26.02.2008

Grívf - Yggdrasil | 2007 | Det Germanske Folket | CD | Funeral Doom

Yggdrasil ist ein sehr interessantes Werk, da es zwei sehr unterschiedliche Stile miteinander kombiniert. Das dänische Einmann-Projekt Grivf verbindet Folk- mit Funeral Doom-Elementen, inhaltlich unterlegt mit Versen der Hávamál. Konzeptionell erwartet den Hörer also eine sehr interessante Mischung.

Am Anfang von Helfarer ist eine klare Akustikgitarre zu hören, zu der etwas später eine klare, aber sehr fest und dunkel klingende Stimme, sprechend hinzukommt. Diese Part, der zwar recht minimal gehalten aber dennoch extrem atmosphärisch ist, dauert knapp vier Minuten bis die Akustikgitarre dann in extrem langsame, dunkel verzerrte Funeral Doom-Riffs übergeht. Fortan ist auch die Stimme verzerrt. Sie hat einen extrem dunklen und warmen, zum teil leicht kehlig gurgelnden Klang. Ein wenig erinnert mich Grivf während dieser extrem langsamen Funeral Doom-Passagen, mit den langsam wabernden Gitarrenwänden und der stark verzerrten Stimme an Nortt.

In Ash ist phasenweise alles auf einmal zu hören: die feste unverzerrte sowie die verzerrte Stimme, langsame zentnerschwere Riffs und die klare Akustikgitarre. Trotz der enormen Langsamkeit wirkt Ash allerdings nicht so sehr erdrückend wie etwa Nortt, da Grivf dezent harmonische Arrangements mit erklingen lässt. In mittleren Teil ist dann auch eine klare Akustikgitarrenpassage zu hören, die schön dunkel und stimmig ist.
Dieselben Elemente sind auch in Mimir's wisdom zu hören. Neu und anders ist hier die klare Melodieführung einer der verzerrten Gitarren. Diese Melodieführung ist ruhig und von latenter Melancholie, die sehr gut zum schweren und langsamen Funeral Doom passt.
An dieser Stilistik verändert sich auch in den zwei letzten Stücken nichts. Das bleierne Spiel wird in Words of the elders durch eine Akustikgitarrenpassage mit unterlegten Windgeräuschen aufgelockert und When everything freezes erweist sich durchgängig als finstrer Funeral Doom. Erst in den letzten zwei Minuten des Stückes tauchen atmosphärische Elemente auf, die das Album dann auch sehr sachte und beschaulich ausklingen lassen.

Yggdrasil ist vor allem Funeral Doom mit leichten Folk-Einflüssen, die sich auf die Akustikgitarrenparts beschränken. Mir gefällt Yggdrasil gut, da das Album trotz des dunklen, bleiernen Funeral Dooms eine angenehm atmosphärische Komponente hat. Wem Nortt gefällt, dem wird Grivf sicherlich auch gefallen.

01. Helfarer
02. Ash
03. Mimir's wisdom
04. Words of the elders
05. When everything freezes

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