichungen Evils, doch weiß ich, wenn ich etwa an die Split-Kassette mit Moonblood denke, dass Evil
auch recht grottig sein kann. Der positive Trend wird also mit diesem
erstklassigen Lied fortgeführt. Das Schöne ist, dass es vor allem
dreckig, authentisch und frei von Klischees ist.
Abigail widmen ihr Lied Hammer of damnation Warlord und Evil, und klingen kultig wie eh und je, wobei Hammer of damnation ein besonders gutes Lied ist, welches in die Richtung der neueren Veröffentlichungen wie den Splits mit Nekromantheon oder Syphilitic Vaginas geht. Aber auch von Abigail kenne ich nicht alle Tonträger, was angesichts der Masse auch kaum möglich ist. Trotzdem gehört Hammer of damnation für mich zu den besten Liedern Abigails, die ich kenne. Die Struktur des Liedes ist relativ simpel: Ein einfacher, eingängiger Rhythmus und großartige, einprägsame Riffs stellen gemeinsam mit dem unverkennbaren Gesang das Grundgerüst dar. Im Mittelteil gibt’s dann auch das Soli. Zudem gefällt mir der Klang sehr gut, da dieser differenziert und sehr druckvoll ist, was bei Abigail ja nicht immer der Fall ist.
Raw Black Thrashing Madness ist musikalisch eine wunderbare Veröffentlichung, die jedem zu empfehlen ist, der puren, dreckigen Metal mag. Zudem kommt die EP in einem schönen Klappcover aus dickem Karton und mit einem A3 Poster. Eine rundum gelungene Sache also!
9/10
Aceust
01. Evil - Iron tyranny
02. Abigail - Hammer of damnation
http://www.genocide-aesthetics.net/
Abigail widmen ihr Lied Hammer of damnation Warlord und Evil, und klingen kultig wie eh und je, wobei Hammer of damnation ein besonders gutes Lied ist, welches in die Richtung der neueren Veröffentlichungen wie den Splits mit Nekromantheon oder Syphilitic Vaginas geht. Aber auch von Abigail kenne ich nicht alle Tonträger, was angesichts der Masse auch kaum möglich ist. Trotzdem gehört Hammer of damnation für mich zu den besten Liedern Abigails, die ich kenne. Die Struktur des Liedes ist relativ simpel: Ein einfacher, eingängiger Rhythmus und großartige, einprägsame Riffs stellen gemeinsam mit dem unverkennbaren Gesang das Grundgerüst dar. Im Mittelteil gibt’s dann auch das Soli. Zudem gefällt mir der Klang sehr gut, da dieser differenziert und sehr druckvoll ist, was bei Abigail ja nicht immer der Fall ist.
Raw Black Thrashing Madness ist musikalisch eine wunderbare Veröffentlichung, die jedem zu empfehlen ist, der puren, dreckigen Metal mag. Zudem kommt die EP in einem schönen Klappcover aus dickem Karton und mit einem A3 Poster. Eine rundum gelungene Sache also!
9/10
Aceust
01. Evil - Iron tyranny
02. Abigail - Hammer of damnation
http://www.genocide-aesthetics.net/
09.10.2009
Interview: Descending Darkness
Descending Darkness gehört
aktuell mit großer Wahrscheinlichkeit zum Extremsten, was der österreichische
Untergrund zu bieten hat. In der Alpenrepublik wird heftig, hasserfüllt und
menschenverachtend Black Metal vertont, und nachdem jüngst ein rüdes Rehearsal-Tape
erschien, ist es für mich nun an der Zeit, Gevatter (Gesang) und Arngrim
(Gitarre, Bass) ein wenig mit Fragen zu bohren.
HATEFUL
METAL: Seid gegrüßt, Ihr Zwei.
Kennengelernt
habe ich Descending Darkness durch die Wiederveröffentlichung von „Gevatter
Hein“, eurem zweiten Demo. Von Ashen Productions wird dieses Demo als die
„vermutlich extremste und abstoßendeste Veröffentlichung“ skizziert. Dem kann
ich zustimmen. Was mich hierbei nun interessiert, ist, wie es eigentlich dazu
kam, solch abscheulich rohen und primitiven Black Metal aufzunehmen? Es war
damals ja sicherlich nicht euer Anliegen, mit Absicht so heftige und
verstörende Musik aufzunehmen?
DESCENDING DARKNESS: Grüß Dich, Aceust.
Ja, es war durchaus unsere Intention, extremen
und für die trendverseuchten Massen „verstörenden“ Black Metal zu erschaffen,
da sich vor allem Ende der 90er, Anfang 2000 die Veröffentlichungen immer mehr
von unserem BM – Ideal entfernten. Der Sound war durchaus so gewollt, kam
allerdings eher zufällig aufgrund mangelnden Wissens und Equipment zustande.
Die ersten
Veröffentlichungen von Descending Darkness erschienen 2001 und 2002. Dann kam
eine längere Pause, bis „Gevatter Hein“ 2008 auf CD neu verlegt wurde. 2009
folgte dann die MCD „Blutrausch“ und wenig später das Rehearsal-Tape. Was sind
die Gründe für die Pause und die aktuelle Veröffentlichungswelle?
Für die Pause gab es viele verschiedene Gründe.
In den Jahren 2003 und 2004 waren wegen persönlicher Gründe Proben nicht
möglich. 2005 und 2006 waren „Dank“ wertloser Mitstreiter und Nebenprojekten
mehr oder weniger vergeudet, 2007 war uns proben wiederum nicht möglich.
Nachdem sich 2008 für uns beide die Umstände gebessert hatten und wir mit Mot
einen Drummer gefunden hatten, legten wir endlich wieder mit regelmäßigen
Proben los. Natürlich hatte sich dann seit 2002 einiges an Material
angesammelt. Zum Teil alte Stücke, die wir schon 2003 als Demo veröffentlichen
wollten, zum Teil auch einige neue Songs. Wir entschieden uns dann, das
Songmaterial auf eine MCD und ein Full-length Album aufzuteilen. Diese MCD ist
also "Blutrausch", auf welcher Lieder aus 2003 sowie 2008 und ein
Stück vom ersten Demo landeten...
Diese Verzögerungen sind eben der Grund dafür,
dass wir zurzeit viel veröffentlichen können...
Aus dem persönlichen
Schriftverkehr mit Gevatter weiß ich, dass „Gevatter Hein“ bei vielen Leuten
nicht gut ankam und unverstanden wurde. Für mich ist das Werk ob seiner
primitiven Rohheit ein gelungenes Manifest gegen jeden Trend und die
Menschheit. Dies ist aber nur meine Interpretation, was denkt Ihr, woran es
liegt, dass „Gevatter Hein“ zumeist schlecht abschnitt? Immerhin gibt es genug
Einmann-Gruppen, die am heimischen Computer billigen Black Metal produzieren,
der erschreckend oft seine Anhänger findet.
Zu allererst mal: mit Deiner Interpretation
liegst du schon ziemlich richtig! Das Interessante an dieser Sache ist, dass es
sich dabei um die Reaktionen auf ein Re-Release handelt. So ist für uns der
Wandel der Zeit gut zu vernehmen, vor allem da wir in der Zwischenzeit die
Black Metal „Szene“ kaum verfolgten. Die Reaktionen auf die Demo-Kassette waren
ursprünglich meist positiv, die Motivation und Emotion wurde meist verstanden
und gewürdigt. Bei der Wiederveröffentlichung war das in der Regel ganz anders.
Heutzutage sind entweder die Hörgewohnheiten so kommerzorientiert oder die
meisten Rezensenten einfach musikalisch zu ahnungslos, um „die einzelnen
Instrumente zu unterscheiden“. Oft liest man dann, dass „Gevatter Hein“ 30
Minuten dauert – auf die restlichen 15 Minuten wohl keinen Bock mehr gehabt???
- oder ähnlichen Scheiß. Musik wird nur mehr oberflächlich besprochen,
Atmosphäre und Emotionen spielen keine Rolle mehr. Zumindest solange nicht, wie
sie nicht im 08/15 „Norsecore“ - Sound verpackt werden.
Sind Euch
die Besprechungen in den diversen Magazinen und Blogs eigentlich wichtig oder
sind Euch die Gedanken und Kritiken der Verfasser eher gleichgültig?
Wie die Reaktionen im Großen und Ganzen
ausfallen wird von uns natürlich verfolgt. Aufgrund der Belanglosigkeit der
meisten Kritiken sind uns diese in der Regel aber auch meist gleichgültig. Das
Problem ist einfach, dass heutzutage jedes wertlose Individuum seine belanglose
und fachlich sinnlose Meinung über das Internet allzu einfach publik machen und
verbreiten kann. Allerdings gilt für uns seit jeher, dass auch eine
vernichtende, subjektive und ablehnende Kritik genauso erfreulich und wertvoll
sein kann wie ein gutes Review, wenn es von entsprechender Stelle kommt.
Auf der
Netzseite von Descending Darkness prangert in großen Lettern der Ausspruch
„Scheiß auf Euch“. Sind damit die Kostverächter gemeint oder entspricht diese
Aussage der generellen Haltung von Descending Darkness, misanthropisch
eingestellt zu sein? Auch die bewusste Ablehnung von Myspace, einem üblen
selbstdarstellerischen Moloch, suggeriert mir, dass es Euch im Grunde
scheißegal ist, ob und wer Descending Darkness zu schätzen weiß, oder nicht.
Hehe. Mit „Euch“ meinen wir in erster Linie die
sogenannte Black Metal Szene im Generellen (SOWOHL Undergroundszene als auch
Mainstream, falls es da heute überhaupt noch einen Unterschied gibt...) sowie
auch ehemalige Weggefährten und Verräter im Speziellen. Im Endeffekt ist doch
die ganze Szene selbst ein „selbstdarstellerischer Moloch“ für minderwertige
Individuen, die sich im und durch Black Metal profilieren wollen und Anschluss
suchen. Die Protagonisten des Black Metal spiegeln doch einfach die
Gesellschaft und die von uns verachteten menschlichen Wesenszüge in einem
kleineren Umfeld wieder. Schau dir doch nur all die Narren an, die von
Individualismus faseln weil das die ultimative satanische Tugend darstellen
soll, selbst allerdings uniformiert herumlaufen und sich jedem Trend anhängen,
nur um ein Beispiel zu nennen.
Das mit Myspace ist nur noch so ein Beispiel
dafür. Wozu all dieser sogenannte „Social Networking“ Scheiß, wenn man sich
nicht selbst profilieren will und ein Umfeld sucht, das einen schätzt und
respektiert? Vor allem, wenn man all das in der realen Welt nicht erreichen
kann. Und wenn man nur wegen des „Networking“ (haha) diesen Scheiß nutzt, warum
sind dann so viele Bandmitglieder diverser Bands zusätzlich noch mit eigenen
Seiten repräsentiert?
Descending Darkness ist eben definitiv
misanthrop, daher ist „Social-“ was auch immer sowie Freunde suchen und finden
etc., unvereinbar mit unserer Ideologie! Mit all dem wollen wir nichts zu tun
haben. Und ja, du hast recht, uns ist scheißegal wer uns schätzt und wer nicht.
Obwohl wir von den Massen minderwertiger „Individuen“ lieber Ablehnung als
Anerkennung erfahren.
Dazu fällt
mir eine Aussage von Zwingherr Greif von Eisenwinter ein, die ich
irgendwann
mal irgendwo in einem Interview mit ihm gelesen habe. Sinngemäß erzählte er,
dass Black Metal nicht dazu bestimmt sei, den Massen präsentiert zu werden,
weshalb er Konzerte ablehnt. Obwohl ich Konzerte nicht grundsätzlich ablehne,
finde ich diesen Gedanken im Zusammenhang mit Deiner Antwort allerdings
interessant, zumal nicht selten auf Konzerten und Festivals gleichfalls
fragwürdige Personen mit Profilneurose anzutreffen sind. Viele besuchen
Konzerte nur, um zu sehen und gesehen zu werden, so mein Eindruck. Sind
Konzerte für Dich auch ein zweifelhaftes Vergnügen und gibt/gab es Auftritte
von Descending Darkness?
Der Gedanke ist ja grundsätzlich richtig,
allerdings, wenn man ihn zu Ende denkt, darf man ja nicht einmal irgendetwas
veröffentlichen. Es könnte ja immer in die „falschen“ Hände gelangen, die
Massen haben ja immer irgendwie Zugriff darauf. Man kann einfach nur hoffen,
dass zumindest der eine oder andere Käufer, Zuhörer dabei ist, den man
erreichen möchte. Daher ist unserer Ansicht nach der Black Metal, der sich als
nicht massentauglich/kommerziell versteht, nur in extremster Form sinnvoll!
Bisher gab es erst zwei Konzerte von uns da es
nicht einfach ist eine volle Besetzung für ein Konzert als auch passende
Rahmenbedingungen für solche zu finden.
Nachdem
„Gevatter Hein“ ja durch und durch roher Black Metal war, schimmerten auf der
MCD „Blutrausch“ einige Anleihen des Thrash Metals durch. Ist der dreckige
Thrash Metal für Euch auch eine der Wiegen des Black Metals oder ist der Thrash
Metal einfach nur in seiner ursprünglichen Rohheit eine Facette des
musikalischen Hasses?
Thrash Metal ist unserer Ansicht nach der
Ursprung allen extremen Metals! Man braucht sich ja nur die alten Klassiker zu
Gemüte führen.
Wie sind
eigentlich die Resonanzen zu „Blutrausch“ ausgefallen und seid Ihr mit ihnen
zufrieden?
Als die Promos verschickt waren, bekamen wir
selbst erst etwas Abstand von der Produktion und waren dann besorgt, dass der
Sound zu harmlos und „schön“ ausgefallen ist (wovon wir immer noch überzeugt
sind...). Die meisten Kritiken zeugten allerdings von schockierenden
Klangerlebnissen hahaha. Es gab aber auch zum Teil gute Kritiken – im Ausland.
Ich
empfinde den Klang von „Blutrausch“ ganz und gar nicht als zu harmlos und
schön. Aus Eurer Antwort leite ich ab, dass Black Metal für euch klanglich
unbedingt dreckig und roh sein muss? Eine druckvolle und mächtige
Klangproduktion wie auf Marduks „Panzer Divison Marduk“ oder Mayhems „De
Mysteriis Dom Sathanas“ würde für euch niemals in Frage kommen?
Der Klang kann ja auch dreckig, roh UND
druckvoll sein. Das streben wir auf unserer nächsten Veröffentlichung genau so
an. Räudiger und dreckiger Sound gehört einfach zum Black Metal. Man braucht
sich ja nur die Anfänge anzuhören. Wenn das Dreckige und Räudige fehlt, dann
bleibt doch meist einfach nur mehr irgendeine gewöhnliche Metal Scheibe über,
MTV- und radiotauglich. Leider klingen unserer Meinung nach solche Bands meist
nur auf Demos und eventuell Debuts „gut“.
Woran
müsst Ihr unweigerlich denken, wenn Du an Black Metal denkst?
Intoleranz, Fatalismus, Extremismus,
Menschenverachtung... Descending Darkness.
Ich war
von „Bloody Rehearsals“ ein wenig überrascht, da es sich ja immerhin um
Probeaufnahmen handelt und der Klang dafür relativ gut ist, wenn man „Gevatter
Hein“ noch im Ohr hat.
Das liegt daran, dass wir inzwischen besser
darüber Bescheid wissen wie man den gewünschten Sound erzielt.
Auf dieser
Kassette ist auch ein Titel mit dem Namen „Abschied (Het bittere einde)“,
vertreten. Wieso der niederländische Titel, und weshalb steht er in Klammern?
Das begründet sich mit einem persönlichen und
emotionalen Erlebnis mit niederländischem Bezug...
Überrascht
haben mich auch die unbetitelten Stücke der Kassette. Auf der einen Seite sind
sie wunderbar roh und heftig, dennoch wohnt ihnen eine gewisse Melodik und
Schwermut bei, vor allem bei dem Stück „Untitled 2“. Da die Lieder 2002 und
2003 entstanden sind, frage ich mich, wieso von dieser Atmosphäre kaum etwas
auf „Gevatter Hein“ vorhanden ist, wenn man einmal vom schleppenden Titellied
absieht.
Ganz einfach weil sie nach den Aufnahmen zu
„Gevatter Hein“ entstanden und für das darauf folgende Demo geplant waren.
Melancholische Lieder oder zumindest Songpassagen waren – mit Ausnahme von
„Blutrausch“ - ja auch seit Anbeginn ein Teil von Descending Darkness und
werden es auch in Zukunft immer sein, wenn auch in Maßen. Zum Beispiel neben
dem angesprochenen Titeltrack etwa auch „Awakening...“. Auch „Blutrausch“ hat
bei vielen fälschlicherweise den Eindruck erweckt, wir wären aus der „War
Metal“ Ecke. Dass hauptsächlich schnelle und brutale Stücke darauf gelandet
sind, liegt eben daran, dass melancholische Songs nicht ins Konzept gepasst
hätten. Das wird auf dem kommenden Album wieder etwas anders sein, da es dann
konzeptionell Platz für solche Songs geben wird.
Da wir
gerade bei schleppender Musik und Melancholie sind. Wie seht Ihr den aktuellen
Trend des „Depressive Black Metals“? Nimmt er überhand oder ist er eine
berechtigte Stilrichtung, die neben Depression und Verzweiflung ebenfalls
Menschenhass und Vernichtung äußert?
Diesen „Trend“ haben wir in neuerer Zeit kaum
verfolgt. Es gab ein paar großartige Veröffentlichungen, allerdings kann ich
mich kaum erinnern, dass man damals z.B. bei Burzum von „depressive Black
Metal“ sprach. Das scheint heutzutage aber schon bei jedem Klon der Fall zu
sein.
Verzweiflung bzw. verzweifelter Hass waren schon
immer ein Bestandteil des BM. Denn wenn man Misanthropie verinnerlicht hat und
nicht nur davon spricht, dann ist jeder Tag eine Gratwanderung zwischen
rasendem Hass und resignierender Verzweiflung. Wenn die Raserei fehlt, bleibt
allerdings nur mehr weinerliche Scheiße...
Mit
„Kshatriya“ ist ein kurzes aber sehr heftiges Lied auf der Rehearsal-Kassette
enthalten. Kshatriya ist eine Bezeichnung im indischen Kastensystem für
Mitglieder des zweiten Standes, die aus Kriegern und Königen bestand. Welchen
Bezug habt Ihr dazu, und wie passt dies zur menschenfeindlichen Haltung von
Descending Darkness?
Zum Hinduismus haben wir inhaltlich absolut
keinen Bezug. Ich las damals einen Artikel über die Entstehung dieser Kaste,
die zu Beginn nur aus Kriegern bestand und war von dem Thema inspiriert. Das
System des Kastensystems ist für mich auch absolut interessant, wenn man den
eigentlichen Sinn religiöser Systeme erkennt: nämlich Kontrolle und Macht über
die Massen zu erlangen. Darin ist das Kastensystem in seiner misanthropen
Funktionalität seit Jahrtausenden erfolgreich, was faszinierend ist...
Allerdings war dieser Song ursprünglich auch nicht für Descending Darkness
sondern für ein Nebenprojekt, welches allerdings nie realisiert wurde, gedacht.
Wie sieht
die Zukunft von Descending Darkness aus? Gibt es irgendwelche Pläne oder gar
schon neue Aufnahmen?
Das Einzige, was sicher anzunehmen ist, ist die
Veröffentlichung der „Seelenruhe“ CD Anfang 2010 via Ashen Productions. Geplant
ist weiter ein Split Album Mitte/Ende des nächsten Jahres mit einer noch
unbekannten und in jeder Hinsicht extremen Band aus Österreich.
Gevatter,
Arngrim, ich danke Euch für das Gespräch, die abschließenden Worte gehören nun
Euch.
Dank Dir fürs Gespräch, Dank den Unterstützern,
Gruß den Kameraden, scheiß auf den Rest. PROST!
Abonnieren
Posts (Atom)