Roher War Black Metal wird hier dem geneigten Hörer geboten.
Allerdings, anders als bei vielen anderen Vertretern dieser Gattung,
handelt es sich bei Terdor keineswegs um eine Hochgeschwindigkeitstruppe die vor allem durch Brachialgewalt auffällt. Das Gegenteil ist der Fall. Terdor
spielt zumeist mittelschnell, gerne auch schleppend. Schnelle und
antreibende Parts sind zwar auch zu hören, doch allerdings lediglich
als ein strukturelles Element der Musik und nicht als dominierendes
Stilmittel. Rein musikalisch handelt es sich hierbei also um rohen und
bisweilen auch harschen Black Metal. Harsch vor allem des Gesangs
wegen, der stark verzerrt und eindringlich ist und dem Ganzen einen
extremen Anstrich verleiht.
Nach dem kurzen Einklang Into the trench, in dem natürlich das obligatorische Mündungsfeuer nicht fehlt, eröffnet sich mit In het land van Kyandyrollen
ein recht abwechslungsbehaftetes Stück. Es sind sowohl langsame
Passagen, wie auch recht melodische Arrangements und schnelle sowie
harte Ausbrüche zu hören. Dabei verweilt ein Part nie sehr lange,
weshalb das Lied abwechslungsreich und lebhaft wirkt. Lebhaft aber auch
deshalb, da Terdors Gitarrenspiel alles andere als
eingängig ist. Anstatt einfache, sich wiederholende Riffs zum Besten zu
geben, wurde die 7-saitige Gitarre stets ein wenig melodisch und
vielschichtig eingespielt. Anders ist es da dann schon im folgenden Amgedpha no more,
wo harte und raue Riffs das Sagen haben – es sind auch Soli zu hören –
und gemeinsam mit dem stampfenden Schlagzeug eine treibende und
energische Stimmung erzeugen.
Nach dem durchgehend schleppenden World War propaganda mit dunklen und teils leicht schwermütigen Melodien, folgt Weemoed in het antieke woud,
das von Anfang an ruppig rüberkommt. Diese Ruppigkeit ist dem lauten
Gesang zu verdanken, aber auch einstweiliges Riffing wirkt extrem
schroff und pöbelnd. Angenehmer und strukturierter ist es dann aber
wieder in Trench love.
Burning corpses ist dann quasi ein Ausklang bevor die
beiden letzten Titel folgen, die eindeutig aus einer anderen (vermutlich
früheren) Aufnahme stammen. Pantsertrein ist ein extrem rohes
und grelles Stück mit unsauberem Klang. Es ist auch recht schnell und
aufgrund des Kreischgesangs auch aggressiv ausgefallen. War revised version steht dem in nichts nach und wirkt in seiner rohen und barbarischen Anordnung zuweilen recht chaotisch und irgendwie klingt Terdor hier auch ein bisschen nach Garagenpunk.
Axis Panzerzug anno November 1942 ist absolut nichts für Schöngeister oder Anhänger des modernen Black Metals. Vielmehr steht Terdor
für traditionelle und rohe Klänge, verpackt mit militärischem Inhalt.
Obwohl durchaus roh, erweist sich das Gitarrenspiel so manches Mal als
überdurchschnittlich und interessant. Traditionalisten und Puristen
dürfen hier also durchaus zugreifen.
5/10
Aceust
01. Into the trench
02. In het land van Kyandyrollen
03. Amgedpha no more
04. World War propaganda
05. Weemoed in het antieke woud
06. Trench love
07. Burning corpses
08. Pantsertrein
09. War revised version
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