Zeitgleich mit dem neuen Behexen-Album veröffentlicht Hammer of Hate das zweite Album von Behexens Landsmännern IC Rex. Außer der Herkunft und der okkulten sowie satanischen Thematik haben IC Rex und Behexen allerdings wenig gemeinsam.
Valonkantajan alkemia ist ein wesentlich harmonischeres
Album in dem gerne Keyboardklänge zum Einsatz kommen. Dennoch wäre es
zuviel, zu sagen, es würde sich um puren melodischen Keyboard Black
Metal handeln, denn dafür ist der rohe Anteil viel zu hoch. Kaikkivaltiaan kammioissa ist zum Beispiel so ein Lied, in dem die symphonischen Anleihen auf rauen ungestümen Black Metal prallen. Am Anfang ist Kaikkivaltiaan kammioissa
hochgradiger Keyboard Black Metal, dem man nur bedingt
Kompromisslosigkeit und Härte zutrauen würde. Doch dann vollzieht sich
ein radikaler Wandel und IC Rex spielt harsch, peitschend und rau auf.
Diesem Wandel ist das komplette Album unterworfen. Es sind
einerseits sehr harmonisch melodisch kreierte Keyboardparts zu hören,
die mal sehr vordergründig sind aber auch andererseits sehr dezent
inszeniert wurden. Unabhängig vom Keyboard ist Valonkantajan alkemia
gleichfalls ein enorm wechselhaftes Werk, in dem es sehr harsche und
ruppige Passagen gibt, wie auch eine Vielzahl an schleppenden und
mittelschnellen Momenten. Damit geht auch die atmosphärische Vielfalt
einher.
In manchen Passagen und Liedern, wie etwa in Alisen maailman virroissa, ist das Spiel von IC Rex
sehr kraftvoll und dunkelharmonisch. Der Rhythmus ist schleppend und
wird von düsteren Gitarrenharmonien und einem dezent arrangierten
Keyboard begleitet. Durch diese Spielweise entwickelt Alisen maailman virroissa
eine sehr dichte und gute Atmosphäre, da die Strukturen klar gegliedert
sind und die harmonischen Anteile wesentlich sind aber nicht zu dick
aufgetragen. Dann gibt es aber auch Stücke wie das im direkten Anschluss
folgende Väkivaltaisten tulien hehkussa, welche harsche und
schnelle Anteile haben. Hinzu kommen dann wildes Keyboardspiel und
einige helle Riffs und Melodieführungen, die sehr lebendig sind und
hektisch auf mich wirken. Solche hektischen Momente treten immer wieder
in Erscheinung, was mir nicht ganz zu sagt. Im selben Lied gibt es dann
aber auch eine sehr dunkele, kraftvolle und schleppende Passage mit
einem extremen Kreischgesang, was mir wiederum sehr gut gefällt. Aber
auch in schnellen und aggressiven Stücken kann IC Rex sehr wohl gänzlich überzeugen. In Kielletty lääkee - Fosforoksen valmistus spielt IC Rex zum Beispiel so gnadenlos kalt, extrem und hasserfüllt auf, wie Horna einst auf dem grandiosem Album „Haudankylmyyden mailla“.
Genau hierin liegt für mich die Schwäche von Valonkantajan alkemia.
Es gibt sehr gute Strecken, die packend und mitreißend, harsch und
aggressiv sind, die dann aber von Parts abgelöst werden, in denen
entweder das sehr lebhafte und grelle Gefrickel an den Gitarren nervt
oder wo das Keyboard einen zu hohen Stellenwert eingeräumt bekommen hat.
Dieser Umstand macht Valonkantajan alkemia für mich zu einem schwierigen Werk, da das Ganze ein wenig wie ein ständiges Auf und Ab ist.
Ich weiß noch nicht so recht, was ich insgesamt von Valonkantajan alkemia
halten soll. Das Album enthält extrem gute Momente und Stücke, die
genau meinen Geschmack treffen. Leider gibt es aber auch einige Sachen,
die mir gar nicht gefallen. Insgesamt ist es mir zu wechselhaft und
launisch. Vor allem manche Riffs empfinde ich als sehr ärgerlich und
störend in ihrer hektischen Lebhaftigkeit.
01. Saturnaalisen alkukaaoksen partaalla
02. Alisen maailman virroissa
03. Väkivaltaisten tulien hehkussa
04. Kielletty lääkee - Fosforoksen valmistus
05. Valonkantajan ylösnousemus
06. Kaikkivaltiaan kammioissa
07. Välttämättömyyden pyöräin lävitse
08. Sielun alkemistin uni
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