Die italienische Gruppe Nox Illunis exisitert noch nicht lange und hat jüngst mit In Sideris Penumbra
ihr Debütalbum veröffentlicht. Neben der CD von War Productions gibt
es auch eine Kleinauflage für Kassettenliebhaber. Die Musik lässt sich
ziemlich schnell und unkompliziert als schnellen und melodisch kalten
Black Metal zusammenfassen. Der Kreischgesang ist ein oft heiseres
Gekeife, welches von den spielfreudigen und vordergründigen Gitarren
begleitet wird. Es gibt häufig melodische Riffs zu hören, die manchmal
sitzen und gut sind, oft aber auch etwas belanglos und beliebig wirken.
Hier liegt dann auch das Hauptproblem von Nox Illunis.
Der Black Metal der hier eingespielt wurde, ist zwar grundsolide und
hat auch seine guten Ansätze, doch überwiegt insgesamt die
Mittelmäßigkeit. Angesichts der vorhandenen, guten Ansätze etwas
schade, denn manch ein Riff oder Melodiepart gefällt durchaus, nur ist
das insgesamt zu wenig um auf die Dauer zu fesseln. Manchmal habe ich
den Eindruck, als würde man zu viel auf einmal wollen, zuviel
melodische Vielfalt auf zu engem Raum komprimieren. Gerade in den
schnellen und peitschenden Parts wirkt die melodische Gitarre zu dünn
und harmlos. Die Passagen, in denen das Tempo herausgenommen wurde,
können da eher punkten.
Es fehlt Nox Illunis das gewisse Etwas, gute Ansätze reichen nicht aus um ernsthaft zu überzeugen. In Sideris Penumba ist
solide, aber mehr auch nicht. Man kann sogar das Bemühen spüren, für
gute und abwechslungsreiche Strukturen zu sorgen, doch am Ende hat es
noch nicht gereicht. In Sideris Penumbra ist melodischer, kalter Black Metal der schnellen Sorte, bei dem wenig im Gedächtnis haften bleibt.
5/10
Aceust
01. Echoes in the abyss
02. Ira sommersa
03. Asylum of dead memories
04. The last rising sun
05. Darkness of the soul
06. The death-fires danced at night
07. Evoking the stars
28.02.2011
Murkrat - Drudging The Mire | 2011 | Aesthetic Death | CD | Doom Metal
Murkrat ist das Soloprojekt der Australierin Mandy, die für die Aufnahmen des zweiten Albums Drudging the Mire
lediglich einen Schlagzeuger als Aushilfe engagierte. Für einige wird
diese Tatsache möglicherweise seltsam anmuten, im Falle von Murkrat
ist es jedoch explizit das Besondere an der Musik. Denn der
atmosphärisch gelagerte Doom mit einer ordentlichen Priese Funeral,
ist selbst so besonders nicht. Erst durch Mandys klaren,
facettenreichen Gesang wird das Werk zu einem Erlebnis. Düster und
schwer verdaulich sind die langen, schleppenden Lieder ohnehin. Doch
durch die oft kirchlich und religiös wirkenden Gesänge bekommt Murkrats
Doom eine sehr spezielle, tiefgreifende und dunkle Atmosphäre. Aber
auch die verwaschene Klangproduktion, einige überraschende
Melodieführungen und Pianopassagen sorgen für eigentümliche Momente.
Drudging the Mire ist im Übrigen ein Werk, welches vor allem als Ganzes funktioniert. Einzelne Lieder herauszupicken bringt wenig, das Album erscheint wie aus einem Guss und ist in seiner atmosphärischen Ausrichtung absolut homogen. Murkrat hat hier ein wunderbar diffuses und bizarres Werk abgeliefert, welches vor allem durch seine Eigenartigkeit überzeugt. Wer auf obskuren Funeral Doom steht, sollte hier also unbedingt zugreifen.
7,5/10
01. Processional: Drudging the mire
02. I, rodent
03. Faceless
04. Word
05. Electric womb
06. The mighty spires
07. Speak
08. Berceuse: Slow immersion
Drudging the Mire ist im Übrigen ein Werk, welches vor allem als Ganzes funktioniert. Einzelne Lieder herauszupicken bringt wenig, das Album erscheint wie aus einem Guss und ist in seiner atmosphärischen Ausrichtung absolut homogen. Murkrat hat hier ein wunderbar diffuses und bizarres Werk abgeliefert, welches vor allem durch seine Eigenartigkeit überzeugt. Wer auf obskuren Funeral Doom steht, sollte hier also unbedingt zugreifen.
7,5/10
01. Processional: Drudging the mire
02. I, rodent
03. Faceless
04. Word
05. Electric womb
06. The mighty spires
07. Speak
08. Berceuse: Slow immersion
Dawn Ov Hate - Death D'Hivern | 2010 | Negra Nit Distro | CD | Black Metal
Bildunterschrift hinzufügen |
Death d'Hivern erschien bereits 2006 als Demo/Promo CD und wurde für die aktuelle Ausgabe noch mal aufpoliert, was den teilweise rauschenden Klang in den schnellen Passagen erklärt. Für eine erste Zusammenarbeit der drei Musiker ist Death d'Hivern gut ausgefallen und lässt das Potential der Band erkennen. Da kann man nur hoffen, dass es nicht bei Death d'Hivern bleibt und es in absehbarer Zeit neues Material zu hören gibt. Der schnelle und wüste Black Metal von Dawn ov Hate macht jedenfalls Lust auf mehr.
7/10
Aceust
01. Death d'hivern (Introduction)
02. Apokalypse 666
03. Shades of the dead
04. Death-exekution kommando
05. Hyperion, the astral fire
06. Dawn ov hate (Interlude)
07. Broken wings for the god's bitch
http://negranit.paura.cat/
Srodek - Förfall | 2011 | A Sad Sadness Song | CD | Black Metal
Srodek ist das alleinige Projekt des Schweden Nekrofucker, der unter anderem auch in Död und Svarti Loghin sein Unwesem treibt respektive trieb. Wie dem auch, für Srodek ist Förfall jedenfalls schon das zweite Album. Es wird einem als Black Metal verkauft, doch echter schwedischer Black Metal ist Förfall jedenfalls nicht. Es ist ein langsam gespieltes, melodisches und depressives Musikwerk, welches mich immer wieder an Lifelover erinnert. Und ich habe Lifelover nie ernsthaft gehört, Pulver fand ich partiell ganz nett, doch auf die Dauer nervt mich solch depressiver Black Metal Rock. Egal, Srodek geht in etwa in diese Richtung.
Es sind vor allem die melodischen, gern auch klaren Gitarren und der halb gesungene, halb gesprochene und halb gerufene "Gesang", der die Musik Srodeks prägt. In den ersten Liedern ist das noch ganz angenehm, die Melodik ist ernsthaft und nicht überladen, zusammen mit dem Gesang entsteht eine schwermütige, glaubwürdige Stimmung. Doch spätestens mit Rotboskogens Djup nutzt es sich schnell ab, alles klingt gleich, es gibt einfach keine echte Abwechslung auf dem Album. Es macht keinen Unterschied, ob das Album fünf, zehn oder zwanzig Lieder stark ist, es klingt alles gleich und austauschbar. Auf die Dauer ist das Beste an Förfall der Gesang, der auf mich die größte Aussagekraft hat. Für ein komplettes Album ist das natürlich viel zu wenig. Demzufolge ist das Album eigentlich auch nur für die Depressionsfanatiker zu empfehlen, die solch Black Metal eingehauchten Düster Rock mögen. Wer sich von dieser Kritik also angesprochen fühlt, sollte am 1. März die Augen offen halten, denn dann steht Förfall in den Regalen der Händler zum Verkauf.
5/10
Aceust
01. Echoes from the past
02. Bleak
03. Förfall
04. Rotboskogens djup
05. Vågtjärns svarta vatten
06. Ödestad
07. Outro
Es sind vor allem die melodischen, gern auch klaren Gitarren und der halb gesungene, halb gesprochene und halb gerufene "Gesang", der die Musik Srodeks prägt. In den ersten Liedern ist das noch ganz angenehm, die Melodik ist ernsthaft und nicht überladen, zusammen mit dem Gesang entsteht eine schwermütige, glaubwürdige Stimmung. Doch spätestens mit Rotboskogens Djup nutzt es sich schnell ab, alles klingt gleich, es gibt einfach keine echte Abwechslung auf dem Album. Es macht keinen Unterschied, ob das Album fünf, zehn oder zwanzig Lieder stark ist, es klingt alles gleich und austauschbar. Auf die Dauer ist das Beste an Förfall der Gesang, der auf mich die größte Aussagekraft hat. Für ein komplettes Album ist das natürlich viel zu wenig. Demzufolge ist das Album eigentlich auch nur für die Depressionsfanatiker zu empfehlen, die solch Black Metal eingehauchten Düster Rock mögen. Wer sich von dieser Kritik also angesprochen fühlt, sollte am 1. März die Augen offen halten, denn dann steht Förfall in den Regalen der Händler zum Verkauf.
5/10
Aceust
01. Echoes from the past
02. Bleak
03. Förfall
04. Rotboskogens djup
05. Vågtjärns svarta vatten
06. Ödestad
07. Outro
21.02.2011
Nacht - Impressions Of The Night | 2010 | Dunkelheit Produktionen | Kassette | Black Metal
Impressions Of The Night ist das erste Demoband von Nacht,
welches ansprechend als Pro-Kassette kommt. Musikalisch sind die zwei
überlangen Lieder gleichfalls ansprechend. Klanglich gibt es eher rohen
Black Metal zu hören, der aber wohldosiert atmosphärisch ist und einem
etwas von der Einsamkeit und Mystik der Wälder vermittelt. Die beiden
Lieder sind über weite Strecken instrumental, und diese
Instrumentalpassagen sind sehr gut gelungen. Schon alleine der
eingängige Part nach der instrumentalen Einleitung von I ist toll. Dunkelatmosphärisch und schwer, dabei vereinnahmend und auf den Punkt kommend. Es gelingt Nacht ausgesprochen gut, mittels Gitarrenmelodik eine authentische Melancholie zu vermitteln. Die Atmosphäre die in I
aufkommt ist erhaben, majestätisch und ehrfürchtig zugleich. Dazu passt
auch die Klangproduktion hervorragend; die Gitarren erklingen grell
und rau, dennoch ist der Klang insgesamt differenziert, weshalb man die
überaus dezenten Tastenanschläge, die selten sind und perfekt gesetzt
wurden, dennoch im richtigen Maß hört. Im schnelleren Mittelteil ist
der Klang etwas unsauberer und rauschender, was aber zur nächtlichen
Waldwanderschaft hervorragend passt. Zudem muss ein Black-Metal-Demo
genau so klingen, wie es Nacht hier tut.
Impressions Of The Night ist atmosphärisch und rau. Über weite Strecken langsam und instrumental, Gesang, Schnelligkeit sowie Veränderung gibt es auch. Insbesondere I, welches variabler und harmonischer ist, hat meisterlichen Charakter. Die Melodien und zaghaften, kaum hörbaren Tastenklänge, wurden einfach großartig inszeniert. II ist ärmer an Veränderung und wirkt in seinen langen Passagen teilweise sehr depressiv.
Impressions Of The Night ist eine rundum gelungene Demo-Kassette, die sowohl inhaltlich als auch optisch eine Bereicherung für jede Sammlung ist.
7,5/10
Aceust
01. I (Journey into the eerie and dark forest)
02. II (Hidden, lost and forgotten between the mysterious fog of time)
Impressions Of The Night ist atmosphärisch und rau. Über weite Strecken langsam und instrumental, Gesang, Schnelligkeit sowie Veränderung gibt es auch. Insbesondere I, welches variabler und harmonischer ist, hat meisterlichen Charakter. Die Melodien und zaghaften, kaum hörbaren Tastenklänge, wurden einfach großartig inszeniert. II ist ärmer an Veränderung und wirkt in seinen langen Passagen teilweise sehr depressiv.
Impressions Of The Night ist eine rundum gelungene Demo-Kassette, die sowohl inhaltlich als auch optisch eine Bereicherung für jede Sammlung ist.
7,5/10
Aceust
01. I (Journey into the eerie and dark forest)
02. II (Hidden, lost and forgotten between the mysterious fog of time)
Fen / De Arma - Towards The Shores Of The End | 2011 | Nordvis | CD | Black Metal
Vor zwei Jahren konnte mich Fen mit dem Debütalbum The Maledictions Fields
nicht überzeugen. Das Album kam bei der Presse zwar gut an doch war
mir die Musik viel zu atmosphärisch, melodisch und schlicht zu lieb und
nett. Folglich hatte ich an Fen auf dieser Split keinerlei Erwartungen. Inzwischen ist von Fen mit Epoch auch das zweite Album erschienen, welches ich nicht kenne. Aber was Fen hier auf der Split mit De Arma abgeliefert hat, überraschte mich dann doch. Gegenüber dem Debütalbum wirkt Fen
nun wesentlich erwachsener und gewachsener. Die atmosphärischen
Kompositionen haben nichts mehr von der Verspieltheit des Debüts.
Stattdessen wirken die atmosphärischen Lieder nun tatsächlich
schwermütig, ohne Kokolores wie Klargesang oder Chor feilzubieten. Fen agiert wesentlich ernsthafter, was auch die Glaubwürdigkeit fördert. Melodiebetont ist Fen zwar noch immer, aber einfach besser und dunkler als auf The Malediction Fields. Post-Rock spielt bei Fen
noch immer eine Rolle, aber nicht mehr so massiv und vordergründig. Im
Titellied etwa wechseln sich gute, melodische Gitarrenparts mit
druckvollem Metal ab, den man als eine Mischung aus Black, Death und
Doom bezeichnen kann. Vor allem der schwungvolle Schlussspurt mit
seinem Death/Doom weiß zu gefallen. Die drei metallischen Lieder von Fen
sind wirklich gut und überzeugen, die Mischung aus Metal, Melancholie
und Melodie stimmt und wurde gelungen umgesetzt. Da passt dann sogar
das Akustikgitarrenlied Bereft, welches aus der Gitarre und dezentem Begleitpiano im Hintergrund besteht.
Für De Arma aus Schweden ist diese Split die erste Veröffentlichung. De Arma ist ein Einmannprojekt hinter dem sich A. (Armagedda, Whirling, Lönndom) verbirgt. Bereits das Wissen um diese Gruppen lässt einen erahnen, dass es sich auch bei De Arma um eine - wie auch immer - düster sowie eigenwillig geartete Musik handeln muss. So ist es auch. Allein das erste Lied ist interessant und sonderbar zugleich. Man könnte es wohl als melancholischen Post-(Black)-Metal bezeichnen. Musikalisch ist Crimson Waters Ebbing The Shore monoton und hypnotisch, es gibt wenige melodische Riffs (die allesamt wunderbar sind), atmosphärische Keyboardandeutungen sowie ein schnelles aber leise und unauffälliges Schlagwerk zu hören. Alleine die musikalische Inszenierung ohne Gesang ist überaus interessant und effektiv. Besonders wird es aber erst durch den Klargesang, der sehr eigenwillig ist und verhalten wirkt. In dieser Seltsamkeit wirkt A's. Gesang schwermütig und erhaben zugleich und zusammen mit der hypnotischen musikalischen Begleitung entwickelt das Lied einen fesselnden Sog.
In Noemata geht es musikalisch atmosphärisch weiter, doch ist der Klargesang einer verzerrt hauchenden Variante gewichen. Auch hier arbeitet A mit einfachen, wiederkehrenden melodischen Kniffen, die prägnant und präzise sind und sofort ins Innerste gelangen. Whirling und Lönndom haben mir nur bedingt zugesagt, wobei es auch dort melodische Großtaten gab. Doch hier bei De Arma offenbaren sich A's Fähigkeiten nun vollends. Das ist erstaunlich und spannend, da die Strukturen eigentlich recht simpel und übersichtlich sind, doch genau das macht sie so hochgradig effektiv und gut. Das Weniger ist bei De Arma das viel beschworene Mehr. Das abschließende From Horizon To Oblivion hat dann den höchsten Anteil des Black Metals, wobei es natürlich auch hier melodisch, dunkelatmosphärisch und schwermütig zugeht.
Ich bin von dieser Split überaus positiv überrascht. Mein Bild von Fen muss ich hiermit etwas revidieren, auch wenn mir das zweite Album nicht bekannt ist, so lässt sich aber sagen, dass die vier Lieder dieser Split viel besser sind als das Material des Debüts. De Arma ist einfach ein musikalischer Hochgenuss, der großartige melodische Feinarbeit besitzt, mit dem Hauch von schwedischem Grimm und Black Metal. Diese CD ist also allen zu empfehlen, die gut gemachten, atmosphärischen (Black) Metal mögen.
8/10
Aceust
FEN
01. Soulbound
02. Ageless thenondy
03. Towards the shores of the end
04. Bereft (Acoustic reprise)
DE ARMA
05. Crimson waters ebbing the shore
06. Noemata
07. From horizon to oblivion
Für De Arma aus Schweden ist diese Split die erste Veröffentlichung. De Arma ist ein Einmannprojekt hinter dem sich A. (Armagedda, Whirling, Lönndom) verbirgt. Bereits das Wissen um diese Gruppen lässt einen erahnen, dass es sich auch bei De Arma um eine - wie auch immer - düster sowie eigenwillig geartete Musik handeln muss. So ist es auch. Allein das erste Lied ist interessant und sonderbar zugleich. Man könnte es wohl als melancholischen Post-(Black)-Metal bezeichnen. Musikalisch ist Crimson Waters Ebbing The Shore monoton und hypnotisch, es gibt wenige melodische Riffs (die allesamt wunderbar sind), atmosphärische Keyboardandeutungen sowie ein schnelles aber leise und unauffälliges Schlagwerk zu hören. Alleine die musikalische Inszenierung ohne Gesang ist überaus interessant und effektiv. Besonders wird es aber erst durch den Klargesang, der sehr eigenwillig ist und verhalten wirkt. In dieser Seltsamkeit wirkt A's. Gesang schwermütig und erhaben zugleich und zusammen mit der hypnotischen musikalischen Begleitung entwickelt das Lied einen fesselnden Sog.
In Noemata geht es musikalisch atmosphärisch weiter, doch ist der Klargesang einer verzerrt hauchenden Variante gewichen. Auch hier arbeitet A mit einfachen, wiederkehrenden melodischen Kniffen, die prägnant und präzise sind und sofort ins Innerste gelangen. Whirling und Lönndom haben mir nur bedingt zugesagt, wobei es auch dort melodische Großtaten gab. Doch hier bei De Arma offenbaren sich A's Fähigkeiten nun vollends. Das ist erstaunlich und spannend, da die Strukturen eigentlich recht simpel und übersichtlich sind, doch genau das macht sie so hochgradig effektiv und gut. Das Weniger ist bei De Arma das viel beschworene Mehr. Das abschließende From Horizon To Oblivion hat dann den höchsten Anteil des Black Metals, wobei es natürlich auch hier melodisch, dunkelatmosphärisch und schwermütig zugeht.
Ich bin von dieser Split überaus positiv überrascht. Mein Bild von Fen muss ich hiermit etwas revidieren, auch wenn mir das zweite Album nicht bekannt ist, so lässt sich aber sagen, dass die vier Lieder dieser Split viel besser sind als das Material des Debüts. De Arma ist einfach ein musikalischer Hochgenuss, der großartige melodische Feinarbeit besitzt, mit dem Hauch von schwedischem Grimm und Black Metal. Diese CD ist also allen zu empfehlen, die gut gemachten, atmosphärischen (Black) Metal mögen.
8/10
Aceust
FEN
01. Soulbound
02. Ageless thenondy
03. Towards the shores of the end
04. Bereft (Acoustic reprise)
DE ARMA
05. Crimson waters ebbing the shore
06. Noemata
07. From horizon to oblivion
17.02.2011
Panychida - Woodland Journey | 2011 | Pařát Magazine | CD | Pagan Black Metal
Die tschechische Pagan-Formation PANYCHIDA hat mit Woodland Journey
für alle Anhänger der Band eine interessante Scheibe veröffentlicht,
die neben drei neuen Liedern auch drei alte, neu aufgenommene Stücke,
sowie Liveversionen und zwei Cover beinhaltet. Zudem gibt es mit Hoest
von TAAKE einen prominenten Gastsänger und Honza Kapák von AVENGER
dürfte auch nicht unbekannt sein, der auf Woodland Journey in
vier Liedern das Schlagzeug und eine Gitarre einspielte. Weshalb
PANYCHIDA diesen Tonträger gemeinsam mit dem tschechischen Printmagazin
Pařát und nicht mit Folter Records realisierte, weiß ich nicht, tut
der Sache aber auch keinen Abbruch.
Die zwei bisher veröffentlichten Alben Paganized und Moon, Forest, Blinding Snow konnten mich geschmacklich zwar nicht vollends überzeugen, vor allem der hohe melodische Anteil des letzten Werkes war mir zu hoch, doch muss ich Woodland Journey als gelungen bezeichnen. Die ersten drei Lieder sind brandneue Stücke, die durch kraftvoll arrangierten Pagan Black Metal gefallen. Three Pillars ist zwar dezidiert melodisch, jedoch angenehm und zumeist subtil, selbst der Chorgesang im Refrain stört mich nicht. Das gleiche gilt auch für Rod Havrana, welches mir sogar ob der guten, ein wenig an DRUDKH erinnernden, dramatischen Melodik, sehr gut gefällt. In Rod Havrana ist auch überaus kurzweilig Hoest zu hören, was aber überhaupt nicht auffällt. Rod Havrana besticht auch ohne diese Prominenz durch sehr gute melodische Arrangements. Return From The Woodland Journey ist eine gitarrenbetonte, riffreiche und flotte Nummer mit schnellen und langsamen Tempi. Das Lied wird sicherlich nicht mein Favorit werden, gefällt mir aber wesentlich besser als das Material von Moon, Forest, Blinding Snow, weshalb man PANYCHIDA seither wohl eine gute Entwicklung attestieren kann.
Die beiden folgenden Titel The Place He’s Coming From und Podŭ Světomĭ Dzvězdŭ, die für Woodland Journey nochmal neu aufgenommen wurden, sind abwechslungsreich und melodisch, dank des guten Klanges der Neuaufnahme auch kraft- und druckvoll. Leider erfährt man nicht, aus welcher Zeit die beiden Stücke stammen, denn auf den beiden Alben sind die Lieder nicht enthalten. Gleiches gilt auch für Báchorka, ebenfalls neu aufgenommen. Báchorka gefällt mir hingegen nicht so gut, da hier ausschließlich klarer, etwas heiser wirkender, Gesang zu hören ist. Für das TÖRR-Cover Posedlá konnte man sogar den ehemaligen TÖRR-Gitarristen Daniel Švarc engagieren, der hier als Gastsänger fungiert. Posedlá ist ein interessantes Stück, in dem sich atmosphärische Passagen mit thrashigen und ruppigen Parts abwechseln. Abschließend gibt es zwei Livestücke zu hören, die 2011 auf dem „Phantoms Of Pilsen“ aufgenommen wurden. Klanglich sind die Lieder gut, musikalisch jedoch zu melodisch und fröhlich.
Wenn ich Woodland Journey mit den beiden Alben vergleiche, gefällt mir Woodland Journey entschieden am besten. Der grimmige sowie etwas knarrzige Gesang des Debüts ist obsolet und auch die melodisch-fröhliche Komponente hält sich bei den neuen Liedern angenehm in Grenzen. Selbst die drei neu aufgenommenen Stücke wissen durchaus zu überzeugen, da sie mich mehr ansprechen als die meisten Stücke der Alben. Von daher ist Woodland Journey also eine rundum gelungene Veröffentlichung, die nicht nur für Anhänger von PANYCHIDA interessant sein dürfte, nicht zuletzt auch, weil die Klangproduktion hier viel besser als auf den Alben ist. Hier gibt es gut gespielten, kraftvollen und abwechslungsreichen Pagan Black Metal.
01. Three pillars
02. Rod havrana
03. Return from the woodland journey
04. The place he's coming from
05. Podŭ světomĭ dzvězdŭ
06. Kračunŭ
07. Moon, forest, blinding snow
08. Báchorka
09. Black wings of death (Running Wild Cover)
10. Posedlá (Törr Cover)
11. Running out of rules
12. Beneath the gate of sempiternal bliss
http://www.panychida.com/
http://www.paratmagazine.com/
Die zwei bisher veröffentlichten Alben Paganized und Moon, Forest, Blinding Snow konnten mich geschmacklich zwar nicht vollends überzeugen, vor allem der hohe melodische Anteil des letzten Werkes war mir zu hoch, doch muss ich Woodland Journey als gelungen bezeichnen. Die ersten drei Lieder sind brandneue Stücke, die durch kraftvoll arrangierten Pagan Black Metal gefallen. Three Pillars ist zwar dezidiert melodisch, jedoch angenehm und zumeist subtil, selbst der Chorgesang im Refrain stört mich nicht. Das gleiche gilt auch für Rod Havrana, welches mir sogar ob der guten, ein wenig an DRUDKH erinnernden, dramatischen Melodik, sehr gut gefällt. In Rod Havrana ist auch überaus kurzweilig Hoest zu hören, was aber überhaupt nicht auffällt. Rod Havrana besticht auch ohne diese Prominenz durch sehr gute melodische Arrangements. Return From The Woodland Journey ist eine gitarrenbetonte, riffreiche und flotte Nummer mit schnellen und langsamen Tempi. Das Lied wird sicherlich nicht mein Favorit werden, gefällt mir aber wesentlich besser als das Material von Moon, Forest, Blinding Snow, weshalb man PANYCHIDA seither wohl eine gute Entwicklung attestieren kann.
Die beiden folgenden Titel The Place He’s Coming From und Podŭ Světomĭ Dzvězdŭ, die für Woodland Journey nochmal neu aufgenommen wurden, sind abwechslungsreich und melodisch, dank des guten Klanges der Neuaufnahme auch kraft- und druckvoll. Leider erfährt man nicht, aus welcher Zeit die beiden Stücke stammen, denn auf den beiden Alben sind die Lieder nicht enthalten. Gleiches gilt auch für Báchorka, ebenfalls neu aufgenommen. Báchorka gefällt mir hingegen nicht so gut, da hier ausschließlich klarer, etwas heiser wirkender, Gesang zu hören ist. Für das TÖRR-Cover Posedlá konnte man sogar den ehemaligen TÖRR-Gitarristen Daniel Švarc engagieren, der hier als Gastsänger fungiert. Posedlá ist ein interessantes Stück, in dem sich atmosphärische Passagen mit thrashigen und ruppigen Parts abwechseln. Abschließend gibt es zwei Livestücke zu hören, die 2011 auf dem „Phantoms Of Pilsen“ aufgenommen wurden. Klanglich sind die Lieder gut, musikalisch jedoch zu melodisch und fröhlich.
Wenn ich Woodland Journey mit den beiden Alben vergleiche, gefällt mir Woodland Journey entschieden am besten. Der grimmige sowie etwas knarrzige Gesang des Debüts ist obsolet und auch die melodisch-fröhliche Komponente hält sich bei den neuen Liedern angenehm in Grenzen. Selbst die drei neu aufgenommenen Stücke wissen durchaus zu überzeugen, da sie mich mehr ansprechen als die meisten Stücke der Alben. Von daher ist Woodland Journey also eine rundum gelungene Veröffentlichung, die nicht nur für Anhänger von PANYCHIDA interessant sein dürfte, nicht zuletzt auch, weil die Klangproduktion hier viel besser als auf den Alben ist. Hier gibt es gut gespielten, kraftvollen und abwechslungsreichen Pagan Black Metal.
01. Three pillars
02. Rod havrana
03. Return from the woodland journey
04. The place he's coming from
05. Podŭ světomĭ dzvězdŭ
06. Kračunŭ
07. Moon, forest, blinding snow
08. Báchorka
09. Black wings of death (Running Wild Cover)
10. Posedlá (Törr Cover)
11. Running out of rules
12. Beneath the gate of sempiternal bliss
http://www.panychida.com/
http://www.paratmagazine.com/
14.02.2011
Wald Geist Winter - Teufelskreise | 2010 | Black Devastation Records | CD | Black Metal
2006 erschien von Wald Geist Winter die erste Demo Siegreich ist das Eis, welche damals gut gefiel. Ende Dezember ist nun mit Teufelskreise das Debütalbum erschienen. Wald Geist Winter
hat sich natürlich weiterentwickelt und anno 2010/2011 klingt man
nicht mehr ganz so rau wie noch auf der ersten Demo. Grimmig ist der
Black Metal des Duos aber nach wie vor.
Einen Einklang hat man sich gespart und so legt man mit Heimkehr auch gleich direkt los. Heimkehr ist ein abwechslungsreiches Lied, in dem Wald Geist Winter die komplette Bandbreite offenlegt. Eingängig schnelle Passagen wechseln sich mit langsameren Parts ab und der grimmige Gesang von Herrn Eichmann harmoniert sehr gut mit den leicht melodischen, aber kalten und prägnanten Melodien. Dieses gute Zusammenwirken liegt auch im differenzierten Klang des Albums begründet, der zwar sauber ist aber auch ein gewisse Grellig- und Räudigkeit nicht missen lässt. So ist vom ersten Demo nicht mehr viel übrig geblieben, weshalb man auch sagen muss, dass Teufelskreise wesentlich besser ist als Siegreich ist das Eis. Wald Geist Winter präsentiert sich grimmig, dabei riff- und melodiebetont und auch wenn es manch eine Ähnlichkeit zu anderen thüringischen Gruppen gibt, steht diese Veröffentlichung für sich.
Teufelskreise ist kalt-grimmiger Black Metal aus dem thüringischen Untergrund mit Abwechslung und Geradlinigkeit gleichermaßen. Ich bin positiv überrascht.
7,5/10
Aceust
01. Heimkehr
02. Der Nacht entrissen
03. Schwärze zersetzt die Farben des Morgen
04. König Lorak
05. Leblos im Moor
06. Kalter Schein
07. In so manch rauer Nacht
Einen Einklang hat man sich gespart und so legt man mit Heimkehr auch gleich direkt los. Heimkehr ist ein abwechslungsreiches Lied, in dem Wald Geist Winter die komplette Bandbreite offenlegt. Eingängig schnelle Passagen wechseln sich mit langsameren Parts ab und der grimmige Gesang von Herrn Eichmann harmoniert sehr gut mit den leicht melodischen, aber kalten und prägnanten Melodien. Dieses gute Zusammenwirken liegt auch im differenzierten Klang des Albums begründet, der zwar sauber ist aber auch ein gewisse Grellig- und Räudigkeit nicht missen lässt. So ist vom ersten Demo nicht mehr viel übrig geblieben, weshalb man auch sagen muss, dass Teufelskreise wesentlich besser ist als Siegreich ist das Eis. Wald Geist Winter präsentiert sich grimmig, dabei riff- und melodiebetont und auch wenn es manch eine Ähnlichkeit zu anderen thüringischen Gruppen gibt, steht diese Veröffentlichung für sich.
Teufelskreise ist kalt-grimmiger Black Metal aus dem thüringischen Untergrund mit Abwechslung und Geradlinigkeit gleichermaßen. Ich bin positiv überrascht.
7,5/10
Aceust
01. Heimkehr
02. Der Nacht entrissen
03. Schwärze zersetzt die Farben des Morgen
04. König Lorak
05. Leblos im Moor
06. Kalter Schein
07. In so manch rauer Nacht
Kältetod - Reue | 2010 | Eternity Records | CD | Black Metal
Die Entstehung von Reue ist interessant, da das Material zwischen 2004 und 2006 geschrieben, zwischen 2007 und 2009 aufgenommen und schließlich 2009 und 2010 abgemischt und gemastert wurde. Kältetod fiel mir zum ersten Mal auf der Split LP mit Veineliis auf, gefolgt von der Mini Verstummt, erblindet, verdorrt, erfroren. Ich mochte beide Veröffentlichungen und da ist es wenig überraschend, dass mir nun das aktuelle Werk ebenfalls gefällt. Stilistisch hat sich Kältetod gegenüber der Mini eigentlich gar nicht verändert, was angesichts des Entstehungszeitraums auch nur logisch ist. Reue ist greller und rauer Black Metal, bestehend aus einer mächtigen Gitarrenwand und desolatem Gesang. Das Spiel des Sechssaiters war ja auch schon auf der Mini und der Split markant, wobei die Split einen hohen melodischen Anteil besitzt. Melodien und Harmonien gibt es auch auf Reue in einer Vielzahl, schön verpackt im grell, rauen und kalten Klanggewand. Kältetods Debütalbum Leere kenne ich leider nicht, doch im Vergleich zur Mini hat sich Kältetod deutlich steigern können. Die Lieder von Reue kommen allesamt in einer immensen Wucht daher, sodass man sich der Musik überhaupt nicht entziehen kann.
Es gelingt Kältetod ausgezeichnet, Melancholie mit Abscheu und Härte zu vermischen. Dabei glänzen die schnellen Passagen ebenso wie die langsamen, schleppenden Parts. Das ist auch die Stärke des Albums, gute melodische Riffs mit Melancholie und direkter, greller Härte sowie rauschender Geschwindigkeit zu vereinen. Ich bin alles andere als ein Freund des gewöhnlichen DSBM, aber Kältetod agiert hier auf Reue auf einem ganz hohen Niveau, den die breite Masse in diesem Genre niemals auch nur annähernd erreicht. Ich habe in diesem Bereich schon seit langer Zeit kein Album mehr gehört, welches mich auf Anhieb so anspringt und vereinnahmt, wie Reue es tut.
9/10
Aceust
01. Vor entflammten Erinnerungen
02. Zermürbt durch Reue
03. Nur vom Eiswind noch getragen
04. Das Lächeln der Verwesung
05. In die Glut der Weltenseele
06. Grau in grau
Groondhaat - Humanity - The Flesh For Satan's Pigs | 2011 | Ketzer Records | CD | Black Metal
Bei Humanity - The Flesh For Satan's Pigs scheint es sich um die Debütveröffentlichung des Trios Grondhaat zu handeln. Über Grondhaat ist wenig bekannt, einzig dass Asura von Trollech mit dabei ist, gilt als Fakt. Laut Ketzer Records soll Grondhaat
"Minimalistic Fucking Raw Black Metal" spielen, was so auch stimmt.
Das sieben Lieder starke Werk ist kompromisslos und ungeschönt. Auch
wenn Asura mit dabei ist, so hat Grondhaat mit Trollech absolut nichts gemeinsam. Grondhaat
spielt dreckigen Black Metal, nicht sonderlich schnell oder brutal,
aber dennoch fies, finster und gemein. Manchmal klingt oder erinnert Grondhaat an eine Mischung aus Primigenium und Krieg.
Humanity - The Flesh For Satan's Pigs ist eine Huldigung an den Black Metal ohne melodischen Firlefanz, ohne Avantgarde, ohne Pagan oder sonstwas. Stattdessen einfach und geradlinig, grimmig und authentisch. Puristen und Fanatiker dürfen sich über diese Veröffentlichung also freuen, zumal sie gut gelungen ist und nicht den Eindruck erweckt, alles schon hunderttausend Mal gehört zu haben. Obwohl der minimalistische Rahmen kaum Platz für Eigenkreativität lässt, klingt Grondhaat dennoch recht eigenständig. The Gate Of Nanna wurde zwar tatsächlich schon unzählige mal nachgespielt, doch die Version von Grondhaat ist dennoch sehr hörenswert, da das Ende aufgrund der einmaligen Verwendung des Keyboards und Flüsterstimme anders als im Original ist, aber sonst strikt dem Original gleicht.
Moderne Hörer werden Humanity - The Flesh For Satan's Pigs schlicht langweilig finden, für die ist so ein Album aber auch gar nicht bestimmt. Grondhaat spielt dreckigen, kompromisslosen Black Metal, mehr muss man eigentlich nicht sagen. Das Album erscheint am 28. Februar, also Augen und Ohren offen halten!
7,5/10
Aceust
01. Fucking slaves
02. Humanity - The flesh for satan's pigs
03. The last dawn of human race
04. The gate of Nanna (Beherit Cover)
05. Incantations of dark gates
06. The blackest blasphemy
07. All bullets of war
Humanity - The Flesh For Satan's Pigs ist eine Huldigung an den Black Metal ohne melodischen Firlefanz, ohne Avantgarde, ohne Pagan oder sonstwas. Stattdessen einfach und geradlinig, grimmig und authentisch. Puristen und Fanatiker dürfen sich über diese Veröffentlichung also freuen, zumal sie gut gelungen ist und nicht den Eindruck erweckt, alles schon hunderttausend Mal gehört zu haben. Obwohl der minimalistische Rahmen kaum Platz für Eigenkreativität lässt, klingt Grondhaat dennoch recht eigenständig. The Gate Of Nanna wurde zwar tatsächlich schon unzählige mal nachgespielt, doch die Version von Grondhaat ist dennoch sehr hörenswert, da das Ende aufgrund der einmaligen Verwendung des Keyboards und Flüsterstimme anders als im Original ist, aber sonst strikt dem Original gleicht.
Moderne Hörer werden Humanity - The Flesh For Satan's Pigs schlicht langweilig finden, für die ist so ein Album aber auch gar nicht bestimmt. Grondhaat spielt dreckigen, kompromisslosen Black Metal, mehr muss man eigentlich nicht sagen. Das Album erscheint am 28. Februar, also Augen und Ohren offen halten!
7,5/10
Aceust
01. Fucking slaves
02. Humanity - The flesh for satan's pigs
03. The last dawn of human race
04. The gate of Nanna (Beherit Cover)
05. Incantations of dark gates
06. The blackest blasphemy
07. All bullets of war
Die Toten kehren wieder mit dem Wind - Ich träume von Finsternis | 2010 | Karge Welten | CD | Black Metal
Mit einem neuen Werk von Die Toten kehren wieder mit dem Wind tue ich mich jedes Mal schwer, da das Schaffen dieser Ausnahmegruppe überaus komplex und tief ist. Das 2005er Album Am Ufer des Sees
ist für mich eine der besten Veröffentlichungen im Bereich des
atmosphärischen, emotionalen Black Metals überhaupt. Auch alle anderen
Werke von DTKWMDW sind für sich genommen erstklassig,
auch wenn sie sich unterscheiden und zunächst eher enttäuschen als
begeistern. So ist das leider, wenn man großes tut, man muss sich daran
messen lassen. DTKWMDW ist sich jedenfalls treu
geblieben, zumal das Material hierzu bereits in den Jahren 2007 und
2008 aufgenommen wurde. Aktuell ist das neuste Album also nicht mehr.
Dem Vorgänger Blut attestierte ich die bis dato ruhigste Veröffentlichung von DTKWMDW zu sein. Diesen Stempel muss ich nun erneut dem neuen Album draufhauen. Ich träume von Finsternis ist ebenfalls ein relativ ruhiges Album geworden, auf dem viele sanfte und gefühlvolle Kompositionen zu hören sind. Eindringlichkeit und harsche Klangkulissen der früheren Werke sind gleichfalls vorhanden, doch sind diese bei weitem nicht mehr so bestimmend und massiv wie auf Am Ufer des Sees oder Stille. Es dominieren, wie schon geschildert, atmosphärische, ruhige und gefühlvolle Klänge. Illum Opporrtet Crescere, Me Autem Minui ist ein durch und durch ruhiges Stück, welches schon in Richtung Ambient geht und gänzlich ohne Schlagwerk auskommt. Stattdessen sind Gitarren (ruhig als auch verzerrt), Stimmen und synthetische Klänge zu hören. Herbst III: Novemberkathedralen ist gleichfalls ein düsteres Ambientstück.
DTKWMDW bleibt sich zwar treu, entwickelt sich aber auch hin zu mehr Gefühl und klarer Atmosphäre. Klanglich, melodisch als auch rifftechnisch ist DTKWMDW noch immer absolut einzigartig und unverkennbar. Ich träume von Finsternis ist für alle Anhänger der Gruppe natürlich ein Pflichtkauf, auch wenn ich mich etwas schwer mit dem Teil tue. Der Anfang des Albums ist stark, da gibt es noch Schnelligkeit und damit verbundene Eindringlichkeit, die im späteren Verlauf des Werks durch ruhige Klänge und Ambienteinlagen ausgetauscht wird. Ich träume von Finsternis ist ein gutes Album, keine Frage, und als Musiker muss man ja auch darauf achten, sich nicht immer selbst zu kopieren, was DTKWMDW hiermit auch gelungen ist. Es unterscheidet sich schon deutlich von den anderen, besonders aber von den ersten Veröffentlichungen. Jeder wird wohl in dieser Reihe von DTKWMDW-Veröffentlichungen einen anderen Favoriten haben, mein Favorit wird Ich träume von Finsternis aber nicht werden.
7/10
Aceust
01. Intro: Schopska Pesen
02. Morar: Ich träume von Finsternis
03. Herbst I:
04. Ritual: Mittsommerende
05. Illum opportet crescere, me autem minui
06. Herbst II: Wehmut
07. Herbst III: Novemberkathedralen
08. Chthonos
Dem Vorgänger Blut attestierte ich die bis dato ruhigste Veröffentlichung von DTKWMDW zu sein. Diesen Stempel muss ich nun erneut dem neuen Album draufhauen. Ich träume von Finsternis ist ebenfalls ein relativ ruhiges Album geworden, auf dem viele sanfte und gefühlvolle Kompositionen zu hören sind. Eindringlichkeit und harsche Klangkulissen der früheren Werke sind gleichfalls vorhanden, doch sind diese bei weitem nicht mehr so bestimmend und massiv wie auf Am Ufer des Sees oder Stille. Es dominieren, wie schon geschildert, atmosphärische, ruhige und gefühlvolle Klänge. Illum Opporrtet Crescere, Me Autem Minui ist ein durch und durch ruhiges Stück, welches schon in Richtung Ambient geht und gänzlich ohne Schlagwerk auskommt. Stattdessen sind Gitarren (ruhig als auch verzerrt), Stimmen und synthetische Klänge zu hören. Herbst III: Novemberkathedralen ist gleichfalls ein düsteres Ambientstück.
DTKWMDW bleibt sich zwar treu, entwickelt sich aber auch hin zu mehr Gefühl und klarer Atmosphäre. Klanglich, melodisch als auch rifftechnisch ist DTKWMDW noch immer absolut einzigartig und unverkennbar. Ich träume von Finsternis ist für alle Anhänger der Gruppe natürlich ein Pflichtkauf, auch wenn ich mich etwas schwer mit dem Teil tue. Der Anfang des Albums ist stark, da gibt es noch Schnelligkeit und damit verbundene Eindringlichkeit, die im späteren Verlauf des Werks durch ruhige Klänge und Ambienteinlagen ausgetauscht wird. Ich träume von Finsternis ist ein gutes Album, keine Frage, und als Musiker muss man ja auch darauf achten, sich nicht immer selbst zu kopieren, was DTKWMDW hiermit auch gelungen ist. Es unterscheidet sich schon deutlich von den anderen, besonders aber von den ersten Veröffentlichungen. Jeder wird wohl in dieser Reihe von DTKWMDW-Veröffentlichungen einen anderen Favoriten haben, mein Favorit wird Ich träume von Finsternis aber nicht werden.
7/10
Aceust
01. Intro: Schopska Pesen
02. Morar: Ich träume von Finsternis
03. Herbst I:
04. Ritual: Mittsommerende
05. Illum opportet crescere, me autem minui
06. Herbst II: Wehmut
07. Herbst III: Novemberkathedralen
08. Chthonos
11.02.2011
UFO Gestapo - Grandemissair | 2011 | Streaks Records | Vinyl | Sludge Doom
UFO Gestapo ist nicht nur ein Klassename sondern es
verbirgt sich dahinter auch exzellente Musik, sofern man abgedrehten,
psychedelischen Sludge Doom mit rasanten Hardcore-Einsprengseln mag.
Ich fand schon die beiden Vorgänger großartig, und was ich an ihnen
mochte, findet sich auch auf Grandemissair wieder, teilweise noch
gestörter, giftiger und bösartiger.
Der Klang von Grandemissair ist recht roh und schroff und gegenüber den Vorgängern auch dünner, und ärmer an satten, tiefen Tönen. Schon allein dadurch wirkt Grandemissair härter. Zum dreckigeren Klang kommt dann auch eine härtere Spielart dazu. Neben dem langsamen und schleppenden Sludge sind auch sehr aggressive und harsche Geschwindigkeitsausbrüche zu verzeichnen. Dann gibt es übelsten Hardcore zu hören, der in Heftigkeit kaum zu überbieten ist. UFO Gestapo ist es bravourös gelungen, diese zwei Stilelemente perfekt miteinander zu verbinden. Zudem gefällt UFO Gestapo mit den langsamen, schweren Sludge-Liedern genauso wie mit diesen aggressiven Ausbrüchen.
Rifftechnisch gibt es auf Grandemissair jede Menge zu hören aber auch gesanglich bietet die Platte viele großartige Momente. Über weite Strecken verbreitet UFO Gestapo eine sonderbare Atmosphäre, die sowohl von den tollen Riffs als auch dem Gesang befeuert wird. Zuweilen spielen die drei Franzosen auch überaus düster und dunkelatmosphärisch auf, was auch die immer wieder kehrenden psychedelisch eingehauchten Arrangements belegen.
Grandemissair ist ein großartiges Album welches ausschließlich auf Vinyl zu haben ist. Sludge, Doom, Hardcore sowie psychedelisch atmosphärische Momente sorgen für ein ergreifendes und sehr dichtes Album, deshalb gilt: unbedingt kaufen!
9/10
Aceust
01. Dysphoria
02. Cryptic
03. Reptilian
04. Stabbing the sky
05. From above
06. Alien crusade
07. Assault (Phase 1)
Der Klang von Grandemissair ist recht roh und schroff und gegenüber den Vorgängern auch dünner, und ärmer an satten, tiefen Tönen. Schon allein dadurch wirkt Grandemissair härter. Zum dreckigeren Klang kommt dann auch eine härtere Spielart dazu. Neben dem langsamen und schleppenden Sludge sind auch sehr aggressive und harsche Geschwindigkeitsausbrüche zu verzeichnen. Dann gibt es übelsten Hardcore zu hören, der in Heftigkeit kaum zu überbieten ist. UFO Gestapo ist es bravourös gelungen, diese zwei Stilelemente perfekt miteinander zu verbinden. Zudem gefällt UFO Gestapo mit den langsamen, schweren Sludge-Liedern genauso wie mit diesen aggressiven Ausbrüchen.
Rifftechnisch gibt es auf Grandemissair jede Menge zu hören aber auch gesanglich bietet die Platte viele großartige Momente. Über weite Strecken verbreitet UFO Gestapo eine sonderbare Atmosphäre, die sowohl von den tollen Riffs als auch dem Gesang befeuert wird. Zuweilen spielen die drei Franzosen auch überaus düster und dunkelatmosphärisch auf, was auch die immer wieder kehrenden psychedelisch eingehauchten Arrangements belegen.
Grandemissair ist ein großartiges Album welches ausschließlich auf Vinyl zu haben ist. Sludge, Doom, Hardcore sowie psychedelisch atmosphärische Momente sorgen für ein ergreifendes und sehr dichtes Album, deshalb gilt: unbedingt kaufen!
9/10
Aceust
01. Dysphoria
02. Cryptic
03. Reptilian
04. Stabbing the sky
05. From above
06. Alien crusade
07. Assault (Phase 1)
Streams Of Blood - The Descent To The Source Of Disorder | 2011 | Ketzer Records / Articaz | CD | Black Metal
Nachdem 2009 als erstes Lebenszeichen eine MCD erschien, ist nun das Debütalbum The Descent To The Source Of Disorder herausgekommen. Streams Of Blood wurde 2009 von Thymos (u.a. ex-Darkened Nocturn Slaughtercult)
sowie Tavor gegründet. Letzterer ist bereits Geschichte und nachdem
Thymos einige Musiker ausprobierte, fand er schließlich mit Schlagzeuger
Blood Hammer die finale Besetzung fürs Album.
The Descent To The Source Of Disorder ist geradliniger Black Metal ohne Firlefanz und Brimborium. Die Atmosphäre, die von den acht Liedern ausgeht, ist kalt und grimmig; unmenschlich. Das Material an sich ist stilsicher und traditionell, hat man so und ähnlich schon öfters gehört. Streams Of Blood spielen Black Metal, der hohes Tempo mit einprägsamen Riffs kombiniert. Das Riffing ist dunkelharmonisch und in seiner Melodik zumeist subtil. Innovation und Neues sucht man hier vergebens, was mich allerdings nicht im Geringsten stört. Ganz im Gegenteil: Denn das, was die Zwei hier machen, hat Hand und Fuß. Sowohl das brutale Geballer überzeugt, wie auch das langsamere und abwechslungsreichere Spiel. Der Klang ist gut, der Gesang grimmig, der Bass und die Gitarre erzeugen eine Wand aus Riffs und feinen Melodien. Gerade während der Raserei entfalten Streams Of Blood ihr volles Potential, da das Schlagzeug bedingungslos aber variabel knüppelt, die Riffs eisig sind und der Gesang grimmig die neue Weltordnung verkündet. Manchmal muss ich an Immortal denken. So wie Streams Of Blood hier klingen und spielen, hätten die Norweger mal auf ihren letzten Alben klingen sollen, die mir, nach kurzem Reinhören, alle nicht gefallen haben.
Was soll ich groß sagen? The Descent To The Source Of Disorder ist guter Black Metal der alten Schule mit viel Tempo, Härte und grimmiger Kälte. Eingängig oder langweilig ist die Scheibe zu keinem Zeitpunkt. In den Liedern gibt es genügend Abwechslung, zumal Thymos und Blood Hammer ihre Instrumente einwandfrei beherrschen. Am Klang gibt es gleichfalls nichts auszusetzen. The Descent To The Source Of Disorder ist schneller, kompromissloser und grimmiger Black Metal wie er zu sein hat, wem das nicht reicht, dem ist nicht mehr zu helfen.
7,5/10
Aceust
01. The sense
02. Deepest abyss of my soul
03. Fullmoon era
04. Chaos returns
05. New world order
06. Speak with the serpent's
07. The punishment
08. Final journey
The Descent To The Source Of Disorder ist geradliniger Black Metal ohne Firlefanz und Brimborium. Die Atmosphäre, die von den acht Liedern ausgeht, ist kalt und grimmig; unmenschlich. Das Material an sich ist stilsicher und traditionell, hat man so und ähnlich schon öfters gehört. Streams Of Blood spielen Black Metal, der hohes Tempo mit einprägsamen Riffs kombiniert. Das Riffing ist dunkelharmonisch und in seiner Melodik zumeist subtil. Innovation und Neues sucht man hier vergebens, was mich allerdings nicht im Geringsten stört. Ganz im Gegenteil: Denn das, was die Zwei hier machen, hat Hand und Fuß. Sowohl das brutale Geballer überzeugt, wie auch das langsamere und abwechslungsreichere Spiel. Der Klang ist gut, der Gesang grimmig, der Bass und die Gitarre erzeugen eine Wand aus Riffs und feinen Melodien. Gerade während der Raserei entfalten Streams Of Blood ihr volles Potential, da das Schlagzeug bedingungslos aber variabel knüppelt, die Riffs eisig sind und der Gesang grimmig die neue Weltordnung verkündet. Manchmal muss ich an Immortal denken. So wie Streams Of Blood hier klingen und spielen, hätten die Norweger mal auf ihren letzten Alben klingen sollen, die mir, nach kurzem Reinhören, alle nicht gefallen haben.
Was soll ich groß sagen? The Descent To The Source Of Disorder ist guter Black Metal der alten Schule mit viel Tempo, Härte und grimmiger Kälte. Eingängig oder langweilig ist die Scheibe zu keinem Zeitpunkt. In den Liedern gibt es genügend Abwechslung, zumal Thymos und Blood Hammer ihre Instrumente einwandfrei beherrschen. Am Klang gibt es gleichfalls nichts auszusetzen. The Descent To The Source Of Disorder ist schneller, kompromissloser und grimmiger Black Metal wie er zu sein hat, wem das nicht reicht, dem ist nicht mehr zu helfen.
7,5/10
Aceust
01. The sense
02. Deepest abyss of my soul
03. Fullmoon era
04. Chaos returns
05. New world order
06. Speak with the serpent's
07. The punishment
08. Final journey
08.02.2011
Asche der Welten - Ascheregen | 2011 | Apocalyptic Art | Kassette | Black Metal
Ascheregen ist der erste Teil einer Trilogie und offenbar auch die erste Veröffentlichung für die Einmanngruppe Asche der Welten überhaupt. Obwohl nur zwei Lieder stark, sprengt die Kassette die Laufzeit von über 20 Minuten locker. Auf der A-Seite ist In den Ruinen der Metropole
zu hören, ein langes und dunkelatmosphärisches Stück. Langsam
gespielte melodische Riffs, dezente Keyboardklänge sowie eine weitgehend
langsame Rhythmik breiten sich auf über 16 Minuten Länge aus.
Vereinzelt gibt es auch kurzweilige Geschwindigkeitsausbrüche, aber die
fallen kaum ins Gewicht. Auf Ascheregen steht ganz klar
atmosphärischer Black Metal, der sich um eine endzeitliche Thematik
dreht, im Vordergrund. Entsprechend schwermütig sind die Arrangements,
zuweilen gar erhebend und majestätisch. Ruhig und bedächtig ist In den Ruinen der Metropole, sphärisch und manchmal auch verträumt.
Auf der B-Seite ist das Titellied Ascheregen zu hören. Es ist bedeutend kürzer und ein reines Ambientstück. Es ist extrem ruhig und besteht ausschließlich aus wenigen synthetischen Klängen, die perfekt den Namen des Liedes verkörpern und auch zu dem Coverphoto passen.
Für Kassettenfreunde eine rundum gelungene und schöne Veröffentlichung im ansprechenden Pro-Format. Die Kassette ist beidseitig bedruckt und kommt in einer schicken schwarzen Hülle. Auf den musikalischen Inhalt trifft das selbe zu, sofern man düsteren, atmosphärischen Black Metal im Demo-Stil mag. In den Ruinen der Metropole mag zwar etwas langatmig sein, ein stärkerer Kontrast würde gut tun, doch dies ist zu verschmerzen da das Lied sehr schöne Melodien beherbergt und es sich schließlich auch um die erste Demo überhaupt handelt.
6,5/10
Aceust
01. In den Ruinen der Metropole
02. Ascheregen
http://www.apocalyptic-art.de/
Auf der B-Seite ist das Titellied Ascheregen zu hören. Es ist bedeutend kürzer und ein reines Ambientstück. Es ist extrem ruhig und besteht ausschließlich aus wenigen synthetischen Klängen, die perfekt den Namen des Liedes verkörpern und auch zu dem Coverphoto passen.
Für Kassettenfreunde eine rundum gelungene und schöne Veröffentlichung im ansprechenden Pro-Format. Die Kassette ist beidseitig bedruckt und kommt in einer schicken schwarzen Hülle. Auf den musikalischen Inhalt trifft das selbe zu, sofern man düsteren, atmosphärischen Black Metal im Demo-Stil mag. In den Ruinen der Metropole mag zwar etwas langatmig sein, ein stärkerer Kontrast würde gut tun, doch dies ist zu verschmerzen da das Lied sehr schöne Melodien beherbergt und es sich schließlich auch um die erste Demo überhaupt handelt.
6,5/10
Aceust
01. In den Ruinen der Metropole
02. Ascheregen
http://www.apocalyptic-art.de/
Moonreich - Loi martiale | VERÖFFENTLICHT: 2011 | PLATTENFIRMA: DE TENEBRARUM PRINCIPIO
Die französische Gruppe Moonreich gründete sich erst 2008 und nachdem man im Herbst 2009 die Kassette Zoon Politikon veröffentlichte steht nun mit Loi Martiale das Debütalbum in den Regalen der Händler. Mit einer Spielzeit von über 57 Minuten ist das Album nicht gerade kurz geraten und obwohl der Black Metal, den man hier vorgesetzt bekommt, absolut nichts Neues oder Besonderes bereit hält, versteht es Moonreich, den Hörer bei Laune zu halten. Auf der einen Seite ist da der satte Klang, der klar, warm und druckvoll aber nicht überproduziert ist. Auf der anderen Seite sind es die vielfältigen und abwechslungsreichen Strukturen, die einen sehr flüssigen und ausgereiften Eindruck machen. Moonreich versteht es gleichermaßen gut, grimmig schnell oder auch mittelschnell und schleppend aufzuspielen. Die Instrumente werden stets beherrscht, die Übergänge und Wechsel sind nachvollziehbar und stimmig und es gelingt Moonreich sogar dann und wann zu überraschen. Denn es gibt immer wieder melodische Einsprengsel, in denen entweder feines, melodische Gitarrenspiel oder auch eine überaus dezent aber sehr stimmig arrangiertes Keyboard zu hören ist. Solche Passagen wurden gut über das Album verteilt und sind von einem unaufdringlichen Charakter, was sie sehr stimmig und ansprechend macht.
Obwohl Loi Martiale keine echten Höhepunkte enthält und es nichts Besonderes oder Aufregendes zu hören gibt, ist es ein ansprechendes und empfehlenswertes Album. Das Besondere mag zwar fehlen, doch ist es Moonreich dennoch gelungen, eigenständig und authentisch zu klingen, man hat nicht das Gefühl, alles schon zig mal zuvor gehört zu haben. Wer gut gespielten Black Metal mit schönen Riffs, abwechslungsreichen Strukturen und einigen atmosphärischen Passagen schätzt, sollte Loi Martiale unbedingt probieren.
7/10
Aceust
01. Le regard du pendu
02. Les psaumes d'Iscariote (Livre I : Le pardon du pendu)
03. Du sang sur les mains
04. En mon âme et conscience
05. Le réveil du pendu
06. En marche sur nos terres
07. Loi martiale
08. Les psaumes d'Iscariote (Livre II : Mes ailes ne brûleront plus)
09. En préparant l'assaut...
10. 0
05.02.2011
Necromass - Mysteria Mystica Zothyriana | VERÖFFENTLICHT: 2011 | PLATTENFIRMA: Galgenstrang Productions / Funeral Industries
Als ich die Promos von Necromass' Wiederveröffentlichungen der beiden Alben erhielt, war meine Freude riesengroß, weiß ich Necromass doch schon seit 15 Jahren zu schätzen. Das legendäre und längst vergriffene Debütalbum Mysteria Mystica Zothyriana,
welches 1994 auf Unisound erschien, kommt nun mächtig aufpoliert
zurück. Das komplette Album sowie das Bonusmaterial, welches die EPs His Eyes und Bhoma enthält, wurde komplett remastered.
Es ist in der Tat nicht zu viel, bei Necromass und diesem Album von Kult zu sprechen. Den fünf Italienern ist es damals gelungen, mit Mysteria Mystica Zothyriana ein überaus böses aber atmosphärisches, okkultes und satanisches Album zu veröffentlichen. Auf dem Album stimmt einfach alles. Der organische Klang war damals toll, die Vermischung von Melodik, harschem Kreischgesang und Tempo grandios. Und auch heute, 17 Jahre später, hat Mysteria Mystica Zothyriana nichts von seiner einzigartigen Klasse verloren. Selten war eine Wiederveröffentlichung so fällig und angebracht wie bei Necromass. Obwohl dieses Album so großartig war und ist, fristete Necromass eigentlich immer ein recht unbeachtetes Dasein. Ich vergleiche Mysteria Mystica Zothyriana immer gerne mit Passage To Arcturo von Rotting Christ, ob der Gemeinsamkeiten in Sachen mystisch melodischer Atmosphäre und okkulter Verwurzelung. Für jüngere Hörer die diese Scheiben aus der 1990iger Jahren nicht kennen, mag sich das Debütalbum von Necromass möglicherweise etwas seltsam, vielleicht auch altbacken anhören. Aber es ist Geschichte, die Melodieführungen, die Riffs, der Gesang, alles ist einzigartig und stets böse, mystisch und grandios. Schon alleine der Gesang ist eine Klasse für sich. Und wenn man sich dann Mysteria Mystica Zothyriana 666 anhört, in dem sich Schnelligkeit, Aggressivität, sehr lauter und bissiger Kreischgesang mit der melodischen Klargitarre abwechselt, kann es eigentlich keinen Zweifel mehr an der Klasse Necromass' mehr geben. Es ist einer Band selten gelungen, so intensive und eindringliche Musik zu machen, die fesselnd, geheimnisvoll, aggressiv, böse und zugleich auch melancholisch ist. Melancholie schimmert in der Musik immer wieder durch, auf eine ergreifende, erhabene und harmonische Art und Weise, wie man sie eigentlich auch nur aus jener Zeit her kennt.
Mysteria Mystica Zothyriana ist aber auch ein obskures Album mit bizarren Arrangements. Sodomatic Orgy Of Hate ist so ein bizarres Lied, das sehr düster ist und in dem tief tönende Riffs sowie verschiedene, stark verzerrte Stimmen die Atmosphäre bestimmen. Aber auch abrupte Geschwindigkeitsausbrüche oder langsame, melodische Passagen tragen zur bizarren Atmosphäre bei. Das Besondere an dem Album ist die sehr eigenständige Form der Vermischung von Härte und atmosphärischer Melodik. Das Album an sich ist absolut formvollendet und schlicht zeitlos. Aber nun zum Bonusmaterial.
His Eyes erschien 1993 und ist klanglich dumpfer und roher als das Album. Aber hier lässt sich schon die mystische sowie unheilvolle Atmosphäre des Albums erahnen, gerade das langsam gespielte Sodomatic Orgy Of Hate wirkt sehr bedrohlich. Die Version von His Eyes ist weniger melodisch als die spätere Albumversion, aber mindestens genau so böse. Die Lieder von Bhoma, 1994 erschienen, gehen dann klanglich schon mehr in die Richtung des Albums. Aber auch Bhoma ist klanglich dumpfer. Abschließend folgt dann eine Liveversion von Mysteria Mystica Zothyriana 666, die zwar sehr dünn im Klang ist, aber dennoch die düstere und okkulte Atmosphäre der Musik sehr gut transportiert.
Mysteria Mystica Zothyriana ist ein absolutes Meisterwerk okkulten Black Metals. Wer sich die Wiederveröffentlichung entgehen lässt, ist selbst schuld. Auch ohne das sehr gute Bonusmaterial würde sich ein Kauf definitiv lohnen.
10/10
Aceust
Mysteria Mystica Zothyriana
01. Night (Madness, knowledge, evil, 11)
02. Necrobarathrum
03. Mysteria mystica Zothyriana 666
04. Exterior circle
05. Sodomatic orgy of hate
06. Black Mass Intuition - Atto I - Introibo ad Altare; Atto II - Silver Reign -
07. Sadomasochistic tallow doll
08. Into an image of left
His Eyes
09. His eyes
10. Intro (Exterior circle)
11. Sodomatic orgy of hate
Bhoma
12. Intro
13. Mysteria mystica Zothyriana 666
14. Sadomasochistic tallow doll
15. Outro (Into an image of left)
16. Mysteria mystica Zothyriana 666 (Live at Tenax)
http://www.necromass.it/
http://www.funeral-industries.com/
Es ist in der Tat nicht zu viel, bei Necromass und diesem Album von Kult zu sprechen. Den fünf Italienern ist es damals gelungen, mit Mysteria Mystica Zothyriana ein überaus böses aber atmosphärisches, okkultes und satanisches Album zu veröffentlichen. Auf dem Album stimmt einfach alles. Der organische Klang war damals toll, die Vermischung von Melodik, harschem Kreischgesang und Tempo grandios. Und auch heute, 17 Jahre später, hat Mysteria Mystica Zothyriana nichts von seiner einzigartigen Klasse verloren. Selten war eine Wiederveröffentlichung so fällig und angebracht wie bei Necromass. Obwohl dieses Album so großartig war und ist, fristete Necromass eigentlich immer ein recht unbeachtetes Dasein. Ich vergleiche Mysteria Mystica Zothyriana immer gerne mit Passage To Arcturo von Rotting Christ, ob der Gemeinsamkeiten in Sachen mystisch melodischer Atmosphäre und okkulter Verwurzelung. Für jüngere Hörer die diese Scheiben aus der 1990iger Jahren nicht kennen, mag sich das Debütalbum von Necromass möglicherweise etwas seltsam, vielleicht auch altbacken anhören. Aber es ist Geschichte, die Melodieführungen, die Riffs, der Gesang, alles ist einzigartig und stets böse, mystisch und grandios. Schon alleine der Gesang ist eine Klasse für sich. Und wenn man sich dann Mysteria Mystica Zothyriana 666 anhört, in dem sich Schnelligkeit, Aggressivität, sehr lauter und bissiger Kreischgesang mit der melodischen Klargitarre abwechselt, kann es eigentlich keinen Zweifel mehr an der Klasse Necromass' mehr geben. Es ist einer Band selten gelungen, so intensive und eindringliche Musik zu machen, die fesselnd, geheimnisvoll, aggressiv, böse und zugleich auch melancholisch ist. Melancholie schimmert in der Musik immer wieder durch, auf eine ergreifende, erhabene und harmonische Art und Weise, wie man sie eigentlich auch nur aus jener Zeit her kennt.
Mysteria Mystica Zothyriana ist aber auch ein obskures Album mit bizarren Arrangements. Sodomatic Orgy Of Hate ist so ein bizarres Lied, das sehr düster ist und in dem tief tönende Riffs sowie verschiedene, stark verzerrte Stimmen die Atmosphäre bestimmen. Aber auch abrupte Geschwindigkeitsausbrüche oder langsame, melodische Passagen tragen zur bizarren Atmosphäre bei. Das Besondere an dem Album ist die sehr eigenständige Form der Vermischung von Härte und atmosphärischer Melodik. Das Album an sich ist absolut formvollendet und schlicht zeitlos. Aber nun zum Bonusmaterial.
His Eyes erschien 1993 und ist klanglich dumpfer und roher als das Album. Aber hier lässt sich schon die mystische sowie unheilvolle Atmosphäre des Albums erahnen, gerade das langsam gespielte Sodomatic Orgy Of Hate wirkt sehr bedrohlich. Die Version von His Eyes ist weniger melodisch als die spätere Albumversion, aber mindestens genau so böse. Die Lieder von Bhoma, 1994 erschienen, gehen dann klanglich schon mehr in die Richtung des Albums. Aber auch Bhoma ist klanglich dumpfer. Abschließend folgt dann eine Liveversion von Mysteria Mystica Zothyriana 666, die zwar sehr dünn im Klang ist, aber dennoch die düstere und okkulte Atmosphäre der Musik sehr gut transportiert.
Mysteria Mystica Zothyriana ist ein absolutes Meisterwerk okkulten Black Metals. Wer sich die Wiederveröffentlichung entgehen lässt, ist selbst schuld. Auch ohne das sehr gute Bonusmaterial würde sich ein Kauf definitiv lohnen.
10/10
Aceust
Mysteria Mystica Zothyriana
01. Night (Madness, knowledge, evil, 11)
02. Necrobarathrum
03. Mysteria mystica Zothyriana 666
04. Exterior circle
05. Sodomatic orgy of hate
06. Black Mass Intuition - Atto I - Introibo ad Altare; Atto II - Silver Reign -
07. Sadomasochistic tallow doll
08. Into an image of left
His Eyes
09. His eyes
10. Intro (Exterior circle)
11. Sodomatic orgy of hate
Bhoma
12. Intro
13. Mysteria mystica Zothyriana 666
14. Sadomasochistic tallow doll
15. Outro (Into an image of left)
16. Mysteria mystica Zothyriana 666 (Live at Tenax)
http://www.necromass.it/
http://www.funeral-industries.com/
Necromass - Abyss Calls Life | VERÖFFENTLICHT: 2011 | PLATTENFIRMA: Galgenstrang Productions / Funeral Industries
Zeitgleich mit dem Debütalbum wurde auch Necromass' zweites Album Abyss Calls Life wiederveröffentlicht. Im Gegensatz zu Mysteria Mystica Zothyriana wurde Abyss Calls Life nicht remastered, enthält aber zwei Lieder von einer unveröffentlichten Demo aus dem Jahre 1995 als Bonusmaterial.
Abyss Calls Life erschien 1996, zwei Jahre nach dem Debüt, und unterscheidet sich vom Vorgänger maßgeblich. Vor allem musikalisch aber auch textlich verfolgten Necromass auf Abyss Calls Life einen anderen Weg, weshalb das Album damals wohl auch nicht ganz so euphorisch aufgenommen wurde wie sein Vorgänger. Für mich stellte sich dieses Problem allerdings erst gar nicht, da ich Necromass nämlich erst mit Abyss Calls Life kennen- und lieben lernte. Der schwermütige Albumname ist Programm. Abyss Calls Life ist ein durch und durch schweres und melancholisches Album. Es wurde ruhig und zumeist langsam eingespielt. Harsche und plötzliche Ausbrüche wie auf Mysteria Mystica Zothyriana gibt es nicht. Ebenso fehlt der extreme und laute Kreischgesang. Auf Abyss Calls Life ist der Gesang heiser, kehlig und geht mehr in Richtung Death Doom Metal. Für mich ist Abyss Calls Life deshalb aber nicht schlechter, es ist mindestens genau so exzellent wie das Debütalbum, eben nur gänzlich anders. Allerdings fehlt das Okkulte, das Bizarre und das Groteske. Stattdessen sind auf dem Album längere, langsame und schwermütige Lieder zu hören, die allerdings tolle Melodieführungen beinhalten und überaus gefühlvoll vorgetragen werden. Damals, als das Album herauskam, war es das düsterste und depressivste Album was ich kannte, und auch heute zählt es für mich zu den schwersten und melancholischsten Alben. Abyss Calls Life ist die pure Essenz von Dunkelheit und Melancholie, die kaum eine DSBM Band auch nur im Ansatz annähernd erreicht. Alleine schon deshalb ist auch Abyss Calls Life ein Meisterwerk und Pflicht für jeden, den es nach melancholischen Black Dark Metal dürstet.
Auch wenn sich Abyss Calls Life nur bedingt mit Mysteria Mystica Zothyriana vergleichen lässt, beinhaltet es stellenweise eigenwillige und bizarr anmutende Arrangements, die sich in disharmonischen Gitarrenläufen äußern. Ob aller Schwere und betonter Langsamkeit gibt es auf dem Album vereinzelt auch aufhellende Momente, wie etwa das melodische Gitarrenspiel mitten in Unpure. Das Besondere an diesem eher freundlichen Soli ist der Umstand, dass der nachfolgende Part dadurch nur noch bedrückender und melancholischer wirkt. Das "beste" Lied von Abyss Calls Life ist allerdings A Serpent Is Screaming In The Abyss. Stellenweise geht es nämlich sogar in Richtung des Debüts, denn phasenweise ist hier nämlich jener stark verzerrte Kreischgesang zu hören, der dem Album sonst gänzlich fehlt. Diese Tatsache macht das Lied allerdings nicht so gut. Nein, es ist die dramatische Inszenierung der vollends traurigen Melodien und bleiernen Schwere, welches das Lied so gut macht. A Serpent Is Screaming In The Abyss ist einfach nur reine Depression und Traurigkeit. Jedes Riff, jede Melodie und jeder Break, alles sitzt perfekt und ist formvollendet.
Die zwei Bonustitel des unveröffentlichten Demos sind auch auf dem regulären Album enthalten. Allerdings unterscheiden sich die Versionen in einigen Details, was sie zu hervorragendem Bonusmaterial macht.
Wenn ich so nachdenke, ist auf Abyss Calls Life eigentlich jedes Lied so hervorragend, dass ich kein einziges als das beste Lied hervorheben kann. Abyss Calls Life ist ein viel zu unbekanntes Meisterwerk melancholischen Black Metals und verdient deshalb eigentlich noch mehr Aufmerksamkeit als das Debütalbum. Auch wenn ich beide Alben von Necromass liebe und vergöttere, hoffe ich jedoch sehr, dass sich Necromass nicht dazu auftun, ein neues Album zu veröffentlichen. Dafür sind die beiden Alben einfach zu gut und zu groß, als das man nun mit der eigenen Demontage beginnen sollte.
10/10
Aceust
01. (An Animal) Forever
02. Vibrations of burning splendour
03. Into the warmth of darkness
04. Bloodstorm collide
05. Unpure
06. Abyss Calls Life
07. A serpent is screaming in the abyss
08. Before to obsess
09. Vibrations of burning splendour
10. Bloodstorm collide
http://www.necromass.it/
http://www.funeral-industries.com/
Abyss Calls Life erschien 1996, zwei Jahre nach dem Debüt, und unterscheidet sich vom Vorgänger maßgeblich. Vor allem musikalisch aber auch textlich verfolgten Necromass auf Abyss Calls Life einen anderen Weg, weshalb das Album damals wohl auch nicht ganz so euphorisch aufgenommen wurde wie sein Vorgänger. Für mich stellte sich dieses Problem allerdings erst gar nicht, da ich Necromass nämlich erst mit Abyss Calls Life kennen- und lieben lernte. Der schwermütige Albumname ist Programm. Abyss Calls Life ist ein durch und durch schweres und melancholisches Album. Es wurde ruhig und zumeist langsam eingespielt. Harsche und plötzliche Ausbrüche wie auf Mysteria Mystica Zothyriana gibt es nicht. Ebenso fehlt der extreme und laute Kreischgesang. Auf Abyss Calls Life ist der Gesang heiser, kehlig und geht mehr in Richtung Death Doom Metal. Für mich ist Abyss Calls Life deshalb aber nicht schlechter, es ist mindestens genau so exzellent wie das Debütalbum, eben nur gänzlich anders. Allerdings fehlt das Okkulte, das Bizarre und das Groteske. Stattdessen sind auf dem Album längere, langsame und schwermütige Lieder zu hören, die allerdings tolle Melodieführungen beinhalten und überaus gefühlvoll vorgetragen werden. Damals, als das Album herauskam, war es das düsterste und depressivste Album was ich kannte, und auch heute zählt es für mich zu den schwersten und melancholischsten Alben. Abyss Calls Life ist die pure Essenz von Dunkelheit und Melancholie, die kaum eine DSBM Band auch nur im Ansatz annähernd erreicht. Alleine schon deshalb ist auch Abyss Calls Life ein Meisterwerk und Pflicht für jeden, den es nach melancholischen Black Dark Metal dürstet.
Auch wenn sich Abyss Calls Life nur bedingt mit Mysteria Mystica Zothyriana vergleichen lässt, beinhaltet es stellenweise eigenwillige und bizarr anmutende Arrangements, die sich in disharmonischen Gitarrenläufen äußern. Ob aller Schwere und betonter Langsamkeit gibt es auf dem Album vereinzelt auch aufhellende Momente, wie etwa das melodische Gitarrenspiel mitten in Unpure. Das Besondere an diesem eher freundlichen Soli ist der Umstand, dass der nachfolgende Part dadurch nur noch bedrückender und melancholischer wirkt. Das "beste" Lied von Abyss Calls Life ist allerdings A Serpent Is Screaming In The Abyss. Stellenweise geht es nämlich sogar in Richtung des Debüts, denn phasenweise ist hier nämlich jener stark verzerrte Kreischgesang zu hören, der dem Album sonst gänzlich fehlt. Diese Tatsache macht das Lied allerdings nicht so gut. Nein, es ist die dramatische Inszenierung der vollends traurigen Melodien und bleiernen Schwere, welches das Lied so gut macht. A Serpent Is Screaming In The Abyss ist einfach nur reine Depression und Traurigkeit. Jedes Riff, jede Melodie und jeder Break, alles sitzt perfekt und ist formvollendet.
Die zwei Bonustitel des unveröffentlichten Demos sind auch auf dem regulären Album enthalten. Allerdings unterscheiden sich die Versionen in einigen Details, was sie zu hervorragendem Bonusmaterial macht.
Wenn ich so nachdenke, ist auf Abyss Calls Life eigentlich jedes Lied so hervorragend, dass ich kein einziges als das beste Lied hervorheben kann. Abyss Calls Life ist ein viel zu unbekanntes Meisterwerk melancholischen Black Metals und verdient deshalb eigentlich noch mehr Aufmerksamkeit als das Debütalbum. Auch wenn ich beide Alben von Necromass liebe und vergöttere, hoffe ich jedoch sehr, dass sich Necromass nicht dazu auftun, ein neues Album zu veröffentlichen. Dafür sind die beiden Alben einfach zu gut und zu groß, als das man nun mit der eigenen Demontage beginnen sollte.
10/10
Aceust
01. (An Animal) Forever
02. Vibrations of burning splendour
03. Into the warmth of darkness
04. Bloodstorm collide
05. Unpure
06. Abyss Calls Life
07. A serpent is screaming in the abyss
08. Before to obsess
09. Vibrations of burning splendour
10. Bloodstorm collide
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04.02.2011
Typhus - Grand Molesters Of The Holy Trinity | 2010 | Pestilence Records | CD | Black Metal
Fünf Jahre nach dem anständigen Debütalbum Profound Blasphemous Proclamation ist jüngst das Nachfolgealbum Grand Molesters Of The Holy Trinity erschienen. Typhus
möchte die blasphemischste Band auf Erden sein und inszeniert sich
entsprechend. Sowohl die Liednamen als auch das bebilderte Booklet
suggerieren Boshaftigkeit und Satanismus. Dazu passt dann auch der
musikalische Inhalt, der geradlinig ausgefallen ist und leider in einem
recht flachen, bassarmen Klang ausgekleidet wurde. Durch den dünnen
Klang kann Typhus nicht die erwünschte
Durchschlagskraft erreichen, zumal die Gitarren manchmal zu leise sind
und hinter Gesang und Schlagzeug im bedeutungslosen Nichts verschwinden.
Andernorts tönen sie zu schwammig, sodass einzelne Riffs nur schwer zu
identifizieren sind. Der missglückte Klang ist bedauerlich, denn in
Liedern wie Smear The Blood Upon The Pentagram, in dem sich schnelle Parts mit melodisch-riffbetonten Passagen abwechseln, beweist Typhus die Fähigkeit, gute Songstrukturen zu schreiben. Atmosphärisch ist Grand Molesters Of The Holy Trinity in jedem Fall mit glaubwürdiger Grimmigkeit gesegnet, da das Spiel oft schnell und peitschend ist.
Auch wenn das Material an sich nicht unbedingt schlecht ist, so muss man leider doch zu dem Fazit kommen, dass das Album insgesamt nicht wirklich überzeugen kann. Obwohl es Variationen gibt, wirkt das 52 Minuten lange Werk stellenweise langatmig und einseitig - woran auch die Klangproduktion ihren Anteil hat. Ans Debütalbum kommt das zweite Album jedenfalls nicht ran. Satanisch, schnell und grimmig ist es aber allemal.
5/10
Aceust
01. In the image of our master
02. We burn your churches to the ground
03. Smear the blood upon the pentagram
04. Triumvirate of incest, lust and greed
05. My throne in the kingdom of hell
06. Bound by satanic decree
07. Black spells of satanic witchcraft
08. Baptizing flames of satan
09. Fuck your god!
Auch wenn das Material an sich nicht unbedingt schlecht ist, so muss man leider doch zu dem Fazit kommen, dass das Album insgesamt nicht wirklich überzeugen kann. Obwohl es Variationen gibt, wirkt das 52 Minuten lange Werk stellenweise langatmig und einseitig - woran auch die Klangproduktion ihren Anteil hat. Ans Debütalbum kommt das zweite Album jedenfalls nicht ran. Satanisch, schnell und grimmig ist es aber allemal.
5/10
Aceust
01. In the image of our master
02. We burn your churches to the ground
03. Smear the blood upon the pentagram
04. Triumvirate of incest, lust and greed
05. My throne in the kingdom of hell
06. Bound by satanic decree
07. Black spells of satanic witchcraft
08. Baptizing flames of satan
09. Fuck your god!
Odem - Rape Your God And Pray For Reprieve | 2010 | Eigenproduktion | CD | Black / Death Metal
Aus Russland kommt dieses Trio, welches mit Rape Your God And Pray For Reprieve
debütiert. Die Demophase hat man übersprungen und die Eigenproduktion
kommt anspruchsvoll gestaltet und mit vielseitigem Booklet, nicht
schlecht. Odem gibt sich selbstbewusst und angesichts des Resultats kann man das auch sein. Rape Your God And Pray For Reprieve
ist ein purer Brocken aus Gewalt, Hass und bedingungsloser Härte. Der
Klang ist sehr reich an tiefen Tönen und Bässen, das Tempo enorm und der
Gesang extrem tief, dass er eher einem Gurgeln als irgendwie geartetem
Gesang gleicht. Die Musik die Odem hier verewigt hat, fegt einfach alles weg was sich ihr in den Weg stellt. Dazu passt natürlich auch das von Antaeus nachgespielte Blood War III. Nämlich genau an solchen Gruppen wie Antaeus, Funeral Mist oder auch Blasphemy hat man sich bei Odem orientiert.
Härte ist nicht gleich Härte. Auf Rape Your God And Pray For Reprieve gibt es mindestens zwei Formen von Heftigkeit und Brutalität. Stellenweise spielt Odem sehr technisch, trocken und hochgradig berechnend, was sich dann nach sehr technischem, brutalen Death Metal anhört. An anderen Stellen lässt man dann aber mehr die flüssigeren Riffs und Verläufe zu. Darüber hinaus sind vereinzelt auch kurze, melodische Auflockerungen zu hören. Stellenweise läuft Odem allerdings Gefahr, sich zu sehr in technisch komplexem Gefrickel zu verlieren. Das nur zwei Minuten lange What Are My Veins Exhaling scheint eine Demonstration der spielerischen und technischen Fähigkeiten zu sein. Spielen können die drei definitiv, wie man im direkt nachfolgenden VII bestaunen kann. In VII werden wahnsinnig schnelle Riffs nacheinander abgefeuert, derbe Breaks und kurze melodische Andeutungen eingestreut und miteinander vermengt. Wahnsinn! Was Odem da geschrieben und an den Instrumenten umgesetzt hat, ist sehr beachtlich und erstaunlich, zumal es die erste Veröffentlichung überhaupt ist.
Rape Your God And Pray For Reprieve ist ein absoluter Volltreffer, klanglich und spielerisch ist es hochgradig mörderisch und zutiefst böse. Da bedarf es Blood War III von Antaeus gar nicht, Odem kann selbst in jeder Hinsicht überzeugen. In Zukunft darf man allerdings nicht noch technischer werden, das könnte dann schnell alles zunichte machen.
8/10
Aceust
01. Crucifixion - His blessing
02. Hails as the weapon of hatred
03. Completing myself
04. Tortured by razors
05. Immersion
06. What are my veins exhaling
07. VII
08. Blood war III (Antaeus Cover)
Härte ist nicht gleich Härte. Auf Rape Your God And Pray For Reprieve gibt es mindestens zwei Formen von Heftigkeit und Brutalität. Stellenweise spielt Odem sehr technisch, trocken und hochgradig berechnend, was sich dann nach sehr technischem, brutalen Death Metal anhört. An anderen Stellen lässt man dann aber mehr die flüssigeren Riffs und Verläufe zu. Darüber hinaus sind vereinzelt auch kurze, melodische Auflockerungen zu hören. Stellenweise läuft Odem allerdings Gefahr, sich zu sehr in technisch komplexem Gefrickel zu verlieren. Das nur zwei Minuten lange What Are My Veins Exhaling scheint eine Demonstration der spielerischen und technischen Fähigkeiten zu sein. Spielen können die drei definitiv, wie man im direkt nachfolgenden VII bestaunen kann. In VII werden wahnsinnig schnelle Riffs nacheinander abgefeuert, derbe Breaks und kurze melodische Andeutungen eingestreut und miteinander vermengt. Wahnsinn! Was Odem da geschrieben und an den Instrumenten umgesetzt hat, ist sehr beachtlich und erstaunlich, zumal es die erste Veröffentlichung überhaupt ist.
Rape Your God And Pray For Reprieve ist ein absoluter Volltreffer, klanglich und spielerisch ist es hochgradig mörderisch und zutiefst böse. Da bedarf es Blood War III von Antaeus gar nicht, Odem kann selbst in jeder Hinsicht überzeugen. In Zukunft darf man allerdings nicht noch technischer werden, das könnte dann schnell alles zunichte machen.
8/10
Aceust
01. Crucifixion - His blessing
02. Hails as the weapon of hatred
03. Completing myself
04. Tortured by razors
05. Immersion
06. What are my veins exhaling
07. VII
08. Blood war III (Antaeus Cover)
Apostate - Trapped In A Sleep | 2010 | Black Art Productions | CD | Death Doom Metal
Apostate ist eine atmosphärische Death-Doom-Gruppe aus
der Ukraine, die bereits 1993 gegründet wurde, 1995 das erste Demo
veröffentlichte und erst jetzt mit Trapped In A Sleep das Debütalbum hervorgebracht hat. Gleich beim ersten Durchgang, nachdem das sehr kurze Intro seinen Zweck erfüllte, spürt man, dass es sich hierbei um ein überzeugendes Genrewerk handelt. Earth Escape Plan
beginnt treibend mittelschnell und mit einem guten, schnell
einprägsamen, melodischem Riff. Diese Herangehensweise ist zwar einfach
aber überaus wirksam, und mit dem Beginn der ersten Strophe ist dann
auch phasenweise Keyboardbegleitung zu hören, die stimmig und passend
ist. Zudem passt der Death-Metal-Gesang hervorragend zur Musik, was das
Ganze stimmungsvoll abrundet. Der Klargesangpart passt hingegen nicht
so gut, aber das stört nicht weiter, da Apostate insgesamt viel zu sympathisch rüberkommt. Zudem erweckt Trapped In A Sleep nostalgische Gefühle in mir, irgendwie fühle ich mich an Gruppen wie Amorphis, Celestial Season, My Dying Bride oder auch Paradise Lost erinnert. Nicht, weil Apostate musikalisch direkt mit diesen Gruppen vergleichbar ist, sondern, weil Trapped In A Sleep
in die Zeit passt, als jene Gruppen in der ersten Hälfte der 90iger
ihre besten Platten ablieferten. Das deckt sich dann auch mit dem
Gründungsdatum von Apostate. Wie dem auch sei, Trapped In A Sleep
ist jedenfalls ein atmosphärisches, melodisches Death-Doom-Album in
dem es veträumte und tragende Melodien aber auch jede Menge Melancholie
gibt.
Trapped In A Sleep ist eine rundum gelungene Veröffentlichung mit guten Riffs und Melodien, lediglich der immer mal wieder zu hörende Klargesang sagt mir nicht so zu. Auf jeden Fall hat Apostate in mir die Lust geweckt, die alten Platten von früher rauszukramen, vielleicht fällt mir dann ja noch die eine und andere Band ein, an die ich mich erinnert fühle.
7/10
Aceust
01. Intro
02. Earth escape plan
03. Worm
04. Trapped in a sleep
05. Filling the void
06. Sisphean struggle
07. Eternal return
http://apostate.com.ua/
Trapped In A Sleep ist eine rundum gelungene Veröffentlichung mit guten Riffs und Melodien, lediglich der immer mal wieder zu hörende Klargesang sagt mir nicht so zu. Auf jeden Fall hat Apostate in mir die Lust geweckt, die alten Platten von früher rauszukramen, vielleicht fällt mir dann ja noch die eine und andere Band ein, an die ich mich erinnert fühle.
7/10
Aceust
01. Intro
02. Earth escape plan
03. Worm
04. Trapped in a sleep
05. Filling the void
06. Sisphean struggle
07. Eternal return
http://apostate.com.ua/
Mordgrund - Omnia Intereunt | 2010 | Black Devastation Records | CD | Black Metal
Da ist es nun, das Debütalbum. Fünf Jahre nachdem die Split EP mit Grimnir erschien gibt's nun Nachschlag in der Form von Omnia Intereunt. Auf sieben Titel und knapp 35 Minuten verteilt gibt es deutschen Black Metal pur. Omnia Intereunt
ist über weite Strecken schnell und bissig, viele Riffs werden gekonnt
geschmettert und der Kreischgesang von Apokalyptor gellt hasserfüllt,
heftig und eindringlich. Mordgrund hat auf dem ersten
Album alles richtig gemacht. Der Klang ist sauber und differenziert
aber nicht überproduziert, die Strukturen sind nicht zu einseitig aber
auch nicht übermäßig vielfältig. Das Grundtempo ist schnell und
treibend, wurde aber durch langsamere, atmosphärische Passagen variabel
aufgepeppt. Besonders gelungen aber ist das Gitarrenspiel, welches
durch gute und abwechslungsreiche Riffs und Melodiebögen auf sich
aufmerksam macht.
Wie schon erwähnt, ist es Mordgrund gelungen, ein überaus anständiges Album ohne Schwächen abzuliefern. Vielleicht fehlt es Mordgrund noch am gewissen Etwas, aber das kann ja noch kommen.
7/10
Aceust
01. Leere
02. Neca memoriam
03. Omnia intereunt
04. In Dunkelheit liegt Stille
05. Lethargia
06. Marsch in die Finsternis
07. Todessehnsucht
08. Apokalyptische Visionen
Wie schon erwähnt, ist es Mordgrund gelungen, ein überaus anständiges Album ohne Schwächen abzuliefern. Vielleicht fehlt es Mordgrund noch am gewissen Etwas, aber das kann ja noch kommen.
7/10
Aceust
01. Leere
02. Neca memoriam
03. Omnia intereunt
04. In Dunkelheit liegt Stille
05. Lethargia
06. Marsch in die Finsternis
07. Todessehnsucht
08. Apokalyptische Visionen
03.02.2011
Jäärportit / Umbra Nihil / Aarni / Caput LVlllm | 2010 | I, Voidhanger | CD | Experimental Funeral Doom
Anlässlich des 120. Geburtstags von Howard Phillips Lovecraft wurde
diese Split CD aufgenommen und veröffentlicht. Der Schriftsteller hat
unzählige Gruppen im Metal beeinflusst, doch auf dem ersten Teil der
Yogsothery-Trilogie befinden sich vier düstere und experimentelle
Gruppen, von denen eine Ambient und die anderen obskuren Doom spielen.
Zudem kommen drei der vier Bands aus Finnland.
So auch Jääportit, die mit dem 25 Minuten langen Lied Kuihtuman Henkivi den Auftakt machen. Jääportit ist ein finnisches Duo welches 1997 als Soloprojekt gegründet wurde. Da ich nicht so sehr angetan bin von reinem Ambient, schon gar nicht, wenn ein einziges Lied knapp ein halbe Stunde lang ist, kann mich Jääportit auch nicht wirklich ansprechen. Allerdings enthält der Titel dennoch interessante Aspekte. Denn neben den klassischen Ambienstrukturen, die dunkel, ruhig und sphärisch sind, gibt es hier aber auch Electro Passagen zu hören. Mir gefallen diese Abschnitte gut, da sie das Lied angenehm auflockern. Für Ambientfreunde ist Kuihtuman Henkivi sicherlich zu empfehlen, für Außenstehende wie mich ist das Lied aber definitiv zu lang ob seiner rituellen Atmosphäre.
Mit Umbra Nihil geht es finnisch weiter. Suur-Nikkurin Virsi ist ein abwechslungsreiches Doom-Lied, in dem es eine Melange unterschiedlicher Elemente zu hören gibt. Man kann es experimentell oder progressiv nennen; wie dem auch sei, in jedem Fall spielt Umbra Nihil hier obskur auf - dem Thema angemessen. Über knapp elf Minuten Länge verteilt, verändert sich das Lied mehrmals. So sind schleppende Doom-Rhythmen ebenso zu hören wie psychedelische Passagen oder auch melodisch-verspielte Parts, die brachiale Riffs, Soli aber auch Akustikgitarre parat halten. Phasenweise wirkt Umbra Nihil ziemlich skurril, was sehr angenehm ist.
Aarni schließlich beendet die finnische Vorherrschaft und präsentiert sich dabei nicht weniger obskur und skurril als Umbra Nihil zuvor. Im Gegenteil, Aarni setzt dem sogar eins drauf. Ultraschwere, roh und rau klingende, alles zerdrückende Riffs sind zeitgleich mit schrägen Klängen und Geräuschen zu hören, die geisterhaft und fast schon hysterisch wirken. Hier und da gibt es dann auch extrem dunkle und düstere Stimmensamples zu hören, welche die bizarre und verstörende Atmosphäre wunderbar abrunden. Im letzten Drittel gibt es eine kraftvolle, treibende Death-Doom-Passage mit sonderbarem Keyboard.
Nach zwei experimentellen Doom-Stücken gibt es von Caput LVIIIm aus Italien, einen abschließenden 30-Minüter zu hören, für den sich die Band extra gründete und nach den Aufnahmen auch schon wieder auflöste. Resurgent Atavism ist eine absolut unheilvolle Mischung aus Funeral Doom, Drone und Ambient. Über weite Strecken ereignislos, düster und bleiern. Aber nicht nur die Instrumentalisierung ist düster, auch der verzerrte und harsche, aber dennoch ruhig intonierte Gesang, sorgt für eine Atmosphäre, die man nicht anders als Funeral Doom bezeichnen kann.
Yogsothery - Gate 1: Chaosmogonic Rituals of Fear ist musikalisch ein überaus düsteres und im Mittelteil auch bizarr-skurriles Werk, welches der geneigten Hörerschaft wärmstens zu empfehlen ist. Vor allem die eher experimentellen Aarni und Umbra Nihil konnten für mich glänzen, aber auch Jäärpotit und Caput LVIIIm sind für Genreverhältnisse überzeugend. Ich bin jedenfalls gespannt, wann der zweite Teil der Trilogie folgt und was dort für Bands vertreten sein werden. Informationen dazu gibt es derzeit leider noch keine.
01. Jääportit - Kuihtuman henkivi
02. Umbra Nihil - Suur-Nikkurin virsi
03. Aarni - Lovecraft knew
04. Caput LVlllm - Resurgent atavism
So auch Jääportit, die mit dem 25 Minuten langen Lied Kuihtuman Henkivi den Auftakt machen. Jääportit ist ein finnisches Duo welches 1997 als Soloprojekt gegründet wurde. Da ich nicht so sehr angetan bin von reinem Ambient, schon gar nicht, wenn ein einziges Lied knapp ein halbe Stunde lang ist, kann mich Jääportit auch nicht wirklich ansprechen. Allerdings enthält der Titel dennoch interessante Aspekte. Denn neben den klassischen Ambienstrukturen, die dunkel, ruhig und sphärisch sind, gibt es hier aber auch Electro Passagen zu hören. Mir gefallen diese Abschnitte gut, da sie das Lied angenehm auflockern. Für Ambientfreunde ist Kuihtuman Henkivi sicherlich zu empfehlen, für Außenstehende wie mich ist das Lied aber definitiv zu lang ob seiner rituellen Atmosphäre.
Mit Umbra Nihil geht es finnisch weiter. Suur-Nikkurin Virsi ist ein abwechslungsreiches Doom-Lied, in dem es eine Melange unterschiedlicher Elemente zu hören gibt. Man kann es experimentell oder progressiv nennen; wie dem auch sei, in jedem Fall spielt Umbra Nihil hier obskur auf - dem Thema angemessen. Über knapp elf Minuten Länge verteilt, verändert sich das Lied mehrmals. So sind schleppende Doom-Rhythmen ebenso zu hören wie psychedelische Passagen oder auch melodisch-verspielte Parts, die brachiale Riffs, Soli aber auch Akustikgitarre parat halten. Phasenweise wirkt Umbra Nihil ziemlich skurril, was sehr angenehm ist.
Aarni schließlich beendet die finnische Vorherrschaft und präsentiert sich dabei nicht weniger obskur und skurril als Umbra Nihil zuvor. Im Gegenteil, Aarni setzt dem sogar eins drauf. Ultraschwere, roh und rau klingende, alles zerdrückende Riffs sind zeitgleich mit schrägen Klängen und Geräuschen zu hören, die geisterhaft und fast schon hysterisch wirken. Hier und da gibt es dann auch extrem dunkle und düstere Stimmensamples zu hören, welche die bizarre und verstörende Atmosphäre wunderbar abrunden. Im letzten Drittel gibt es eine kraftvolle, treibende Death-Doom-Passage mit sonderbarem Keyboard.
Nach zwei experimentellen Doom-Stücken gibt es von Caput LVIIIm aus Italien, einen abschließenden 30-Minüter zu hören, für den sich die Band extra gründete und nach den Aufnahmen auch schon wieder auflöste. Resurgent Atavism ist eine absolut unheilvolle Mischung aus Funeral Doom, Drone und Ambient. Über weite Strecken ereignislos, düster und bleiern. Aber nicht nur die Instrumentalisierung ist düster, auch der verzerrte und harsche, aber dennoch ruhig intonierte Gesang, sorgt für eine Atmosphäre, die man nicht anders als Funeral Doom bezeichnen kann.
Yogsothery - Gate 1: Chaosmogonic Rituals of Fear ist musikalisch ein überaus düsteres und im Mittelteil auch bizarr-skurriles Werk, welches der geneigten Hörerschaft wärmstens zu empfehlen ist. Vor allem die eher experimentellen Aarni und Umbra Nihil konnten für mich glänzen, aber auch Jäärpotit und Caput LVIIIm sind für Genreverhältnisse überzeugend. Ich bin jedenfalls gespannt, wann der zweite Teil der Trilogie folgt und was dort für Bands vertreten sein werden. Informationen dazu gibt es derzeit leider noch keine.
01. Jääportit - Kuihtuman henkivi
02. Umbra Nihil - Suur-Nikkurin virsi
03. Aarni - Lovecraft knew
04. Caput LVlllm - Resurgent atavism
Varulv - Svart Totem | 2010 | Trazeroeuno | CDR | Black Metal
Für Varulv aus Norwegen ist Svart Totem die
Debütveröffentlichung, die zwar schon 2008 aufgenommen aber erst Ende
2010 veröffentlicht wurde. Die Gründe dafür sind unbekannt, jedenfalls
hat Trazeroeuno seiner ersten Black Metal Veröffentlichung eine überaus
schicke, optisch wie haptisch sehr ansprechende Aufmachung spendiert.
Mit dem Titellied Svart Totem wird der Anfang gemacht und das Lied gefällt sofort mit dem warmen, druckvollen und organischen Schlagwerk. Das Lied ist schleppend aber druckvoll, was neben dem Schlagwerk auch den kräftigen Saiteninstrumenten geschuldet ist. Ein wenig, und das auch nur sehr subjektiv hergeleitet, klingt das Lied wie eine Mischung aus Armagedda und Kampfar. Varulv hat hier zwar einen anderen Stil, aber die langsame Rhythmik, das Riffing und der nur minimal verzerrte, aber verständliche, norwegische Gesang tragen dazu bei. Nach dem anständigen Auftakt folgt Skygger I Taaka, das klanglich und stilistisch wesentlich roher ausgefallen ist. Der Klang ist mit dem von Svart Totem überhaupt nicht zu vergleichen. Darüber hinaus gibt es hier neben riffbetontem Gitarrenspiel auch schnelle Parts zu hören, die mich nicht überzeugen können. Einerseits, weil das Schlagzeug hier zu platt und langweilig daher kommt, aber auch, weil während der schnellen Passagen die Riffs nicht sitzen und uninspiriert wirken. In Avgrunnens Forgaard ist der Klang wieder besser, druckvoller und da klappt es auch mit den schnellen Passagen. Die sind in Avgrunnes Forgaard sogar richtig gut, da die feinen, subtilen Melodien der Gitarren eisig sind und hevorragend zum hohen Tempo passen. Avgrunnens Forgaard kann man ein wenig als klassischen, norwegischen Black Metal bezeichnen, der in Richtung Kampfar und Tulus geht. Danach lässt der ruhige Ausklang Vandring Svart Totem seicht zum Ende kommen.
Neben zwei guten Liedern beinhaltet Varulvs erstes Lebenszeichen mit Skygger I Taaka auch einen Reinfall. Auf Svart Totem und Avgrunnens Forgaard hingegen lässt sich vortrefflich aufbauen, und wenn Varulv das tut, kann man mit einem herrlichen Debütalbum rechnen. Für Freunde des norwegischen Black Metals und den genannten Gruppen also sehr zu empfehlen, zumal nur 166 Kopien gefertigt wurden.
6/10
Aceust
01. Svart totem
02. Skygger i taaka
03. Avgrunnens forgaard
04. Vandring
Mit dem Titellied Svart Totem wird der Anfang gemacht und das Lied gefällt sofort mit dem warmen, druckvollen und organischen Schlagwerk. Das Lied ist schleppend aber druckvoll, was neben dem Schlagwerk auch den kräftigen Saiteninstrumenten geschuldet ist. Ein wenig, und das auch nur sehr subjektiv hergeleitet, klingt das Lied wie eine Mischung aus Armagedda und Kampfar. Varulv hat hier zwar einen anderen Stil, aber die langsame Rhythmik, das Riffing und der nur minimal verzerrte, aber verständliche, norwegische Gesang tragen dazu bei. Nach dem anständigen Auftakt folgt Skygger I Taaka, das klanglich und stilistisch wesentlich roher ausgefallen ist. Der Klang ist mit dem von Svart Totem überhaupt nicht zu vergleichen. Darüber hinaus gibt es hier neben riffbetontem Gitarrenspiel auch schnelle Parts zu hören, die mich nicht überzeugen können. Einerseits, weil das Schlagzeug hier zu platt und langweilig daher kommt, aber auch, weil während der schnellen Passagen die Riffs nicht sitzen und uninspiriert wirken. In Avgrunnens Forgaard ist der Klang wieder besser, druckvoller und da klappt es auch mit den schnellen Passagen. Die sind in Avgrunnes Forgaard sogar richtig gut, da die feinen, subtilen Melodien der Gitarren eisig sind und hevorragend zum hohen Tempo passen. Avgrunnens Forgaard kann man ein wenig als klassischen, norwegischen Black Metal bezeichnen, der in Richtung Kampfar und Tulus geht. Danach lässt der ruhige Ausklang Vandring Svart Totem seicht zum Ende kommen.
Neben zwei guten Liedern beinhaltet Varulvs erstes Lebenszeichen mit Skygger I Taaka auch einen Reinfall. Auf Svart Totem und Avgrunnens Forgaard hingegen lässt sich vortrefflich aufbauen, und wenn Varulv das tut, kann man mit einem herrlichen Debütalbum rechnen. Für Freunde des norwegischen Black Metals und den genannten Gruppen also sehr zu empfehlen, zumal nur 166 Kopien gefertigt wurden.
6/10
Aceust
01. Svart totem
02. Skygger i taaka
03. Avgrunnens forgaard
04. Vandring
NG - Nerve Gas | 2010 | Satan's Wrath Productions | CD | Black Metal
NG ist ein Nebenprojekt von Zorn, in
dem Nachtschatten und A. Blackwar kriegsverherrlichende Black Metal
Propaganda betreiben. Ich wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es
sich bei NG nicht um die bereits existierende Gruppe Nervengas handelt, auch wenn man im Netz anderslautende Informationen erhält. Stilistisch ist Nerve Gas jedenfalls extremer sowie riffbetonter Black Metal, der in Feindfahrt U47
sogar einen leicht thrashigen Einschlag hat. Dort ist am Anfang ein
tolles Soli zu hören und auch der Rest des Liedes, mit all seiner
Härte, Schnelligkeit und den flinken, thrashigen Riffs, formt Feindfahrt U47 zu einem großartigen Titel.
Aber auch ansonsten sind die oft hellen, grellen Riffs sehr präsent und prägen gemeinsam mit dem stets hämmernden und schnellem Schlagwerk die Musik. Inhaltlich mag es bei NG um die Weltkriege und Massenvernichtungswaffen gehen, in der Musik gibt es aber keine Samples von Mündungsfeuer oder ähnlichem. Da sprechen ausschließlich die Instrumente, die aufgrund ihrer grellen Klangfarbe überaus extrem wirken. Schon die Alben von Zorn waren niemals leichtverdaulich und dasselbe gilt nun auch für NG. Nerve Gas ist hochgradig extrem und wird deshalb sicherlich nicht jedem gefallen, was natürlich so gewollt ist, aber ob aller Härte und Geschwindigkeit besitzt Nerve Gas eben auch gute Riffs und den einen oder anderen Moment mit nur halber Kraft. The Destruktor etwa läuft mit gedrosseltem Tempo und besitzt gleichfalls einen leicht thrashigen und dreckig, räudigen Charakter.
Wer Zorn mag, wird NG auch mögen. Ansonsten muss man starke Nerven mitbringen, da Nerve Gas laut und heftig ist.
7/10
Aceust
01. The battle of Verdun
02. Support warcrimes
03. Feindfahrt U47
04. The destruktor
05. Suicide navigator
Aber auch ansonsten sind die oft hellen, grellen Riffs sehr präsent und prägen gemeinsam mit dem stets hämmernden und schnellem Schlagwerk die Musik. Inhaltlich mag es bei NG um die Weltkriege und Massenvernichtungswaffen gehen, in der Musik gibt es aber keine Samples von Mündungsfeuer oder ähnlichem. Da sprechen ausschließlich die Instrumente, die aufgrund ihrer grellen Klangfarbe überaus extrem wirken. Schon die Alben von Zorn waren niemals leichtverdaulich und dasselbe gilt nun auch für NG. Nerve Gas ist hochgradig extrem und wird deshalb sicherlich nicht jedem gefallen, was natürlich so gewollt ist, aber ob aller Härte und Geschwindigkeit besitzt Nerve Gas eben auch gute Riffs und den einen oder anderen Moment mit nur halber Kraft. The Destruktor etwa läuft mit gedrosseltem Tempo und besitzt gleichfalls einen leicht thrashigen und dreckig, räudigen Charakter.
Wer Zorn mag, wird NG auch mögen. Ansonsten muss man starke Nerven mitbringen, da Nerve Gas laut und heftig ist.
7/10
Aceust
01. The battle of Verdun
02. Support warcrimes
03. Feindfahrt U47
04. The destruktor
05. Suicide navigator
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