14.02.2008

A Forest Of Stars - The Corpse Of Rebirth | 2008 | Transcendental Creations | CD | Black Metal

Hier und da wird A Forest of Stars und deren Debütalbum The corpse of rebirth als psychedelischer Black Metal kategorisiert, was insofern richtig ist, da A Forest of Stars in den fünf Liedern von epischer Länge, gerne bizarre Klanglandschaften formt. Man könnte die Musik aber auch einfach als progressiven oder avantgardistischen Black Metal umschreiben, da A Forest of Stars dann und wann durchaus mit Wolves in the Throne Room, In The Woods, oder auch Solefald zu vergleichen ist. Wenn man es ganz speziell mag, kann man dann auch noch Traumatic Voyage nennen, weil A Forest of Stars manchmal ähnlich irre und gestört agiert. The corpse of rebirth klingt dabei aber glücklicherweise dauerhaft eigenständig und ist kein Abklatsch der genannten Gruppen.

Ein sehr markantes Merkmal des Albums ist das Mitwirken der Katie Stone, die hier für Violine sowie Flöte verantwortlich ist, und vielen von My Dying Bride her bekannt sein dürfte. Violine und Flöte sind immer wieder zu hören, doch gerade im ersten Titel God sorgen diese Instrumente bisweilen für angenehme düstere und verstörende Momente, da sie eben nicht nur in ruhigen, beschaulichen Passagen zu hören sind, sondern auch in schnellen, wüst und ruppig gespielten Parts zum Einsatz kommen. Und wenn dann auch noch der Gesang – der auf dem Album insgesamt sehr facettenreich ist – dazu kommt, kreiert A Forest of Stars durchaus obskure Zustände mit psychedelischem Faktor. Das zum Teil unverzerrte Geschrei in God ist nicht nur eindringlich, sondern zugleich auch stets mahnend, klagend und verstört.

Das Album zeichnet sich aber nicht nur durch den Einsatz von Violine, Flöte und markantem Gesang aus. Die vier Musiker beweisen überdies auch ein sensibles Gespür für flüssige Strukturen, wunderbare Übergänge und erstklassige Harmonien, die nicht selten einen hypnotischen Sog entwickeln. Dabei treten einzelne Riffs allerdings eher selten in den Vordergrund. Vielmehr ist es die Summe aller Instrumente, die sich zu fesselnden Harmoniesträngen auftürmt.

The corpse of rebirth ist wahrlich ein sehr gutes und durch die Bank überzeugendes sowie packendes Album. Ich freue mich auch deshalb über diese hohe Qualität, da mich Wolves in the Throne Room völlig nervt. Deren Debütalbum ist ein Meisterwerk, doch alles was danach kam, betrachte ich mit großer Skepsis. Aber nun gibt es ja The corpse of rebirth, welches von Transcendental Creations lediglich – und glücklicherweise – wiederveröffentlicht wurde. Die Erstauflage wurde noch von A Forest of Stars selbst herausgebracht. Wer etwas mit den hier genannten Gruppen anfangen kann, sollte sich dieses Album definitiv kaufen.

01. God
02. Female
03. Male
04. Earth and matter
05. Microcosm
 
http://transcendentalcreations.com/

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