Nuclearhammer aus Kanada zelebriert hier auf dem Debütalbum grandiosen Black/Death Metal unter dem Banner des Gehörnten. Nuclearhammer
zieht alle Register und klingt sowohl so überaus simpel und geradlinig
wie Von, als auch so brachial und niederwalzend wie ihre Landsmänner
von Blasphemy. Es schimmern aber auch Züge von Blasphemophagher und
Teitanblood durch. Obliteration ritual hat mich auf Anhieb mit dem ersten Durchgang umgehauen, das hatte ich in diesem Segment schon lange nicht mehr.
Obliteration ritual wurde nicht komplett schnell
eingespielt, obgleich hohes Tempo und streckenweise aberwitzige aber
geniale Schlagzeugparts das Geschehen ganz klar dominieren. Zwei
düstere, langsame und an okkulte Rituale erinnernde Lieder
zwischendurch, lockern den sonst rigorosen, basslastigen und kehligen
Metal auf. Am Ende gibt es mit Winter’s profane acrimony auch noch ein überlanges Lied, welches teilweise sehr schleppend ist und somit schon in den Death/Doom Bereich abdriftet.
Obliteration ritual ist ein großartiges Album, das von
Anfang bis Ende voll reinhaut und für mich definitiv zu den besten
Veröffentlichungen 2009 gehört. Es ist für alle jene absolutes
Pflichtprogramm, die die hier genannten Gruppen mögen. Obliteration ritual
ist Black/Death Metal der böse, primitiv und brachial ist aber auch
mystische, bizarre Anleihen wie bei Necros Christos oder Goat Molestör
enthält.
9/10
Aceust
01. Obliteration ritual
02. Impalement (of the wretched)
03. Witchfuck
04. Dementia (A black void) Part II
05. Slavestate (Burn in eternity)
06. The ancient one
07. Sacramental pestilence
08. I am the serpent lord
09. Prologue to murder
10. Whirlwinds of toxic perdition
11. Winter's profane acrimony
21.12.2009
07.12.2009
Eyecult - Morituri Te Salutamus | 2009 | Ewiges Eis Records | CD | Black Metal
Eyecult wurde 2004 von den beiden Schweden Andreas
Åkerlind und Patrik Carlsson gegründet, die beide auch für Anachronaeon
verantwortlich sind. Bereits 2006 wurden die Gitarren für das gerade
veröffentlichte Debütalbum Morituri te salutamus aufgenommen,
der Rest kam allerdings erst 2009 hinzu. Warum das alles so lange
gedauert hat, ist unbekannt. In diesem langen Entstehungszeitraum liegt
vielleicht auch die Ursache dafür begründet, dass es sich bei Morituri te salutamus um ein ziemlich abwechslungsreiches sowie unterschiedliches Album handelt.
Auf dem Album treffen zum Teil sehr unterschiedliche Stile und Elemente aufeinander, die auf dem ersten Blick nicht immer einwandfrei miteinander zu harmonieren scheinen. Denn Eyecult spielt immer wieder überaus technisch, kalt und steril. Gerade was das Schlagwerk anbelangt. Es gibt immer wieder Parts zu hören, in denen das Schlagwerk so technisch und mechanisch klingt, dass man es für einen programmierten Computer hält. Doch dem ist nicht so, es wurde von Hand gespielt. Aber auch an den Gitarren ergeht sich Eyecult immer wieder in überaus trockenen und technischen Riffs. Das Spektrum der Riffs ist allerdings überaus breit gefächert. So gibt es eben sehr technische und komplexe Riffs, aber auch viele flüssige Melodiebögen, die stellenweise sehr melodisch und verspielt beschaffen sind. Zwischendurch flackern dann auch immer wieder schön geradlinige Passagen auf, die treibend und hart sind und direkt ins Blut gehen.
Morituri te salutamus ist ein sehr lebhaftes Werk, auf dem ständig etwas in Bewegung ist. Es gibt häufige Rhythmuswechsel, wobei das Grundtempo jedoch recht hoch und flott ist. Diesem Tempo wurden auch die Wechsel und Übergänge angepasst, was die ohnehin technische Komplexität des Materials zusätzlich verstärkt. Spielerisch hat es Eyecult also wirklich drauf.
Morituri te salutamus ist kein einfaches Album das sofort einschlägt. Man muss sich etwas Zeit nehmen und in diese eigenwillige, technische Black/Death Metal Mischung eintauchen. Mir fällt es jedenfalls nicht immer leicht, so schnell von melodisch auf brutal oder technisch umzuschalten, wie es die beiden Musiker tun. Teilweise ist Morituri te salutamus grandios. Es besitzt sehr gute düstere und atmosphärische, als auch zerstörerische, geradlinige Momente. Andererseits ist es mir stellenweise aber zu lebhaft, technisch und komplex. Ein eindeutiges Fazit zu ziehen, ist in diesem Fall unmöglich. Die Unterschiede sind zu groß. Eyecult ist zu eigenwillig, weshalb hier vor allem gilt, das Album selbst zu probieren. Mir gefällt nicht alles, doch das, was mir gefällt, überzeugt mich vollends! Und eine Gruppe mit Ecken und Kanten ist mir lieber, als irgendeine weitere seelenlose, überproduzierte Platte.
7/10
Aceust
01. Aeternum
02. Saligia
03. Furor
04. Skuld
05. Oblivaeon
06. Ashes
07. Slave
http://www.platten-firma.de/
Auf dem Album treffen zum Teil sehr unterschiedliche Stile und Elemente aufeinander, die auf dem ersten Blick nicht immer einwandfrei miteinander zu harmonieren scheinen. Denn Eyecult spielt immer wieder überaus technisch, kalt und steril. Gerade was das Schlagwerk anbelangt. Es gibt immer wieder Parts zu hören, in denen das Schlagwerk so technisch und mechanisch klingt, dass man es für einen programmierten Computer hält. Doch dem ist nicht so, es wurde von Hand gespielt. Aber auch an den Gitarren ergeht sich Eyecult immer wieder in überaus trockenen und technischen Riffs. Das Spektrum der Riffs ist allerdings überaus breit gefächert. So gibt es eben sehr technische und komplexe Riffs, aber auch viele flüssige Melodiebögen, die stellenweise sehr melodisch und verspielt beschaffen sind. Zwischendurch flackern dann auch immer wieder schön geradlinige Passagen auf, die treibend und hart sind und direkt ins Blut gehen.
Morituri te salutamus ist ein sehr lebhaftes Werk, auf dem ständig etwas in Bewegung ist. Es gibt häufige Rhythmuswechsel, wobei das Grundtempo jedoch recht hoch und flott ist. Diesem Tempo wurden auch die Wechsel und Übergänge angepasst, was die ohnehin technische Komplexität des Materials zusätzlich verstärkt. Spielerisch hat es Eyecult also wirklich drauf.
Morituri te salutamus ist kein einfaches Album das sofort einschlägt. Man muss sich etwas Zeit nehmen und in diese eigenwillige, technische Black/Death Metal Mischung eintauchen. Mir fällt es jedenfalls nicht immer leicht, so schnell von melodisch auf brutal oder technisch umzuschalten, wie es die beiden Musiker tun. Teilweise ist Morituri te salutamus grandios. Es besitzt sehr gute düstere und atmosphärische, als auch zerstörerische, geradlinige Momente. Andererseits ist es mir stellenweise aber zu lebhaft, technisch und komplex. Ein eindeutiges Fazit zu ziehen, ist in diesem Fall unmöglich. Die Unterschiede sind zu groß. Eyecult ist zu eigenwillig, weshalb hier vor allem gilt, das Album selbst zu probieren. Mir gefällt nicht alles, doch das, was mir gefällt, überzeugt mich vollends! Und eine Gruppe mit Ecken und Kanten ist mir lieber, als irgendeine weitere seelenlose, überproduzierte Platte.
7/10
Aceust
01. Aeternum
02. Saligia
03. Furor
04. Skuld
05. Oblivaeon
06. Ashes
07. Slave
http://www.platten-firma.de/
03.12.2009
Wolfthrone - Unleash The Hate | 2009 | Art Of Propaganda | CD | Black Metal
Dank Weltnetz und Metalarchiven wird die Namenswahl auch nicht
leichter, denn nun kann man sich sehr leicht darüber informieren,
welche Namen bereits vergeben sind und welche nicht (bzw. welche noch
nicht erfasst wurden). Skeptisch bin ich immer wieder aufs Neue, wenn
mir Namen wie Wolfthrone unterkommen. Erleichtert durfte ich dann aber feststellen, daß Wolfthrone weder Anfänger noch Stümper sind. Mit Unleash the Hate
kam über die deutsche Schmiede Art of Propaganda eine MCD raus, die 4
Lieder der spanisch-finnischen Band parat hält. Gitarrist Kryth dürfte
einigen von Euch schon von den finnischen Korgonthurus bekannt sein,
nehme ich an. Für das Schlagzeug holte man sich die schlagkräftige
Unterstützung von Lunatic, der auch bei Korgonthurus trommelt.
Ich sag’s ja immer wieder: Solange die Umsetzung stimmt, kann auch heute noch Black Metal überzeugen, der für sich genommen weder neu noch herausragend ist. Nachdem ich erst etwas skeptisch war, kann ich Wolfthrone getrost dazuzählen. Ungeachtet irgendwelcher Modeerscheinungen holzt man so herrlich drauf los, das gefällt mir. Hin und wieder fühle ich mich an ältere Pest (Schweden) oder Armagedda erinnert, wofür unter anderem der gelungene Gesang verantwortlich ist. Was mir auch gut an Unleash the Hate gefällt, ist der Umstand, daß es den Musikern trotz der Geradlinigkeit gelang, die Musik nicht zu eintönig oder stumpf zu gestalten. Mit dem Gaspedal war man etwas sparsam und setzte nur auf gelegentliche Geschwindigkeitsausbrüche beim Komponieren. Es sind so oder so die mittelschnellen und rockenden Bestandteile, die mir Wolfthrone schmackhaft machen. Daß sich durch den zeitweiligen Einsatz prägnanter, melodischer Tonfolgen Auflockerungen ergeben, unterstützt den positiven Gesamteindruck. Selbst die Qualität der Aufnahmen finde ich gelungen, da sie weder saft- und kraftlos noch überproduziert wirken.
Unleash the Hate ein gelungener Appetithappen, das kann ich bedenkenlos so sagen. Einzig entscheidend wird sich die Frage auswirken, wie der angehende Hörer seine Prioritäten setzt, denn zweifelsohne bieten auch Wolfthrone nichts, was es im Black Metal nicht schon zu Genüge gab. Wenn man das beachtet und akzeptiert, steht dem Hören von Unleash the Hate nichts im Wege.
7/10
Der Einsiedler
01. Unleash the hate
02. Death by my side
03. Flames of the end (Infernal storm)
04. Blind faith
Ich sag’s ja immer wieder: Solange die Umsetzung stimmt, kann auch heute noch Black Metal überzeugen, der für sich genommen weder neu noch herausragend ist. Nachdem ich erst etwas skeptisch war, kann ich Wolfthrone getrost dazuzählen. Ungeachtet irgendwelcher Modeerscheinungen holzt man so herrlich drauf los, das gefällt mir. Hin und wieder fühle ich mich an ältere Pest (Schweden) oder Armagedda erinnert, wofür unter anderem der gelungene Gesang verantwortlich ist. Was mir auch gut an Unleash the Hate gefällt, ist der Umstand, daß es den Musikern trotz der Geradlinigkeit gelang, die Musik nicht zu eintönig oder stumpf zu gestalten. Mit dem Gaspedal war man etwas sparsam und setzte nur auf gelegentliche Geschwindigkeitsausbrüche beim Komponieren. Es sind so oder so die mittelschnellen und rockenden Bestandteile, die mir Wolfthrone schmackhaft machen. Daß sich durch den zeitweiligen Einsatz prägnanter, melodischer Tonfolgen Auflockerungen ergeben, unterstützt den positiven Gesamteindruck. Selbst die Qualität der Aufnahmen finde ich gelungen, da sie weder saft- und kraftlos noch überproduziert wirken.
Unleash the Hate ein gelungener Appetithappen, das kann ich bedenkenlos so sagen. Einzig entscheidend wird sich die Frage auswirken, wie der angehende Hörer seine Prioritäten setzt, denn zweifelsohne bieten auch Wolfthrone nichts, was es im Black Metal nicht schon zu Genüge gab. Wenn man das beachtet und akzeptiert, steht dem Hören von Unleash the Hate nichts im Wege.
7/10
Der Einsiedler
01. Unleash the hate
02. Death by my side
03. Flames of the end (Infernal storm)
04. Blind faith
The Beast Of The Apocalypse - A Voice From The Four Horns Of The Golden Altar | 2009 | Transcendental Creations | CD | Black Metal
Es ist schon verdammt beachtlich, was The Beast of the Apocalypse (nachfolgend TBOTA genannt) hier auf dem Debütalbum A voice from the four horns of the golden altar (nachfolgend AVFT
genannt) zustande gebracht hat. Die Scheibe überwältigt mich bereits
beim allerersten Durchgang, beim allerersten Lied! Das hat absoluten
Seltenheitswert. Und diese Begeisterung reißt auch bei den folgenden
Liedern nicht ab… Was also macht dieses Album so verdammt gut? Es ist
die Tatsache, das TBOTA primitiven Black Metal der
Sorte Blasphemy oder Revenge, mit okkulten, mystischen und bizarr
abstrakten Elementen zu dieser vereinnahmenden, musikalischen Urgewalt
geformt hat. AVFT ist einerseits brutal, roh, eingängig und
schonungslos. Andererseits aber eben auch unheimlich, düster und
bizarr. Wer dabei denkt, es könne kein Zufall sein, das TBOTA
wie De Magia Veterum ebenfalls in den Niederlanden beheimatet ist, und
wie De Magia Veterum bei Transcendental Creations unter Vertrag ist,
der irrt. Beide Gruppen haben miteinander nichts zu tun, was aber auch
absolut unwichtig ist. Beide Gruppen mögen in einigen Belangen
Ähnlichkeiten aufweisen, etwa technisch abstrakte und bizarre Momente,
doch ansonsten geht TBOTA einen gänzlich anderen Weg.
Es gibt auf AVFT immer wieder ausgiebig längere Parts zu hören, die nur so von brutaler, eingängiger Schnelligkeit beherrscht sind, wie man sie von diversen Goat/War Metal Gruppen her kennt. Doch ist dies nur ein Element neben den okkulten und mystischen Passagen, die atmosphärisch und eher ruhig daher kommen. Beides ist nicht neu, doch die Art und Weise, wie TBOTA diese zwei Gegensätze flüssig, spielerisch und umwerfend miteinander vereint, ist hochgradig beeindruckend.
AVFT gehört definitiv zu den besten Veröffentlichungen 2009. Es ist kranker und verstörender Black Metal auf hohem Niveau, der keine Gefangenen macht.
9,5/10
Aceust
01. Etemenaki: Temple of the foundation of heaven and earth
02. The key of bottomless pit
03. A voice from the four horns of the golden altar
04. The hypothasis of the archons
05. And they withdrew up to their heavens
06. Twins of Jesus
Es gibt auf AVFT immer wieder ausgiebig längere Parts zu hören, die nur so von brutaler, eingängiger Schnelligkeit beherrscht sind, wie man sie von diversen Goat/War Metal Gruppen her kennt. Doch ist dies nur ein Element neben den okkulten und mystischen Passagen, die atmosphärisch und eher ruhig daher kommen. Beides ist nicht neu, doch die Art und Weise, wie TBOTA diese zwei Gegensätze flüssig, spielerisch und umwerfend miteinander vereint, ist hochgradig beeindruckend.
AVFT gehört definitiv zu den besten Veröffentlichungen 2009. Es ist kranker und verstörender Black Metal auf hohem Niveau, der keine Gefangenen macht.
9,5/10
Aceust
01. Etemenaki: Temple of the foundation of heaven and earth
02. The key of bottomless pit
03. A voice from the four horns of the golden altar
04. The hypothasis of the archons
05. And they withdrew up to their heavens
06. Twins of Jesus
02.12.2009
Norns - In Fog They Appear | 2009 | Voldsom | CD | Black Metal
In fog they appear ist das erste, 2005 veröffentlichte Demo der finnischen Gruppe Norns,
welches nun remastered und mit komplett neuer Gestaltung auf CD
wiederveröffentlicht wurde. Obwohl das Demo lediglich drei Lieder
enthält, ist es mit einer Gesamtspielzeit von über 33 Minuten alles
andere als zu kurz.
Norns spielt finnischen Black Metal, der klang- und gesanglich schroff und rau ist, rhythmisch gerne auf Eingängigkeit setzt. Die Gitarren hingegen werden zumeist melodisch gespielt. Im ersten Lied Descent into the black night hält sich Norns mit der Melodik allerdings noch etwas zurück, es herrschen hier vor allem geradlinige Strukturen vor, obgleich eine gewisse, angenehm dezente Melodieführung durchaus gegeben ist, die wunderbar zum schnell, monoton und stampfend spielenden Schlagzeug passt. In Supreme goat cult kommt dann mehr Abwechslung zum Zuge. Es wechseln sich sehr verspielte, melodische Parts mit harschen sowie rohen Parts ab. In der zweiten Hälfte ist es dann durchgängig langsam, während Norns dabei immer wieder mit guten und schönen Riffs für atmosphärische Momente sorgt, die teilweise ein wenig melancholisch sind. Nicht weniger vielfältig ist das dritte und letzte Lied, welches über 18 Minuten lang ist und phasenweise lang anhaltende Passagen enthält, in denen Norns erneut durch gutes Gitarrenspiel punktet.
In fog they appear ist ein überaus anständiges Demo, welches mich stellenweise an Norns’ Landsmänner von Vitsaus erinnert. Es ist die gelungene Verschmelzung von Melodik (in der Form eisiger Riffs und grimmiger Verspieltheit), Rohheit und harschem Black Metal, der mir hier imponiert. Insofern ist diese Wiederveröffentlichung all jenen dringend zu empfehlen, die finnische Gruppen wie Vitsaus, Perisynti oder Ruttokosmos mögen!
8/10
Aceust
01. Descent into the black night
02. Supreme goat cult
03. In fog they appear
Norns spielt finnischen Black Metal, der klang- und gesanglich schroff und rau ist, rhythmisch gerne auf Eingängigkeit setzt. Die Gitarren hingegen werden zumeist melodisch gespielt. Im ersten Lied Descent into the black night hält sich Norns mit der Melodik allerdings noch etwas zurück, es herrschen hier vor allem geradlinige Strukturen vor, obgleich eine gewisse, angenehm dezente Melodieführung durchaus gegeben ist, die wunderbar zum schnell, monoton und stampfend spielenden Schlagzeug passt. In Supreme goat cult kommt dann mehr Abwechslung zum Zuge. Es wechseln sich sehr verspielte, melodische Parts mit harschen sowie rohen Parts ab. In der zweiten Hälfte ist es dann durchgängig langsam, während Norns dabei immer wieder mit guten und schönen Riffs für atmosphärische Momente sorgt, die teilweise ein wenig melancholisch sind. Nicht weniger vielfältig ist das dritte und letzte Lied, welches über 18 Minuten lang ist und phasenweise lang anhaltende Passagen enthält, in denen Norns erneut durch gutes Gitarrenspiel punktet.
In fog they appear ist ein überaus anständiges Demo, welches mich stellenweise an Norns’ Landsmänner von Vitsaus erinnert. Es ist die gelungene Verschmelzung von Melodik (in der Form eisiger Riffs und grimmiger Verspieltheit), Rohheit und harschem Black Metal, der mir hier imponiert. Insofern ist diese Wiederveröffentlichung all jenen dringend zu empfehlen, die finnische Gruppen wie Vitsaus, Perisynti oder Ruttokosmos mögen!
8/10
Aceust
01. Descent into the black night
02. Supreme goat cult
03. In fog they appear
30.11.2009
Semen Datura - Einsamkeit | 2009 | ATMF | CD | Black/Dark Metal
Semen Datura wurde 1997 gegründet und veröffentlichte mit Einsamkeit
jüngst das dritte Album. Gleich auf der ersten Seite des Beiheftes ist
eine interessante Stellungnahme zu lesen, die nicht nur die
vergangenen zehn Jahre von Semen Datura behandelt, sondern auch Ansichten zum Black Metal generell enthält, die mir aus der Seele sprechen. Insofern ist mir Semen Datura schon auf Anhieb sympathisch, ohne zuvor auch nur ein einziges Lied gehört zu haben.
Musikalisch erweist sich Einsamkeit als vielschichtiger Dark Metal, der sehr roh und harsch sein kann und stark zum Black Metal tendiert, aber ebenso auch dunkelatmosphärische Momente besitzt und darüber hinaus vereinzelt auch einige rockige Klänge beherbergt. Für Semen Datura ist Einsamkeit genau das, was sie schon immer tun wollten. Nun weiß ich nicht, wie die Vorgänger waren, doch Einsamkeit ist ein schönes und düsteres Album, das sowohl durch die musikalischen Facetten als auch durch Gesang und Text gefällt und höchst interessant ist. Semen Datura agiert in jeglicher Hinsicht eigenständig, obgleich die einzelnen Elemente wie unverzerrte Stimmen, bizarrer Kreischgesang und klare Gitarren bestens bekannt sind.
Einsamkeit schwankt atmosphärisch zwischen dezenter Melancholie, Militanz und rasendem Wahnsinn und wirkt dabei stellenweise angenehm verspielt, wie etwa in Unter bleigrauen Wolkenlasten, nur, um dann von einem eingängig schnellen, brachialen Part abgelöst zu werden. Das Geschehen ist also abwechslungsreich, ohne jedoch erzwungen zu wirken. Die Übergänge und Veränderungen sind flüssig und homogen, der melodische und spielerische Anteil nicht zu hoch, aber dennoch bestimmend.
Einsamkeit ist ein wunderbares Dark Metal Album, das für mich in seiner Intensität und bizarren Eigenständigkeit mit Ego Noir oder Fäulnis gleichzustellen ist, auch wenn Semen Datura musikalisch andere Pfade bestreitet. Wer guten, deutschsprachigen Dark Metal zu schätzen weiß, der wird an Semen Datura und Einsamkeit nicht vorbei kommen.
8/10
Aceust
01. Fons et origo
02. Unter bleigrauen Wolkenlasten
03. Einsamkeit
04. Mental outlaw
05. Marschbefehl
06. Psychokrieg
07. Witwenmacher
08. Vineta
09. Rieke Stadt
10. Arkona
Musikalisch erweist sich Einsamkeit als vielschichtiger Dark Metal, der sehr roh und harsch sein kann und stark zum Black Metal tendiert, aber ebenso auch dunkelatmosphärische Momente besitzt und darüber hinaus vereinzelt auch einige rockige Klänge beherbergt. Für Semen Datura ist Einsamkeit genau das, was sie schon immer tun wollten. Nun weiß ich nicht, wie die Vorgänger waren, doch Einsamkeit ist ein schönes und düsteres Album, das sowohl durch die musikalischen Facetten als auch durch Gesang und Text gefällt und höchst interessant ist. Semen Datura agiert in jeglicher Hinsicht eigenständig, obgleich die einzelnen Elemente wie unverzerrte Stimmen, bizarrer Kreischgesang und klare Gitarren bestens bekannt sind.
Einsamkeit schwankt atmosphärisch zwischen dezenter Melancholie, Militanz und rasendem Wahnsinn und wirkt dabei stellenweise angenehm verspielt, wie etwa in Unter bleigrauen Wolkenlasten, nur, um dann von einem eingängig schnellen, brachialen Part abgelöst zu werden. Das Geschehen ist also abwechslungsreich, ohne jedoch erzwungen zu wirken. Die Übergänge und Veränderungen sind flüssig und homogen, der melodische und spielerische Anteil nicht zu hoch, aber dennoch bestimmend.
Einsamkeit ist ein wunderbares Dark Metal Album, das für mich in seiner Intensität und bizarren Eigenständigkeit mit Ego Noir oder Fäulnis gleichzustellen ist, auch wenn Semen Datura musikalisch andere Pfade bestreitet. Wer guten, deutschsprachigen Dark Metal zu schätzen weiß, der wird an Semen Datura und Einsamkeit nicht vorbei kommen.
8/10
Aceust
01. Fons et origo
02. Unter bleigrauen Wolkenlasten
03. Einsamkeit
04. Mental outlaw
05. Marschbefehl
06. Psychokrieg
07. Witwenmacher
08. Vineta
09. Rieke Stadt
10. Arkona
17.11.2009
Avenger - Feast Of Anger / Joy Of Despair | 2009 | Grom Records | CD | Black Metal
Wer hätte das gedacht? Da gibt es nach sechs Jahren der Stille plötzlich ein neues Album von Avenger. Ich hatte die Tschechen ehrlich gesagt schon längst abgeschrieben, aber totgesagte leben bekanntlich länger. Avengers Debütalbum Shadows of the damned war damals für mich ein absolutes Meisterwerk, welches ich auch heute noch sehr gerne auflege. Fall of devotion, wrath and blasphemy war ebenfalls ein sehr gutes Album, doch das dritte Album Godless schwächelte dann etwas. Nun meldet man sich mit Feast of anger – Joy of despair zurück. Laut Grom Records soll es das düsterste Avenger Album sein. Angesichts des genialen Debüts eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit.
Gleich im ersten Lied Zrození múzi lässt sich erahnen, was Grom Records wohl gemeint hat. Bereits in den ersten, einleitenden Sekunden werden die Riffs von sehr schwachen, kaum hörbaren Bombastklängen begleitet, was wahrlich düster und mächtig zugleich klingt. Mächtig ist auch der Klang, der klar, sauber und differenziert ist. Aber der Klang war bei Avenger schon immer gelungen. So verwundert es auch nicht, dass Feast of anger überaus professionell klingt. Das Beste an Zrození múzi ist allerdings, dass man an einigen Riffs und Breaks deutlich etwas von der Atmosphäre der ersten beiden Alben wahrnimmt. Insgesamt gesehen sind diese Momente auf dem neuen Album jedoch rar gesät. Avenger hat sich in den Jahren entwickelt. Man hat die überaus eigenständige Death/Black Metal Mischung dahin gehend vorangebracht und verfeinert, dass man heute etwas homogener und massentauglicher klingt – was nicht abwertend gemeint ist.
Feast of anger ist ein facettenreiches Werk, wie man am zweiten Stück Jen pro tu denšní noc... sehr gut feststellen kann. In ihm wechseln sich überaus druckvolle sowie schleppende Arrangements, mit eingängig schnellen und ruhigen, melodischen Parts ab. Vereinzelt wirkt es bombastisch, oder auch brutal. Traditionelle Elemente des Metals fehlen auch nicht, was man an dem einen und anderen Riff oder Soli hört. Avenger ist sich im stilistischen Grundsatz also durchaus treu geblieben, düsteren Death/Black Metal mit traditionellen Einsprengseln zu spielen.
Feast of anger – Joy of despair ist ein gutes Album, das spielerisch und klanglich voll und ganz überzeugen kann. Rifftechnisch spielt Avenger erneut seine Stärken aus. Das beste Album ist es für mich, als alten Anhänger Avengers, trotzdem nicht. Die Kompositionen sind wirklich gut, drückend und packend. Stellenweise schimmert sogar ein wenig Master’s Hammer durch! Aber Shadows of the damned bleibt für mich unerreicht.
8/10
Aceust
01. Zrození múzi
02. Jen pro tu denšní noc...
03. Hlasy deliria
04. Vitriol
05. Radost z beznadĕje
06. Rituál hnĕvu
07. Zajat vĕčnou nocí
08. Neschopen
09. Oslava vzteku
http://www.avenger-cz.net/
http://www.grom-records.blogspot.com/
Gleich im ersten Lied Zrození múzi lässt sich erahnen, was Grom Records wohl gemeint hat. Bereits in den ersten, einleitenden Sekunden werden die Riffs von sehr schwachen, kaum hörbaren Bombastklängen begleitet, was wahrlich düster und mächtig zugleich klingt. Mächtig ist auch der Klang, der klar, sauber und differenziert ist. Aber der Klang war bei Avenger schon immer gelungen. So verwundert es auch nicht, dass Feast of anger überaus professionell klingt. Das Beste an Zrození múzi ist allerdings, dass man an einigen Riffs und Breaks deutlich etwas von der Atmosphäre der ersten beiden Alben wahrnimmt. Insgesamt gesehen sind diese Momente auf dem neuen Album jedoch rar gesät. Avenger hat sich in den Jahren entwickelt. Man hat die überaus eigenständige Death/Black Metal Mischung dahin gehend vorangebracht und verfeinert, dass man heute etwas homogener und massentauglicher klingt – was nicht abwertend gemeint ist.
Feast of anger ist ein facettenreiches Werk, wie man am zweiten Stück Jen pro tu denšní noc... sehr gut feststellen kann. In ihm wechseln sich überaus druckvolle sowie schleppende Arrangements, mit eingängig schnellen und ruhigen, melodischen Parts ab. Vereinzelt wirkt es bombastisch, oder auch brutal. Traditionelle Elemente des Metals fehlen auch nicht, was man an dem einen und anderen Riff oder Soli hört. Avenger ist sich im stilistischen Grundsatz also durchaus treu geblieben, düsteren Death/Black Metal mit traditionellen Einsprengseln zu spielen.
Feast of anger – Joy of despair ist ein gutes Album, das spielerisch und klanglich voll und ganz überzeugen kann. Rifftechnisch spielt Avenger erneut seine Stärken aus. Das beste Album ist es für mich, als alten Anhänger Avengers, trotzdem nicht. Die Kompositionen sind wirklich gut, drückend und packend. Stellenweise schimmert sogar ein wenig Master’s Hammer durch! Aber Shadows of the damned bleibt für mich unerreicht.
8/10
Aceust
01. Zrození múzi
02. Jen pro tu denšní noc...
03. Hlasy deliria
04. Vitriol
05. Radost z beznadĕje
06. Rituál hnĕvu
07. Zajat vĕčnou nocí
08. Neschopen
09. Oslava vzteku
http://www.avenger-cz.net/
http://www.grom-records.blogspot.com/
Shadow's Far - As Black Turns Red | 2009 | Stonepath Records | CD | Thrash Metal
As black turns red ist das zweite Album von Shadow’s Far, einer bereits 1997 in der Schweiz gegründeten Thrash Metal Formation, welches sogleich mit dem ersten Lied Apocalypse of humanity
aufzeigt, wo der Hammer hängt. Die flinken Gitarren erklingen präzise
und kräftig, basslastige Riffwände türmen sich auf und obwohl der
Rhythmus nicht besonders schnell oder heftig ist, besitzt das Lied
enormen Zug und Druck. Diese mächtige Klangproduktion kommt der Musik
zugute, was ja nicht immer der Fall ist. Das Verhältnis zwischen fettem
Klang und Musik ist in diesem Fall aber ausgewogen, sodass As black turns red nicht überproduziert wirkt.
Musikalisch agiert Shadow’s Far gleichfalls ausgewogen. Die Tempi sind zwar fast immer in mittelschnellen, dafür aber stets treibenden, druckvollen Bereichen angesiedelt. Die Gitarren geben sich sehr spielfreudig, was man an den vielen einzelnen Riffs gut hören kann. Vereinzelt sind Anflüge des Death Metals zu hören, was gut gefällt. Ab und an sind die Riffs und Melodien auch recht melodisch, jedoch niemals zu melodisch oder verspielt. Es steht ganz klar hartes, druck- und schwungvolles Spiel im Vordergrund. Es macht auf Anhieb Spaß, sich As black turns red anzuhören. Denn die einzelnen Instrumente kommen sehr gut zur Geltung, weshalb es einfach schön ist, dem Spiel an diesen zuzuhören. Dabei ist Shadow’s Far weder besonders innovativ oder originell, was ich persönlich begrüße. Old school kann man die Musik zwar auch nicht bezeichnen, doch geht Shadow’s Far einen gesunden Weg, der modernen und druckvollen Klang mit technischer Härte und spielerischer Freude sowie Lebendigkeit verbindet und vereint. Darüber hinaus sagt mir auch der Gesang sehr zu, der etwas rau und heiser ist, aber auch tief, dunkel und kehlig sein kann. Er passt hervorragend zur Musik und rundet diese sehr schön ab.
Auf den Seiten von Shadow’s Far kann man sich übrigens die erste Veröffentlichung Lost in contemplation herunterladen. Man merkt im Vergleich schon sehr deutlich, wie enorm sich Shadow’s Far in den Jahren gesteigert hat. Deshalb sollte man dieses Demo auch nicht probieren, um herauszufinden, ob man sich As black turns red kaufen sollte. Ich kann As black turns red jedem empfehlen, der kräftigen und druckvollen Thrash Metal in einem ordentlichen, fetten Klanggewand mag. Für Leute die es ausschließlich dreckig, roh und/oder aggressiv mögen, ist dieses Album allerdings nicht unbedingt empfehlenswert.
8/10
Aceust
01. Apocalypse of humanity
02. As black turns red
03. Fucked up liars
04. Blood for blood
05. A decade of hate
06. Baptized in blood
07. Burnt confessions
08. Boarderline
09. Slaves of our time
10. 38'000
Musikalisch agiert Shadow’s Far gleichfalls ausgewogen. Die Tempi sind zwar fast immer in mittelschnellen, dafür aber stets treibenden, druckvollen Bereichen angesiedelt. Die Gitarren geben sich sehr spielfreudig, was man an den vielen einzelnen Riffs gut hören kann. Vereinzelt sind Anflüge des Death Metals zu hören, was gut gefällt. Ab und an sind die Riffs und Melodien auch recht melodisch, jedoch niemals zu melodisch oder verspielt. Es steht ganz klar hartes, druck- und schwungvolles Spiel im Vordergrund. Es macht auf Anhieb Spaß, sich As black turns red anzuhören. Denn die einzelnen Instrumente kommen sehr gut zur Geltung, weshalb es einfach schön ist, dem Spiel an diesen zuzuhören. Dabei ist Shadow’s Far weder besonders innovativ oder originell, was ich persönlich begrüße. Old school kann man die Musik zwar auch nicht bezeichnen, doch geht Shadow’s Far einen gesunden Weg, der modernen und druckvollen Klang mit technischer Härte und spielerischer Freude sowie Lebendigkeit verbindet und vereint. Darüber hinaus sagt mir auch der Gesang sehr zu, der etwas rau und heiser ist, aber auch tief, dunkel und kehlig sein kann. Er passt hervorragend zur Musik und rundet diese sehr schön ab.
Auf den Seiten von Shadow’s Far kann man sich übrigens die erste Veröffentlichung Lost in contemplation herunterladen. Man merkt im Vergleich schon sehr deutlich, wie enorm sich Shadow’s Far in den Jahren gesteigert hat. Deshalb sollte man dieses Demo auch nicht probieren, um herauszufinden, ob man sich As black turns red kaufen sollte. Ich kann As black turns red jedem empfehlen, der kräftigen und druckvollen Thrash Metal in einem ordentlichen, fetten Klanggewand mag. Für Leute die es ausschließlich dreckig, roh und/oder aggressiv mögen, ist dieses Album allerdings nicht unbedingt empfehlenswert.
8/10
Aceust
01. Apocalypse of humanity
02. As black turns red
03. Fucked up liars
04. Blood for blood
05. A decade of hate
06. Baptized in blood
07. Burnt confessions
08. Boarderline
09. Slaves of our time
10. 38'000
16.11.2009
Astarium - On The Edge Of Chasm | 2009 | Apocalyptic Art | Kassette | Black Metal
Der Black Metal brachte schon viele Alleingänger hervor, das ist
allseits bekannt. Einige davon sind herausragender Natur, andere eher
dilettantisch. Astarium ist das Projekt des sibirischen Alleingängers SiN, der jenes 2005 ins Leben rief. On the Edge of Chasm
ist sein erstes Album und wurde bereits auf Pro-CDr veröffentlicht.
Die grüne Kassettengestaltung stellt für mich eine optische Steigerung
dar, das sieht mehr als ordentlich aus.
Im Gegensatz zu vielen schwarzmetallischen Alleinunterhaltern, die sich der rumpeligen oder depressiven Variante verschrieben haben, handelt es sich bei Astarium um symphonischen Black Metal. Symphonisch bedeutet nicht, daß bei Astarium ein (synthetisches) Orchester aufspielt, aber der Einsatz des Keyboards begleitet das ganze Album, und das auf prägende Art und Weise. Allgemein bin ich der Kombination von Black Metal und Tastenklängen sehr zugeneigt, insofern die Musiker wissen, wie man sie richtig einbindet. Manche Alben funktionieren so bestens mit permanentem Keyboardspiel, manche dafür nicht. Obwohl die vorliegende Kassette nicht ungenießbar ist, fehlt es ihr an Überzeugungskraft. Daß die Musik von Astarium ganz passabel ist, täuscht leider nicht über diverse Schwächen hinweg. Beispielsweise können die Gitarrenspuren nicht ganz mit dem dominanten Keyboard mithalten, von dem ich mir mehr Verschnaufpausen gewünscht hätte, denn mir sind die Lieder stellenweise zu hektisch. Ein weiteres Manko, das mich anscheinend verfolgt, ist mal wieder das programmierte Schlagzeug. Anständige Schlagzeuger findet man nicht an jeder Ecke und man lernt es selbst auch nicht mal eben nebenbei, das ist mir bewusst. Dadurch wird die Verwendung lediglich plausibel, das Ergebnis ist in den meisten Fällen nämlich trotzdem unbefriedigend. Für On the Edge of Chasm ist das aber gar nicht ausschlaggebend, die Lieder leiden nämlich vordergründig noch unter Beliebigkeit und sind ausbaufähig.
Wer gerne melodischen bzw. symphonischen Black Metal hört, der kann Astarium mal antesten, zumal On the Edge of Chasm als Kassettenversion recht günstig ist. Bei den wirklich guten Gruppen dieser Spielart klopft SiN noch nicht an. Der Einzelkämpfer arbeitet laut Netzseite bereits an neuem Material – Luft nach oben ist ja vorhanden.
5/10
Der Einsiedler
01. Which is creeping from the gloom
02. One step to inevitable
03. Of fire and blasphemous wrath
04. Monolith of abysses
05. Echo of forgotten life
06. Infernal vengeance
07. Breathing of forest
Im Gegensatz zu vielen schwarzmetallischen Alleinunterhaltern, die sich der rumpeligen oder depressiven Variante verschrieben haben, handelt es sich bei Astarium um symphonischen Black Metal. Symphonisch bedeutet nicht, daß bei Astarium ein (synthetisches) Orchester aufspielt, aber der Einsatz des Keyboards begleitet das ganze Album, und das auf prägende Art und Weise. Allgemein bin ich der Kombination von Black Metal und Tastenklängen sehr zugeneigt, insofern die Musiker wissen, wie man sie richtig einbindet. Manche Alben funktionieren so bestens mit permanentem Keyboardspiel, manche dafür nicht. Obwohl die vorliegende Kassette nicht ungenießbar ist, fehlt es ihr an Überzeugungskraft. Daß die Musik von Astarium ganz passabel ist, täuscht leider nicht über diverse Schwächen hinweg. Beispielsweise können die Gitarrenspuren nicht ganz mit dem dominanten Keyboard mithalten, von dem ich mir mehr Verschnaufpausen gewünscht hätte, denn mir sind die Lieder stellenweise zu hektisch. Ein weiteres Manko, das mich anscheinend verfolgt, ist mal wieder das programmierte Schlagzeug. Anständige Schlagzeuger findet man nicht an jeder Ecke und man lernt es selbst auch nicht mal eben nebenbei, das ist mir bewusst. Dadurch wird die Verwendung lediglich plausibel, das Ergebnis ist in den meisten Fällen nämlich trotzdem unbefriedigend. Für On the Edge of Chasm ist das aber gar nicht ausschlaggebend, die Lieder leiden nämlich vordergründig noch unter Beliebigkeit und sind ausbaufähig.
Wer gerne melodischen bzw. symphonischen Black Metal hört, der kann Astarium mal antesten, zumal On the Edge of Chasm als Kassettenversion recht günstig ist. Bei den wirklich guten Gruppen dieser Spielart klopft SiN noch nicht an. Der Einzelkämpfer arbeitet laut Netzseite bereits an neuem Material – Luft nach oben ist ja vorhanden.
5/10
Der Einsiedler
01. Which is creeping from the gloom
02. One step to inevitable
03. Of fire and blasphemous wrath
04. Monolith of abysses
05. Echo of forgotten life
06. Infernal vengeance
07. Breathing of forest
Hader - Katharsis | 2009 | Eigenproduktion | CD | Black Metal
Das Material der neuen MCD Katharsis ist nicht mehr ganz
taufrisch, da die Lieder bereits im Winter 2008 – 2009 aufgenommen
wurden und als Beitrag zu einer Split gedacht waren. Da sich die
Veröffentlichung dieser Split immer wieder verzögert, entschloss man
sich, das Ganze als MCD herauszubringen und für die Split nun neues
Material einzuspielen. Auf dem Demo Ascheregen konnte Hader
schon teilweise überzeugen, auch wenn mir noch nicht alles gefiel.
Rhythmisch und melodisch konnte mich das Demo nicht immer für sich
gewinnen. Katharsis stellt nun in jeglicher Hinsicht eine
potente Steigerung dar. An allen Ecken und Kanten wurde gefeilt,
klanglich als aus strukturell.
Das phasenweise melodische Gitarrenspiel wurde zwar beibehalten, doch sind die Melodiestränge und Riffs auf Katharsis insgesamt besser ausgefallen, da sie zum Einen differenzierter sind und zum Anderen prägnanter, direkter rüberkommen. Da gefallen dann auch die klaren Gitarrenparts, wie etwa in Schwarzer Sturm oder Kreuzzug. Hader punktet aber nicht nur mit den harmonischen Elementen. Die harten und metallischen Riffs sind allesamt gleichfalls gelungen. Sie klingen sowohl bissig und treibend als auch dunkel und stellenweise melancholisch.
Zu einer Hochgeschwindigkeits-Gruppe hat sich Hader zwar nicht gewandelt, doch sagt mir die rhythmische Vielfalt auf Katharsis mehr zu als auf Ascheregen. Das Spiel am Schlagwerk mit dem neuen Schlagzeuger Mylandres macht einen runderen, stimmigeren und abwechslungsreicheren Eindruck. Hader spielt zwar nach wie vor hauptsächlich langsam bis mittelschnell, gespickt mit einigen flotten Ausbrüchen. Doch wirkt diesmal alles besser aufeinander abgestimmt, runder, sodass ich meine Kritik von Ascheregen nicht wiederholen kann. Dies gilt auch für den Klang, der klarer und druckvoller ist, was nicht nur die Instrumente besser aufstellt, sondern auch Dorns Kreischgesang energischer und aussagekräftiger werden lässt.
Hader konnte sich deutlich steigern, sodass Katharsis eine gelungene und anständige Veröffentlichung ist. Die drei metallischen Stücke können mich allesamt überzeugen und auch die zwei kurzen Instrumentalstücke sind nett anzuhören. Somit ist Katharsis guter deutscher Untergrund Black Metal, der trotz seiner leicht melodischen Komponente durchaus schroff und direkt ist! Die CD wurde von der Band selbst gefertigt und ist in einer Auflage von 136 Stück erhältlich. Bestellt werden kann sie demnächst bei Ván und Non Salvation.
7/10
Aceust
01. Schwarzer Sturm
02. Refugium
03. Kreuzzug
04. Elite
05. Exodus
http://www.ascheregen.de/
Das phasenweise melodische Gitarrenspiel wurde zwar beibehalten, doch sind die Melodiestränge und Riffs auf Katharsis insgesamt besser ausgefallen, da sie zum Einen differenzierter sind und zum Anderen prägnanter, direkter rüberkommen. Da gefallen dann auch die klaren Gitarrenparts, wie etwa in Schwarzer Sturm oder Kreuzzug. Hader punktet aber nicht nur mit den harmonischen Elementen. Die harten und metallischen Riffs sind allesamt gleichfalls gelungen. Sie klingen sowohl bissig und treibend als auch dunkel und stellenweise melancholisch.
Zu einer Hochgeschwindigkeits-Gruppe hat sich Hader zwar nicht gewandelt, doch sagt mir die rhythmische Vielfalt auf Katharsis mehr zu als auf Ascheregen. Das Spiel am Schlagwerk mit dem neuen Schlagzeuger Mylandres macht einen runderen, stimmigeren und abwechslungsreicheren Eindruck. Hader spielt zwar nach wie vor hauptsächlich langsam bis mittelschnell, gespickt mit einigen flotten Ausbrüchen. Doch wirkt diesmal alles besser aufeinander abgestimmt, runder, sodass ich meine Kritik von Ascheregen nicht wiederholen kann. Dies gilt auch für den Klang, der klarer und druckvoller ist, was nicht nur die Instrumente besser aufstellt, sondern auch Dorns Kreischgesang energischer und aussagekräftiger werden lässt.
Hader konnte sich deutlich steigern, sodass Katharsis eine gelungene und anständige Veröffentlichung ist. Die drei metallischen Stücke können mich allesamt überzeugen und auch die zwei kurzen Instrumentalstücke sind nett anzuhören. Somit ist Katharsis guter deutscher Untergrund Black Metal, der trotz seiner leicht melodischen Komponente durchaus schroff und direkt ist! Die CD wurde von der Band selbst gefertigt und ist in einer Auflage von 136 Stück erhältlich. Bestellt werden kann sie demnächst bei Ván und Non Salvation.
7/10
Aceust
01. Schwarzer Sturm
02. Refugium
03. Kreuzzug
04. Elite
05. Exodus
http://www.ascheregen.de/
08.11.2009
Aetherius Obscuritas - Black Medicine / Fekete Orvosság | 2009 | Paragon Records | CD | Black Metal
Gute zwei Jahre nach Víziók (Visions) legt die ungarische Gruppe Aetherius Obscuritas nun mit dem fünften Album nach. Nennenswerte, auffällige Veränderungen zum Vorgänger gibt es auf Black medicine
kaum. Allerdings wurde am Klang gebastelt. Dieser ist nun etwas
klarer, weniger rau und kraftvoller als zuvor. Musikalisch, wie gesagt,
ist man seiner abwechslungsreichen, stark nordisch angelehnten
Spielweise, treu geblieben. Auf Black medicine erinnert mich Aetherius Obscuritas
immer wieder etwas an Taake. Sowohl der stark verzerrte Kreischgesang,
als auch die oft melodisch gespielten Gitarren, tragen zur Ähnlichkeit
bei.
Abwechslungsreich und vielschichtig ist das Album also. Neben roh und wüst anmutenden, schnell gespielten Stücken sind auch langsam und mittelschnell arrangierte Lieder und Passagen zu hören. Wie bereits auf Víziók, sind die Gitarren auch diesmal wieder enorm lebendig und spielfreudig. So gibt es grell klingende, dreckige Riffs zu hören, aber auch technische Melodiestränge und kraftvolle, klassische Metal Riffs fehlen nicht. Da verwundert es auch nicht, das es mit Black demon ein nachgespieltes Running Wild Lied gibt. Ich kenne das Original zwar nicht, doch hört man dem Lied zweifellos an, dass es stilistisch nicht aus der Feder von Arkhorrl stammt. Mit Passed out of sight - Passed out of mind gibt es auch ein streckenweise stark melodisches Stück mit sonorem Klargesang. In The moon shield ist ebenfalls Klargesang zu hören, doch ist dieser etwas misslungen, zumal er auch noch von einer Flöte begleitet wird.
Black medicine ist sicherlich kein schlechtes Album. Stellenweise gefällt es mir richtig gut. Allerdings ist mir die Reichhaltigkeit etwas zu üppig ausgefallen, sowie der melodisch Anteil phasenweise zu hoch. Es ist ein sehr abwechslungsreiches Album, das sehr lebendig ist, da ständig etwas in Bewegung und Veränderung ist. Somit fehlt dem Album teilweise eine gewisse Geradlinigkeit. The black tormentor of satan ist zum Beispiel ein Lied, welches schnell ist und eingängige Strukturen, mit guten, einfachen Melodien aufweist. Das Lied schlägt auf Anhieb ein. Spielerisch ist das Material also wirklich nicht schlecht, zumal Arkhorrl für die Aufnahmen erneut auf einen Gastmusiker fürs Schlagzeug zurückgriff.
Wer allerdings keine Probleme mit Klargesängen und melodischen Elementen hat, sollte Black medicine ruhig mal probieren, zumal die metallischen rohen und harschen Elemente sind durchaus überzeugend.
6,5/10
Aceust
01. Legelső lélegzet / First breath
02. The end (The predicted fall version)
03. Black medicine
04. Passed out of sight - Passed out of mind
05. Fagyos Ölelés / Freezing embrace
06. Zord mosoly
07. The tormentor of satan
08. The moon shield
09. Circinus nebulae
10. A Múlt Lábnyoma / In The Wake of a Remain Footprint
11. Black demom (Running Wild Cover)
http://www.arkhorrl.hu/
Abwechslungsreich und vielschichtig ist das Album also. Neben roh und wüst anmutenden, schnell gespielten Stücken sind auch langsam und mittelschnell arrangierte Lieder und Passagen zu hören. Wie bereits auf Víziók, sind die Gitarren auch diesmal wieder enorm lebendig und spielfreudig. So gibt es grell klingende, dreckige Riffs zu hören, aber auch technische Melodiestränge und kraftvolle, klassische Metal Riffs fehlen nicht. Da verwundert es auch nicht, das es mit Black demon ein nachgespieltes Running Wild Lied gibt. Ich kenne das Original zwar nicht, doch hört man dem Lied zweifellos an, dass es stilistisch nicht aus der Feder von Arkhorrl stammt. Mit Passed out of sight - Passed out of mind gibt es auch ein streckenweise stark melodisches Stück mit sonorem Klargesang. In The moon shield ist ebenfalls Klargesang zu hören, doch ist dieser etwas misslungen, zumal er auch noch von einer Flöte begleitet wird.
Black medicine ist sicherlich kein schlechtes Album. Stellenweise gefällt es mir richtig gut. Allerdings ist mir die Reichhaltigkeit etwas zu üppig ausgefallen, sowie der melodisch Anteil phasenweise zu hoch. Es ist ein sehr abwechslungsreiches Album, das sehr lebendig ist, da ständig etwas in Bewegung und Veränderung ist. Somit fehlt dem Album teilweise eine gewisse Geradlinigkeit. The black tormentor of satan ist zum Beispiel ein Lied, welches schnell ist und eingängige Strukturen, mit guten, einfachen Melodien aufweist. Das Lied schlägt auf Anhieb ein. Spielerisch ist das Material also wirklich nicht schlecht, zumal Arkhorrl für die Aufnahmen erneut auf einen Gastmusiker fürs Schlagzeug zurückgriff.
Wer allerdings keine Probleme mit Klargesängen und melodischen Elementen hat, sollte Black medicine ruhig mal probieren, zumal die metallischen rohen und harschen Elemente sind durchaus überzeugend.
6,5/10
Aceust
01. Legelső lélegzet / First breath
02. The end (The predicted fall version)
03. Black medicine
04. Passed out of sight - Passed out of mind
05. Fagyos Ölelés / Freezing embrace
06. Zord mosoly
07. The tormentor of satan
08. The moon shield
09. Circinus nebulae
10. A Múlt Lábnyoma / In The Wake of a Remain Footprint
11. Black demom (Running Wild Cover)
http://www.arkhorrl.hu/
02.11.2009
Ungod / Mort - Split | 2009 | None Shall Defy Records | Vinyl | Black Metal
Elf Jahre nach der letzten Veröffentlichung neuen Materials, meldet sich das deutsche Black-Metal-Urgestein Ungod unter anderem mit dieser 7“ Split EP zurück. Gazing through the mask of perdition ist traditioneller Black Metal, grimmig und roh, wie man es von Ungod bestens gewohnt ist. Mit dabei ist wieder der alte Sänger Infamist of Tumulus vom Debütalbum Circle of the seven infernal pacts, weshalb der Gesang ein gänzlich anderer ist als auf der EP Conquering what once was ours.
Das neue Lied Gazing through the mask of perdition ist denn auch ungefähr eine Mischung aus Circle of the seven infernal pacts und Conquering what once was ours. Stimmungstechnisch, nämlich grimmig und abfällig, geht es in Richtung Debütalbum. Klanglich, da druckvoll und kräftig, geht es in Richtung der EP. Am Anfang spielt Ungod schön schleppend und riffbetont, während das Schlagzeug wohlig poltert und antreibt. Die Stimmung die hier erzeugt wird ist wunderbar böse und gemein. Das schnelle und stampfende Mittelstück ist nicht weniger grimmig. Das Ende wird dann wieder kraftvoll und schleppend wie zu Beginn des Liedes.
Mort. Nach dem mehr als anständigen Album Raw & Cold vom vergangenen Jahr gibt es mit Ascent of chaos ein neues, vielschichtiges und rohes Lied. Mort spielt sowohl schnell, treibend und grimmig, als auch mittelschnell und schleppend. Wie schon auf Raw & Cold bewahrt Mort dabei aber stets eine rohe und grimmige Atmosphäre. Zudem fällt Mort erneut durch gute Riffs und Melodieführungen auf, sowohl während der eingängig schnellen Passagen als auch in den harmonischeren, ruhigeren Parts. Diese sind im Übrigen etwas ausgeprägter als auf Raw & Cold, weshalb sich Ascent of chaos schon etwas vom Album unterscheidet.
Ungod und Mort überzeugen beide gleichermaßen durch puren, traditionellen, rohen und grimmigen Black Metal der mit guten Riffs aufwartet. Atmosphärisch und stilistisch passen Ungod und Mort auf dieser EP hervorragend zueinander. Und wenn die Split EP genau so viel hermacht wie die Promo, wird sie optisch und haptisch ein Erlebnis sein, wovon ich ausgehe!
8,5/10
Aceust
Nun zu
01. UNGOD: Gazing through the mask of perdition
02. MORT: Ascent of chaos
Das neue Lied Gazing through the mask of perdition ist denn auch ungefähr eine Mischung aus Circle of the seven infernal pacts und Conquering what once was ours. Stimmungstechnisch, nämlich grimmig und abfällig, geht es in Richtung Debütalbum. Klanglich, da druckvoll und kräftig, geht es in Richtung der EP. Am Anfang spielt Ungod schön schleppend und riffbetont, während das Schlagzeug wohlig poltert und antreibt. Die Stimmung die hier erzeugt wird ist wunderbar böse und gemein. Das schnelle und stampfende Mittelstück ist nicht weniger grimmig. Das Ende wird dann wieder kraftvoll und schleppend wie zu Beginn des Liedes.
Mort. Nach dem mehr als anständigen Album Raw & Cold vom vergangenen Jahr gibt es mit Ascent of chaos ein neues, vielschichtiges und rohes Lied. Mort spielt sowohl schnell, treibend und grimmig, als auch mittelschnell und schleppend. Wie schon auf Raw & Cold bewahrt Mort dabei aber stets eine rohe und grimmige Atmosphäre. Zudem fällt Mort erneut durch gute Riffs und Melodieführungen auf, sowohl während der eingängig schnellen Passagen als auch in den harmonischeren, ruhigeren Parts. Diese sind im Übrigen etwas ausgeprägter als auf Raw & Cold, weshalb sich Ascent of chaos schon etwas vom Album unterscheidet.
Ungod und Mort überzeugen beide gleichermaßen durch puren, traditionellen, rohen und grimmigen Black Metal der mit guten Riffs aufwartet. Atmosphärisch und stilistisch passen Ungod und Mort auf dieser EP hervorragend zueinander. Und wenn die Split EP genau so viel hermacht wie die Promo, wird sie optisch und haptisch ein Erlebnis sein, wovon ich ausgehe!
8,5/10
Aceust
Nun zu
01. UNGOD: Gazing through the mask of perdition
02. MORT: Ascent of chaos
DIE TOTEN KEHREN WIEDER MIT DEM WIND - BLUT (VINYL) | VERÖFFENTLICHT: 2009 | PLATTENFIRMA: NONE SHALL DEFY RECORDS
Zwei Jahre nachdem das bisher letzte Album Blut erschien, wird
dieses nun auf Doppel LP in schwerem Vinyl neu verlegt. Die
Vinylversion enthält drei Bonusstücke, die während der Aufnahmen von Blut entstanden sind. Präsentiert wird das Ganze dann im Klappcover aus 350g Karton. Es scheint also vielversprechend zu werden.
Seinerzeit war ich von dem großartigen Debütalbum Am Ufer des Sees sehr angetan, worauf dann, mit dem ein Jahr später erschienen Stille, eine leichte Enttäuschung folgte. Damals war ich allerdings etwas ungerecht, da mir Stille heute wesentlich besser gefällt als zu jener Zeit, in der ich voll und ganz von Am Ufer des Sees beseelt war.
Blut ist nun das dritte Album und Bradhenr zieht erneut sämtliche Register in Sachen Atmosphäre und Wechselwirkung. Bereits die reguläre CD-Version war ja nicht gerade kurz, und durch die drei Bonustitel der LP verdichtet und verlängert sich diese intensive, atmosphärische Reise.
Das Hauptaugenmerk ist natürlich wieder auf die Gitarren und den Kreischgesang gerichtet. Dabei ist das Gitarrenspiel sehr vielfältig ausgefallen, da es nicht nur klare und einfach nachzuvollziehende Melodiebögen zum Besten gibt, sondern immer wieder auch etwas sperrige, dunkel und bisweilen dissonant klingende Melodien einstreut. Aber auch andere atmosphärische Elemente wie Ambientpassagen oder längere Instrumentalstrecken und sphärische Keyboardklänge komplettieren das stimmungsvolle Gefüge. Im ersten Titel Meerwärts, gezeitenwärts bekommt man von alldem etwas zu spüren. Am Anfang ist eine einleitende, kurze Ambientpassage zu hören, auf die ein kraftvoller gitarrenbetonter Abschnitt folgt. Bisweilen druckvoll und treibend, aber stets atmosphärisch, vielleicht gar ein wenig sehnsüchtig. Im Vergleich zum Vorgänger Stille ist das Schlagzeugspiel sowie die Rhythmik generell anders ausgefallen. Eingängig schnelle Parts gibt es kaum welche, und wenn es doch flotter wird, ist das Schlagzeugspiel wesentlich facettenreicher und lebendiger als auf Stille. Lediglich im Bonuslied Und doch träumten wir einst, gibt es den eingängig stampfenden Rhythmus zu hören. Aber dennoch ist Blut viel weniger harsch und energisch, dafür ruhiger und langatmiger. Besonders gut gefällt mir dabei das Bonusstück Wanderschaft. Es ist ein langes sowie langsames Instrumentalstück, das überaus gefühlvoll und voller Schwermut ist, aber im mittleren Teil ebenso auch einen hypnotischen, trostlosen Sog besitzt, der sich zum Ende hin in kraftvolle Arrangements auflöst, die majestätisch und befreiend sind.
Blut ist ein wunderbares und gelungenes atmosphärisches Album, auf dem Bradhenr überaus geschickt mit verschiedenen Stimmungen arbeitet. Von den drei bisher erschienen Alben ist Blut die ruhigste Veröffentlichung, da es hier nur wenige schnelle und wüste Parts gibt. Dennoch enthält es kraftvolle und packende Momente, die hervorragend mit den atmosphärischen, gefühlvollen Inszenierungen wechselwirken.
Diese Vinylausgabe ist also für jeden, der Die Toten kehren wieder mit dem Wind zu schätzen weiß, ein absoluter Pflichtkauf, auch wenn er bereits die CD besitzt. Denn die drei Bonusstücke sind mehr als schnöde Lückenfüller und mit Wanderschaft ist sogar eines der besten DTKWMDW-Lieder überhaupt mit dabei!
9/10
Aceust
01. Meerwärts, gezeitenwärts
02. Im Abendrot
03. Blut
04. Unser Tod
05. Siechtum (und ein Blick zurück)
06. Wanderschaft
07. Schwärze
08. Inselhin
09. Und doch träumten wir einst
10. Das wüste Land
11. Nachtfrost
Seinerzeit war ich von dem großartigen Debütalbum Am Ufer des Sees sehr angetan, worauf dann, mit dem ein Jahr später erschienen Stille, eine leichte Enttäuschung folgte. Damals war ich allerdings etwas ungerecht, da mir Stille heute wesentlich besser gefällt als zu jener Zeit, in der ich voll und ganz von Am Ufer des Sees beseelt war.
Blut ist nun das dritte Album und Bradhenr zieht erneut sämtliche Register in Sachen Atmosphäre und Wechselwirkung. Bereits die reguläre CD-Version war ja nicht gerade kurz, und durch die drei Bonustitel der LP verdichtet und verlängert sich diese intensive, atmosphärische Reise.
Das Hauptaugenmerk ist natürlich wieder auf die Gitarren und den Kreischgesang gerichtet. Dabei ist das Gitarrenspiel sehr vielfältig ausgefallen, da es nicht nur klare und einfach nachzuvollziehende Melodiebögen zum Besten gibt, sondern immer wieder auch etwas sperrige, dunkel und bisweilen dissonant klingende Melodien einstreut. Aber auch andere atmosphärische Elemente wie Ambientpassagen oder längere Instrumentalstrecken und sphärische Keyboardklänge komplettieren das stimmungsvolle Gefüge. Im ersten Titel Meerwärts, gezeitenwärts bekommt man von alldem etwas zu spüren. Am Anfang ist eine einleitende, kurze Ambientpassage zu hören, auf die ein kraftvoller gitarrenbetonter Abschnitt folgt. Bisweilen druckvoll und treibend, aber stets atmosphärisch, vielleicht gar ein wenig sehnsüchtig. Im Vergleich zum Vorgänger Stille ist das Schlagzeugspiel sowie die Rhythmik generell anders ausgefallen. Eingängig schnelle Parts gibt es kaum welche, und wenn es doch flotter wird, ist das Schlagzeugspiel wesentlich facettenreicher und lebendiger als auf Stille. Lediglich im Bonuslied Und doch träumten wir einst, gibt es den eingängig stampfenden Rhythmus zu hören. Aber dennoch ist Blut viel weniger harsch und energisch, dafür ruhiger und langatmiger. Besonders gut gefällt mir dabei das Bonusstück Wanderschaft. Es ist ein langes sowie langsames Instrumentalstück, das überaus gefühlvoll und voller Schwermut ist, aber im mittleren Teil ebenso auch einen hypnotischen, trostlosen Sog besitzt, der sich zum Ende hin in kraftvolle Arrangements auflöst, die majestätisch und befreiend sind.
Blut ist ein wunderbares und gelungenes atmosphärisches Album, auf dem Bradhenr überaus geschickt mit verschiedenen Stimmungen arbeitet. Von den drei bisher erschienen Alben ist Blut die ruhigste Veröffentlichung, da es hier nur wenige schnelle und wüste Parts gibt. Dennoch enthält es kraftvolle und packende Momente, die hervorragend mit den atmosphärischen, gefühlvollen Inszenierungen wechselwirken.
Diese Vinylausgabe ist also für jeden, der Die Toten kehren wieder mit dem Wind zu schätzen weiß, ein absoluter Pflichtkauf, auch wenn er bereits die CD besitzt. Denn die drei Bonusstücke sind mehr als schnöde Lückenfüller und mit Wanderschaft ist sogar eines der besten DTKWMDW-Lieder überhaupt mit dabei!
9/10
Aceust
01. Meerwärts, gezeitenwärts
02. Im Abendrot
03. Blut
04. Unser Tod
05. Siechtum (und ein Blick zurück)
06. Wanderschaft
07. Schwärze
08. Inselhin
09. Und doch träumten wir einst
10. Das wüste Land
11. Nachtfrost
01.11.2009
Seelenfrost - Im Schatten toter Worte | 2009 | Eigenproduktion | CD | Black Metal
Wer meine Besprechung zur Kassette Nostalgia II: Grabgesänge
gelesen hat und von der minimalistischen Aufnahmequalität abgeschreckt
wurde, der sollte hier unbedingt weiterlesen. Die junge, deutsche Band
präsentiert mit Im Schatten toter Worte ihr kürzlich
erschienenes, erstes Album und damit gab man sich mal richtig, richtig
Mühe. Man wählte das Digipak und veredelte das dann mit Silberdruck auf
schwarzem Karton. Sieht wirklich edel aus und zeigt, daß sich Seelenfrost
im Vorfeld einige Gedanken gemacht haben. Lesestoff in Form von Texten
ist auch vorhanden. Die CD selbst wurde aus schwarzem Polycarbonat
gefertigt und hat daher Vinyloptik. Als Randinfo: Laut meinem
Wissensstand ist es keine CD aus dem Presswerk, sondern sie wurde eben
selbst so beschrieben. Das soll natürlich den sehr guten
Gesamteindruck, den die Optik hinterläßt, nicht schmälern.
In der Einleitung sprach ich bereits die Kassette Nostalgia II: Grabgesänge an, die der einzige Tonträger war, den ich bisher von Seelenfrost kannte, bevor ich das Album zu hören bekam. Seelenfrost haben mit Im Schatten toter Worte einen Aufstieg auf der Qualitätsleiter hingelegt, das hätte ich so nicht für möglich gehalten, zumindest von dem mir bekannten Material ausgehend. Der Sprung, den die Jungs aus NRW hier in aufnahmetechnischer Hinsicht machten, ist enorm und ich begrüße diesen uneingeschränkt. Nichts ist nun zu sauber, zu glatt oder dergleichen, aber dennoch ist es kein Vergleich mehr mit dem Rumpelklang der oben genannten Kassette. Auch ein anderer Schlagzeuger unterstützt Seelenfrost nun, was der Musik einen weiteren Aufschwung verschafft. All diese Umstände führen dazu, daß Im Schatten toter Worte für mich eine überaus positive Überraschung darstellt. Trotz des neuen, besseren Klangs büßen Seelenfrost nichts von ihrer Atmosphäre ein. Noch immer treiben die hallenden Gitarren ihr schauriges Unwesen und werden dabei öfters von einer Melodiegitarre ergänzt. Auch der neue Trommler erfüllt seine Aufgabe und verleiht der Musik neuen Schwung und Variabilität. Dadurch ist es Seelenfrost nun auch möglich, die Variation mehr in die Geschwindigkeitsgestaltung zu bringen. Es finden sich vor allem auch viele treibende Passagen, wie zum Beispiel in Harzduftende Dunkelheit.
D.S.O.N. besitzt neben seltsamen Wortaneinanderreihungen vor allem die größte Portion Arschtritt des Albums und hebt sich dadurch vom Rest ab. Beim Gesang wird es auch nicht zu eintönig, da Seelenfrost verschiedene Gesangsarten verwenden. Völlig unkritisch soll diese Besprechung ja nicht werden, hier also noch meine kleinen Kritikpunkte: Der Klang des Schlagzeugs ist etwas künstlich (wurde aber definitiv von Hand eingespielt!) und einige Schreie des Sängers sind gewöhnungsbedürftig.
Mir bescherten Seelenfrost ein gelungenes Hörerlebnis, denn das erste Album ist besser als erwartet. Sie sollten ihre guten Ideen intensivieren, um sich mit künftigem Material noch deutlicher von der Masse abzuheben. Ihr klassischer Black Metal gefällt mir jetzt schon ganz gut und ich bin zuversichtlich, daß die Musiker die nötige Begeisterung und die Fähigkeiten besitzen, sich in Zukunft noch weiter zu steigern. Für Im Schatten toter Worte, das mit viel Herzblut und optischer Finesse erschaffen wurde, vergebe ich 7 Punkte.
7/10
Der Einsiedler
01. Im Schatten toter Worte
02. Sturm der Illusion
03. Als kalter Regen...
04. Harzduftende Dunkelheit
05. Kapitel VI
06. Vom Zauber der Winterhexe
07. D.S.O.N.
08. Welk
09. Wenn Raben hämisch lachen
10. Ich bin die Dunkelheyt
11. Wenn der Schnee fällt
In der Einleitung sprach ich bereits die Kassette Nostalgia II: Grabgesänge an, die der einzige Tonträger war, den ich bisher von Seelenfrost kannte, bevor ich das Album zu hören bekam. Seelenfrost haben mit Im Schatten toter Worte einen Aufstieg auf der Qualitätsleiter hingelegt, das hätte ich so nicht für möglich gehalten, zumindest von dem mir bekannten Material ausgehend. Der Sprung, den die Jungs aus NRW hier in aufnahmetechnischer Hinsicht machten, ist enorm und ich begrüße diesen uneingeschränkt. Nichts ist nun zu sauber, zu glatt oder dergleichen, aber dennoch ist es kein Vergleich mehr mit dem Rumpelklang der oben genannten Kassette. Auch ein anderer Schlagzeuger unterstützt Seelenfrost nun, was der Musik einen weiteren Aufschwung verschafft. All diese Umstände führen dazu, daß Im Schatten toter Worte für mich eine überaus positive Überraschung darstellt. Trotz des neuen, besseren Klangs büßen Seelenfrost nichts von ihrer Atmosphäre ein. Noch immer treiben die hallenden Gitarren ihr schauriges Unwesen und werden dabei öfters von einer Melodiegitarre ergänzt. Auch der neue Trommler erfüllt seine Aufgabe und verleiht der Musik neuen Schwung und Variabilität. Dadurch ist es Seelenfrost nun auch möglich, die Variation mehr in die Geschwindigkeitsgestaltung zu bringen. Es finden sich vor allem auch viele treibende Passagen, wie zum Beispiel in Harzduftende Dunkelheit.
D.S.O.N. besitzt neben seltsamen Wortaneinanderreihungen vor allem die größte Portion Arschtritt des Albums und hebt sich dadurch vom Rest ab. Beim Gesang wird es auch nicht zu eintönig, da Seelenfrost verschiedene Gesangsarten verwenden. Völlig unkritisch soll diese Besprechung ja nicht werden, hier also noch meine kleinen Kritikpunkte: Der Klang des Schlagzeugs ist etwas künstlich (wurde aber definitiv von Hand eingespielt!) und einige Schreie des Sängers sind gewöhnungsbedürftig.
Mir bescherten Seelenfrost ein gelungenes Hörerlebnis, denn das erste Album ist besser als erwartet. Sie sollten ihre guten Ideen intensivieren, um sich mit künftigem Material noch deutlicher von der Masse abzuheben. Ihr klassischer Black Metal gefällt mir jetzt schon ganz gut und ich bin zuversichtlich, daß die Musiker die nötige Begeisterung und die Fähigkeiten besitzen, sich in Zukunft noch weiter zu steigern. Für Im Schatten toter Worte, das mit viel Herzblut und optischer Finesse erschaffen wurde, vergebe ich 7 Punkte.
7/10
Der Einsiedler
01. Im Schatten toter Worte
02. Sturm der Illusion
03. Als kalter Regen...
04. Harzduftende Dunkelheit
05. Kapitel VI
06. Vom Zauber der Winterhexe
07. D.S.O.N.
08. Welk
09. Wenn Raben hämisch lachen
10. Ich bin die Dunkelheyt
11. Wenn der Schnee fällt
Arghoslent / Martial Barrage - Send Forth The Best Ye Breed | 2009 | Drakkar Records | Vinyl | Death Metal
Arghoslent hat ein spezielles Problem, um das die Gruppe sicherlich von vielen beneidet würde. In der Geschichte Arghoslents
gab es mindestens zwei Veröffentlichungen, die dermaßen großartig
waren und die Messlatte in unerreichbare Höhen katapultierten, dass
nachfolgendes Material eigentlich nur enttäuschen kann. Dabei ist
dieses neue Material durchaus gut. Das letzte Album Hornets of the Pogrom war beispielsweise für sich genommen ein wirklich gutes Death Metal Werk. Doch im Vergleich zu Galloping Through the Battle Ruins und Incorrigible Bigotry erreichte es nicht die Klasse von einst, und enttäuscht dann erstmal. Ähnlich ergeht es Arghoslent
nun mit dem Beitrag zu dieser Split. Jedenfalls im ersten und zweiten
Augenblick wirken die vier Lieder nicht ganz so knackig und präzise.
Dabei feuern die Gitarristen wieder ein bares Rifffeuerwerk ab, dass es
nur so eine Freude ist. Und stellenweise kann Arghoslent
atmosphärisch sogar an die frühe Klasse anschließen. Genauer
betrachtet, wenn man versucht sachlich und nüchtern zu sein, ist diese
Split gar nicht enttäuschend. Man muss lediglich versuchen, den
menschlichen Makel abzulegen, alles immer vergleichen zu wollen. Denn
für sich genommen sind die vier Titel hier großartige Lieder, melodisch
und riffbetont, aber dennoch kraftvoll und brachial – eben typisch Arghoslent! Zudem ist das neu eingespielte The Ghosts of Flossenburg um Längen besser als die erste Version.
Für eine Überraschung konnte Martial Barrage sorgen, die ich bisher noch nie zu hören bekam. Gleich mit dem ersten Lied The Arctic Seat könnte der Kontrast zu Arghoslent kaum deutlicher ausfallen. Einerseits ist der Klang von Martial Barrage roher und dumpfer, andererseits ist der Death Metal der Kanadier dreckiger und aggressiver als der von Arghoslent. So stampft es wüst und gurgelt es kehlig in The Arctic Seat. In den schnellen Passagen ertönt das Schlagwerk blechern und dumpf, und wenn dann noch der tiefe und gurgelnde Gesang dazu kommt, hat Martial Barrage teilweise schon etwas „grindiges“. Aber auch nur stellenweise, da es zwei Gesangsarten gibt. Der eine ist eben stark verzerrt, tief und gurgelnd, der andere heller, harscher und verständlicher.
Die Lieder sind abwechslungsreich und zum Teil recht unterschiedlich strukturiert. In The Arctic Seat gibt es schnelle, aggressive Anteile, die es auch in Murus strictus gibt. In Murus strictus gibt es aber auch teilweise sehr technische und trockene Elemente, die wunderbar ins rohe und barbarisch anmutende, streckenweise gnadenlos eingängige Spiel, eingebettet wurden. In anderen Liedern gibt es darüber hinaus phasenweise auch sehr riffbetonte Strecken, welche die brachiale Rohheit kurzweilig ein wenig aufbrechen.
Martial Barrage versteht es auf dieser Split hervorragend, Brutalität und Rohheit mit einer gehörigen Portion Oldschool sowie technischer Frickelei zu verbinden. Da die einzelnen Strukturen zum Teil recht unterschiedlich ausgefallen sind, kann man die Kanadier gar nicht so genau festlegen. In Rising Sun Cremation gibt es zum Beispiel erst einen relativ ruhigen Part, der getragen ist von einer melodischen Gitarre, ehe dann unverhofft der Wechsel stattfindet und übelstes Gebolze, mitsamt kehligem Gegurgel, zerstörerisch und heftig zu hören ist.
Freunde von Arghoslent können sich die Split sorgenlos kaufen. Arghoslent enttäuscht nicht wirklich. Die Lieder sind zwar nicht ganz so überragend wie die besagten, älteren Werke. Aber das ist auch alles Ansichtssache und eine Frage des persönlichen Geschmacks. Die Split ist aber auch wegen Martial Barrage überaus empfehlenswert, die für mich eine absoluter Höhepunkt im derzeitigen Death Metal für mich sind.
Arghoslent 8/10
Martial Barrage 9/10
Aceust
ARGHOSLENT
01. Fodder for the Shoah
02. Converts at the tents of grace
03. Tar-Skinned pygmoids of the dense bush
04. The Ghosts of Flossenburg
MARTIAL BARRAGE
05. The arctic seat
06. Murus strictus
07. To topple the dragon throne
08. Rising sun cremation
09. Mantle of strength
Für eine Überraschung konnte Martial Barrage sorgen, die ich bisher noch nie zu hören bekam. Gleich mit dem ersten Lied The Arctic Seat könnte der Kontrast zu Arghoslent kaum deutlicher ausfallen. Einerseits ist der Klang von Martial Barrage roher und dumpfer, andererseits ist der Death Metal der Kanadier dreckiger und aggressiver als der von Arghoslent. So stampft es wüst und gurgelt es kehlig in The Arctic Seat. In den schnellen Passagen ertönt das Schlagwerk blechern und dumpf, und wenn dann noch der tiefe und gurgelnde Gesang dazu kommt, hat Martial Barrage teilweise schon etwas „grindiges“. Aber auch nur stellenweise, da es zwei Gesangsarten gibt. Der eine ist eben stark verzerrt, tief und gurgelnd, der andere heller, harscher und verständlicher.
Die Lieder sind abwechslungsreich und zum Teil recht unterschiedlich strukturiert. In The Arctic Seat gibt es schnelle, aggressive Anteile, die es auch in Murus strictus gibt. In Murus strictus gibt es aber auch teilweise sehr technische und trockene Elemente, die wunderbar ins rohe und barbarisch anmutende, streckenweise gnadenlos eingängige Spiel, eingebettet wurden. In anderen Liedern gibt es darüber hinaus phasenweise auch sehr riffbetonte Strecken, welche die brachiale Rohheit kurzweilig ein wenig aufbrechen.
Martial Barrage versteht es auf dieser Split hervorragend, Brutalität und Rohheit mit einer gehörigen Portion Oldschool sowie technischer Frickelei zu verbinden. Da die einzelnen Strukturen zum Teil recht unterschiedlich ausgefallen sind, kann man die Kanadier gar nicht so genau festlegen. In Rising Sun Cremation gibt es zum Beispiel erst einen relativ ruhigen Part, der getragen ist von einer melodischen Gitarre, ehe dann unverhofft der Wechsel stattfindet und übelstes Gebolze, mitsamt kehligem Gegurgel, zerstörerisch und heftig zu hören ist.
Freunde von Arghoslent können sich die Split sorgenlos kaufen. Arghoslent enttäuscht nicht wirklich. Die Lieder sind zwar nicht ganz so überragend wie die besagten, älteren Werke. Aber das ist auch alles Ansichtssache und eine Frage des persönlichen Geschmacks. Die Split ist aber auch wegen Martial Barrage überaus empfehlenswert, die für mich eine absoluter Höhepunkt im derzeitigen Death Metal für mich sind.
Arghoslent 8/10
Martial Barrage 9/10
Aceust
ARGHOSLENT
01. Fodder for the Shoah
02. Converts at the tents of grace
03. Tar-Skinned pygmoids of the dense bush
04. The Ghosts of Flossenburg
MARTIAL BARRAGE
05. The arctic seat
06. Murus strictus
07. To topple the dragon throne
08. Rising sun cremation
09. Mantle of strength
Sa Meute - 50 Contre 1 | 2007 | Stronghold Diaphora | Vinyl | Black/Dark Metal
Nachdem mich schon das Debütalbum Hyperborée vollständig überzeugt hatte, war ich nun sehr gespannt auf 50 contre 1, dem zweiten und bisher letzten Album Sa Meutes. Auch auf 50 contre 1 spielt Sa Meute wunderbar eigenständigen Black Metal mit Ausflügen in überaus düstere und bisweilen bizarre Gefilde. Sa Meute konnte sich sogar noch etwas steigern. 50 contre 1 ist gegenüber Hyperborée
kompakter und geradliniger ausgefallen. Die einzelnen Lieder sind zwar
länger geworden, doch fehlen nun die kurzen Instrumentalstücke
zwischen den metallischen Liedern. Es gibt also nur noch metallische
Stücke, obgleich diese natürlich auch atmosphärische, ruhige Passagen
beinhalten.
Am Anfang steht Croisade invisible, ein langes und abwechslungsreiches Stück, welches sogleich in die Vollen geht. Neben kraftvollen, eingängig schellen und antreibenden Passagen sind auch mittelschnelle und stampfende Parts zu hören, in denen die Bassgitarre wunderbar zur Geltung kommt. Aber auch die Riffs der Gitarren ertönen in diesen langsameren Abschnitten überaus mächtig und druckvoll. Abgerundet wird diese Eindringlichkeit dann vom Gesang, der wie auf Hyperborée extrem eigenständig ist. Der Gesang, der im Grunde unverzerrt und klar ist, wirkt aber durch das (teilweise) Schreien und die grelle Klangfarbe der Stimme nicht immer unverzerrt und klar, zumal wenn es in tiefe, aus der Kehle kommende Tonlagen geht. Das ist ein wahrlich großartiger Effekt, der bereits beim Debüt immer wieder für tolle und bisweilen bizarre Momente sorgte.
Da, wie erwähnt, die instrumentalen, klaren Zwischenstücke fehlen, wirkt 50 contre 1 geradliniger und härter. Aber auch spielerisch agiert Sa Meute zügiger, treibender und mitreißender. Die Rhythmik ist auf 50 contre 1 oft flott und treibend. Dabei wird die harmonische Komponente jedoch niemals vernachlässigt. Selbst in eingängigeren Passagen, wie beispielsweise in dem grandiosen L'eternelle récurrence, kann Sa Meute mit minimalem Aufwand eine tiefe und großartige Atmosphäre erzeugen. Das eingängige, sich wiederholende Riff ist simpel, aber dennoch extrem wirkungsvoll. Dass die anspruchsvolleren Riffs und Melodiebögen nicht minder gelungen und ergreifend sind, muss ich wohl nicht extra erwähnen. So gibt es auch ruhige Parts mit klaren Gitarren, wie in L'eternelle récurrence oder Le bouclier et la lance, welche die ohnehin schon ergreifende Atmosphäre zusätzlich ausweiten und betonen.
50 contre 1 ist ein vielschichtiges Album, das wirklich von der ersten bis zur letzten Sekunde auf hohem Niveau fesselt und begeistert. Es besitzt Eingängigkeit, Härte, Melodik, viele düstere Anleihen und einen guten, warmen, natürlichen und druckvollen Klang, was man an der Bassgitarre sehr gut ableiten kann. Ich kann 50 contre 1 jedem nur uneingeschränkt empfehlen! Hier bekommt man erstklassigen düsteren Black Metal im laminierten Klappcover auf schwerem Vinyl. Lediglich der französische Gesang könnte möglicherweise gewöhnungsbedürftig sein. Ich finde ihn jedoch genau richtig und absolut erstklassig, wie das gesamte Werk!
9/10
Aceust
01. Croisade invisible
02. La loi de Poséïdon
03. Blondes valkiries
04. L'eternelle récurrence
05. Le bouclier et la lance
06. Zoolatrie
07. 50 contre 1
Am Anfang steht Croisade invisible, ein langes und abwechslungsreiches Stück, welches sogleich in die Vollen geht. Neben kraftvollen, eingängig schellen und antreibenden Passagen sind auch mittelschnelle und stampfende Parts zu hören, in denen die Bassgitarre wunderbar zur Geltung kommt. Aber auch die Riffs der Gitarren ertönen in diesen langsameren Abschnitten überaus mächtig und druckvoll. Abgerundet wird diese Eindringlichkeit dann vom Gesang, der wie auf Hyperborée extrem eigenständig ist. Der Gesang, der im Grunde unverzerrt und klar ist, wirkt aber durch das (teilweise) Schreien und die grelle Klangfarbe der Stimme nicht immer unverzerrt und klar, zumal wenn es in tiefe, aus der Kehle kommende Tonlagen geht. Das ist ein wahrlich großartiger Effekt, der bereits beim Debüt immer wieder für tolle und bisweilen bizarre Momente sorgte.
Da, wie erwähnt, die instrumentalen, klaren Zwischenstücke fehlen, wirkt 50 contre 1 geradliniger und härter. Aber auch spielerisch agiert Sa Meute zügiger, treibender und mitreißender. Die Rhythmik ist auf 50 contre 1 oft flott und treibend. Dabei wird die harmonische Komponente jedoch niemals vernachlässigt. Selbst in eingängigeren Passagen, wie beispielsweise in dem grandiosen L'eternelle récurrence, kann Sa Meute mit minimalem Aufwand eine tiefe und großartige Atmosphäre erzeugen. Das eingängige, sich wiederholende Riff ist simpel, aber dennoch extrem wirkungsvoll. Dass die anspruchsvolleren Riffs und Melodiebögen nicht minder gelungen und ergreifend sind, muss ich wohl nicht extra erwähnen. So gibt es auch ruhige Parts mit klaren Gitarren, wie in L'eternelle récurrence oder Le bouclier et la lance, welche die ohnehin schon ergreifende Atmosphäre zusätzlich ausweiten und betonen.
50 contre 1 ist ein vielschichtiges Album, das wirklich von der ersten bis zur letzten Sekunde auf hohem Niveau fesselt und begeistert. Es besitzt Eingängigkeit, Härte, Melodik, viele düstere Anleihen und einen guten, warmen, natürlichen und druckvollen Klang, was man an der Bassgitarre sehr gut ableiten kann. Ich kann 50 contre 1 jedem nur uneingeschränkt empfehlen! Hier bekommt man erstklassigen düsteren Black Metal im laminierten Klappcover auf schwerem Vinyl. Lediglich der französische Gesang könnte möglicherweise gewöhnungsbedürftig sein. Ich finde ihn jedoch genau richtig und absolut erstklassig, wie das gesamte Werk!
9/10
Aceust
01. Croisade invisible
02. La loi de Poséïdon
03. Blondes valkiries
04. L'eternelle récurrence
05. Le bouclier et la lance
06. Zoolatrie
07. 50 contre 1
27.10.2009
Seelenfrost - Nostalgia II: Grabgesänge | 2009 | Eigenproduktion | Kassette | Black Metal
Lange gibt es diese Band aus Nordrhein-Westfalen noch gar nicht. 2006
startete man noch unter dem Namen Seelenwinter, den man aber später in Seelenfrost
änderte. In Anbetracht der kurzen Existenz ist es erstaunlich, wie
viele Tonträger man bereits aufnahm und veröffentlichte – bisher
immerhin 7 Stück. Nostalgia II: Grabgesänge ist der zweite Teil einer Reihe, wovon ich den ersten Teil nicht kenne.
Passend zum Demotitel klingt der Black Metal Seelenfrosts sehr nostalgisch, die Grabgesänge wurden in einen sehr (!) rohen Klang, der direkt aus der Gruft des örtlichen Friedhofs zu kommen scheint, verpackt. Solch eine äußerst rohe Aufnahme kann polarisieren, das mag selbst im Untergrund nicht jeder. Insgesamt wirkt das alles noch sehr verwaschen, wobei Teil I sogar noch verwaschener klingen soll. Ob man das nun positiv oder negativ wertet, liegt im Auge des Betrachters. Manchmal ist es etwas schwierig, dem Verlauf des Liedes wirklich zu folgen, da besonders beim ersten Lied (außer dem Einklang) Die Nacht der Grabgesänge das Schlagzeug etwas untergeht und da man auch bei den Gitarren mit ordentlich Hall arbeitet, verliert sich stellenweise die Struktur etwas. Mondgedankensymphonie gefällt mir in dieser Hinsicht etwas besser, mit dem Stück haben es die Musiker besser auf den Punkt gebracht. Der Pluspunkt dieser Veröffentlichung ist, daß es Seelenfrost schaffen, ihre Musik bei dem minimalistischen Klangbild dennoch Stimmung zu verpassen und ich kann mir gut vorstellen, daß es Hörer gibt, die eine solche Kombination bevorzugen.
Ich denke, die Besprechung ist lang genug für diese Kassette. Im Endeffekt kann ich Nostalgia II: Grabgesänge nur Liebhabern von richtig gruftigem Black Metal aus den Tiiiieeeeefen des Untergrundes empfehlen – wer sich dazu zählt, der kann sich mal danach umsehen. Alle, die eine etwas bessere Aufnahmequalität bevorzugen, sollten unbedingt die Besprechung zum ersten Album Seelenfrosts lesen! Schenkt meiner Bewertung nicht soviel Beachtung – Rumpelfanatiker würden wahrscheinlich gerne noch was draufschlagen, während die ganz Anspruchsvollen meinetwegen imaginär was abziehen können.
5/10
Der Einsiedler
01. Die Nacht der Grabgesänge
02. Mondgedankensymphonie
Passend zum Demotitel klingt der Black Metal Seelenfrosts sehr nostalgisch, die Grabgesänge wurden in einen sehr (!) rohen Klang, der direkt aus der Gruft des örtlichen Friedhofs zu kommen scheint, verpackt. Solch eine äußerst rohe Aufnahme kann polarisieren, das mag selbst im Untergrund nicht jeder. Insgesamt wirkt das alles noch sehr verwaschen, wobei Teil I sogar noch verwaschener klingen soll. Ob man das nun positiv oder negativ wertet, liegt im Auge des Betrachters. Manchmal ist es etwas schwierig, dem Verlauf des Liedes wirklich zu folgen, da besonders beim ersten Lied (außer dem Einklang) Die Nacht der Grabgesänge das Schlagzeug etwas untergeht und da man auch bei den Gitarren mit ordentlich Hall arbeitet, verliert sich stellenweise die Struktur etwas. Mondgedankensymphonie gefällt mir in dieser Hinsicht etwas besser, mit dem Stück haben es die Musiker besser auf den Punkt gebracht. Der Pluspunkt dieser Veröffentlichung ist, daß es Seelenfrost schaffen, ihre Musik bei dem minimalistischen Klangbild dennoch Stimmung zu verpassen und ich kann mir gut vorstellen, daß es Hörer gibt, die eine solche Kombination bevorzugen.
Ich denke, die Besprechung ist lang genug für diese Kassette. Im Endeffekt kann ich Nostalgia II: Grabgesänge nur Liebhabern von richtig gruftigem Black Metal aus den Tiiiieeeeefen des Untergrundes empfehlen – wer sich dazu zählt, der kann sich mal danach umsehen. Alle, die eine etwas bessere Aufnahmequalität bevorzugen, sollten unbedingt die Besprechung zum ersten Album Seelenfrosts lesen! Schenkt meiner Bewertung nicht soviel Beachtung – Rumpelfanatiker würden wahrscheinlich gerne noch was draufschlagen, während die ganz Anspruchsvollen meinetwegen imaginär was abziehen können.
5/10
Der Einsiedler
01. Die Nacht der Grabgesänge
02. Mondgedankensymphonie
21.10.2009
Allmacht - In namenlosen Tiefen | 2009 | Eigenproduktion | CD | Black Metal
Allmacht ist eine noch junge Gruppe, die zu ihrem einjährigen Bestehen das erste Demo In namenlosen Tiefen
vorstellt. Man möchte mit der Musik atmosphärische Momente erzeugen,
während textlich die Natur und Vergänglichkeit behandelt wird.
Am Anfang steht der Einklang, den Allmacht mit knappen 90 Sekunden bedacht hat und in dem schöne und gut gespielte Gitarrenklänge eine angenehme Stimmung erzeugen. Auf diesen folgt dann Die Erhabenheit des Winters, einem riffbetonten Stück. Die Riffs flackern hell und vordergründig, das Schlagwerk bollert dumpf und der Gesang, der ist dunkel, kehlig und rauchig verzerrt. Die Passagen mit Gesang hören sich schon ziemlich gut an, zumal die melodische Begleitung in diesen Parts etwas in den Hintergrund gerät. Die instrumentalen Passagen können hingegen noch nicht überzeugen, da das Riffing streckenweise etwas zu wirr, unstet und noch ausbaufähig ist.
Schwermütiger wird es dann mit Vergänglichkeit, einem langen und schleppenden Stück. Hier ist das Gitarrenspiel von Beginn an angenehmer, da dezenter und drückender, passend zur melancholischen Thematik der Vergänglichkeit. Obwohl das Lied knapp zehn Minuten lang, der Rhythmus konstant gleichbleibend ist, wirkt es überhaupt nicht langatmig. Auch das Riffing, welches sich phasenweise einfach nur wiederholt, macht das Lied nicht ansatzweise langweilig oder überzogen. Vergänglichkeit ist atmosphärisch betrachtet und empfunden, vielmehr Zeugnis eines sich der Vergänglichkeit Bewusstwerdens, verkörpert von Langsamkeit, Demut sowie unaufgeregter Melancholie. Die einzelnen Elemente des Liedes sind simpel, doch überaus wirksam und gut aufeinander abgestimmt.
Das folgende Titellied weiß musikalisch gleichfalls zu überzeugen, da es kraftvoll ist und eingängige Melodien besitzt. Allerdings ist hier Klargesang zu hören, der nicht unbedingt als erstklassig zu bezeichnen ist. Eigenartigerweise stört mich das aber gar nicht, irgendwie passt er in seiner unbekümmert wirkenden, eher schwachen Darbietung, zur Musik (was ich positiv verstanden wissen möchte). Zu guter letzt kann dann auch der Ausklang überzeugen, in dem neben klaren Gitarren auch eine ruhige und sphärische metallische Instrumentalisierung zu hören ist.
In namenlosen Tiefen ist ein schönes und gelungenes erstes Demo. Bis auf Die Erhabenheit des Winters machen die Kompositionen allesamt einen ordentlichen Eindruck. Vor allem aber in Vergänglichkeit lässt sich das Potenzial Allmachts deutlich erkennen. Der Klang des Schlagzeugs ist manchmal etwas merkwürdig, aber daran gewöhnt man sich recht schnell. Wer also atmosphärischen Dark/Black Metal mag, kann hiermit wenig falsch machen, zumal man für die 6€ eine ansehnliche, professionell gefertigte Produktion bekommt.
7/10
01. Einklang
02. Die Erhabenheit des Winters
03. Vergänglichkeit
04. In namenlosen Tiefen
05. Ausklang
Am Anfang steht der Einklang, den Allmacht mit knappen 90 Sekunden bedacht hat und in dem schöne und gut gespielte Gitarrenklänge eine angenehme Stimmung erzeugen. Auf diesen folgt dann Die Erhabenheit des Winters, einem riffbetonten Stück. Die Riffs flackern hell und vordergründig, das Schlagwerk bollert dumpf und der Gesang, der ist dunkel, kehlig und rauchig verzerrt. Die Passagen mit Gesang hören sich schon ziemlich gut an, zumal die melodische Begleitung in diesen Parts etwas in den Hintergrund gerät. Die instrumentalen Passagen können hingegen noch nicht überzeugen, da das Riffing streckenweise etwas zu wirr, unstet und noch ausbaufähig ist.
Schwermütiger wird es dann mit Vergänglichkeit, einem langen und schleppenden Stück. Hier ist das Gitarrenspiel von Beginn an angenehmer, da dezenter und drückender, passend zur melancholischen Thematik der Vergänglichkeit. Obwohl das Lied knapp zehn Minuten lang, der Rhythmus konstant gleichbleibend ist, wirkt es überhaupt nicht langatmig. Auch das Riffing, welches sich phasenweise einfach nur wiederholt, macht das Lied nicht ansatzweise langweilig oder überzogen. Vergänglichkeit ist atmosphärisch betrachtet und empfunden, vielmehr Zeugnis eines sich der Vergänglichkeit Bewusstwerdens, verkörpert von Langsamkeit, Demut sowie unaufgeregter Melancholie. Die einzelnen Elemente des Liedes sind simpel, doch überaus wirksam und gut aufeinander abgestimmt.
Das folgende Titellied weiß musikalisch gleichfalls zu überzeugen, da es kraftvoll ist und eingängige Melodien besitzt. Allerdings ist hier Klargesang zu hören, der nicht unbedingt als erstklassig zu bezeichnen ist. Eigenartigerweise stört mich das aber gar nicht, irgendwie passt er in seiner unbekümmert wirkenden, eher schwachen Darbietung, zur Musik (was ich positiv verstanden wissen möchte). Zu guter letzt kann dann auch der Ausklang überzeugen, in dem neben klaren Gitarren auch eine ruhige und sphärische metallische Instrumentalisierung zu hören ist.
In namenlosen Tiefen ist ein schönes und gelungenes erstes Demo. Bis auf Die Erhabenheit des Winters machen die Kompositionen allesamt einen ordentlichen Eindruck. Vor allem aber in Vergänglichkeit lässt sich das Potenzial Allmachts deutlich erkennen. Der Klang des Schlagzeugs ist manchmal etwas merkwürdig, aber daran gewöhnt man sich recht schnell. Wer also atmosphärischen Dark/Black Metal mag, kann hiermit wenig falsch machen, zumal man für die 6€ eine ansehnliche, professionell gefertigte Produktion bekommt.
7/10
01. Einklang
02. Die Erhabenheit des Winters
03. Vergänglichkeit
04. In namenlosen Tiefen
05. Ausklang
Angmar - Zurück In Die Unterwelt | 2009 | Ketzer Records | CD | Black Metal
Vielen dürfte Angmar spätestens seit der Split mit Alcest ein Begriff sein. Für mich ist das zweite Album Zurück in die Unterwelt
jedoch die erste Berührung mit den Franzosen. Das knapp 69 Minuten
währende Album besteht aus einer Mischung, in der sich vor allem
atmosphärische Attribute und Rohheit miteinander abwechseln bzw.
miteinander verschmelzen. Diese Rohheit resultiert sowohl aus der
klanglichen Produktion, die während der schnellen, metallischen Phasen
etwas grell und rau ist, als auch aus den schnellen und eingängig
eingetrommelten Parts selbst.
Eine Kostprobe davon bekommt man eingangs mit dem langen Titelstück geboten. Dort sind am Anfang unverzerrte Gitarren und leiser Klargesang im Hintergrund zu hören. Diese stimmungsvolle Einleitung geht dann irgendwann über in einen Part, der schnell gespielt wurde und aufgrund des verzerrten Gesanges auch grimmig und kalt wirkt. Danach wechseln sich langsame und schnellere Strecken ab, sodass zu keinem Zeitpunkt irgendein Anflug von Monotonie aufkommen würde. Dies ist ohnehin etwas, dass es auf dem Album überhaupt nicht gibt. Obwohl Zurück in die Unterwelt alles andere als kurz geraten ist, gelingt es Angmar, durchgängig eine dichte Atmosphäre zu spinnen. Nach dem abwechslungsreichen Titellied folgt Stabat mater, in dem die drei Musiker gleich von Anfang an Vollgas geben, grimmig und treibend aufspielen, ohne dabei die dezidierte aber unauffällige Melodik zu vergessen.
Was nun mit Perdition folgt, kann man getrost als episches Werk bezeichnen. Das Lied liegt jenseits der 20-Minuten-Marke und beinhaltet zahlreiche Stimmungsschwankungen. So sind die ersten acht Minuten denn auch von atmosphärischer Beschaulichkeit geprägt, in der die Akustikgitarre federführend ist, aber auch streckenweise metallische Begleitung zerrüttet dieses idyllische Antlitz nicht. Der Wandel vollzieht sich erst, als der Gesang einsetzt und die wäldliche Nachtstimmung von einem eingängig schnell gespieltem Part abrupt abgelöst wird. Und so geht es hin und her. Klare atmosphärische Parts reihen sich an schnelle und rohe Passagen. Selbst Klargesang fehlt nicht. So erinnert mich dieser Endspurt dann auch, der melodisch und roh zugleich ist, ein wenig an „Diadem of 12 Stars“ von Wolves in the Throne Room. Eine interessante Vergleichbarkeit zu einer anderen Gruppe gibt es auch in 13ème rêv, welches am Ende „Mother North“ von Satyricon nicht unähnlich ist.
Zurück in die Unterwelt ist ein interessantes und abwechslungsreiches Album. Hier und da gibt es Ähnlichkeiten zu anderen Gruppen. Und wenn ihr französischen Black Metal à la Belenos oder Aorlhac mögt, könnte Zurück in die Unterwelt für euch genau das Richtige sein. Es gibt Melodik, klare atmosphärische Passagen und auch Rohheit sowie Tempoeinlagen fehlen nicht. Auf Dauer kann mich Angmar hiermit aber trotzdem nicht fesseln. Mit 69 Minuten Spielzeit ist mir das Album einfach entschieden zu lang. Dieser Umstand schmälert zwar nicht die Qualität der Musik, doch trifft das Album nicht vollends meinen Geschmack.
7,5/10
Aceust
Eine Kostprobe davon bekommt man eingangs mit dem langen Titelstück geboten. Dort sind am Anfang unverzerrte Gitarren und leiser Klargesang im Hintergrund zu hören. Diese stimmungsvolle Einleitung geht dann irgendwann über in einen Part, der schnell gespielt wurde und aufgrund des verzerrten Gesanges auch grimmig und kalt wirkt. Danach wechseln sich langsame und schnellere Strecken ab, sodass zu keinem Zeitpunkt irgendein Anflug von Monotonie aufkommen würde. Dies ist ohnehin etwas, dass es auf dem Album überhaupt nicht gibt. Obwohl Zurück in die Unterwelt alles andere als kurz geraten ist, gelingt es Angmar, durchgängig eine dichte Atmosphäre zu spinnen. Nach dem abwechslungsreichen Titellied folgt Stabat mater, in dem die drei Musiker gleich von Anfang an Vollgas geben, grimmig und treibend aufspielen, ohne dabei die dezidierte aber unauffällige Melodik zu vergessen.
Was nun mit Perdition folgt, kann man getrost als episches Werk bezeichnen. Das Lied liegt jenseits der 20-Minuten-Marke und beinhaltet zahlreiche Stimmungsschwankungen. So sind die ersten acht Minuten denn auch von atmosphärischer Beschaulichkeit geprägt, in der die Akustikgitarre federführend ist, aber auch streckenweise metallische Begleitung zerrüttet dieses idyllische Antlitz nicht. Der Wandel vollzieht sich erst, als der Gesang einsetzt und die wäldliche Nachtstimmung von einem eingängig schnell gespieltem Part abrupt abgelöst wird. Und so geht es hin und her. Klare atmosphärische Parts reihen sich an schnelle und rohe Passagen. Selbst Klargesang fehlt nicht. So erinnert mich dieser Endspurt dann auch, der melodisch und roh zugleich ist, ein wenig an „Diadem of 12 Stars“ von Wolves in the Throne Room. Eine interessante Vergleichbarkeit zu einer anderen Gruppe gibt es auch in 13ème rêv, welches am Ende „Mother North“ von Satyricon nicht unähnlich ist.
Zurück in die Unterwelt ist ein interessantes und abwechslungsreiches Album. Hier und da gibt es Ähnlichkeiten zu anderen Gruppen. Und wenn ihr französischen Black Metal à la Belenos oder Aorlhac mögt, könnte Zurück in die Unterwelt für euch genau das Richtige sein. Es gibt Melodik, klare atmosphärische Passagen und auch Rohheit sowie Tempoeinlagen fehlen nicht. Auf Dauer kann mich Angmar hiermit aber trotzdem nicht fesseln. Mit 69 Minuten Spielzeit ist mir das Album einfach entschieden zu lang. Dieser Umstand schmälert zwar nicht die Qualität der Musik, doch trifft das Album nicht vollends meinen Geschmack.
7,5/10
Aceust
20.10.2009
Lux Ferre - Atrae Materiae Monumentum | 2009 | Ketzer Records | CD | Black Metal
Es liegt gute fünf Jahre zurück, als im Dezember 2004 das Debütalbum Antichristian War Propaganda erschien. Mit einem neuen Gitarristen im Gepäck wurde nun der zweite Streich Atrae Materiae Monumentum aufgenommen und veröffentlicht.
Lux Ferre spielt nach wie vor temporeichen und riffbetonten Black Metal. Im direkten Vergleich zum Debütalbum ist das neue Atrae Materiae Monumentum aber weitaus weniger grell, roh und heftig. Zum Einen ist der Klang inzwischen kraftvoller, raumfüllender und es werden mehr die tiefen Töne betont. Aber auch der Kreischgesang wurde normalisiert, er ist nicht mehr ganz so heftig und laut. Dies alles hat zur Folge, dass Atrae Materiae Monumentum auf Anhieb nicht mehr so energisch und aggressiv wie einst Antichristian War Propaganda ist. Dazu passt auch der eher langsame Einstieg mit O Caminho. Bis auf einen Knüppelpart im Mittelteil wird in O Caminho langsam bis mittelschnell gespielt. Riffbetonte Gitarrenspuren und hie und da eine treibende Doublebass verleihen dem Ganzen aber dennoch einen zügigen sowie schwungvollen Anstrich. Richtig Fahrt wird dann mit dem folgenden The Bell of Fate aufgenommen, in dem über weite Strecken die Doublebass latent zu hören ist, aber auch brachiale Breaks und energische Mid-Tempo Parts, sowie der eine und andere Akt der Raserei tragen zum temporeichen Wirbel bei. Das Beste an The Bell of Fate sind allerdings die Gitarren, die in ständiger Bewegung sind und großartige Harmonien erzeugen. Trotz dieser lebendigen Spielweise und des hohen Tempos verkommen die Riffs und Melodiebögen aber nicht zur farbenfrohen Spielerei. Stattdessen sind es drückende sowie dunkle Harmonien, die gemeinsam mit der Geschwindigkeit für eine erstklassige Atmosphäre im Lied sorgen.
Dies gelingt Lux Ferre übrigens auf dem gesamten Album. Trotz der gitarren- und riffbetonten Strukturen, mit einem gewissen Hang zur Melodik, wirken die Lieder niemals zu melodisch oder gar verspielt. Das Verhältnis zwischen flotter Fingerakrobatik und den ruhigeren, eingängigen Melodiesträngen ist sehr ausgewogen und passt überdies auch hervorragend zu den unterschiedlichen Tempi. Denn obwohl die Vorgabe ganz klar schneller Black Metal ist, wird auf dem Album nicht blind und monoton drauf los geprügelt. Solche mörderischen Passagen sind zwar auch genug vorhanden, doch gibt es auch viele moderater gespielte Rhythmen.
Ich muss gestehen, ich bin von Atrae Materiae Monumentum letztlich positiv überrascht. Anfangs war ich etwas skeptisch, da mir der rohe und barbarische Anstrich vom Debüt fehlte. Doch mit jedem Durchlauf wird das neue Album besser. Die ausgefeilteren Strukturen sowie der bessere Klang machen sich am Ende bezahlt. Damit dürfte Lux Ferre wohl eine neue Hörerschaft ansprechen, zumal das Schlagwerkspiel gleichfalls verbessert worden ist. Somit ist es ein mehr als gelungenes Nachfolgewerk, obwohl mir das Debüt nach wie vor sehr gut gefällt. Es sind zwei unterschiedliche Werke, die beide ihre Vorzüge und Nachteile haben. Wer es schnell und riffbetont mag, sollte sich das aktuelle Album also kaufen!
8/10
Aceust
01. O caminho
02. The bell of fate
03. Atrae materiae monumentum
04. Correntes
05. Pira
06. Breu
07. Thirst for despair
08. Dormente
15.10.2009
Goatmoon - Goatmoon | 2009 | Bestial Burst | Kassette | Black Metal / Folk
Selten ging die Erwartungshaltung soweit vom Gehörten auseinander, wie bei dieser neuen Goatmoon
Kassette. So recht kann ich es gar nicht fassen, was ich mir gute zehn
Minuten lang anhören muss. Ich hatte mir schönen dreckigen und
rumpeligen Black Metal erhofft. Das Debütalbum und auch die Split mit
Ride for Revenge hatten mir gut gefallen. Und nun so etwas! Im ersten
Lied ist Akustikgitarren Folk mitsamt lauter Eule zu hören. Es ist ein
ruhiges und instrumentales Lied, als Einklang würde ich es noch
durchgehen lassen, aber nicht so. Denn im zweiten Titel sind dann
obskure Klänge einer Bassgitarre oder eines Streichinstruments zu
hören, zu der dann Gastsänger Lord Satanachia unheilvolle, verzerrte
und mit Hall unterlegte Verse zum Besten gibt. Im dritten Lied geht es
dann erneut mit der Akustikgitarre los. Ist nette Lagerfeuermusik, aber
nichts, was ich mir auf einer vermeintlich ordentlichen Black Metal
Kassette wünsche. Diesen gibt’s dann wenigstens im letzten Titel. Wie
gewünscht, ist er roh und primitiv. Allerdings nervt mich hier die
helle, vordergründige Gitarre mit ihrer simplen Melodie, die leider
viel zu oft zu hören ist, und das gesamte Lied völlig kaputt macht.
Ich weiß nicht, was sich Goatmoon hierbei gedacht hat. Es ist ja schön und gut, wenn man als Musiker auch mal etwas anderes machen möchte. Das sollte man dieses dann unter einem anderen Namen veröffentlichen. So fühle ich mich komplett verarscht! Zu den zwei Punkten kommt es, weil die professionelle Kassette mitsamt Cover etwas her macht, und weil das letzte Lied wenigstens etwas von dem hat, was ich eigentlich von Goatmoon erwartet hatte. Wie manche Leute diese Kassette als „großartig“ umreißen können, wird mir wohl immer unverständlich bleiben. Ich kann jedem nur mit allergrößtem Nachdruck vom Kauf dieser Kassette abraten!
2/10
Aceust
01. Ghostforest I
02. Ghostforest II
03. Storming through whitelight I
04. Storming through whitelight II
Ich weiß nicht, was sich Goatmoon hierbei gedacht hat. Es ist ja schön und gut, wenn man als Musiker auch mal etwas anderes machen möchte. Das sollte man dieses dann unter einem anderen Namen veröffentlichen. So fühle ich mich komplett verarscht! Zu den zwei Punkten kommt es, weil die professionelle Kassette mitsamt Cover etwas her macht, und weil das letzte Lied wenigstens etwas von dem hat, was ich eigentlich von Goatmoon erwartet hatte. Wie manche Leute diese Kassette als „großartig“ umreißen können, wird mir wohl immer unverständlich bleiben. Ich kann jedem nur mit allergrößtem Nachdruck vom Kauf dieser Kassette abraten!
2/10
Aceust
01. Ghostforest I
02. Ghostforest II
03. Storming through whitelight I
04. Storming through whitelight II
Smashed Ruins - Silence | 2009 | Mirrors Of Life | CD | Post Metal
Da schau mal einer an. Als ich zunächst las, dass es sich bei dieser
Veröffentlichung um instrumentalen Metal handelt, musste ich
unwillkürlich an eine kleine, unbenannte Veröffentlichung der
Wäldlichen Tonschmiede denken. Nachdem die sieben Kapitel dann den Weg
in den CD-Spieler fanden, wunderte ich mich darüber, dass mir so manch
ein Riff und so manch eine Melodie doch sehr bekannt vorkommen. Erst
dann nahm ich das Infoschreiben in die Hand, und da steht es
geschrieben. Was 2005 als namenloses Einmannprojekt von Tobias begann, mündete nun in Smashed Ruins,
einer inzwischen zwei Mann starken metallischen Instrumental Gruppe.
Da mir bereits die 2005 erschienene, unbetitelte CDR gut gefiel,
gefällt mir nun auch das Debütalbum Silence, zumal es die drei früheren Stücke der CDR in abgewandelter, neu eingespielter Form, enthält.
Es ist stimmungsvoller und atmosphärischer Metal, der – wie kann es auch anders sein – gänzlich vom Gitarrenspiel lebt und zehrt. Sowohl die Stimmungen, als auch das Gitarrenspiel, sind sehr vielfältig und reichen von ruhigen, teilweise regelrecht behutsamen Passagen bis hin zu energischen Ausbrüchen, die schnell und kraftvoll sind. Zwei oder drei Mal sind sogar stimmungsintensivierende Schreie zu hören. Silence ist eine rundum schöne Scheibe, die vom ersten bis zum letzten Kapitel durch gute Melodiestränge zu gefallen weiß. Und obwohl die ganze Platte instrumental ist, kommt bei mir zu keiner Zeit das Gefühl der Langatmigkeit auf. Die einzelnen Lieder sind gut strukturiert, enthalten Abwechslung, was auch am Schlagzeugspiel von Sven liegt. Ab und an wünschte ich mir etwas mehr schwungvollen Druck, mehr Fülle bei den tiefen Tönen, doch auch ohne kann das atmosphärische Spiel Besitz von mir ergreifen.
Für mich ist Silence ein gelungener Einstand der Smashed Ruins. Wenn Ihr gute Melodien und Instrumentalmusik mögt, dann könnt Ihr bedenkenlos zugreifen. Zumal Silence nichts mit Post Rock oder ähnlichem gemein hat.
7/10
Aceust
01. Chapter I
02. Chapter II
03. Chapter III
04. Chapter IV
05. Chapter V
06. Chapter VI
07. Chapter VII
Es ist stimmungsvoller und atmosphärischer Metal, der – wie kann es auch anders sein – gänzlich vom Gitarrenspiel lebt und zehrt. Sowohl die Stimmungen, als auch das Gitarrenspiel, sind sehr vielfältig und reichen von ruhigen, teilweise regelrecht behutsamen Passagen bis hin zu energischen Ausbrüchen, die schnell und kraftvoll sind. Zwei oder drei Mal sind sogar stimmungsintensivierende Schreie zu hören. Silence ist eine rundum schöne Scheibe, die vom ersten bis zum letzten Kapitel durch gute Melodiestränge zu gefallen weiß. Und obwohl die ganze Platte instrumental ist, kommt bei mir zu keiner Zeit das Gefühl der Langatmigkeit auf. Die einzelnen Lieder sind gut strukturiert, enthalten Abwechslung, was auch am Schlagzeugspiel von Sven liegt. Ab und an wünschte ich mir etwas mehr schwungvollen Druck, mehr Fülle bei den tiefen Tönen, doch auch ohne kann das atmosphärische Spiel Besitz von mir ergreifen.
Für mich ist Silence ein gelungener Einstand der Smashed Ruins. Wenn Ihr gute Melodien und Instrumentalmusik mögt, dann könnt Ihr bedenkenlos zugreifen. Zumal Silence nichts mit Post Rock oder ähnlichem gemein hat.
7/10
Aceust
01. Chapter I
02. Chapter II
03. Chapter III
04. Chapter IV
05. Chapter V
06. Chapter VI
07. Chapter VII
14.10.2009
Wolfsblut - Seelenqual / Legion Wolfsblut | 2009 | Thor's Hammer Productions | CD | Black Metal
Die deutsche Einmann-Gruppe Wolfsblut existiert seit
2004 und kann auf einige selbstveröffentlichte Werke zurückschauen. Nun
wurde über Thor’s Hammer Productions das 2006 veröffentlichte Album Seelenqual gemeinsam mit dem ersten Wolfsblut-Demo Legion Wolfsblut auf einer CD veröffentlicht.
Wolfsblut spielt rohen, dreckigen und primitiven Black Metal, der mit einfachen Mitteln aufgenommen wurde und an dessen Klang wenig nachbearbeitet worden ist. Mir gefällt solch „übler“ Klang, doch könnte dieser für den einen und anderen Hörer sicherlich ein Grund sein, Seelenqual abzulehnen. In einem Interview hat Alleinmusiker Wendul gesagt, dass er völlig dem Thrash-, Speed- und Heavy Metal der 1980iger Jahre verfallen ist. Davon spürt man auf Seelenqual jedenfalls nichts, wenn überhaupt, dann nur minimal an dem einen oder anderen markanten Riff. Die einfachen, grell und roh klingenden Riffs, die verwaschen und schrammig den Raum ausfüllen, erinnern mich teilweise eher an dreckigen Oi und Straßen Punk. Zusammen mit den einfachen stampfenden Rhythmen und dem hasserfüllten Gesang, kommt Wolfsblut manchmal in die Nähe zu Akitsas „Sang Nordique“.
Obwohl Wolfsbluts Black Metal sehr simpel, dafür aber kompromisslos und geradlinig strukturiert ist, entwickelt er im Durchlauf der CD durchaus eine gute Atmosphäre. Am Anfang von Seelenqual stehen zunächst die schnelleren Stücke, die räudig und teilweise heftig sind und eine immense hasserfüllte Atmosphäre schüren. Dann kommt das lange und schleppende Kriegserklärung an die Menschheit, in dem von dieser wüsten und barbarischen Kriegsatmosphäre kaum noch etwas vorhanden ist. Roh und direkt ist natürlich auch dieses Lied, doch die schleppende Trägheit der Musik, das einfach dahin dümpelnde Schlagwerk, und der wenige, aber eindringliche Gesang, erschaffen durchaus eine apokalyptische Stimmung, die gut zum Liednamen passt. Mit Depression befindet sich dann ein weiteres langes und langsames Stück auf Seelenqual, in dem die Gitarre allerdings etwas lebendiger gespielt wurde, als zuvor in Kriegserklärung an die Menschheit. Dennoch versprüht Depression Schwermut und Trostlosigkeit, da die grelle Gitarre ob der lebhafteren Spielweise monoton und eingängig ist.
Mit Endkampf beginnt dann das 2004 aufgenommene Demo Legion Wolfsblut. Klanglich ist es noch roher und heftiger als Seelenqual, dafür aber recht riffbetont, weshalb man hier dann auch die Vorliebe für den Metal der ´80iger durchaus spüren kann.
Mir gefällt Seelenqual / Legion Wolfsblut, da es einfacher, ehrlicher und rumpeliger Black Metal frei von Verunreinigungen ist. Deshalb ist Wolfsblut auch nur jenen Recken zu empfehlen, die sich ohnehin schon dem einfachen, dreckig klingenden und primitiven Black Metal hingeben. Besonderes gibt’s hier jedenfalls nicht zu hören.
7/10
Aceust
01. In ewiger Einsamkeit
02. Tod und Verderben
03. Seelenqual
04. Der Regen lässt die Träne nieder
05. Kriegserklärung an die Menschheit
06. Hohn und Spott erreicht der Menschheits Ohr
07. Depression
08. Deathcrush (Mayhem Cover)
09. Endkampf
10. F.L.A.K. (Flugabwehrkanone)
11. Mienenfeld
12. Supergau
Wolfsblut spielt rohen, dreckigen und primitiven Black Metal, der mit einfachen Mitteln aufgenommen wurde und an dessen Klang wenig nachbearbeitet worden ist. Mir gefällt solch „übler“ Klang, doch könnte dieser für den einen und anderen Hörer sicherlich ein Grund sein, Seelenqual abzulehnen. In einem Interview hat Alleinmusiker Wendul gesagt, dass er völlig dem Thrash-, Speed- und Heavy Metal der 1980iger Jahre verfallen ist. Davon spürt man auf Seelenqual jedenfalls nichts, wenn überhaupt, dann nur minimal an dem einen oder anderen markanten Riff. Die einfachen, grell und roh klingenden Riffs, die verwaschen und schrammig den Raum ausfüllen, erinnern mich teilweise eher an dreckigen Oi und Straßen Punk. Zusammen mit den einfachen stampfenden Rhythmen und dem hasserfüllten Gesang, kommt Wolfsblut manchmal in die Nähe zu Akitsas „Sang Nordique“.
Obwohl Wolfsbluts Black Metal sehr simpel, dafür aber kompromisslos und geradlinig strukturiert ist, entwickelt er im Durchlauf der CD durchaus eine gute Atmosphäre. Am Anfang von Seelenqual stehen zunächst die schnelleren Stücke, die räudig und teilweise heftig sind und eine immense hasserfüllte Atmosphäre schüren. Dann kommt das lange und schleppende Kriegserklärung an die Menschheit, in dem von dieser wüsten und barbarischen Kriegsatmosphäre kaum noch etwas vorhanden ist. Roh und direkt ist natürlich auch dieses Lied, doch die schleppende Trägheit der Musik, das einfach dahin dümpelnde Schlagwerk, und der wenige, aber eindringliche Gesang, erschaffen durchaus eine apokalyptische Stimmung, die gut zum Liednamen passt. Mit Depression befindet sich dann ein weiteres langes und langsames Stück auf Seelenqual, in dem die Gitarre allerdings etwas lebendiger gespielt wurde, als zuvor in Kriegserklärung an die Menschheit. Dennoch versprüht Depression Schwermut und Trostlosigkeit, da die grelle Gitarre ob der lebhafteren Spielweise monoton und eingängig ist.
Mit Endkampf beginnt dann das 2004 aufgenommene Demo Legion Wolfsblut. Klanglich ist es noch roher und heftiger als Seelenqual, dafür aber recht riffbetont, weshalb man hier dann auch die Vorliebe für den Metal der ´80iger durchaus spüren kann.
Mir gefällt Seelenqual / Legion Wolfsblut, da es einfacher, ehrlicher und rumpeliger Black Metal frei von Verunreinigungen ist. Deshalb ist Wolfsblut auch nur jenen Recken zu empfehlen, die sich ohnehin schon dem einfachen, dreckig klingenden und primitiven Black Metal hingeben. Besonderes gibt’s hier jedenfalls nicht zu hören.
7/10
Aceust
01. In ewiger Einsamkeit
02. Tod und Verderben
03. Seelenqual
04. Der Regen lässt die Träne nieder
05. Kriegserklärung an die Menschheit
06. Hohn und Spott erreicht der Menschheits Ohr
07. Depression
08. Deathcrush (Mayhem Cover)
09. Endkampf
10. F.L.A.K. (Flugabwehrkanone)
11. Mienenfeld
12. Supergau
Lupus Nocturnus - Suicidal Thoughts Pt. I | 2009 | Thor's Hammer Productions | Kassette | Black Metal
Der Name verrät es bereits, dass man mit diesem Album Depressive Black Metal bekommt. Suicidal Thoughts Pt. I ist das Debütalbum von Lupus Nocturnus, welches 2008 bereits auf CD erschien und nun auch als professionell gefertigte Kassette zu haben ist.
Besonders viel gibt es zur Musik eigentlich nicht zu erzählen, zumal Lupus Nocturnus nichts Neues oder Besonderes vertont hat. Stattdessen bekommt man drei lange, langsame und roh klingende Stücke vorgesetzt. Die Musik ist ziemlich einfach gehalten, der Klang roh und rau. Man könnte Lupus Nocturnus getrost als Minimalisten ihres Standes beschreiben. Es gibt sicherlich viele Leute, die solchen monoton und langatmigen Black Metal mögen, der melancholisch und voller Pein ist, oder zumindest sein soll. Bei mir kommt davon jedenfalls nicht viel an. Das liegt nicht daran, dass Lupus Nocturnus schlecht spielen würde. Die Mexikaner treffen mit ihrer musikalischen Melancholie nur einfach nicht meinen Geschmack. Die Gitarren frickeln zumeist eingängige Melodien, die aufgrund der Länge der einzelnen Lieder ziemlich monoton wirken. Das einzige lebhafte und emotionsgebundene Element ist der Kreischgesang, welche für diese Musik sehr typisch ist. Sänger Nahual Tenebras legt sich ordentlich ins Zeug und kreischt und schreit sich Groll und Schmerz aus dem Leib, aufgewühlt und zerfressen von Hoffnungslosigkeit und Depression.
Dieser 52 Minuten andauernde Durchlauf des Albums ist nahezu komplett langsam und schleppend. Lediglich im Intro sowie in Depressive Landscapes gibt es eingängig schnell gespielte Parts zu hören, die das Ganze etwas auflockern und variabel gestalten. Doch gemessen an der Gesamtlänge ist das ein überaus geringer Anteil, der letztlich kaum ins Gewicht fällt. Unterm Strich bleibt also langsame Monotonie, getragen von den grellen Gitarren und dem Kreischgesang. Mich langweilt es auf die Dauer, aber ich bin auch kein Anhänger dieser Musik.
5/10
Aceust
01. Intro (Suicidal thoughts)
02. Depressive landscapes
03. Immense loneliness
04. Dying on the white mountain
http://www.thorshammerproductions.com/
Besonders viel gibt es zur Musik eigentlich nicht zu erzählen, zumal Lupus Nocturnus nichts Neues oder Besonderes vertont hat. Stattdessen bekommt man drei lange, langsame und roh klingende Stücke vorgesetzt. Die Musik ist ziemlich einfach gehalten, der Klang roh und rau. Man könnte Lupus Nocturnus getrost als Minimalisten ihres Standes beschreiben. Es gibt sicherlich viele Leute, die solchen monoton und langatmigen Black Metal mögen, der melancholisch und voller Pein ist, oder zumindest sein soll. Bei mir kommt davon jedenfalls nicht viel an. Das liegt nicht daran, dass Lupus Nocturnus schlecht spielen würde. Die Mexikaner treffen mit ihrer musikalischen Melancholie nur einfach nicht meinen Geschmack. Die Gitarren frickeln zumeist eingängige Melodien, die aufgrund der Länge der einzelnen Lieder ziemlich monoton wirken. Das einzige lebhafte und emotionsgebundene Element ist der Kreischgesang, welche für diese Musik sehr typisch ist. Sänger Nahual Tenebras legt sich ordentlich ins Zeug und kreischt und schreit sich Groll und Schmerz aus dem Leib, aufgewühlt und zerfressen von Hoffnungslosigkeit und Depression.
Dieser 52 Minuten andauernde Durchlauf des Albums ist nahezu komplett langsam und schleppend. Lediglich im Intro sowie in Depressive Landscapes gibt es eingängig schnell gespielte Parts zu hören, die das Ganze etwas auflockern und variabel gestalten. Doch gemessen an der Gesamtlänge ist das ein überaus geringer Anteil, der letztlich kaum ins Gewicht fällt. Unterm Strich bleibt also langsame Monotonie, getragen von den grellen Gitarren und dem Kreischgesang. Mich langweilt es auf die Dauer, aber ich bin auch kein Anhänger dieser Musik.
5/10
Aceust
01. Intro (Suicidal thoughts)
02. Depressive landscapes
03. Immense loneliness
04. Dying on the white mountain
http://www.thorshammerproductions.com/
Infernal Hate - Upset | 2009 | Thor's Hammer Productions | Kassette | Black Metal
Neben „Suicidal Thoughts Pt. 1“ von Lupus Nocturnus hat Thor’s Hammer Productions mit Upset das Debütalbum einer weiteren mexikanischen Gruppe auf Kassette veröffentlicht. Zwar lässt sich der Stil von Infernal Hate grob ebenfalls als Depressive Black Metal beschreiben, aber eben auch nur grob. Anders als bei den Landsmännern von Lupus Nocturnus steht bei Infernal Hate variables Tempo im Vordergrund. Zudem sind die einzelnen Lieder bedeutend kürzer.
Mit dem ersten Lied Reborn to Die bekommt man umgehend die Vielfältigkeit von Upset vorgestellt. Es ist ein langes und überwiegend schleppend gehaltenes Stück, in dem ein irrsinniger Kreischgesang sowie langsame und dunkle Riffs das Geschehen dominieren. Manch ein Riff von Reborn to Die erinnert an Burzums „Hviss Lyset Tar Oss“. Der Gesang aber, der extrem verzerrt ist und sich bisweilen ins Groteske steigert, geht jedoch mehr in Richtung Todesstoß. In den nachfolgenden Liedern sind dann auch verschiedene Tempi zu hören, die von schleppend über mittelschnell bis zur peitschenden Raserei reichen. Infernal Hate versteift sich dabei allerdings nie allzu lange auf ein Tempo. Auch innerhalb der einzelnen Stücke sind zahlreiche Wechsel zu verzeichnen, was das Ganze ziemlich abwechslungsreich gestaltet, zumal es auch vereinzelt atmosphärische Momente gibt, in denen etwa klare Gitarren zum Einsatz kommen. Der Hauptanteil der Musik liegt allerdings im verstörenden Black Metal, der immer wieder durch den radikalen Kreischgesang sehr eindringliche, heftige und auch hasserfüllte Momente erfährt. Bis auf das Land gibt es also keine wirklichen Ähnlichkeiten zu Lupus Nocturnus. Und da Upset weder langatmig noch monoton ist, gefällt es mir auch ungleich besser als „Suicidal Thoughts Pt. 1“.
Upset ist zusammengefasst ein gelungenes Debütalbum, auf dem sich schnelle und langsame Passagen die Klinke in die Hand geben. So oder so ist es extremer und roher Black Metal, dem düstere Riffs und Melodien beiwohnen und der nicht zuletzt auch vom heftigen Kreischgesang lebt.
7,5/10
Aceust
01. Reborn to die
02. Black Metal hordes
03. Dead once again
04. War
05. Upset
06. Hellstorm
07. It is darkness
08. Subhuman
13.10.2009
Sõjaruun - Org | 2009 | Black Devastation Records | CD | Black Metal
Es liegt noch nicht ganz ein Jahr zurück, als Sõjaruun mit der selbstbetitelten MCD
debütierte und auf Anhieb mit kraftvollem aber Melodie bestücktem
Black/Pagan Metal zu gefallen wusste. Nun legen die drei Esten mit dem
Debütalbum Org nach. Org steht der MCD in nichts
nach. Verteilt auf neun Lieder und 48 Minuten gibt es druckvoll und
sauber produzierten Black/Pagan Metal satt. Wem das Debüt bereits
gefiel, der brauch gar nicht weiter zu lesen und kann sich Org umgehend bestellen.
Bei Sõjaruun hat sich also nichts verändert. Das Album knüpft nahtlos an, wo die MCD letztes Jahr endete. Sõjaruun weiß erneut durch erstklassige Melodiestränge zu gefallen, die sich wunderbar durchs komplette Album ziehen. Dabei wird es aber niemals zu melodisch oder gar verspielt. Nein, stattdessen ist das Gitarrenspiel wohldosiert und feingliedrig, sowohl in den ruhigeren und klaren Passagen als auch während der kraftvoll arrangierten Parts. Variables Tempo ist eine weitere Zutat, die zur Vielschichtigkeit beiträgt und den Durchlauf des Albums flüssig schmiert. Org ist von Anfang bis Ende ein sehr homogenes Album, das konstant gut auf hohem Niveau vorgetragen wird. Dies hat allerdings zur Folge, dass es keine echten Höhepunkte gibt. Mich persönlich stört es nicht, da es unter anderem auch den Einstieg ins Album wesentlich erleichtert. Man kann sich Org anhören wie man will, Lieder einfach überspringen, am Fluss und an der Stimmung des Werkes verändert das nichts. Nun könnte man hier kritisch anmerken, dass der Musik ein Wiedererkennungswert fehlen würde, da sich die Lieder zu gleichen scheinen. Dies stimmt allerdings nur bedingt, da einerseits das atmosphärische Gitarrenspiel überaus reichhaltig ist, und andererseits die energiegeladene Atmosphäre und Dynamik des Albums einfach von Anfang an auf hohem Niveau zelebriert wird.
Der einzige Punkt der mich zur Kritik veranlasst, ist die Klangproduktion, die im direkten Vergleich zur MCD etwas weniger warm ausgefallen ist. Der Klang ist nach wie vor klar, doch nicht mehr ganz so druckvoll in den tiefen Tönen, was man sowohl am Schlagzeug als auch an der Bassgitarre merkt. Aber dies sind nur Randnotizen, die auf das Endresultat keinen Einfluss haben. Org ist also wunderbar gespielter Black/Pagan Metal, der kraftvoll, eindringlich, gitarrenbetont und melodisch ist. Somit gehört Org für mich definitiv zu den besseren Veröffentlichungen in diesem Bereich!
8/10
Aceust
01. Ühe teekonna algus
02. Verimets
03. Haldjad
04. Ürgne
05. Piksevägi
06. Iidne org kevadel
07. Sõjasajatus
08. Lõpu hämaruses
09. Älves
Bei Sõjaruun hat sich also nichts verändert. Das Album knüpft nahtlos an, wo die MCD letztes Jahr endete. Sõjaruun weiß erneut durch erstklassige Melodiestränge zu gefallen, die sich wunderbar durchs komplette Album ziehen. Dabei wird es aber niemals zu melodisch oder gar verspielt. Nein, stattdessen ist das Gitarrenspiel wohldosiert und feingliedrig, sowohl in den ruhigeren und klaren Passagen als auch während der kraftvoll arrangierten Parts. Variables Tempo ist eine weitere Zutat, die zur Vielschichtigkeit beiträgt und den Durchlauf des Albums flüssig schmiert. Org ist von Anfang bis Ende ein sehr homogenes Album, das konstant gut auf hohem Niveau vorgetragen wird. Dies hat allerdings zur Folge, dass es keine echten Höhepunkte gibt. Mich persönlich stört es nicht, da es unter anderem auch den Einstieg ins Album wesentlich erleichtert. Man kann sich Org anhören wie man will, Lieder einfach überspringen, am Fluss und an der Stimmung des Werkes verändert das nichts. Nun könnte man hier kritisch anmerken, dass der Musik ein Wiedererkennungswert fehlen würde, da sich die Lieder zu gleichen scheinen. Dies stimmt allerdings nur bedingt, da einerseits das atmosphärische Gitarrenspiel überaus reichhaltig ist, und andererseits die energiegeladene Atmosphäre und Dynamik des Albums einfach von Anfang an auf hohem Niveau zelebriert wird.
Der einzige Punkt der mich zur Kritik veranlasst, ist die Klangproduktion, die im direkten Vergleich zur MCD etwas weniger warm ausgefallen ist. Der Klang ist nach wie vor klar, doch nicht mehr ganz so druckvoll in den tiefen Tönen, was man sowohl am Schlagzeug als auch an der Bassgitarre merkt. Aber dies sind nur Randnotizen, die auf das Endresultat keinen Einfluss haben. Org ist also wunderbar gespielter Black/Pagan Metal, der kraftvoll, eindringlich, gitarrenbetont und melodisch ist. Somit gehört Org für mich definitiv zu den besseren Veröffentlichungen in diesem Bereich!
8/10
Aceust
01. Ühe teekonna algus
02. Verimets
03. Haldjad
04. Ürgne
05. Piksevägi
06. Iidne org kevadel
07. Sõjasajatus
08. Lõpu hämaruses
09. Älves
Todeskult - Apathy | 2009 | Eisenwald | CD | Black Metal
Todeskult-Sänger Neideck zog erst kürzlich mein Interesse auf sich, da mir mit „Haunting Shores“ das neue Demo seines Soloprojektes Trauer vorlag. Nun gibt es seit dem Sommer das zweite Todeskult-Album Apathy. Mit dem Debütalbum vor zwei Jahren konnte Todeskult mich – wie viele andere auch – überzeugen. Mal schauen, wie es mit dem zweiten Album ist.
Gänzlich ohne Einleitung beginnt das 60 Minuten lange Werk, welches ruhig und schleppend mit Where discomfort is lurking seinen Auftakt hat. Es fällt sofort die Klangproduktion auf, die im direkten Vergleich zu Als die Farben älter wurden, etwas dunkler, kälter und steriler ausgefallen ist. Das ist nicht zwangsläufig schlecht, erschwert mir aber ein wenig den Einstieg ins Album, zumal Where discomfort is lurking ein langes und weitgehend unaufgeregtes Lied ist (was allerdings hervorragend zum Titel des Albums passt), welches teilweise minimale Anleihen des Doom Metals enthält. Musikalisch agiert Todeskult also eher zurückhaltend in dem Lied. Die Melodien sind von sanftem Gemüt und oft auch von heller Klangfarbe, was mir nicht ganz so gut gefällt. Neidecks verzerrter Gesang ist aber aussagekräftig, da emotional, ohne dabei zu dick aufzutragen. Das ist nicht immer ganz einfach, doch ihm gelingt das auf Apathy durchgängig.
Nach diesem langen und etwas zähen Anfang lockert sich mit …dem Menschen ein Wolf die triste Bewölkung etwas auf, da recht bald das Tempo partiell flott angezogen wird. In diesem Wechsel der variablen Tempi, langsam und schnell, entwickelt Todeskult eine viel fesselndere Atmosphäre, da durch die Geschwindigkeit etwas Druck und Dynamik Einzug in die Musik erhält und auch die Gitarren wissen in den schnellen Abschnitten mit besseren Riffs und Melodien zu überzeugen.
Auch in den verbleibenden Liedern, die bis auf das kurze instrumentale Titelstück alle über zehn Minuten lang sind, wirkt Todeskult lebendiger und spielfreudiger als am Anfang. Trotz einiger schnell gespielten Passagen, die manchmal, aufgrund sehr guter Übergänge und brachialem Schlagwerkspiels, eindringlich und mächtig wirken, obliegt insgesamt auf Apathy aber eine eher bedrückte Atmosphäre. Hierzu trägt nicht nur Neidecks Kreischgesang bei, sondern auch triste Melodiebögen im Hintergrund zementieren eine unterschwellig schwelende Stimmung von Tristesse und Dunkelheit. Vereinzelt wiederkehrend, erklingen die hell gestimmten Gitarren mit ihren klaren Melodien aber einen Deut zu fröhlich für mich. In solchen ruhigen Passagen kann ich mich nicht so richtig entscheiden, ob diese hellen Nuancen zur ansonsten schweren Kost passen.
Insgesamt ist Apathy aber als ein gelungenes Nachfolgewerk zu beschreiben. Lediglich mit dem ersten Lied habe ich so meine Probleme, da es mir einfach mit seinen zwölfeinhalb Minuten zu langatmig ist. Doch danach fängt sich Todeskult und weiß eindringlich sowie stimmungsintensiv zu gefallen. Die Stärken von Apathy sind also die Wechselwirkungen, die aus Langsamkeit, Melodik und Härte entstehen. Etwas mehr Härte währe womöglich besser gewesen, doch würde dies vielleicht nicht zum Konzept passen. Wie dem auch sei, Apathy ist trotz alldem ein insgesamt gelungenes Album.
7/10
Aceust
01. Where discomfort is lurking
02. ...dem Menschen ein Wolf
03. Apathy
04. Inviolable
05. Submissive
06. Schwinden
Gänzlich ohne Einleitung beginnt das 60 Minuten lange Werk, welches ruhig und schleppend mit Where discomfort is lurking seinen Auftakt hat. Es fällt sofort die Klangproduktion auf, die im direkten Vergleich zu Als die Farben älter wurden, etwas dunkler, kälter und steriler ausgefallen ist. Das ist nicht zwangsläufig schlecht, erschwert mir aber ein wenig den Einstieg ins Album, zumal Where discomfort is lurking ein langes und weitgehend unaufgeregtes Lied ist (was allerdings hervorragend zum Titel des Albums passt), welches teilweise minimale Anleihen des Doom Metals enthält. Musikalisch agiert Todeskult also eher zurückhaltend in dem Lied. Die Melodien sind von sanftem Gemüt und oft auch von heller Klangfarbe, was mir nicht ganz so gut gefällt. Neidecks verzerrter Gesang ist aber aussagekräftig, da emotional, ohne dabei zu dick aufzutragen. Das ist nicht immer ganz einfach, doch ihm gelingt das auf Apathy durchgängig.
Nach diesem langen und etwas zähen Anfang lockert sich mit …dem Menschen ein Wolf die triste Bewölkung etwas auf, da recht bald das Tempo partiell flott angezogen wird. In diesem Wechsel der variablen Tempi, langsam und schnell, entwickelt Todeskult eine viel fesselndere Atmosphäre, da durch die Geschwindigkeit etwas Druck und Dynamik Einzug in die Musik erhält und auch die Gitarren wissen in den schnellen Abschnitten mit besseren Riffs und Melodien zu überzeugen.
Auch in den verbleibenden Liedern, die bis auf das kurze instrumentale Titelstück alle über zehn Minuten lang sind, wirkt Todeskult lebendiger und spielfreudiger als am Anfang. Trotz einiger schnell gespielten Passagen, die manchmal, aufgrund sehr guter Übergänge und brachialem Schlagwerkspiels, eindringlich und mächtig wirken, obliegt insgesamt auf Apathy aber eine eher bedrückte Atmosphäre. Hierzu trägt nicht nur Neidecks Kreischgesang bei, sondern auch triste Melodiebögen im Hintergrund zementieren eine unterschwellig schwelende Stimmung von Tristesse und Dunkelheit. Vereinzelt wiederkehrend, erklingen die hell gestimmten Gitarren mit ihren klaren Melodien aber einen Deut zu fröhlich für mich. In solchen ruhigen Passagen kann ich mich nicht so richtig entscheiden, ob diese hellen Nuancen zur ansonsten schweren Kost passen.
Insgesamt ist Apathy aber als ein gelungenes Nachfolgewerk zu beschreiben. Lediglich mit dem ersten Lied habe ich so meine Probleme, da es mir einfach mit seinen zwölfeinhalb Minuten zu langatmig ist. Doch danach fängt sich Todeskult und weiß eindringlich sowie stimmungsintensiv zu gefallen. Die Stärken von Apathy sind also die Wechselwirkungen, die aus Langsamkeit, Melodik und Härte entstehen. Etwas mehr Härte währe womöglich besser gewesen, doch würde dies vielleicht nicht zum Konzept passen. Wie dem auch sei, Apathy ist trotz alldem ein insgesamt gelungenes Album.
7/10
Aceust
01. Where discomfort is lurking
02. ...dem Menschen ein Wolf
03. Apathy
04. Inviolable
05. Submissive
06. Schwinden
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