14.02.2011

Kältetod - Reue | 2010 | Eternity Records | CD | Black Metal


Die Entstehung von Reue ist interessant, da das Material zwischen 2004 und 2006 geschrieben, zwischen 2007 und 2009 aufgenommen und schließlich 2009 und 2010 abgemischt und gemastert wurde. Kältetod fiel mir zum ersten Mal auf der Split LP mit Veineliis auf, gefolgt von der Mini Verstummt, erblindet, verdorrt, erfroren. Ich mochte beide Veröffentlichungen und da ist es wenig überraschend, dass mir nun das aktuelle Werk ebenfalls gefällt. Stilistisch hat sich Kältetod gegenüber der Mini eigentlich gar nicht verändert, was angesichts des Entstehungszeitraums auch nur logisch ist. Reue ist greller und rauer Black Metal,  bestehend aus einer mächtigen Gitarrenwand und desolatem Gesang. Das Spiel des Sechssaiters war ja auch schon auf der Mini und der Split markant, wobei die Split einen hohen melodischen Anteil besitzt. Melodien und Harmonien gibt es auch auf Reue in einer Vielzahl, schön verpackt im grell, rauen und kalten Klanggewand. Kältetods Debütalbum Leere kenne ich leider nicht, doch im Vergleich zur Mini hat sich Kältetod deutlich steigern können. Die Lieder von Reue kommen allesamt in einer immensen Wucht daher, sodass man sich der Musik überhaupt nicht entziehen kann.

Es gelingt Kältetod ausgezeichnet, Melancholie mit Abscheu und Härte zu vermischen. Dabei glänzen die schnellen Passagen ebenso wie die langsamen, schleppenden Parts. Das ist auch die Stärke des Albums, gute melodische Riffs mit Melancholie und direkter, greller Härte sowie rauschender Geschwindigkeit zu vereinen. Ich bin alles andere als ein Freund des gewöhnlichen DSBM, aber Kältetod agiert hier auf Reue auf einem ganz hohen Niveau, den die breite Masse in diesem Genre niemals auch nur annähernd erreicht. Ich habe in diesem Bereich schon seit langer Zeit kein Album mehr gehört, welches mich auf Anhieb so anspringt und vereinnahmt, wie Reue es tut.


9/10
Aceust

01. Vor entflammten Erinnerungen
02. Zermürbt durch Reue
03. Nur vom Eiswind noch getragen
04. Das Lächeln der Verwesung
05. In die Glut der Weltenseele
06. Grau in grau

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