Nach dem Debütalbum 2000 und dem zweiten Streich 2004 wird nun am 8. Februar 2008 das dritte Behexen-Album entfesselt werden. Behexen lässt sich also jede Menge Zeit und überstürzt nichts. Dies hört man My soul for his glory auch in jedem Fall an. Das Album ist ein sehr ausgereiftes Werk, welches die traditionelle Linie Behexens mit einigen Neuerungen vereint.
Als erstes fällt in dieser Hinsicht der enorm dunkel und sauber
produzierte Klang auf. Die ersten zwei Minuten des Auftaktstückes Let the horror and chaos come bestehen aus düsteren Klängen, Glocken und Stimmen, bevor Behexen
dann überaus kraftvoll aber fies und räudig in einem schleppenden
Gewand loslegt. Genau in diesem Moment, als die ruhige Einleitung endet
und lauthals der Black Metal beginnt, fällt überraschend die erheblich
verbesserte und professionellere Klangbearbeitung auf. Überraschend
deshalb, da der rauere, unsaubere und vor allem grellere Klang des
Vorgängers und der Split mit Horna einen gewissen atmosphärischen Charme
beherbergte, den ich an Behexen schätzte. In dieselbe
Kerbe schlägt dann auch der Gesang, der nun – bis auf zwei Ausnahmen in
den beiden letzten Stücken - nicht mehr so hell und kreischend verzerrt
ist. Stattdessen ist Behexens Gesang nun, passend zum
Klang, tiefer und dunkler. Das sind Umstände, an die man sich erst
gewöhnen muss, bevor das Material anfängt auf einen zu wirken.
Denn strukturell hat es My soul for his glory in sich.
Das Album enthält sämtliche Essenzen, die es für ein gutes Werk bedarf.
Schnelligkeit und Eingängigkeit sind ebenso vorhanden wie schleppende
Parts. Es fehlen auch keine atmosphärischen Einlagen (welche allerdings
rar sind) und auch das Riffing – welches zweifelsohne 100% Behexen ist – überzeugt auf ganzer Linie.
Diese verschiedenen Stilelemente wurden abwechslungsreich und in
diversen Abstufungen gestaltet. So gibt es zwar schnelle Passagen und
Stücke, die dann entweder eingängig treibend oder machtvoll scheppernd
sind, doch entwickeln diese Parts nicht mehr solch einen harschen und
brutalen Ausdruck, wie es noch vier Jahre zuvor beim Vorgänger der Fall
war. Die einzige Ausnahme hierbei ist And all believers shall be damned,
einem kurzen und nahezu durchgängig flott und schnell gespieltem Lied,
welches punktuell die harsche Eindringlichkeit früherer Werke
entwickelt.
Die mittelschnellen und schleppenden Passagen sind nicht minder vielfältig. Behexen
überzeugt hier in fiesem und räudigem Spiel genauso wie in den klarer
und mächtig druckvoll arrangierten Parts, was an der überragenden Arbeit
an den Saiteninstrumenten liegt. Ganz gleich ob schnelle kalte Riffs
oder dunkle, bedrohliche Melodiebögen und Harmonien zu hören sind,
permanent erzeugen Gitarren und Bass einen vereinnahmenden Sog.
My soul for his glory ist in jedem Fall ein sehr
gelungenes und überzeugendes Album obgleich es einer Eingewöhnungszeit
bedarf, wenn man mit dem älteren Material vertraut ist. Behexen anno 2008 ist nicht mehr ganz so harsch und extrem, dafür aber dunkler und bedrohlicher.
01. Let the horror and chaos come
02. Born in the serpent of the abyss
03. Demonic fleshtemple
04. O.O.O.
05. Cathedral of the ultimate void
06. My soul for his glory
07. And all believers shall be damned
08. My stigmas bleeding black
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