Epocha ist das mittlerweile vierte und auch kraftvollste Album Silva Nigras. Dies bemerkt man sogleich, nachdem das Ambient-Intro (wurde, wie auch Interlude und Outro, vom schwedischen Ambient-Industrial Projekt, Object 4, beigesteuert) seine Schuldigkeit getan hat und The flow
überaus druckvoll und mit klarem Klang anfängt. Dieser Anfangsmoment,
der durch dunkle, sehr druckvolle Melodien und der ruhigen Doublebass
bestimmt wird, zeigt sofort auf, dass die raue und rohe Klangatmosphäre
der Vorgänger auf Epocha nicht wiederholt wird.
The flow entwickelt sich zu einem abwechslungsreichen
und starken Auftakt, in dem es dezidiert schnelle und treibende Passagen
gibt, wie auch dunkle sowie kraftvolle Arrangements mit superben Riffs
und einen zeitweise klar und deutlichem Bassspiel.
Das Bassspiel flackert auf Epocha immer wieder mal wohlig auf, so auch im folgenden The legend, das zunächst schnell und eingängig ins Rollen kommt, später dann aber zwei längere Passagen bereit hält, in denen Silva Nigra kraftvoll, harmonisch und dunkel aufspielt.
Nahezu durchgängig antreibend schnell ist In memory of lost things.
So scheppernd und eingängig der Rhythmus zuweilen auch ist, so sorgt
das Riffing phasenweise für sehr gute Momente, die unter die Haut gehen.
Sehr gitarrenbetont geht es mit No forgiveness weiter, dessen Rhythmus gleichfalls ein schneller ist, doch gibt es hier zwei längere Passagen, in denen Silva Nigra jeweils ein Soli eingestreut hat.
Durch und durch brachial peitschend und preschend ist Era.
Hier gibt es zwar auch ein, ruhiges, Gitarrensoli zu hören, doch wird
diesmal die Geschwindigkeit keinen Deut gedrosselt. Stattdessen hämmert Silva Nigra kompromisslos seinen Takt.
Ähnlich wie The flow, beginnt auch The citadel.
Nämlich sehr kraftvoll und treibend, dabei durch druckvolle, dunkle
Riffs bestimmt. Doch dieser Anfang täuscht, denn es dauert nicht lange
und ein schnelles, tosendes Inferno bricht überraschend los. Doch auch
dies währt nicht lange, und in The citadel wechseln sich rasende Parts mit langsameren, dafür aber dunkleren und kraftvolleren Parts ab.
In Imbued with superior consciousness gibt es zwar auch
heftige und eingängige Abschnitte, doch genauso auch ruhigere Parts, in
denen die Gitarren und das Basspiel klar zur Geltung kommen und für gute
atmosphärische Momente sorgen. Bevor Epocha mit dem Outro sein Ende findet, folgt mit Mother of disease ein längerer Titel, in dem Silva Nigra
pausenlos einen eingängig schnellen Rhythmus spielt. Lediglich durch
das schnelle Riffing, das phasenweise ebenfalls sehr eingängig ist aber
mehrmals durch ein Soli aufgelockert wird, erhält Mother of disease seine Facetten.
Mit Epocha ist Silva Nigra ein richtig
gutes Stück Tschechen-Black Metal gelungen, das sich bei mir in eine
Riege mit Gruppen wie Maniac Butcher, Avenger und Trollech einreiht.
Obwohl Epocha insgesamt betrachtet ein schnelles und phasenweise auch
eingängig strukturiertes (vor allem rhythmisch) Werk ist, gibt es
zahlreiche Elemente; kraftvolle und dunkle Arrangements (ich erinnere an
dieser Stelle noch mal an das Bassspiel), eingestreute Soli oder eben
auch gute Riffs, die das Ganze zu einem ausgewogenem Album machen.
01. Intro
02. The flow
03. The legend
04. In memory of lost things
05. No forgiveness
06. Interlude
07. Era
08. The citadel
09. Imbued with superior consciousness (Act of philosophy II)
10. Mother of disease
11. Outro
http://www.ashenproductions.net/
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