The alleviation heißt das Debütalbum, dieses norwegischen Quintetts, in dem Lars Jensen von Myrkgrav als Sänger fungiert. Sworn steht in erster Linie für melodischen Black Metal, in dem manchmal eine gewisse nordische, atmosphärische Kälte mitschwingt.
Gleich das allererste Riff von Alleviation ist sehr
melodisch wie auch einprägsam und weiß zu gefallen, da es einerseits
relativ einfach beschaffen ist und andererseits eine eher schwere statt
fröhliche Atmosphäre vermittelt. Nach diesem melodischen Auftakt gibt Sworn
dann aber ordentlich Stoff, wird rhythmisch dezidiert treibend und
schnell. Im Mittelteil wird es dann erneut sehr harmonisch, beide
Gitarren spielen melodisch auf und kurzweilig ist auch ein leises und
wohldosiertes Keyboard sphärisch im Hintergrund zu hören, welches dann
in einem nahtlosen Übergang vom guten Eingangsriff abgelöst wird.
Mit einem mittelschnellen und stampfenden Rhythmus beginnt Heart of decay,
welches aber wenig später langsamer und weniger druckvoller wird. Die
Gitarren werden hier durchgängig melodisch gespielt und zusammen mit dem
ruhigen Schlagzeugspiel wirkt das Lied zeitweise schon beinahe etwas
rockig. Lediglich der verzerrte Gesang von Lars Jensen ist dann noch ein
wirkliches hartes Element. In den letzten Sekunden wird es dann aber
schnell und diese Spielweise erinnert mich dann ein wenig an die alten
Dissection. Das melodische, helle Spiel der Führungsgitarre während des
schnellen Parts, hat stimmungstechnisch etwas, was auch oftmals in der
Musik der Schweden vorzufinden war. Etwas melodisches aber kaltes.
Silhouettes of a broken world ist ein kraftvoll intoniertes Lied, in dem Sworn
abwechslungsreich agiert. Neben der melodischen Komponente gibt es
mehrere Rhythmuswechsel und auch Parts, in denen die Gitarren schnelle
und druckvolle Riffs schmettern. Hierauf folgt dann Derived, ein kurzes, von Streichinstrumenten vorgetragenes, Instrumental.
Ein weiteres druckvolles und treibendes Lied folgt dann mit Crow of passage.
Das Tempo ist zumeist mittelschnell, wobei es hier zu zahlreichen
Variationen kommt, die vor allem im mittleren Teil schön kräftig und
stampfend klingen. Der Refrain ist langsam und von einem sehr
melodischen Gitarrenspiel ausgekleidet.
Antreibend und sehr schnell beginnt Vivid visions, das längste Stück des Albums. Auch während der ersten Strophe wird dieser schnelle Zug beibehalten und Sworn
klingt phasenweise regelrecht brachial. Das schnelle Riffing hat zwar
nach wie vor einen harmonischen Charakter, doch in diesen schnellen
Parts entwickelt es feine, eisige Züge. Bis auf das etwas ruhigere Ende,
ist Vivid visions ein druckvolles und schön energisches Lied.
Das letzte Lied The beaty of my funeral ist zwar
ebenfalls ein längeres Lied, doch ist es komplett in einem ruhigen
Rhythmus gehalten und enthält einen hohen Anteil an harmonischen und
melodischen Elementen. Manchmal macht es einen hymnenhaften Eindruck, da
die Melodieführung sehr einprägsam ist.
Ich muss sagen, dass ich von Sworn angenehm
überrascht bin. Für gewöhnlich mache ich mir nicht viel aus melodischem
Black Metal. Gerade wenn es sich dabei um eine Gruppe aus Norwegen
handelt, habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. Doch bei Sworn ist es anders. Das Melodische ist zwar der Anker, der alles zusammenhält, doch hat Sworn
es verstanden, der Melodie nicht die Überhand zu lassen. Es ist also
kein überladenes Album, in dem die Melodien einen fröhlichen Ton
anstimmen. Stattdessen gibt es aber auch kraftvolle und schnelle Parts,
mit hervorragender Arbeit an den Saiteninstrumenten. Wer melodischen
Black Metal mag, der dürfte mit The alleviation seine helle Freude haben.
Im Handel ist das Album ab dem 20. Juli erhältlich.
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