Das dritte Album Trivmvirate der niederländischen Death Metal-Truppe The Monolith Deathcult
ist ein sehr brachiales und gewaltiges Werk, auf dem die Herren
brutales Geknüppel, elektronische Elemente, orchestrale Begleitungen und
mörderische Trash Solis vereinen. Wer jetzt denkt, durch diese Hülle
und Fülle würde das Album womöglich zu überladen wirken, der irrt. Denn Trivmvirate
ist knapp 60 Minuten lang und die einzelnen Lieder bewegen sich
zwischen 5 und 14 Minuten, was viel Raum für die kompositorische
Vielfalt lässt.
Aber nicht nur das musikalische Konzept trägt eine
abwechslungsreiche Handschrift. Die thematische Abhandlung ist nicht
weniger vielfältig und dazu geschichtsträchtig. So bezieht sich Kindertodeslied
auf zwei Charaktere aus dem Film „Der Untergang“, welche die Sicht von
zwölfjährigen Kindern schildern, die im Mai 1945 versuchen, Berlin vor
der Roten Armee zu schützen. Um das russische Atom-U-Boot Kursk geht es
in Den ensomme nordens dronning. Und auch die übrigen Lieder greifen
unterschiedliche geschichtliche Themen auf.
Nun aber zur Musik. Das Auftaktstück Deus ex machina ist
knapp zehn Minuten lang und stellt die musikalische Vielfalt des Werks
gut dar. Eingängiges und druckvoll treibendes Geknüppel wechselt sich
mit modernen Parts ab, in denen elektronische und harmonische Elemente
zum tragen kommen. Es werden aber auch die Gitarren in zwei schnellen
Soli richtig schön gequält. Deus ex machina ist ein enorm
wandlungsreiches Lied und ob dieser Reichhaltigkeit wirkt das Stück sehr
homogen und flüssig, was auf das gesamte Album zutrifft.
In Kindertodeslied wird deutsch und mit zwei Stimmen
gesungen, die sich abwechseln. Neben dem typischen tiefen Death Metal
Gesang gibt es eine hart, scharf und kantig klingende Stimme zu Hören,
die befehlsartig klingt und wohl an deutsche Offiziere des Dritten
Reiches erinnern soll. Darüber hinaus sind auch eingespielte Samples,
wie das euphorische Jubeln einer Masse oder Kinderstimmen, zu hören, die
diese spezielle geschichtsträchtige Atmosphäre unterstreichen.
Im letzten und längsten Stück Den ensomme nordens dronning, zeigt The Monolith Deathcult
sehr orchestrale und monumentale Züge, die mich teilweise ein wenig an
Metallicas Konzert mit dem San Francisco Symphony Orchestra erinnern.
Phasenweise ist auch ruhiger Frauengesang zu hören, der mir allerdings
nicht gefällt. Dafür sind die Brachialparts jedoch umso heftiger und
überzeugender. Den ensomme nordens dronning beginnt recht beschaulich und harmonisch, doch im Mittelteil wächst The Monolith Deathcult
über sich hinaus und legt dermaßen brutalen Death Metal hin, dass es
eine wahre Freude ist. Die letzten Minuten sind dann wieder von
ruhigeren Tönen und Arrangements gekennzeichnet.
Obwohl ich mich zuweilen mit modernen Einflüssen im extremen Metal schwer tue, muss ich eingestehen, dass mir Trivmvirate ausgesprochen gut gefällt. Es ist The Monolith Deathcult
ausgezeichnet gelungen, brutalen US Death Metal mit elektronischen
Beats und Harmonien zu kreuzen. Zudem ist der Klang sehr differenziert,
mächtig und druckvoll, was der Musik natürlich sehr zu gute kommt, da
sie sich ihre Brachialgewalt mit zunehmender Lautstärke potenziert. Wer
es brutal mag und keine Scheu vor modernen und elektronischen
Stilelementen hat, sollte Trivmvirate in jedem Fall mal antesten.
01. Deus ex machina
02. Wrath of the Ba'ath
03. Kindertodeslied
04. Master of the Bryansk forests
05. M.M.F.D.
06. I spew thee out of my mouth
07. Demigod
08. Den ensomme nordens dronning
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