Hier und da wird A Forest of Stars und deren Debütalbum The corpse of rebirth als psychedelischer Black Metal kategorisiert, was insofern richtig ist, da A Forest of Stars
in den fünf Liedern von epischer Länge, gerne bizarre
Klanglandschaften formt. Man könnte die Musik aber auch einfach als
progressiven oder avantgardistischen Black Metal umschreiben, da A Forest of Stars
dann und wann durchaus mit Wolves in the Throne Room, In The Woods,
oder auch Solefald zu vergleichen ist. Wenn man es ganz speziell mag,
kann man dann auch noch Traumatic Voyage nennen, weil A Forest of Stars manchmal ähnlich irre und gestört agiert. The corpse of rebirth klingt dabei aber glücklicherweise dauerhaft eigenständig und ist kein Abklatsch der genannten Gruppen.
Ein sehr markantes Merkmal des Albums ist das Mitwirken der Katie
Stone, die hier für Violine sowie Flöte verantwortlich ist, und vielen
von My Dying Bride her bekannt sein dürfte. Violine und Flöte sind
immer wieder zu hören, doch gerade im ersten Titel God sorgen
diese Instrumente bisweilen für angenehme düstere und verstörende
Momente, da sie eben nicht nur in ruhigen, beschaulichen Passagen zu
hören sind, sondern auch in schnellen, wüst und ruppig gespielten Parts
zum Einsatz kommen. Und wenn dann auch noch der Gesang – der auf dem
Album insgesamt sehr facettenreich ist – dazu kommt, kreiert A Forest of Stars durchaus obskure Zustände mit psychedelischem Faktor. Das zum Teil unverzerrte Geschrei in God ist nicht nur eindringlich, sondern zugleich auch stets mahnend, klagend und verstört.
Das Album zeichnet sich aber nicht nur durch den Einsatz von
Violine, Flöte und markantem Gesang aus. Die vier Musiker beweisen
überdies auch ein sensibles Gespür für flüssige Strukturen, wunderbare
Übergänge und erstklassige Harmonien, die nicht selten einen
hypnotischen Sog entwickeln. Dabei treten einzelne Riffs allerdings eher
selten in den Vordergrund. Vielmehr ist es die Summe aller
Instrumente, die sich zu fesselnden Harmoniesträngen auftürmt.
The corpse of rebirth ist wahrlich ein sehr gutes und
durch die Bank überzeugendes sowie packendes Album. Ich freue mich auch
deshalb über diese hohe Qualität, da mich Wolves in the Throne Room
völlig nervt. Deren Debütalbum ist ein Meisterwerk, doch alles was
danach kam, betrachte ich mit großer Skepsis. Aber nun gibt es ja The corpse of rebirth,
welches von Transcendental Creations lediglich – und glücklicherweise –
wiederveröffentlicht wurde. Die Erstauflage wurde noch von A Forest of Stars selbst herausgebracht. Wer etwas mit den hier genannten Gruppen anfangen kann, sollte sich dieses Album definitiv kaufen.
01. God
02. Female
03. Male
04. Earth and matter
05. Microcosm
http://transcendentalcreations.com/
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