Auf dieser Split-Kassette trifft schwarz auf schwärzer. Den Anfang macht Kilte aus Belgien mit sehr schwermütigem und düsterem Black Metal, gefolgt von der australischen Gruppe Funeral Mourning, die in zwei Stücken Black Funeral Doom zelebriert.
Der Stilvorgabe entsprechend, sind Deaden myself Part 1 und Part 2 schleppende Lieder mit dunklen Melodien und stark verzerrtem Kreischgesang. So weit, so gut und schon oft gehört. Was Kilte
anders oder besser macht als viele andere Gruppen dieser Spielart ist
einerseits, trotz einer gewissen Grell- und Rauheit, auch warme und
druckvolle Klänge zuzulassen. Gerade wenn das Schlagzeug sehr ruhig und
langsam gespielt wurde und die Bassgitarre bedrohlich und erdrückend für
bleierne Harmonien sorgt, entwickelt Kiltes Klang etwas sehr druckvolles, was mir gut gefällt, da die Musik dadurch düsterer und schwermütiger wird.
Es ist aber nicht nur die gute und zur Musik passende Klangproduktion die an Kilte
gefällt. Das Liedgut selbst weiß natürlich auch zu überzeugen. Die
Melodieführungen und Harmonien der Saiteninstrumente sind einerseits
sehr subtil und tiefgründig, anderseits aber auch gerne eingängig. Vor
allem aber sind es unauffällige Melodien, die durch ihre
Überschaubarkeit und Schlichtheit bestechen. Das Übrige erledigt dann
der Gesang, der zwar stark verzerrt ist, aber dabei stets ruhig bleibt,
weshalb er nur bedingt als Kreischgesang bezeichnet werden darf. Dieser
ruhig vorgetragene aber dennoch extreme Gesang passt hervorragend zur
instrumentalen Beschallung, was letztlich dazu führt, das Kilte
sehr düsteren und packenden Black Metal kreiert hat, der sich durchaus
mit Größen wie Abyssic Hates grandiosem Album „Suicidal emotions“ messen
lassen kann.
Nicht weniger dunkel und schleppend geht es mit With life comes death von Funeral Mourning
weiter. Der Rhythmus ist natürlich sehr langsam und schleppend, das
Schlagzeug fällt dabei kaum auf, da es sehr leise ist und zwischen den
Gitarren, den sphärischen Hintergrundklängen und dem Gesang untergeht.
Normalerweise würde ich das zu leise Schlagzeug als störend empfinden,
doch in diesem Fall ist es anders, da es gerade die Gitarren und das
sphärisch gespielte Keyboard sind, die durch sehr gute Melodien und die
interessante Spielweise, die volle Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Mich
ziehen vor allem die Gitarren in ihren Bann. Eine sehr langsam gespielte
und stark verzerrte Gitarre sorgt für extrem düstere Momente, während
die andere klarer im Klang ist, und durch die vordergründigere,
eingängige Melodie Beklemmung verursacht.
Das zweite Stück ist gleichfalls sehr düster und dunkelharmonisch
gehalten, auch wenn hier vor allem der Gesang und das abgründige
Keyboard dafür verantwortlich sind. Die diesmal dezenter inszenierten
Gitarren spielen aber dennoch düster und unheilvoll auf und betonen in
ihrer Unauffälligkeit das sehr düstere und erdrückende Spiel. Mir
gefällt This wretched existence fast noch besser als With life comes death,
da die Atmosphäre insgesamt noch düsterer, schwerer und vereinnahmender
ist, da das stets ruhig gespielte Keyboard mit seinen Harmonien und der
Gesang alles in eine erstickende Dunkelheit hüllen.
Emission through self infliction ist eine sehr gelungene
Split-Veröffentlichung mit zwei unterschiedlichen Gruppen, die sehr gut
miteinander harmonieren und sich ergänzen. Sowohl Kilte als auch Funeral Mourning wissen mit ihrem Part zu überzeugen und dem geneigten Hörer mit ihren düsteren Intentionen zu infizieren.
KILTE
01. Deaden myself Part I
02. Deaden myself Part II
FUNERAL MOURNING
03. With life comes death
04. This wretched existence
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