Eyecult wurde 2004 von den beiden Schweden Andreas
Åkerlind und Patrik Carlsson gegründet, die beide auch für Anachronaeon
verantwortlich sind. Bereits 2006 wurden die Gitarren für das gerade
veröffentlichte Debütalbum Morituri te salutamus aufgenommen,
der Rest kam allerdings erst 2009 hinzu. Warum das alles so lange
gedauert hat, ist unbekannt. In diesem langen Entstehungszeitraum liegt
vielleicht auch die Ursache dafür begründet, dass es sich bei Morituri te salutamus um ein ziemlich abwechslungsreiches sowie unterschiedliches Album handelt.
Auf dem Album treffen zum Teil sehr unterschiedliche Stile und
Elemente aufeinander, die auf dem ersten Blick nicht immer einwandfrei
miteinander zu harmonieren scheinen. Denn Eyecult
spielt immer wieder überaus technisch, kalt und steril. Gerade was das
Schlagwerk anbelangt. Es gibt immer wieder Parts zu hören, in denen das
Schlagwerk so technisch und mechanisch klingt, dass man es für einen
programmierten Computer hält. Doch dem ist nicht so, es wurde von Hand
gespielt. Aber auch an den Gitarren ergeht sich Eyecult
immer wieder in überaus trockenen und technischen Riffs. Das Spektrum
der Riffs ist allerdings überaus breit gefächert. So gibt es eben sehr
technische und komplexe Riffs, aber auch viele flüssige Melodiebögen,
die stellenweise sehr melodisch und verspielt beschaffen sind.
Zwischendurch flackern dann auch immer wieder schön geradlinige
Passagen auf, die treibend und hart sind und direkt ins Blut gehen.
Morituri te salutamus ist ein sehr lebhaftes Werk, auf
dem ständig etwas in Bewegung ist. Es gibt häufige Rhythmuswechsel,
wobei das Grundtempo jedoch recht hoch und flott ist. Diesem Tempo
wurden auch die Wechsel und Übergänge angepasst, was die ohnehin
technische Komplexität des Materials zusätzlich verstärkt. Spielerisch
hat es Eyecult also wirklich drauf.
Morituri te salutamus ist kein einfaches Album das
sofort einschlägt. Man muss sich etwas Zeit nehmen und in diese
eigenwillige, technische Black/Death Metal Mischung eintauchen. Mir
fällt es jedenfalls nicht immer leicht, so schnell von melodisch auf
brutal oder technisch umzuschalten, wie es die beiden Musiker tun.
Teilweise ist Morituri te salutamus grandios. Es besitzt sehr
gute düstere und atmosphärische, als auch zerstörerische, geradlinige
Momente. Andererseits ist es mir stellenweise aber zu lebhaft,
technisch und komplex. Ein eindeutiges Fazit zu ziehen, ist in diesem
Fall unmöglich. Die Unterschiede sind zu groß. Eyecult ist
zu eigenwillig, weshalb hier vor allem gilt, das Album selbst zu
probieren. Mir gefällt nicht alles, doch das, was mir gefällt,
überzeugt mich vollends! Und eine Gruppe mit Ecken und Kanten ist mir
lieber, als irgendeine weitere seelenlose, überproduzierte Platte.
7/10
Aceust
01. Aeternum
02. Saligia
03. Furor
04. Skuld
05. Oblivaeon
06. Ashes
07. Slave
http://www.platten-firma.de/
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen