28.06.2007

Sol - Let There Be A Massacre | 2007 | Ván Records | CD | Doom Metal

Sol ist eine dänische Einmann-Gruppe, die, mit Let there be a massacre, ihr Debüt veröffentlicht hat. Stilistisch handelt es sich hierbei um Doom Metal, der je nach Phase, mehr in Richtung Funeral Doom geht oder auch zuweilen, ziemlich melodische Züge trägt.

Den Anfang macht Centuries of human filth, ein düsteres und schweres Lied im schleppenden Rhythmus, durchsetzt von langsamen und druckvollen Riffs, die teilweise sehr erdrückend wirken. Der Gesang von Sol ist dunkel verzerrt und manchmal auch etwas kehlig, was sehr gut zur Musik passt. Neben den bleiernen Riffs, sind auch ruhige, einfache Melodien zu hören, die sehr traurig oder gar trostlos klingen.
Der Mittelteil des folgenden Apathetic pride ist recht melodisch ausgefallen. Die Gitarre wurde in diesem Abschnitt viel lebendiger gespielt als im gesamten Centuries of human filth zuvor. Diese melodische, gitarrenbetonte Passage, wirkt aber keineswegs fröhlich. Es ist ein ruhiger Part, der wie das gesamte Lied eine bedächtige und ruhige Ausstrahlung hat.

Um einiges abwechslungsreicher geht es mit Boginki, dem längsten Titel des Albums, weiter. In der ersten Minute ist ausschließlich das Schlagzeug zu hören, wie es seinen Marschrhythmus trommelt. Nach dieser ersten Minute setzt die Gitarre schwer und dunkel ein, jeder Anschlag an den Saiten klingt ruhig aus. Nach einer weiteren Minute setzt eine Stimme ein, die so klingt, als würde jemand laut durch ein Megaphon schreien oder sogar schon kreischen. Obwohl die Zutaten in den Anfangsminuten recht simpel beschaffen sind, erschafft diese – vom Marschrhythmus bestimmte – Intonierung eine Spannung, die nicht so einfach loslässt. Diese Atmosphäre wird noch verfestigt, als ein ruhig gespieltes Instrument einsetzt, welches eine einfache aber wohlklingende Melodie zum Besten gibt. Was es für ein Instrument ist, kann ich nicht bestimmen, doch für mich klingt es nach einem Akkordeon oder etwas ähnlichem. Nach mehr als fünf Minuten, enden Marschrhythmus, das Akkordeonspiel und die Megaphonstimme und Sol setzt schleppend, dunkel und druckvoll ein, so wie auch in den Liedern zuvor. Allerdings ist es diesmal einen Tick langsamer, dunkler und erdrückender. Irgendwann ist dann auch die Gitarre mit einer hellen, ruhigen aber zutiefst traurigen Melodie zu hören, die hervorragend von Gesang und den dunklen, schweren Riffs begleitet wird. Dieser Part ist schwer zu beschreiben, alle Elemente passen perfekt zusammen, harmonieren exzellent miteinander.

Sehr düster und schleppend ist Where angels rot. Phasenweise ist wieder die langsam gespielte Gitarre zu hören, die ruhige, schwermütige Melodien von sich gibt. Ein ebenfalls sehr düsteres Lied ist Era of decadence, in dem vor allem der Gesang für heftige und dunkle Momente sorgt, da dieser phasenweise sehr energisch ist. Aber auch gute, diesmal dunkle, Melodien tragen zu dieser schweren Atmosphäre bei.
The inanity of man fällt durch mehr Abwechslung auf. Es ist nach Boginki das zweitlängste Lied des Albums und enthält neben den klassischen Doom Metal-Passagen auch Strecken, in denen sich leichte Rhythmuswechsel häufen, und das ansonsten, klar und fest klingende Riffing, etwas rauer und unsauberer wirkt.

Das abschließende Apocalypse könnte man als ein Outro bezeichnen, da es ein reines Instrumental ist, welches sich strukturell und spieltechnisch von den restlichen Lieder des Albums unterscheidet. Es ist ein sehr ruhiges Instrumental, in dem lediglich, ein sich wiederholender Paukenschlag, das einzige rhythmische Instrument ist. In Apocalypse ist dann auch wieder dieses Instrument zu hören, welches ich für ein Akkordeon halte. Zusätzlich zu dem vermeintlichen Akkorden, gibt es noch zwei weitere Instrumente, die ich nicht eindeutig zuordnen kann. Eines ist ein Saiteninstrument, das andere könnte eine Oboe oder eine Klarinette sein. Die Melodien und Harmonien, die mit diesen Instrumenten erzeugt werden, sind jedenfalls von ernster Statur und drücken – passend zum Titel – etwas Endgültiges aus.

Let there be a massacre ist ein sehr anständiges Doom Metal-Album, das neben den traditionellen Stilelementen glücklicherweise auch eigenständige, wie auch untypische Anteile enthält. Gerade diese Eigenheiten von Sol, wissen mir zu gefallen. Die eher normalen Doom Parts sind zwar ebenfalls nicht schlecht, aber auch nicht überwältigend, ausgenommen die grandiosen Riffs, die Sol vereinzelt in den Liedern platziert hat.

 01. Centuries of human filth
02. Apathetic pride
03. Boginhi
04. Where angels rot
05. Era of decadence
06. The inanity of man
07. Apocalypse

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