Aus dem fernen Belutschistan kommt dieses Einmann-Projekt namens Taarma, welches bereits auf einige Veröffentlichungen verweisen kann und nun mit Beyond the cemetery gates das zweite Album herausgebracht hat. Die ungewöhnliche Herkunft hört man dem Material nicht an. Taarma zelebriert klassischen depressiven Black Metal nach allen Regeln des Genres.
Die Lieder sind allesamt sehr langsam, sodass vor allem der stark
verzerrte Kreischgesang und die Gitarren für sämtliche atmosphärische
Angelegenheiten zuständig sind. Im – mit großem Abstand – längsten Titel
Lost martyrs of Tora Bora fallen vor allem die dunkel
verzerrten Gitarren auf, die oftmals in ihrer langsamen Spielweise
düstere, fast schon disharmonische Harmonien erzeugen. Kombiniert wird
dies dann mit dem entsprechend energisch geschrienen Gesang, welcher
Verzweiflung, Hass und Schmerz ausdrücken soll. Zeitweise wird auch das
Schlagzeug etwas schneller und energischer getrommelt, vor allem aber
wirkt das Gitarrenspiel. Mir gefällt der elegische Ausdruck der
Gitarren, der düster, roh und bohrend ist. Dieses Gitarrenspiel erinnert
mich zuweilen in seiner schrägen, schroffen und bizarren
Eindringlichkeit ein wenig an „Hateful spell“ von Infinite Hatred oder auch „I“
von Spectral Lore, obgleich die Gruppen auf musikalischer Ebene zum
Teil sehr unterschiedlich sind. Vielmehr ist es der abgrundtiefe und
seelenzerschmetternde Ausdruck im Klang der Gitarren, welcher für mich
diese Gruppen in Verbindung bringt.
In den folgenden Titeln verzichtet Taarma
allerdings weitgehend auf diese beeindruckenden Gitarrenvariationen.
Stattdessen beherrschen der präsente Kreischgesang und düstere sowie
kalte und weniger raumfüllende Gitarrenharmonien das Geschehen, welches
zuweilen einen dezidiert unstrukturierten Eindruck macht und das eine
oder andere Mal sicherlich auch an Xasthur erinnert. Wesentlich an Beyond the cemetery gates
ist in jedem Fall das atmosphärische Element, welches von der ersten
bis zur letzten Sekunde dunkel, unheilvoll und beklemmend ist.
Taarma erschafft hier in sechs Titeln eine
desolat anmutende Klanglandschaft, die in ihrer schroffen und rohen
Ausdrucksweise mit früheren Sachen von Elysian Blaze oder Xasthur zu
vergleichen ist. Wem also solcher rauer und depressiver Black Metal
zusagt, sollte Beyond the cemetery gates mal probieren, zumal mit Lost martyrs of Tora Bora ein sehr gutes Lied auf dem Werk vertreten ist.
01. Wolves howl in their memory
02. Lost martyrs of Tora Bora
03. Beyond the cemetery gates
04. As the night becomes a funeral
05. Suffering a sickening death
06. Untitled (Instrumental)
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