as Debütalbum Sign of Doom war für mich eines der besten Alben 2008 und nun gibt es mit Insult den Nachfolger. Grave Desecrator verkörperte ja schon von Anfang an absoluten und bedingungslosen Old School Metal. Die 2004er EP Cult of Warfare and Darkness war absolute Klasse, roher Blackthrash vom Feinsten. Sign of Doom war brutal, sehr riffbetont und eine exzellente Mischung aus Black, Thrash und Death. Insult ist gleichfalls Old School, wobei Grave Desecrator den Schwerpunkt ein wenig weg vom Thrash hin zum Death Metal verschoben hat. Insult
ist nicht ganz so aggressiv und spritzig wie das Debütalbum, dafür
reicher an tiefen, dunklen Tönen des Death Metals. Dies trifft auch auf
den Gesang zu, der auf Insult tiefer, gedämpfter und auch gezähmter ist. Durch diese Tatsachen wirkt Insult nicht so bissig und vereinnahmend wie seinerzeit Sign of Doom. Im direkten Vergleich zum Vorgänger wirkt Insult insgesamt nüchterner, zumal es auf dem neuen Album keine Killerlieder wie Holocaust oder Christ's Blood gibt.
Insofern mag Insult erst mal etwas enttäuschend sein, da es mit Sign of Doom nicht mithalten kann. Doch losgelöst von diesem Vergleich entpuppt sich Insult
als gute und direkte Old School Scheibe, die ihre eigenen Akzente
besitzt, die auch böse und heftig sind. Geradlinige Stücke wie Stared to Hell
sind zwar wenig spektakulär, dafür aber absolut kompromisslos,
authentisch und atmosphärisch einfach nur stimmig. Und auch an den Soli
hat man nicht gespart. Es wird immer wieder mal das eine und andere
Soli eingestreut, auch wenn das reguläre Riffing insgesamt nicht so
lebendig und thrashig wie beim Vorgänger ist.
Insult ist etwas anders geraten als das Debüt, aber nach wie vor guter, böser und authentischer Old School Metal!
7/10
Aceust
01. Black vengeance
02. Stared to hell
03. Hellbound breed
04. Insult
05. Stained by blood
06. Dangerous cult
07. Serpent seedline
08. Decline of faith
09. Jesus joint
10. Poisoned purit
11. The satanic coven
12. Baphomet
20.12.2010
Thy Final Pain - Desire, Freedom And Confusion | 2010 | STF Records | CD | Death Metal
Es ist noch gar nicht so lange her, dass Thy Final Pain mit dem Vorgängeralbum ...of Life and Death
meine Aufmerksamkeit erregen konnte. Das Album war zwar wenig
spektakulär aber sehr kraft- und schwungvoll, was mir gut gefiel. Auf
dem jüngst erschienen dritten Album Desire, Freedom and Confusion hat sich grundsätzlich wenig am Stil geändert. Thy Final Pain steht nach wie vor für schwungvollen Death Metal mit sattem, kraftvollem Klang. Desire, Freedom and Confusion
ist die konsequente Fortsetzung und bietet auch diesmal nichts neues
oder innovatives. Mittelschnell mit einigen Tempoeinlagen spielt man
sich durchs Album, dann und wann an den Old School angelehnt. Der Klang
ist auf dem neuen Album rauer ausgefallen, gerade wenn man sich die
Gitarren anhört, ertönen diese unsauberer und verzerrter als beim
Vorgänger. Dafür ist der Klang insgesamt aber massiver und lauter, was
den Raum, gerade bei hoher Lautstärke, stark zum Beben bringt.
Auch wenn sich nicht allzu viel verändert hat, wirkt Thy Final Pain auf der aktuellen Scheibe nicht ganz so treibend wie auf dem Vorgänger. Mit Scars Inside oder Bury Your God enthält zwar auch das neue Album schnelle und brachiale Schübe, doch ist das Tempo insgesamt etwas zu gleichförmig und gemäßigt ausgefallen. Mir fehlt eine latente treibende Note, die durch ganze Album geleitet. Auf der anderen Seite gefallen die rhythmisch eingängigen Passagen, die sehr schwungvoll inszeniert wurden, ganz gut. Psychotic! schlängelt sich zwar eher langsam aus den Lautsprechern, besitzt aber eine sehr mächtige, schwungvolle Rhythmik. Maneater hingegen ist von Beginn an eine schneller gespielte, antreibende Nummer. In Maneater ist es Thy Final Pain sehr gut gelungen, hohes Tempo mit langsameren, dafür sehr schwungvollen Passagen zu kombinieren. In Bury Your God ist dies leider nicht so gut geworden, da die schnellen Parts zu technisch und zu gewollt sind, da fehlt die spielerische Eleganz und Leichtigkeit.
Desire, Freedom and Confusion ist für mich ein ambivalentes Album. Die minimalistischen, schwungvollen und rhythmisch eingängigen Parts gefallen mir gut, obgleich sie auf die Dauer etwas langweilig werden können. Spielerisch ist es kein schlechtes Album und im mittelschnellen Spiel liegen auch ganz klar die Stärken der Band. Allerdings kann nicht jede Tempoeinlage glänzen. Desire, Freedom and Confusion kommt nicht ganz an den Vorgänger ran, auch wenn es seine guten Lieder hat. Allerdings ist das Album 13 Lieder lang, weshalb sich die guten Lieder relativieren. Zudem finde ich den Klang phasenweise als etwas unglücklich. Gerade die Gitarren klingen in den schnelleren Passagen etwas zu rau und grell. Desire, Freedom and Confusion besitzt Höhen und Tiefen, weshalb es wohl nur für jene von Interesse sein dürfte, die voll und ganz auf schwungvollen Death Metal stehen.
5,5/10
Aceust
01. Desire
02. Bury your god
03. Psychotic!
04. Freedom
05. Maneater
06. Trigger the pain
07. Forever failing
08. Hell on earth
09. The certainty of death
10. Confusion
11. Scars inside
12. Book of pain
13. Final war
Auch wenn sich nicht allzu viel verändert hat, wirkt Thy Final Pain auf der aktuellen Scheibe nicht ganz so treibend wie auf dem Vorgänger. Mit Scars Inside oder Bury Your God enthält zwar auch das neue Album schnelle und brachiale Schübe, doch ist das Tempo insgesamt etwas zu gleichförmig und gemäßigt ausgefallen. Mir fehlt eine latente treibende Note, die durch ganze Album geleitet. Auf der anderen Seite gefallen die rhythmisch eingängigen Passagen, die sehr schwungvoll inszeniert wurden, ganz gut. Psychotic! schlängelt sich zwar eher langsam aus den Lautsprechern, besitzt aber eine sehr mächtige, schwungvolle Rhythmik. Maneater hingegen ist von Beginn an eine schneller gespielte, antreibende Nummer. In Maneater ist es Thy Final Pain sehr gut gelungen, hohes Tempo mit langsameren, dafür sehr schwungvollen Passagen zu kombinieren. In Bury Your God ist dies leider nicht so gut geworden, da die schnellen Parts zu technisch und zu gewollt sind, da fehlt die spielerische Eleganz und Leichtigkeit.
Desire, Freedom and Confusion ist für mich ein ambivalentes Album. Die minimalistischen, schwungvollen und rhythmisch eingängigen Parts gefallen mir gut, obgleich sie auf die Dauer etwas langweilig werden können. Spielerisch ist es kein schlechtes Album und im mittelschnellen Spiel liegen auch ganz klar die Stärken der Band. Allerdings kann nicht jede Tempoeinlage glänzen. Desire, Freedom and Confusion kommt nicht ganz an den Vorgänger ran, auch wenn es seine guten Lieder hat. Allerdings ist das Album 13 Lieder lang, weshalb sich die guten Lieder relativieren. Zudem finde ich den Klang phasenweise als etwas unglücklich. Gerade die Gitarren klingen in den schnelleren Passagen etwas zu rau und grell. Desire, Freedom and Confusion besitzt Höhen und Tiefen, weshalb es wohl nur für jene von Interesse sein dürfte, die voll und ganz auf schwungvollen Death Metal stehen.
5,5/10
Aceust
01. Desire
02. Bury your god
03. Psychotic!
04. Freedom
05. Maneater
06. Trigger the pain
07. Forever failing
08. Hell on earth
09. The certainty of death
10. Confusion
11. Scars inside
12. Book of pain
13. Final war
13.12.2010
Tattered Soul - Die Zerstörung des menschlichen Seins | 2010 | Naturmacht Productions | CD | Black Metal
Tattered Soul wurde 2007 gegründet und mit Die Zerstörung des menschlichen Seins hat man nun das Debütalbum veröffentlicht. Tattered Soul
beschreibt den gespielten Stil als "Post Suicide Black Metal". Im
Grunde kann dies alles und nichts bedeuten, auf die Texte mag das auch
zutreffen, doch hat das Album in musikalischer Hinsicht nicht so viel
mit Suicidal Black Metal zu tun. Die Zerstörung des menschlichen Seins ist
ein langsames bis schleppendes Werk, auf dem sich roher, melodischer
Black Metal mit Einflüssen aus Death und Doom die Klinke in die Hand
geben. Als Einflüsse werden von Tattered Soul Shining, Mayhem und Verdunkeln
geltend gemacht. Eine dunkle Atmosphäre besitzt die Musik durchaus,
allerdings nicht auf eine für den DSBM typische Weise, denn Tattered Soul verzichtet auf selbstmitleidiges und von Schmerz und Trauer erfülltes Gewimmer und Gewese.
In den langsam gespielten Liedern, die durch rau und grell klingende Saiteninstrumente auffallen, tauchen immer wieder atmosphärische Passagen mit Klargitarre und Flüsterstimme auf. Diese Parts sind gut gelungen und werten das Material enorm auf. Denn manchmal wirken die Lieder etwas langatmig, da die melodischen Riffs nicht immer zu 100% überzeugen und zudem auch manchmal etwas unsicher wirken. Da geraten dann die energischen Ausbrüche, in denen es kurzweilig schneller und lauter wird, zu wahren Wohltaten.
Die Zerstörung des menschlichen Seins ist kein einfaches und homogenes Album und manchmal wirkt es so, als hätte man seinen Stil noch nicht so recht gefunden. Phasenweise ist es sehr melodisch, an anderer Stelle monoton und minimalistisch, klanglich als auch spielerisch, und an wieder anderer Stelle spielt man kraftvoll, knurrig und grimmig auf. Dann und wann kann Tattered Soul auch überzeugen und einzelne Passagen sind sehr gut geworden, doch insgesamt ist und bleibt es ein unsicheres und noch nicht vollends zur Reife gebrachtes Album. In jedem Fall beherrscht man es, düstere und bisweilen auch bizarre, groteske Stimmungen zu erzeugen, da man ab und zu auf recht eigenwillige Melodien zurückgreift. Gerade wenn man etwas weniger melodisch spielt und es eher direkt und geradlinig angeht, kann Tattered Soul überzeugen.
Das Debütalbum von Tattered Soul ist eigenwilliger Black Metal, der gute und interessante Ansätze besitzt, vollends aber noch nicht überzeugen kann. Insgesamt ist das Album etwas zu langatmig und sperrig und auch die merkwürdigen rockigen Anleihen im letzten Lied muten sehr seltsam, gar etwas experimentell an.
5/10
Aceust
01. God kills you (God must die)
02. Life ending
03. Verzweiflung
04. Terror Propaganda
05. Parts of myself want dying
06. Tattered soul
07. Fäulnis
08. Darkness
09. Froststurm
10. Everyone dies alone
11. In the front of death
In den langsam gespielten Liedern, die durch rau und grell klingende Saiteninstrumente auffallen, tauchen immer wieder atmosphärische Passagen mit Klargitarre und Flüsterstimme auf. Diese Parts sind gut gelungen und werten das Material enorm auf. Denn manchmal wirken die Lieder etwas langatmig, da die melodischen Riffs nicht immer zu 100% überzeugen und zudem auch manchmal etwas unsicher wirken. Da geraten dann die energischen Ausbrüche, in denen es kurzweilig schneller und lauter wird, zu wahren Wohltaten.
Die Zerstörung des menschlichen Seins ist kein einfaches und homogenes Album und manchmal wirkt es so, als hätte man seinen Stil noch nicht so recht gefunden. Phasenweise ist es sehr melodisch, an anderer Stelle monoton und minimalistisch, klanglich als auch spielerisch, und an wieder anderer Stelle spielt man kraftvoll, knurrig und grimmig auf. Dann und wann kann Tattered Soul auch überzeugen und einzelne Passagen sind sehr gut geworden, doch insgesamt ist und bleibt es ein unsicheres und noch nicht vollends zur Reife gebrachtes Album. In jedem Fall beherrscht man es, düstere und bisweilen auch bizarre, groteske Stimmungen zu erzeugen, da man ab und zu auf recht eigenwillige Melodien zurückgreift. Gerade wenn man etwas weniger melodisch spielt und es eher direkt und geradlinig angeht, kann Tattered Soul überzeugen.
Das Debütalbum von Tattered Soul ist eigenwilliger Black Metal, der gute und interessante Ansätze besitzt, vollends aber noch nicht überzeugen kann. Insgesamt ist das Album etwas zu langatmig und sperrig und auch die merkwürdigen rockigen Anleihen im letzten Lied muten sehr seltsam, gar etwas experimentell an.
5/10
Aceust
01. God kills you (God must die)
02. Life ending
03. Verzweiflung
04. Terror Propaganda
05. Parts of myself want dying
06. Tattered soul
07. Fäulnis
08. Darkness
09. Froststurm
10. Everyone dies alone
11. In the front of death
Lugubre - Supreme Ritual Genocide | 2010 | Folter Records | CD | Black Metal
Als 2004 Lugubres Debütalbum Anti-Human Black Metal erschien, war ich hin und weg vor ekstatischer Verzückung. Anti-Human Black Metal
ist und war die perfekte Mischung aus bestialischer Härte und
großartiger, subtiler Melodik. Zudem konnte Hermits hasserfüllter
Kreischgesang das Konzept des Albums hervorragend kommunizieren.
Seitdem sind sechs Jahre ins Land gegangen und von der Besetzung des
Debüts ist einzig und allein Gründer und Gitarrist Striid übrig
geblieben. Ob Striid mit den neuen Mitstreitern adäquaten Ersatz
gefunden hat, wird sich in der folgenden Besprechung zeigen.
Supreme Ritual Genocide ist in jedem Fall ein gleichfalls energisches Album auf dem man keine Gefangenen macht und stattdessen durch Schnelligkeit und bedingungsloser Härte alles und jeden in Grund und Boden stampft. Schon der Verzicht einer atmosphärischen Einleitung deutet an, womit man es bei Lugubre zu tun hat, sollte man die Niederländer noch nicht kennen. Denn bereits Chaoskult ist durchzogen von hohen Geschwindigkeit und rasenden Riffs, allerdings sehr anspruchsvoll und vielfältig verpackt und gespielt. Die Strukturen sind sehr komplex, an jedem Instrument ist vieles verschiedenes zu hören und neben aller Härte gibt es auch langsamere Passagen. Der erste Eindruck ist schon mal gut, auch wenn Sänger Asega erwartungsgemäß nicht an Hermit heranreicht. Dafür entzückt aber Striid erneut mit wunderbaren Riffs, wie er sie einem gleich in Enslavement um die Ohren feuert. In Enslavement entwickelt Lugubre eine ähnlich intensive und heftige Atmosphäre wie auf dem Debüt. Filigranes Gitarrenspiel und hohes Grundtempo verschmelzen zu einer wunderbaren Einheit. Allerdings wirken die teilweise langsameren Strophen nicht ganz so treffsicher, da Asegas Gesang nicht intensiv und hart genug ist - jedenfalls im Vergleich zu Hermit. Eine gute Figur macht Asega allerdings in Exterminate. Hier gibt es eine längere Passage, in der es für Lugubres Verhältnisse gemächlich zugeht, und in der es leicht melancholische Melodien zu hören gibt, wo Asegas Gesang sehr gut zu passt, als sei das Lied genau für ihn geschrieben. Selbst im schnellen Part kann er stimmlich die Härte und Aggression hervorragend wiederspiegeln.
Spielerisch und strukturell lässt Supreme Ritual Genocide keine Wünsche offen. Das Album ist enorm schnell, sehr riffbetont und alles andere als monoton oder langweilig. In den einzelnen Liedern gibt es sehr detailreiche Strukturen, vielfältige Riffs und Breaks. Technisch wurde das komplexe Material perfekt umgesetzt und auch die Klangproduktion hat reife Arbeit geleistet, obgleich Supreme Ritual Genocide klanglich nicht ganz so mächtig wie Anti-Human Black Metal ausgefallen ist. Das Debütalbum war zwar greller und roher, allerdings im Bereich der tiefen Töne voluminöser, weshalb es etwas mehr Druck und Härte besaß. Aber angesichts der Tatsache, dass sich Striid komplett neue Mitstreiter suchen musste, ist Supreme Ritual Genocide sehr gut geworden, auch wenn es erwartungsgemäß nicht ganz ans Debüt heranreicht. Aber das ist auch nur meine subjektive Einschätzung, denn umgesetzt wurde das komplexe und vielfältige Material einwandfrei. Supreme Ritual Genocide ist unmenschlich, bestialisch, gut.
8/10
Aceust
01. Chaoskult
02. Enslavement
03. Musterd gas ambrosia
04. Exterminate
05. Blade to blade
06. Twilight of the weapon
07. Via negativa
08. Supreme ritual genocide
09. Seperation of the flesh
http://www.lugubre.nl/
Supreme Ritual Genocide ist in jedem Fall ein gleichfalls energisches Album auf dem man keine Gefangenen macht und stattdessen durch Schnelligkeit und bedingungsloser Härte alles und jeden in Grund und Boden stampft. Schon der Verzicht einer atmosphärischen Einleitung deutet an, womit man es bei Lugubre zu tun hat, sollte man die Niederländer noch nicht kennen. Denn bereits Chaoskult ist durchzogen von hohen Geschwindigkeit und rasenden Riffs, allerdings sehr anspruchsvoll und vielfältig verpackt und gespielt. Die Strukturen sind sehr komplex, an jedem Instrument ist vieles verschiedenes zu hören und neben aller Härte gibt es auch langsamere Passagen. Der erste Eindruck ist schon mal gut, auch wenn Sänger Asega erwartungsgemäß nicht an Hermit heranreicht. Dafür entzückt aber Striid erneut mit wunderbaren Riffs, wie er sie einem gleich in Enslavement um die Ohren feuert. In Enslavement entwickelt Lugubre eine ähnlich intensive und heftige Atmosphäre wie auf dem Debüt. Filigranes Gitarrenspiel und hohes Grundtempo verschmelzen zu einer wunderbaren Einheit. Allerdings wirken die teilweise langsameren Strophen nicht ganz so treffsicher, da Asegas Gesang nicht intensiv und hart genug ist - jedenfalls im Vergleich zu Hermit. Eine gute Figur macht Asega allerdings in Exterminate. Hier gibt es eine längere Passage, in der es für Lugubres Verhältnisse gemächlich zugeht, und in der es leicht melancholische Melodien zu hören gibt, wo Asegas Gesang sehr gut zu passt, als sei das Lied genau für ihn geschrieben. Selbst im schnellen Part kann er stimmlich die Härte und Aggression hervorragend wiederspiegeln.
Spielerisch und strukturell lässt Supreme Ritual Genocide keine Wünsche offen. Das Album ist enorm schnell, sehr riffbetont und alles andere als monoton oder langweilig. In den einzelnen Liedern gibt es sehr detailreiche Strukturen, vielfältige Riffs und Breaks. Technisch wurde das komplexe Material perfekt umgesetzt und auch die Klangproduktion hat reife Arbeit geleistet, obgleich Supreme Ritual Genocide klanglich nicht ganz so mächtig wie Anti-Human Black Metal ausgefallen ist. Das Debütalbum war zwar greller und roher, allerdings im Bereich der tiefen Töne voluminöser, weshalb es etwas mehr Druck und Härte besaß. Aber angesichts der Tatsache, dass sich Striid komplett neue Mitstreiter suchen musste, ist Supreme Ritual Genocide sehr gut geworden, auch wenn es erwartungsgemäß nicht ganz ans Debüt heranreicht. Aber das ist auch nur meine subjektive Einschätzung, denn umgesetzt wurde das komplexe und vielfältige Material einwandfrei. Supreme Ritual Genocide ist unmenschlich, bestialisch, gut.
8/10
Aceust
01. Chaoskult
02. Enslavement
03. Musterd gas ambrosia
04. Exterminate
05. Blade to blade
06. Twilight of the weapon
07. Via negativa
08. Supreme ritual genocide
09. Seperation of the flesh
http://www.lugubre.nl/
06.12.2010
Zornestrieb - Kalter Zeiten Ewigkeit | 2010 | Black Devastation Records | CDR | Black Metal
Kalter Zeiten Ewigkeit heißt die erste Demo von Zornestrieb, die sowohl als professionelle CDR als auch auf Kassette erschienen ist. Zornestrieb
ist ein Dreier aus Thüringen, der hier auf vier Lieder verteilt
atmosphärisch kalten Black Metal spielt. Für eine erste Demo machen die
Lieder von Anfang an einen guten und stimmigen Eindruck, man hat nicht
wirklich das Gefühl, es hier mit einer allerersten
Demoveröffentlichung einer Band zu tun zu haben.
Gleich das Eingangsstück Verwelktheit weiß zu überzeugen, auch wenn die lange und ruhige Akustikgitarreneinleitung meiner bescheidenen Meinung nach überflüssig ist. Denn das eigentliche Lied überzeugt vor allem durch erstklassige Riffs, die kalt und atmosphärisch sind und sich wunderbar an den eingängig schnellen Rhythmus anschmiegen. Auch während der langsamer gespielten Strophen gibt es wunderbare, gefühlvolle Riffs zu hören, die den kehligen Gesang begleiten. Diese Black-Metal-Passage von Verwelktheit ist wirklich wunderbar, weshalb es mir unerklärlich ist, wieso man dem diese fünf Minuten lange Einleitung voranstellt, zumal das Lied auch mit Akustikgitarre ausklingt. Der Schlusspart ist aber wesentlich besser, da sich Klargitarre und metallische Parts vermischen und abwechseln.
Die drei anderen Titel können sich auch hören und sehen lassen. Vor allem Vor Eises Zeit sticht noch mal besonders heraus. Es ist ein gesangsarmes Lied da die acht Minuten weitgehend instrumental sind. Doch die Instrumentierung ist sehr ansprechend. Das Tempo ist antreibend und neben schönen Riffs gibt es im Hintergrund auch ein gut gespieltes und leises Keyboard. Im Schlusspart ist dann auch Gesang zu hören, welcher schnell und brutal vorgetragen wird.
Ein feines Gespür für gute Riffs ist also nicht nur in Verweltheit gegeben. Zornestrieb spielt sowohl schnellere, antreibende Passagen als auch dunkelatmosphärische, kalte Passagen. Gelungen ist aber nicht nur das Spiel an den Gitarren, auch Schlagzeuger Deimos kann punkten. Sein Spiel ist facettenreich und auch der Klang seines Schlagwerks ist sehr gelungen, da druckvoll und präsent.
Wie schon erwähnt, macht Kalter Zeiten Ewigkeit einen überaus stimmigen Eindruck. Sowohl klanglich als auch spielerisch und strukturell wirkt Zornestrieb sehr professionell und abgeklärt. Die drei Musiker verstehen also ihr Handwerk, und für ein erstes Demo klingt das alles so gut und rund, dass es mich nicht wundern würde, wenn die Thüringer nicht schon Erfahrungen in anderen Gruppen gesammelt hätten. Immerhin gibt es bekanntermaßen in Thüringen ja mehr Black-Metal-Gruppen als Einwohner. Wie dem auch sei, Kalter Zeiten Ewigkeit ist eine sehr gute Demoveröffentlichung. Die vier Lieder beinhalten eine gute Mischung aus grimmigen Black Metal (Des Vertrauten Suche etwa erinnert mich ein wenig an Wolfsschrei) , Atmosphäre, Härte und Melodik. Mal schauen wie sich die Gruppe entwickeln wird, die Anfänge sind jedenfalls gemacht.
7,5/10
Aceust
01. Verwelktheit
02. Triebe der Befreiung
03. Vor Eises Zeit
04. Des Vertrauten Suche
Gleich das Eingangsstück Verwelktheit weiß zu überzeugen, auch wenn die lange und ruhige Akustikgitarreneinleitung meiner bescheidenen Meinung nach überflüssig ist. Denn das eigentliche Lied überzeugt vor allem durch erstklassige Riffs, die kalt und atmosphärisch sind und sich wunderbar an den eingängig schnellen Rhythmus anschmiegen. Auch während der langsamer gespielten Strophen gibt es wunderbare, gefühlvolle Riffs zu hören, die den kehligen Gesang begleiten. Diese Black-Metal-Passage von Verwelktheit ist wirklich wunderbar, weshalb es mir unerklärlich ist, wieso man dem diese fünf Minuten lange Einleitung voranstellt, zumal das Lied auch mit Akustikgitarre ausklingt. Der Schlusspart ist aber wesentlich besser, da sich Klargitarre und metallische Parts vermischen und abwechseln.
Die drei anderen Titel können sich auch hören und sehen lassen. Vor allem Vor Eises Zeit sticht noch mal besonders heraus. Es ist ein gesangsarmes Lied da die acht Minuten weitgehend instrumental sind. Doch die Instrumentierung ist sehr ansprechend. Das Tempo ist antreibend und neben schönen Riffs gibt es im Hintergrund auch ein gut gespieltes und leises Keyboard. Im Schlusspart ist dann auch Gesang zu hören, welcher schnell und brutal vorgetragen wird.
Ein feines Gespür für gute Riffs ist also nicht nur in Verweltheit gegeben. Zornestrieb spielt sowohl schnellere, antreibende Passagen als auch dunkelatmosphärische, kalte Passagen. Gelungen ist aber nicht nur das Spiel an den Gitarren, auch Schlagzeuger Deimos kann punkten. Sein Spiel ist facettenreich und auch der Klang seines Schlagwerks ist sehr gelungen, da druckvoll und präsent.
Wie schon erwähnt, macht Kalter Zeiten Ewigkeit einen überaus stimmigen Eindruck. Sowohl klanglich als auch spielerisch und strukturell wirkt Zornestrieb sehr professionell und abgeklärt. Die drei Musiker verstehen also ihr Handwerk, und für ein erstes Demo klingt das alles so gut und rund, dass es mich nicht wundern würde, wenn die Thüringer nicht schon Erfahrungen in anderen Gruppen gesammelt hätten. Immerhin gibt es bekanntermaßen in Thüringen ja mehr Black-Metal-Gruppen als Einwohner. Wie dem auch sei, Kalter Zeiten Ewigkeit ist eine sehr gute Demoveröffentlichung. Die vier Lieder beinhalten eine gute Mischung aus grimmigen Black Metal (Des Vertrauten Suche etwa erinnert mich ein wenig an Wolfsschrei) , Atmosphäre, Härte und Melodik. Mal schauen wie sich die Gruppe entwickeln wird, die Anfänge sind jedenfalls gemacht.
7,5/10
Aceust
01. Verwelktheit
02. Triebe der Befreiung
03. Vor Eises Zeit
04. Des Vertrauten Suche
Wintergewitter - Operation Wintergewitter | 2010 | Thor's Hammer Productions | Kassette | Black Metal
Wintergewitters Debütalbum Operation Wintergewitter hat mich sehr überrascht, da ich nach dem 2003er Demo Final Solution doch etwas anderes erwartet hatte. Final Solution
war damals extrem minimalistisch und monoton. Davon ist nun, nach
sieben Jahren, nicht mehr viel zu spüren. Sowohl spieltechnisch,
stilistisch als auch klanglich hat sich Wintergewitter
enorm entwickelt. Auf dem Album dreht sich alles um das "Unternehmen
Wintergewitter", einer fehlgeschlagenen Militäroperation zur Befreiung
der 6. Armee in Stalingrad. Informationen dazu, eine Karte und auch
Texte sind abgedruckt, was bei einer Kassettenveröffentlichung
ungewöhnlich ist und Anerkennung finden sollte.
Musikalisch ist Operation Wintergewitter atmosphärisch kalter War Black Metal mit leichten melodischen Anteilen. Das Tempo ist oft hoch und dabei dann streckenweise auch sehr monoton, was man von Final Solution her kennt. Doch gibt es hier nun viel mehr zu hören. Besonders interessant und ungewöhnlich ist Hypothermia (Silent Killer). Es ist ein anfänglich schleppendes Stück mit einem sehr kehligen und warmen Gesang, der mich immer wieder an Blackheim von Bewitched und Diabolical Masquerade erinnert. Da Hypothermia (Silent Killer) in der langsamen Anfangsphase auch melodisch und riffbetont ist, klingt Wintergewitter hier tatsächlich ein wenig nach Black Heavy Metal. Hohes Tempo und schnelles Riffing in der zweiten Hälfte, werten das Lied gekonnt auf und bringen Härte und Rohheit ein. In den anderen Liedern dominiert über weite Strecken geradlinige Geschwindigkeit, eingebettet in massive Gitarrenwände. Diese Hochgeschwindigkeitspassagen sind rhythmisch zwar teilweise monoton und überaus geradlinig, doch mit Wechseln und Breaks behaftet. So primitiv und minimalistisch wie auf Final Solution gibt sich Wintergewitter nicht mehr, auch wenn Operation Wintergewitter gleichfalls sehr übersichtliche und direkte Strukturen aufweist. Die Schnelligkeit wird aber immer wieder durch melodische Gitarren oder auch leisen Keyboardklängen im Hintergrund aufgelockert. Die Keyboardklänge selbst könnte man auch als minimalistisch bezeichnen, da sie sehr unauffällig sind und eigentlich nur aus ein, zwei langgezogenen Tönen bestehen.
Ich bin von Operation Wintergewitter richtig angetan. Der Klang ist für militanten Untergrund-Black-Metal sehr gut, das Material ob aller Schnellig- und Geradlinigkeit abwechslungsreich und atmosphärisch. Zudem überzeugt Wintergewitter auch mit gutem Gitarrenspiel und dem Gesang. Operation Wintergewitter ist eine gelungene Mischung aus kaltem War Black Metal mit leicht melodischen und atmosphärischen Anleihen, welche aber wirklich sehr dezent - und deshalb so gut sind!
8/10
Aceust
01. Intro
02. Wittmann (Tiger on attack)
03. Encircled in the coldness
04. Hypothermia (Silent killer)
05. Unknown soldier
06. The silvery eagle on the chest
07. Ju87
08. Operation Wintergewitter
Musikalisch ist Operation Wintergewitter atmosphärisch kalter War Black Metal mit leichten melodischen Anteilen. Das Tempo ist oft hoch und dabei dann streckenweise auch sehr monoton, was man von Final Solution her kennt. Doch gibt es hier nun viel mehr zu hören. Besonders interessant und ungewöhnlich ist Hypothermia (Silent Killer). Es ist ein anfänglich schleppendes Stück mit einem sehr kehligen und warmen Gesang, der mich immer wieder an Blackheim von Bewitched und Diabolical Masquerade erinnert. Da Hypothermia (Silent Killer) in der langsamen Anfangsphase auch melodisch und riffbetont ist, klingt Wintergewitter hier tatsächlich ein wenig nach Black Heavy Metal. Hohes Tempo und schnelles Riffing in der zweiten Hälfte, werten das Lied gekonnt auf und bringen Härte und Rohheit ein. In den anderen Liedern dominiert über weite Strecken geradlinige Geschwindigkeit, eingebettet in massive Gitarrenwände. Diese Hochgeschwindigkeitspassagen sind rhythmisch zwar teilweise monoton und überaus geradlinig, doch mit Wechseln und Breaks behaftet. So primitiv und minimalistisch wie auf Final Solution gibt sich Wintergewitter nicht mehr, auch wenn Operation Wintergewitter gleichfalls sehr übersichtliche und direkte Strukturen aufweist. Die Schnelligkeit wird aber immer wieder durch melodische Gitarren oder auch leisen Keyboardklängen im Hintergrund aufgelockert. Die Keyboardklänge selbst könnte man auch als minimalistisch bezeichnen, da sie sehr unauffällig sind und eigentlich nur aus ein, zwei langgezogenen Tönen bestehen.
Ich bin von Operation Wintergewitter richtig angetan. Der Klang ist für militanten Untergrund-Black-Metal sehr gut, das Material ob aller Schnellig- und Geradlinigkeit abwechslungsreich und atmosphärisch. Zudem überzeugt Wintergewitter auch mit gutem Gitarrenspiel und dem Gesang. Operation Wintergewitter ist eine gelungene Mischung aus kaltem War Black Metal mit leicht melodischen und atmosphärischen Anleihen, welche aber wirklich sehr dezent - und deshalb so gut sind!
8/10
Aceust
01. Intro
02. Wittmann (Tiger on attack)
03. Encircled in the coldness
04. Hypothermia (Silent killer)
05. Unknown soldier
06. The silvery eagle on the chest
07. Ju87
08. Operation Wintergewitter
Sigillum Diabolicum - Chroniques De L'Infamie | 2010 | Thor's Hammer Productions | CD | Black Metal
Chroniques de L'Infamie ist das Debütalbum der französischen Untergrundgruppe Sigillum Diabolicum, die 2002 gegründet wurde und sich aus Leuten von Ülfengard sowie Nemossos rekrutiert. Abzüglich des Intros
enthält das Album feinen französischen Black Metal, der sowohl
riffbetont und melodisch als auch aggressiv, geradlinig und harsch ist.
Vor allem der französische, harsche Kreischgesang fällt zunächst als
markantes Merkmal auf. Er ähnelt mehr oder weniger der Gesangsstile
bekannter Gruppen wie etwa Sombre Chemin, Aorlhac oder Peste Noire,
sicherlich gibt es noch weitere ähnlich gelagerte Gruppen. Mir gefällt
das jedenfalls gut, da es vor allem an die Anfangszeiten der Gruppen
erinnert, als sie noch wirklich guten Black Metal spielten.
Chroniques de L'Infamie ist eine abwechslungsreiches Album mit vielen Tempowechseln und einem gekonnten Wechsel von guter Melodieführung und roher, wüster Härte. Das Gitarrenspiel ist sehr lebendig und vordergründig, es gibt eine Menge guter sowie interessante Riffs und auch die Bassgitarre ist streckenweise sehr präsent. Aber nicht nur mit den Saiteninstrumenten und dem Gesang überzeugt man, auch am Schlagwerk weiß man zu glänzen. Das Spiel an der Rhythmusmaschine ist überaus vielfältig und bietet viele gute Momente, die zusammen mit den wunderbaren, teilweise sehr subtilen Riffs und Melodien, sowie dem Gesang, zu einer sehr dichten und eindringlichen Atmosphäre verschmelzen. Sigillum Diabolicum versteht es gleichermaßen gut, melancholische Stimmungen herauf zu beschwören, wie auch Aggressionen und Hass zu verbreiten.
Auch wenn man sich gesanglich an andere Gruppen erinnert fühlt, geht Sigillum Diabolicum einen eigenen Weg. Chroniques de L'Infamie ist französischer Untergrund-Black-Metal, der für Freunde und Kenner des Black Metals in unserem Nachbarland von höchstem Interesse ist. Die Scheibe ist atmosphärisch und melodisch, wie auch schroff, harsch und roh.
7/10
Aceust
01. Intro - ... sous le feu ardent
02. Conversation première : Le massacre des évangiles
03. Conversation seconde : Exhalaison de l'éterne
04. Conversation troisième : La danse des morts
05. Conversation quatrième : A tombeaux ouverts
06. Conversation cinquième : Purification par la torture
07. Conversation sixième : La théorie des rats
https://myspace.com/sigillumdiabolicum
http://www.thorshammerproductions.com/
Chroniques de L'Infamie ist eine abwechslungsreiches Album mit vielen Tempowechseln und einem gekonnten Wechsel von guter Melodieführung und roher, wüster Härte. Das Gitarrenspiel ist sehr lebendig und vordergründig, es gibt eine Menge guter sowie interessante Riffs und auch die Bassgitarre ist streckenweise sehr präsent. Aber nicht nur mit den Saiteninstrumenten und dem Gesang überzeugt man, auch am Schlagwerk weiß man zu glänzen. Das Spiel an der Rhythmusmaschine ist überaus vielfältig und bietet viele gute Momente, die zusammen mit den wunderbaren, teilweise sehr subtilen Riffs und Melodien, sowie dem Gesang, zu einer sehr dichten und eindringlichen Atmosphäre verschmelzen. Sigillum Diabolicum versteht es gleichermaßen gut, melancholische Stimmungen herauf zu beschwören, wie auch Aggressionen und Hass zu verbreiten.
Auch wenn man sich gesanglich an andere Gruppen erinnert fühlt, geht Sigillum Diabolicum einen eigenen Weg. Chroniques de L'Infamie ist französischer Untergrund-Black-Metal, der für Freunde und Kenner des Black Metals in unserem Nachbarland von höchstem Interesse ist. Die Scheibe ist atmosphärisch und melodisch, wie auch schroff, harsch und roh.
7/10
Aceust
01. Intro - ... sous le feu ardent
02. Conversation première : Le massacre des évangiles
03. Conversation seconde : Exhalaison de l'éterne
04. Conversation troisième : La danse des morts
05. Conversation quatrième : A tombeaux ouverts
06. Conversation cinquième : Purification par la torture
07. Conversation sixième : La théorie des rats
https://myspace.com/sigillumdiabolicum
http://www.thorshammerproductions.com/
Wolfsschrei - The Unknown Spectre Of Evil | 2010 | Black Devastation Records | CD | Black Metal
Die neuste Erscheinung aus dem Hause Wolfsschrei ist wohl die brutalste und technisch komplexeste und anspruchsvollste Veröffentlichung bisher. The Unknown Spectre of Evil ist schneller, brachialer und kompromissloser Black Metal, der mich so mit dieser Vehemenz schon ein wenig überrascht. Wolfsschrei war ja schon immer purer Black Metal, doch so technisch, komplex und heftig wie aktuell habe ich Wolfsschrei
noch nicht erlebt. Heftig und brutal sind die vier Lieder nicht nur
des Materials wegen sondern auch wegen der sehr warmen und druckvollen
Klangproduktion. Klanglich war Wolfsschrei bisher immer auch - mal mehr, mal weniger - rau und grell. The Unknown Spectre of Evil
hingegen wirkt viel professioneller. Dies verstärkt natürlich die
brutale Atmosphäre der Lieder. Trotz aller Härte und Geschwindigkeit
stecken die vier Lieder voller Riffs und Abwechslung. Taakens Spiel an
der Gitarre ist extrem vielfältig und lebendig, alleine im Titelstück
sind unzählige verschiede Riffs und Melodien zu hören, die mit einem
nicht weniger vielfältig gespielten Schlagwerk einhergehen.
Die Strukturen sind stellenweise ziemlich komplex und technisch aber es wird damit nicht übertrieben. Geradliniges und direktes Spiel ist auch hier enthalten. Doch ist dieses lediglich ein Element neben der hochgeradigen Abwechslung. The Unknown Spectre of Evil besitzt sehr viele Tempowechsel, man höre sich nur Epitome of Instincts an. In dem Lied steht eigentlich nie etwas still, alle Instrumente werden mit energischer Innbrunst gespielt, das hohe Tempo ist einer Vielzahl an Variationen und Wechseln unterworfen. Dieses insgesamt recht hohe Maß an Komplexität und technischer Strukturen sollte in Zukunft aber nicht weiter ausgebaut werden. Zusammen mit dem satten und mächtigen Klang wirkt das Material eben enorm heftig. Allerdings geht dies zulasten der Roh- und Grimmigkeit, die ich immer an Wolfsschrei sehr zu schätzen wusste. Grimmige Stücke wie Foreseeing vom Debütalbum Feasting my Hatred oder Leichentanz von der Split EP mit Isaz gibt es auf The Unknown Spectre of Evil nicht mehr. The Unknown Spectre of Evil geht spielerisch vielmehr in die Richtung des letzten Albums Demons of my Inner Self, allerdings klanglich wesentlich imposanter und kräftiger.
Es fällt mir schwer zu einem Urteil zu kommen, da das Material für sich genommen sehr gut und anspruchsvoll ist, allerdings nicht mehr so atmosphärisch und rau ist, wie es bei den früheren Veröffentlichungen der Fall war. Spieltechnisch gibt es absolut nichts zu bemängeln, die Komplexität wurde sehr gut umgesetzt. Mir fehlt allerdings ein wenig der raue und grimmige Charme von früher, besonders von Feasting my Hatred. Aber Veränderungen lassen sich nicht aufhalten, zumal aus dem Einmannprojekt Wolfssschrei inzwischen eine Gruppe aus drei Musikern gewachsen ist.
7/10
Aceust
01. The unknown spectre of evil
02. As I won't ever be human
03. Epitome of instincts
04. May death be your purpose
Die Strukturen sind stellenweise ziemlich komplex und technisch aber es wird damit nicht übertrieben. Geradliniges und direktes Spiel ist auch hier enthalten. Doch ist dieses lediglich ein Element neben der hochgeradigen Abwechslung. The Unknown Spectre of Evil besitzt sehr viele Tempowechsel, man höre sich nur Epitome of Instincts an. In dem Lied steht eigentlich nie etwas still, alle Instrumente werden mit energischer Innbrunst gespielt, das hohe Tempo ist einer Vielzahl an Variationen und Wechseln unterworfen. Dieses insgesamt recht hohe Maß an Komplexität und technischer Strukturen sollte in Zukunft aber nicht weiter ausgebaut werden. Zusammen mit dem satten und mächtigen Klang wirkt das Material eben enorm heftig. Allerdings geht dies zulasten der Roh- und Grimmigkeit, die ich immer an Wolfsschrei sehr zu schätzen wusste. Grimmige Stücke wie Foreseeing vom Debütalbum Feasting my Hatred oder Leichentanz von der Split EP mit Isaz gibt es auf The Unknown Spectre of Evil nicht mehr. The Unknown Spectre of Evil geht spielerisch vielmehr in die Richtung des letzten Albums Demons of my Inner Self, allerdings klanglich wesentlich imposanter und kräftiger.
Es fällt mir schwer zu einem Urteil zu kommen, da das Material für sich genommen sehr gut und anspruchsvoll ist, allerdings nicht mehr so atmosphärisch und rau ist, wie es bei den früheren Veröffentlichungen der Fall war. Spieltechnisch gibt es absolut nichts zu bemängeln, die Komplexität wurde sehr gut umgesetzt. Mir fehlt allerdings ein wenig der raue und grimmige Charme von früher, besonders von Feasting my Hatred. Aber Veränderungen lassen sich nicht aufhalten, zumal aus dem Einmannprojekt Wolfssschrei inzwischen eine Gruppe aus drei Musikern gewachsen ist.
7/10
Aceust
01. The unknown spectre of evil
02. As I won't ever be human
03. Epitome of instincts
04. May death be your purpose
29.11.2010
Various Artists - Helvetin Musta Peto | 2009 | Helvete.Ru | CD | Black Metal
Schon allein der Optik wegen macht diese Kompilation eine Menge her. Denn Helvetin Musta Peto
kommt in einem edlen Digi-Buch mitsamt bebilderten Beiheft. Die
Zusammenstellung der ausschließlich finnischen Gruppen ist sehr
interessant, da neben Untergrundkämpfern auch sehr bekannte Formationen
vertreten sind. Zudem hat jede Gruppe ein exklusives Lied
beigesteuert, welches nur auf Helvetin Musta Peto vertreten ist. Alleine diese Tatsachen sind schon mehr als ausreichende Kaufargumente.
Sehr gespannt war ich vor allem auf Barathrum, von denen ich seit vielen Jahren nichts neues mehr gehört habe. Das 1995er Album Eerie hat mir damals sehr gut gefallen, aber irgendwann veränderte sich der Stil und ich verfolgte das Schaffen Barathrums nicht mehr. Sadistic Pleasure wurde 2006 und 2007 geschrieben und 2009 aufgenommen, ist also recht aktuell. Man erkennt Barathrum sofort: Kräftige und schwungvolle Riffs, eine schleppende aber treibende Rhythmik und der bissige Gesang erfüllen den Raum. Sadistic Pleasure ist sicherlich nicht das beste Lied von Barathrum aber dennoch ein guter Titel, der Lust auf die alten Sachen macht. Auch Azaghal habe ich irgendwann nicht mehr verfolgt, da mir die Wandlungen nicht zusagten. Irgendwann kam der Zeitpunkt an dem ich Azaghal sterbenslangweilig fand. So erwartete ich von Kävelevät Kuolleet auch nicht allzu viel. Es ist ein sehr riffbetontes Lied, das langsam oder treibend ist und aufgrund der Riffs und eines Soli phasenweise recht thrashige Züge aufweist die mich an einer Stelle sogar Slayer erinnern. Es ist ein sehr interessantes Lied und die Riffs wissen zu gefallen, aber da es recht schleppend und langsam ist, fehlt mir in dem Lied das Bissige und die Härte. Klanglich und rifftechnisch aber durchaus beeindruckend und erdrückend.
Wer die beiden Besprechungen von Verge las, weiß von meinem zwiegespaltenem Verhältnis zu Verge. Die MCD To Rest the Last Time in Our Filth war großartig, die Split mit Blood Red Fog hingegen ernüchternd. Mit dem hier vertretenen Lied The Mechanics Below kann mich Verge nun etwas besänftigen. Experimentelle Elemente wie auf der Split fehlen hier, was schon mal gut ist. Tempo und Aggressivität wie auf der MCD allerdings ebenfalls. The Mechanics Below ist ein langes sowie langsames Lied mit bissigem Kreischgesang und einer Menge Riffs, am Ende gibt es auch eine atmosphärische Passage mit Klargitarre zu hören.
Das interessanteste Lied von Helvetin Musta Peto ist Apoliteia von Ride for Revenge. Apoloteia ist ein knapp 17 Minuten langer Brocken mit äußerst unterschiedlichen Phasen. Die erste Phase dauert knapp sechseinhalb Minuten in denen nur elektronische Noiseklänge und eine Gitarre zu hören ist. Dann endlich kommt bestialischer und sehr basslastiger Black/Death Metal zum Einsatz. Hier spielt Ride for Revenge sehr wüst, schroff und überaus böse auf. Der verzerrte, kehlige und gurgelnde Gesang ist eigentlich ein Sprechen, und die Instrumente drumherum versprühen absolute Negativität. Diese Passage ist absolut großartig und verstörend gleichermaßen. In der nachfolgenden Passage ist die Stimme dann ein lautes Flüstern, das man zur Akustikgitarre zu hören bekommt. Bizarr und interessant zugleich.
Die restlichen Vertreter schlagen sich auch allesamt solide und erfolgreich. Besonders gelungen empfinde ich das atmosphärische und hypnotische Armomurha Itselle von Saturnian Mist. Helvetin Musta Peto ist also nicht nur optisch sondern auch inhaltlich zu empfehlen, wenn man die vertretenen Gruppen mag. Das Niveau der Stücke liegt zwischen Solide und großartig. Eine Blöße gibt sich hier niemand.
01. Anal Blasphemy - Beast of thousand faces
02. Förgjord - Jättäkää minut korpeille
03. Saturnian Mist - Armomurha itselle
04. Ride for Revenge - Apoliteia
05. Barathrum - Sadistic pleasure
06. Musta Kappeli - Metsän perkele
07. Azaghal - Kävelevät kuolleet
08. Verge - The mechanics below
09. Svartkraft - The conqueror worms
Sehr gespannt war ich vor allem auf Barathrum, von denen ich seit vielen Jahren nichts neues mehr gehört habe. Das 1995er Album Eerie hat mir damals sehr gut gefallen, aber irgendwann veränderte sich der Stil und ich verfolgte das Schaffen Barathrums nicht mehr. Sadistic Pleasure wurde 2006 und 2007 geschrieben und 2009 aufgenommen, ist also recht aktuell. Man erkennt Barathrum sofort: Kräftige und schwungvolle Riffs, eine schleppende aber treibende Rhythmik und der bissige Gesang erfüllen den Raum. Sadistic Pleasure ist sicherlich nicht das beste Lied von Barathrum aber dennoch ein guter Titel, der Lust auf die alten Sachen macht. Auch Azaghal habe ich irgendwann nicht mehr verfolgt, da mir die Wandlungen nicht zusagten. Irgendwann kam der Zeitpunkt an dem ich Azaghal sterbenslangweilig fand. So erwartete ich von Kävelevät Kuolleet auch nicht allzu viel. Es ist ein sehr riffbetontes Lied, das langsam oder treibend ist und aufgrund der Riffs und eines Soli phasenweise recht thrashige Züge aufweist die mich an einer Stelle sogar Slayer erinnern. Es ist ein sehr interessantes Lied und die Riffs wissen zu gefallen, aber da es recht schleppend und langsam ist, fehlt mir in dem Lied das Bissige und die Härte. Klanglich und rifftechnisch aber durchaus beeindruckend und erdrückend.
Wer die beiden Besprechungen von Verge las, weiß von meinem zwiegespaltenem Verhältnis zu Verge. Die MCD To Rest the Last Time in Our Filth war großartig, die Split mit Blood Red Fog hingegen ernüchternd. Mit dem hier vertretenen Lied The Mechanics Below kann mich Verge nun etwas besänftigen. Experimentelle Elemente wie auf der Split fehlen hier, was schon mal gut ist. Tempo und Aggressivität wie auf der MCD allerdings ebenfalls. The Mechanics Below ist ein langes sowie langsames Lied mit bissigem Kreischgesang und einer Menge Riffs, am Ende gibt es auch eine atmosphärische Passage mit Klargitarre zu hören.
Das interessanteste Lied von Helvetin Musta Peto ist Apoliteia von Ride for Revenge. Apoloteia ist ein knapp 17 Minuten langer Brocken mit äußerst unterschiedlichen Phasen. Die erste Phase dauert knapp sechseinhalb Minuten in denen nur elektronische Noiseklänge und eine Gitarre zu hören ist. Dann endlich kommt bestialischer und sehr basslastiger Black/Death Metal zum Einsatz. Hier spielt Ride for Revenge sehr wüst, schroff und überaus böse auf. Der verzerrte, kehlige und gurgelnde Gesang ist eigentlich ein Sprechen, und die Instrumente drumherum versprühen absolute Negativität. Diese Passage ist absolut großartig und verstörend gleichermaßen. In der nachfolgenden Passage ist die Stimme dann ein lautes Flüstern, das man zur Akustikgitarre zu hören bekommt. Bizarr und interessant zugleich.
Die restlichen Vertreter schlagen sich auch allesamt solide und erfolgreich. Besonders gelungen empfinde ich das atmosphärische und hypnotische Armomurha Itselle von Saturnian Mist. Helvetin Musta Peto ist also nicht nur optisch sondern auch inhaltlich zu empfehlen, wenn man die vertretenen Gruppen mag. Das Niveau der Stücke liegt zwischen Solide und großartig. Eine Blöße gibt sich hier niemand.
01. Anal Blasphemy - Beast of thousand faces
02. Förgjord - Jättäkää minut korpeille
03. Saturnian Mist - Armomurha itselle
04. Ride for Revenge - Apoliteia
05. Barathrum - Sadistic pleasure
06. Musta Kappeli - Metsän perkele
07. Azaghal - Kävelevät kuolleet
08. Verge - The mechanics below
09. Svartkraft - The conqueror worms
Sentimen Beltza - Olabezarko Basoen Bakardadea | 2010 | Thor's Hammer Productions | CD | Black Metal
Sentimen Beltza ist eine Einmanngruppe aus dem
spanischen Baskenland - welches übrigens eine Vielzahl an interessanten
Gruppen beherbergt -, die mit Olabezarko Basoen Bakardadea ihr
zweites Vollalbum veröffentlicht hat. Für eine Einmanngruppe, um es
gleich vornweg zu schreiben, ist sowohl die Klangproduktion als auch
das Schlagzeugspiel überragend. Man hat zu keinem Zeitpunkt auch nur
den Hauch eines Gefühls, es hier mit nur einem Alleinmusiker zu tun zu
haben. Zudem überzeugt Sentimen Beltza auch sonst, denn das Material macht von Anfang an einen guten, stimmigen Eindruck.
Olabezarko Basoen Bakardadea ist ein Album, auf dem leicht melodische Riffs und Melodieführungen mit dezenter Melancholie und grimmiger Härte kombiniert werden. Vor allem das Spiel an den Gitarren überzeugt von den ersten Sekunden an. Die Melodik ist zu jedem Zeitpunkt des Albums absolut stimmig und überzeugend, ganz gleich, ob es sich um langsame Passagen handelt, in denen eher atmosphärisches Spiel zu hören ist, oder ob es schnelle, grimmig polternde Parts mit entsprechend schnellen Riffs sind. Grimmig, fies und räudig kommt vor allem My Beautiful Misery daher, welches wunderbare Riffs und einen schönen polternden, mittelschnellen und stampfenden Rhythmus beherbergt, der an bekannte skandinavische Gruppen denken lässt. Aber nicht nur die Gitarren sind markant sondern auch der stark verzerrte Gesang. Dieser ist recht laut und aufgrund der Verzerrung sehr eindringlich, harmoniert aber dennoch gut mit den Instrumenten und den Harmonien. Auch wenn es viele langsame Passagen zu hören gibt, sind es gerade die schnelleren Strecken, mit denen Sentimen Beltza die volle Punktzahl holt. Das Zusammenspiel von hohem Tempo und Riffing passt perfekt zusammen und beschert so eine großartige Atmosphäre.
Aus der Reihe tanz das letzte Lied, welches auch ein Bonusstück ist und von Urgarun von Hellthrone eingesungen wurde. Es ist klanglich und stilistisch wesentlich roher als das Albummaterial. Der Rhythmus ist eingängig schnell und die Riffs sind auch sehr überschaubar.
Olabezarko Basoen Bakardadea ist ein rundum gelungenes Album, welches jedem echten Black-Metal-Anhänger gerecht wird.
8/10
Aceust
01. Miseriaren semeak (Itxaropenik gabe Part II)
02. My beautiful misery
03. Olabezarko basoen bakardadea
04. Ez
05. Requiem for my life
06. Nire heriotzaren gaua
Olabezarko Basoen Bakardadea ist ein Album, auf dem leicht melodische Riffs und Melodieführungen mit dezenter Melancholie und grimmiger Härte kombiniert werden. Vor allem das Spiel an den Gitarren überzeugt von den ersten Sekunden an. Die Melodik ist zu jedem Zeitpunkt des Albums absolut stimmig und überzeugend, ganz gleich, ob es sich um langsame Passagen handelt, in denen eher atmosphärisches Spiel zu hören ist, oder ob es schnelle, grimmig polternde Parts mit entsprechend schnellen Riffs sind. Grimmig, fies und räudig kommt vor allem My Beautiful Misery daher, welches wunderbare Riffs und einen schönen polternden, mittelschnellen und stampfenden Rhythmus beherbergt, der an bekannte skandinavische Gruppen denken lässt. Aber nicht nur die Gitarren sind markant sondern auch der stark verzerrte Gesang. Dieser ist recht laut und aufgrund der Verzerrung sehr eindringlich, harmoniert aber dennoch gut mit den Instrumenten und den Harmonien. Auch wenn es viele langsame Passagen zu hören gibt, sind es gerade die schnelleren Strecken, mit denen Sentimen Beltza die volle Punktzahl holt. Das Zusammenspiel von hohem Tempo und Riffing passt perfekt zusammen und beschert so eine großartige Atmosphäre.
Aus der Reihe tanz das letzte Lied, welches auch ein Bonusstück ist und von Urgarun von Hellthrone eingesungen wurde. Es ist klanglich und stilistisch wesentlich roher als das Albummaterial. Der Rhythmus ist eingängig schnell und die Riffs sind auch sehr überschaubar.
Olabezarko Basoen Bakardadea ist ein rundum gelungenes Album, welches jedem echten Black-Metal-Anhänger gerecht wird.
8/10
Aceust
01. Miseriaren semeak (Itxaropenik gabe Part II)
02. My beautiful misery
03. Olabezarko basoen bakardadea
04. Ez
05. Requiem for my life
06. Nire heriotzaren gaua
Cold Empire - From The Ashes Of The Empire | 2010 | Naturmacht Productions | CD | Black Metal
Cold Empire ist noch eine relativ junge Band, die erst 2006 gegründet wurde und nach einem Demo im Jahr 2007 kürzlich mit From the Ashes of the Empire ihr Debütalbum veröffentlicht hat. Dass Cold Empire lediglich aus zwei Musikern besteht, hört man dem Material nicht wirklich an. Vor allem wenn man bedenkt, dass der Herr Valker neben dem Schlagwerk auch für Gitarre und Bass zuständig ist. Misanthrone ist lediglich für Gesang und Text verantwortlich. Musikalisch haben sich die Zwei dem leicht melodischen, aber roh klingenden und kalten Black Metal verschrieben.
Das Eingangslied Wasteland ist der längste Titel des Albums und hält sich nicht mit atmosphärischen Einleitungsklängen auf, wofür es bei mir schon mal per se Punkte gibt. Stattdessen legt Cold Empire anständig los, indem man mit ordentlichem Tempo und schnellen Riffs losschmettert. Irgendwann kommt dann mit der ersten Strophe auch der Gesang hinzu, der stark verzerrt ist und überaus giftig und eindringlich ist. Wasteland ist ein gelungener Einstieg, der neben der Raserei auch langsamere Passagen beinhaltet und an der Gitarre sehr viel Abwechslung bietet. Trotz des hohen Grundtempos und dem üblen Gekeife ist es halt melodischer Black Metal, und dies spürt man am Gitarrenspiel zu jeder Zeit. Trotz des melodischen Riffings übertreibt es Valker jedoch nicht mit den Melodien, die weder zu lieblich noch zu ausufernd sind. Die Melodik die von Cold Empire heraufbeschworen wird, ist dezent, oft auch von eisigem Naturell und dann und wann auch eingängig und sehr überschaubar.
Neben der abwechslungsreichen Beschaffenheit ist auch der Klang ein interessanter Aspekt. Insgesamt lässt er sich als gut zusammenfassen, im Detail tun sich aber markante Unebenheiten auf, die vor allem das Schlagzeug betreffen. Aufgrund des hohen und sich oft verändernden Tempos ist das Schlagwerkspiel strukturell technisch gelagert, was zu sonderbaren klanglichen Eigenschaften führt. Denn das Schlagwerk klingt an einigen Stellen recht dumpf und künstlich, gerade dann, wenn es abwechslungsreich und anspruchsvoll ist. Dies ändert aber nichts am spielerischen Können des Valkers. Und da der Herr Valker eben auch für das Saitenschwingen zuständig ist, passt das Zusammenspiel aller Instrumente hervorragend.
From the Ashes of the Empire ist trotz der melodischen Ausrichtung ein kaltes und zuweilen auch grimmiges Album, mit einem gewissen nordischen Einschlag. Für Freunde des schnellen sowie melodischen Black Metals zu empfehlen.
7/10
Aceust
01. Wasteland
02. Nocturnal sea
03. Toward the eternal silence
04. Of wood and trees
05. Storms will rise
06. Forest of hate
22.11.2010
Defuntos - Luto Perpétuo | 2010 | Dunkelheit Produktionen | CD | Black Metal / Funeral Doom
Erst kürzlich hat Dunkelheit Produktionen das wunderbare Album Nada é Eterno veröffentlicht, und nun gibt es von Defuntos bereits ein weiteres, neues Album. Dieses wurde Luto Perpétuo benannt und ist gleichfalls gnadenlos gut. Jedenfalls für mich, jemand, der das Schaffen von Defuntos seit dem Debüt verfolgt und zu schätzen weiß. Neulich habe ich irgendwo aufgeschnappt, jemand würde Defuntos unbeschreiblich langweilig finden. Möglich. Wenn ich mir das aktuelle Album Luto Perpétuo
anhöre und anschaue, passiert da nicht so viel. Es kommt wohl vor
allem darauf an, was man von einem Album, von der dort enthaltenen und
dargebrachten Musik erwartet. Es steht wohl außer Frage, dass Defuntos
eine ungewöhnliche und zugleich auch außergewöhnliche Gruppe ist, die
sicherlich nicht jedem gefällt. Es ist einfach obskure, bizarre und
befremdliche Musik, die da komponiert und vorgetragen wird. Ebenso
gewöhnungsbedürftig mag auch die Klangproduktion und die instrumentale
Umsetzung sein. Aber all diese Umstände sind Aspekte, die ich bei Defuntos schätze
und liebe. Es ist sehr düstere, unheilvolle und auch schräge Musik,
die auch immer ein Thema hat - welches durch die Gestaltung der Hüllen
visualisiert wird, textlich aber aufgrund der Sprachbarriere kaum
nachzuvollziehen ist.
Luto Perpétuo ist ein vom tiefsten Grund ausgehendes, ruhiges sowie unaufgeregtes Album. Es wird niemals laut, die Intensität nimmt nicht zu, indem es schnellere Passagen gibt oder Spannungsbögen aufgebaut werden. Es wabert gleichmäßig düstere Musik dahin, die eine bizarre Mischung aus Black, Doom und Rock ist. Es ist aber ein absolut eigenständiger Stil, der hier von Defuntos kreiiert und kultiviert wird. Wahrscheinlich kann man Defuntos nur lieben oder hassen. Es ist eben spezielle Musik, die entsprechende Voraussetzungen beim Hörer bedingt.
Wenn man einen direkten Vergleich zu Nada é Eterno ziehen möchte, kann man sagen, dass sich die beiden Werke atmosphärisch ähneln. Allerdings ist Luto Perpétuo etwas kälter ausgefallen und möglicherweise auch etwas ruhiger. Die Stimmung ist nicht nur morbide, sondern auch durchdrungen von Tod und Sterben. Die Musik könnte man als perfekte Sterbebegleitung verwenden und bezeichnen. Defuntos auflegen und dann einsargen lassen. Und das alles ohne jegliche Hysterie oder Leid klagende Trauer. Defuntos ist ein musikalischer Großmeister der Dunkelheit und mortalen Musik.
9/10
Aceust
01. Mórbido padecimento
02. O derradeiro beijo do morto (A visão tragédia, Capítulo IV - A saudade)
03. ...a tua voz...
04. Algarve esquecido
05. Dentro de um corpo que era teu...
http://www.dunkelheit-produktionen.de/
Luto Perpétuo ist ein vom tiefsten Grund ausgehendes, ruhiges sowie unaufgeregtes Album. Es wird niemals laut, die Intensität nimmt nicht zu, indem es schnellere Passagen gibt oder Spannungsbögen aufgebaut werden. Es wabert gleichmäßig düstere Musik dahin, die eine bizarre Mischung aus Black, Doom und Rock ist. Es ist aber ein absolut eigenständiger Stil, der hier von Defuntos kreiiert und kultiviert wird. Wahrscheinlich kann man Defuntos nur lieben oder hassen. Es ist eben spezielle Musik, die entsprechende Voraussetzungen beim Hörer bedingt.
Wenn man einen direkten Vergleich zu Nada é Eterno ziehen möchte, kann man sagen, dass sich die beiden Werke atmosphärisch ähneln. Allerdings ist Luto Perpétuo etwas kälter ausgefallen und möglicherweise auch etwas ruhiger. Die Stimmung ist nicht nur morbide, sondern auch durchdrungen von Tod und Sterben. Die Musik könnte man als perfekte Sterbebegleitung verwenden und bezeichnen. Defuntos auflegen und dann einsargen lassen. Und das alles ohne jegliche Hysterie oder Leid klagende Trauer. Defuntos ist ein musikalischer Großmeister der Dunkelheit und mortalen Musik.
9/10
Aceust
01. Mórbido padecimento
02. O derradeiro beijo do morto (A visão tragédia, Capítulo IV - A saudade)
03. ...a tua voz...
04. Algarve esquecido
05. Dentro de um corpo que era teu...
http://www.dunkelheit-produktionen.de/
15.11.2010
Bilskirnir / Evil - German-Southern Brotherhood | 2010 | Thor's Hammer Productions | Kassette | Black Metal
German-Southern Brotherhood erschien bereits 2008 auf CD und ist nun auch für alle Kassettenliebhaber im pro-Format erhältlich. Die Split enthält von Bilskirnir das 2002er Demo Vorväter im neu gemasterten Klang und von Evil das frühe Demo ...Evil Storming Onwards to the Battlefield
inklusive Bonusmaterial. Anhänger von einer der beiden Gruppen, welche
die Originalveröffentlichung noch nicht besitzen, können hier
bedenkenlos zugreifen.
Vorväter von Bilskirnir ist ein sehr gutes Demo gewesen, welches zwei hervorragende Bilskirnir-Lieder beinhaltet. Vor allem das Tittellied Vorväter spielt in der selben Liga wie etwa Sonnenwende und Feuerzauber. Es gibt also großartige Riffs zu hören, die von Widar immer wieder zu wunderbaren Melodiesträngen verwoben werden. Das Lied Vorväter ist darüber hinaus zudem lang, schleppend und melancholisch. Es ist atmosphärisch aber dennoch grell und rau, typisch für das Demomaterial Bilskirnirs also. Ása-Týr ist ebenfalls ein schönes Lied, das gleichfalls schleppend ist aber sehr riffbetont daher kommt und relativ wenig Abwechslung bietet.
Das Material von Evil ist wesentlich rauer und auch musikalisch agiert Evil weitaus dreckiger, primitiver und räudiger als Bilskirnir. Die Lieder von Evil sind alle in den Anfangstagen der Gruppe entstanden, weshalb es nur bedingt mit neuerem Material zu vergleichen ist. Trotzdem sind die Lieder gut; Black Metal pur und ohne Kompromisse. Der Klang ist dumpf und unsauber, die Atmosphäre die erschaffen wird, entsprechend negativ. Marchando Para o Holocausto ist das beste Lied von Evil auf dieser Kassette, da es gute Riffs enthält, die punkig und rockig sind und mich auch an ein anderes Lied erinnern. Nur komme ich einfach nicht drauf, an welches Lied ich mich erinnert fühle. Wie dem auch sei, die zwei letzten Titel von Evil sind Rehearsalstücke, die noch etwas wüster und roher sind. Vor allem der enorm verzerrte Kreischgesang ist heftig und geht ein wenig in die Richtung Veles. Die beiden Rehearsalstücke sind richtig gut und fordern schon alleine einen Kauf, denn hier gibt es wahrlich bösen Rumpel Black Metal, wie man ihn entweder liebt oder hasst.
German-Southern Brotherhood ist eine rundum gute Veröffentlichung, die uneingeschränkt zu empfehlen ist.
8/10
BILSKIRNIR
01. Feuer und Schwert
02. Vorväter
03. Ása-Týr
EVIL
04. Aryanhord Holocaust
05. Blood and war!
06. Marchando para o Holocausto
07. A southern war from the winter's march
08. Diabolism / The black arts of goat
09. The era of darkness prevails
Vorväter von Bilskirnir ist ein sehr gutes Demo gewesen, welches zwei hervorragende Bilskirnir-Lieder beinhaltet. Vor allem das Tittellied Vorväter spielt in der selben Liga wie etwa Sonnenwende und Feuerzauber. Es gibt also großartige Riffs zu hören, die von Widar immer wieder zu wunderbaren Melodiesträngen verwoben werden. Das Lied Vorväter ist darüber hinaus zudem lang, schleppend und melancholisch. Es ist atmosphärisch aber dennoch grell und rau, typisch für das Demomaterial Bilskirnirs also. Ása-Týr ist ebenfalls ein schönes Lied, das gleichfalls schleppend ist aber sehr riffbetont daher kommt und relativ wenig Abwechslung bietet.
Das Material von Evil ist wesentlich rauer und auch musikalisch agiert Evil weitaus dreckiger, primitiver und räudiger als Bilskirnir. Die Lieder von Evil sind alle in den Anfangstagen der Gruppe entstanden, weshalb es nur bedingt mit neuerem Material zu vergleichen ist. Trotzdem sind die Lieder gut; Black Metal pur und ohne Kompromisse. Der Klang ist dumpf und unsauber, die Atmosphäre die erschaffen wird, entsprechend negativ. Marchando Para o Holocausto ist das beste Lied von Evil auf dieser Kassette, da es gute Riffs enthält, die punkig und rockig sind und mich auch an ein anderes Lied erinnern. Nur komme ich einfach nicht drauf, an welches Lied ich mich erinnert fühle. Wie dem auch sei, die zwei letzten Titel von Evil sind Rehearsalstücke, die noch etwas wüster und roher sind. Vor allem der enorm verzerrte Kreischgesang ist heftig und geht ein wenig in die Richtung Veles. Die beiden Rehearsalstücke sind richtig gut und fordern schon alleine einen Kauf, denn hier gibt es wahrlich bösen Rumpel Black Metal, wie man ihn entweder liebt oder hasst.
German-Southern Brotherhood ist eine rundum gute Veröffentlichung, die uneingeschränkt zu empfehlen ist.
8/10
BILSKIRNIR
01. Feuer und Schwert
02. Vorväter
03. Ása-Týr
EVIL
04. Aryanhord Holocaust
05. Blood and war!
06. Marchando para o Holocausto
07. A southern war from the winter's march
08. Diabolism / The black arts of goat
09. The era of darkness prevails
Hysterie - Disseitswahn | 2010 | Mirrors Of Life | CD | Black Metal
Hysterie wurde 2008 gegründet und feiert nun mit Diesseitswahn
das Debütalbum. Es wird melodischer sowie atmosphärischer Black Metal
geboten, der mit verständlichem, deutschem Gesang vorgetragen wird. Die
Texte sind also gut zu verstehen, es werden menschliche Abgründe
behandelt und die Bedeutungslosigkeit des Seins thematisiert. Depressiv
oder melancholisch ist Diesseitswahn deshalb aber nicht. Ganz im Gegenteil, Hysterie spielt gerne schnell geradeaus. Hysterie
kombiniert ein hohes Grundtempo mit melodischen Riffs und dem
deutschen, nur wenig verzerrten und ein wenig krächzenden, heiseren
Gesang. Obwohl es kein Keyboard gibt und Hysterie auch sonst auf irgendwelche atmosphärischen, experimentellen Klänge verzichtet, fühle ich mich von Diesseitswahn immer wieder an Agrypnie und Nocte Obducta erinnert, obgleich Hysterie
einen gänzlich anderen Stil an den Tag legt. Wahrscheinlich ist es der
Gesang und die Thematik, die mich an die besagten Gruppen denken
lässt.
Obwohl die Zutaten für sich genommen recht vielversprechend sind, ist Diesseitswahn durchwachsen und enthält Höhen und Tiefen. Das Tittellied Diesseitswahn ist beispielsweise ein gutes und sehr gelungenes Lied, in dem Hysterie vor allem durch gutes Gitarrenspiel mein Wohlwollen für sich gewinnt. Vor allem das atmosphärische Gitarrenspiel zwischen den Strophen ist wirklich gut und zeigt, dass die Band definitiv Potential hat. Probleme gibt es allerdings beim Schlagwerk, welches manchmal etwas zäh und abgehackt wirkt und auch klanglich nicht immer direkt ins Schwarze trifft. Dabei ist das Spiel an der Rhythmusmaschine aber gar nicht einfältig und bietet beim genaueren Hinhören ein detailreiches Spiel. Es ist halt noch nicht alles hundertprozentig stimmig und flüssig, was mich nicht unbedingt stört, aber dennoch auffällt. Schlecht ist Diesseitswahn aber nicht, denn die Riffs und Melodien überzeugen und auch die schnelle Ausrichtung mit Tempowechseln und Breaks macht einen guten Eindruck.
Diesseitswahn ist eine solide erste Veröffentlichung, die bei allen kleinen Kinderkrankheiten in jedem Fall das hohe Potential der Band erkennen lässt. Vor allem finde ich das Zusammenspiel von deutschem Gesang, melodischem Gitarrenspiel und hohem Tempo sehr gelungen, was mir nicht bei jeder Band gefällt. Ich bin mir sicher, dass man in der Zukunft noch einiges von Hysterie hören wird.
6/10
Aceust
01. Tage in Dunkelheit
02. Diesseitswahn
03. Am Ende der Ewigkeit
04. Zeitentod
05. Trümmer
06. Wiederkehr
07. Zyklus
Obwohl die Zutaten für sich genommen recht vielversprechend sind, ist Diesseitswahn durchwachsen und enthält Höhen und Tiefen. Das Tittellied Diesseitswahn ist beispielsweise ein gutes und sehr gelungenes Lied, in dem Hysterie vor allem durch gutes Gitarrenspiel mein Wohlwollen für sich gewinnt. Vor allem das atmosphärische Gitarrenspiel zwischen den Strophen ist wirklich gut und zeigt, dass die Band definitiv Potential hat. Probleme gibt es allerdings beim Schlagwerk, welches manchmal etwas zäh und abgehackt wirkt und auch klanglich nicht immer direkt ins Schwarze trifft. Dabei ist das Spiel an der Rhythmusmaschine aber gar nicht einfältig und bietet beim genaueren Hinhören ein detailreiches Spiel. Es ist halt noch nicht alles hundertprozentig stimmig und flüssig, was mich nicht unbedingt stört, aber dennoch auffällt. Schlecht ist Diesseitswahn aber nicht, denn die Riffs und Melodien überzeugen und auch die schnelle Ausrichtung mit Tempowechseln und Breaks macht einen guten Eindruck.
Diesseitswahn ist eine solide erste Veröffentlichung, die bei allen kleinen Kinderkrankheiten in jedem Fall das hohe Potential der Band erkennen lässt. Vor allem finde ich das Zusammenspiel von deutschem Gesang, melodischem Gitarrenspiel und hohem Tempo sehr gelungen, was mir nicht bei jeder Band gefällt. Ich bin mir sicher, dass man in der Zukunft noch einiges von Hysterie hören wird.
6/10
Aceust
01. Tage in Dunkelheit
02. Diesseitswahn
03. Am Ende der Ewigkeit
04. Zeitentod
05. Trümmer
06. Wiederkehr
07. Zyklus
Gramary - Suffocation | 2008 | Helvete.Ru | CD | Black Metal
Suffocation ist das erste und bisher auch einzige Album der finnischen Gruppe Gramary, die bereits 1997 gegründet wurde und vor dem Album einige Demos veröffentlichte. Seither ward es still um Gramary, weshalb Suffocation
noch immer das aktuelle Eisen der Band ist. Das sieben Lieder starke
Album enthält melodischen und atmosphärischen Black Metal, der manchmal
an Burzum erinnert, manchmal aber auch an Cradle of Filth.
Die Vergleiche rühren vom dualen Gesang und dem Keyboard her. Eine der
beiden Stimmen ist nämlich stark burzumlastig, was gerade im ersten
Lied Where the Light Dies phasenweise stark an Det Som Engang Var erinnert. Andernorts ähnelt Gramary dann allerdings Cradle of Filth,
was dem dualen Gesang geschuldet ist. Manchmal kommt es zu Wechseln
vom hohen, grellen Kreischgesang hin zu tiefem, dunklen Gesang, der,
wenn dann auch noch der leichte Keyboardeinsatz zum Tragen kommt, eben
etwas an Cradle of Filth erinnert. Gramary
ist aber wesentlich besser, zumal es sich hierbei auch um Black Metal
handelt. Zudem hält es sich mit Melodik und Keyboardklängen in Grenzen.
Suffocation ist kein sinfonisches oder bombastisches Album.
Trotz der vielen atmosphärischen Elemente enthält das Album jede Menge
Schnelligkeit und Härte, gute Riffs und rhythmische Abwechslung.
Gramary überzeugt mit Suffocation spieltechnisch als auch klanglich. Das Material wurde sauber und schön druckvoll produziert. Wer atmosphärischen Black Metal mit Keyboard mag, sollte hier also unbedingt zugreifen, und wer Burzum mag, bekommt auch noch eine nette Dreingabe.
7/10
Aceust
01. Where the light dies
02. Into the dark
03. In the name of the black art
04. Age of darkness
05. Through the burning gates
06. Final arise
07. Acoustic
Gramary überzeugt mit Suffocation spieltechnisch als auch klanglich. Das Material wurde sauber und schön druckvoll produziert. Wer atmosphärischen Black Metal mit Keyboard mag, sollte hier also unbedingt zugreifen, und wer Burzum mag, bekommt auch noch eine nette Dreingabe.
7/10
Aceust
01. Where the light dies
02. Into the dark
03. In the name of the black art
04. Age of darkness
05. Through the burning gates
06. Final arise
07. Acoustic
08.11.2010
Eole Noir - Décharné | 2010 | Thor's Hammer Productions | Kassette | Black Metal
Es ist noch gar nicht so lange her, dass Thor's Hammer Productions mit Ambivalence altes, unveröffentlichtes Material von Eole Noir auf Kassette herausbrachte. Nun gibt es in der Form von Décharné Nachschub. Die fünf Lieder von Décharné
wurden ebenfalls 2003 aufgenommen und sind allesamt instrumental.
Insofern unterscheiden sich die beiden Kassetten nicht so sehr
voneinander.
Die einzigen Unterschiede betreffen die ein einzelnen Lieder, die auf Décharné gegenüber Ambivalence weniger atmosphärisch und insgesamt gleichförmiger ausgefallen sind. Die Titel sind nach wie vor riff- und gitarrenbetont, allerdings fehlen klare Passagen mit Akustikgitarre, wie es sie auf Ambivalence gibt. Schnell, roh und eingängig gespielte Lieder gibt es aber, weshalb auch Décharné ob seiner reinen instrumentalen Musik, nicht langweilig ist oder zu seichtem Geplänkel verkommt.
Ambivalence hat mir insgesamt aber besser gefallen, da die Atmosphäre und Stimmungen dort dichter und intensiver sind. Schlecht ist Déchanté deshalb aber noch lange nicht. Ich mag, wie Eole Noir spielt, die eingängigen Riffs sind gut und zuweilen entwickeln die Lieder eine angenehme Proberaumatmosphäre. Und da die professionell gefertigte Kassette auf 63 Stück limitiert ist, wird sie wohl ohnehin nur in Hände von Liebhabern geraten.
7/10
Aceust
01. Ante
02. Jusqu'à leur perte
03. Post
04. Déchanté
05. Bellum omnium contra omnes
http://www.thorshammerproductions.com/
Die einzigen Unterschiede betreffen die ein einzelnen Lieder, die auf Décharné gegenüber Ambivalence weniger atmosphärisch und insgesamt gleichförmiger ausgefallen sind. Die Titel sind nach wie vor riff- und gitarrenbetont, allerdings fehlen klare Passagen mit Akustikgitarre, wie es sie auf Ambivalence gibt. Schnell, roh und eingängig gespielte Lieder gibt es aber, weshalb auch Décharné ob seiner reinen instrumentalen Musik, nicht langweilig ist oder zu seichtem Geplänkel verkommt.
Ambivalence hat mir insgesamt aber besser gefallen, da die Atmosphäre und Stimmungen dort dichter und intensiver sind. Schlecht ist Déchanté deshalb aber noch lange nicht. Ich mag, wie Eole Noir spielt, die eingängigen Riffs sind gut und zuweilen entwickeln die Lieder eine angenehme Proberaumatmosphäre. Und da die professionell gefertigte Kassette auf 63 Stück limitiert ist, wird sie wohl ohnehin nur in Hände von Liebhabern geraten.
7/10
Aceust
01. Ante
02. Jusqu'à leur perte
03. Post
04. Déchanté
05. Bellum omnium contra omnes
http://www.thorshammerproductions.com/
Diamatregon - The Satanic Devotion | 2010 | Monokrom | CD | Black Metal
Diamatregons Debütalbum The Satanic Devotion
aus dem Jahre 2000 wurde nun nach zehn Jahren über die russische
Plattenschmiede Monokorom wiederveröffentlicht. Es ist ein rohes sowie
harsches Album mit sehr bissigem und keifendem Kreischgesang und jeder
Menge Riffs. Diese verhelfen dem Album zu Abwechslung und einer gewissen
Portion Melodik. Denn Diamatregon spielt oft und ausgiebig in schleppenden sowie mittelschnellen Gefilden. Obwohl roh, ist The Satanic Devotion
nicht besonders hart oder aggressiv, dafür aber aufgrund des Klanges,
des Gesangs und der Riffs schön dreckig. Vereinzelt gibt es natürlich
auch die eine und andere Geschwindigkeitseinlage doch überwiegt der
giftige, mittelschnelle Black Metal ganz klar. Dazu gibt es auch einige
kurze, leicht atmosphärische Passagen mit okkult-bizarrem Anstrich.
The Satanic Devotion ist ein ordentliches und ansprechendes Album. Der extreme Gesang mag vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig sein, doch passt er hervorragend zum ohnehin eigenwilligen Stil von Diamatregon. Wer es roh, satanisch, dreckig aber dennoch riffbetont mag, dürfte hieran Gefallen finden.
7/10
Aceust
01. Cerbere
02. Earth rites
03. The pilgrim's song
04. Abode a rats
05. Helleva screams
06. Diamatregon
07. Demon rides the nuns
08. Satan is my pride
09. Devotion to satan
http://www.helvete.ru/index_en.htm
The Satanic Devotion ist ein ordentliches und ansprechendes Album. Der extreme Gesang mag vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig sein, doch passt er hervorragend zum ohnehin eigenwilligen Stil von Diamatregon. Wer es roh, satanisch, dreckig aber dennoch riffbetont mag, dürfte hieran Gefallen finden.
7/10
Aceust
01. Cerbere
02. Earth rites
03. The pilgrim's song
04. Abode a rats
05. Helleva screams
06. Diamatregon
07. Demon rides the nuns
08. Satan is my pride
09. Devotion to satan
http://www.helvete.ru/index_en.htm
Blood Devotion - Defile Of Innocence | 2008 | Helvete.Ru | CD | Black Metal
´Defile of Innocence ist die erste und einzige Veröffentlichung von Blood Devotion, einer russischen Zweimanngruppe. Für eine erste Erscheinung, an der nur zwei Musiker gearbeitet haben, macht Defile of Innocence
von Anfang an einen verdammt guten, sehr stimmigen Eindruck. Es gibt
sehr gitarrenbetonten, flotten und gut sowie sauber produzierten Black
Metal zu hören. Blood Devotion erfindet das Rad
natürlich nicht neu, aber gerade das Spiel an den Gitarren ist überaus
gelungen und genau mein Ding. Das Tempo von Defile of Innocence
ist stets flott und treibend, dabei aber niemals monoton. Viele Riffs
und Melodiestränge sowie abwechslungsreiches Spiel am Schlagzeug sorgen
für Abwechslung und Detailreichtum ohne das Material überladen zu
machen. Neben dem tollen Klang und Spiel an den Gitarren ist auch der
Gesang ein interessanter Aspekt. Der nicht besonders stark verzerrte
Gesang ist stets ein wenig grell und heiser, was ein wenig an Bloodoline erinnert, auch wenn der Gesang von Blood Devotion nicht ganz so extrem ist.
Defile of Innocence gefällt mir verdammt gut und ich hoffe sehr, dass Blood Devotion noch existiert und es irgendwann noch mehr zu hören geben wird. Denn die Netzseite wurde inzwischen abgeschaltet, was nichts Gutes ahnen lässt. Defile of Innocence ist jedenfalls eine leicht melodische Scheibe mit erstklassigen Riffs und einer Menge Tempo.
8/10
Aceust
01. Intro
02. Rotting of soul
03. Renouncing from light
04. Codded untouched creatures
05. We are eternal
06. Outro
http://www.helvete.ru/index_en.htm
Defile of Innocence gefällt mir verdammt gut und ich hoffe sehr, dass Blood Devotion noch existiert und es irgendwann noch mehr zu hören geben wird. Denn die Netzseite wurde inzwischen abgeschaltet, was nichts Gutes ahnen lässt. Defile of Innocence ist jedenfalls eine leicht melodische Scheibe mit erstklassigen Riffs und einer Menge Tempo.
8/10
Aceust
01. Intro
02. Rotting of soul
03. Renouncing from light
04. Codded untouched creatures
05. We are eternal
06. Outro
http://www.helvete.ru/index_en.htm
05.11.2010
Trollech - Jasmuz | 2010 | Ketzer Records | CD | Black Metal
Vier Jahre ist es her, als Trollechs letztes Album Skryti v mlze erschien. 2007 gab es dann noch eine Split mit Heiden, doch dann war es still um die tschechischen Waldschrate. Nun gibt es aber mit Jasmuz das fünfte Album und Trollech klingt auch heutzutage wie Trollech schon immer geklungen hat. Mich freut das, da ich schon seit dem großartigen Debütalbum Ve Hvozdech... ein Anhänger der Gruppe bin. Somit gibt es auf Jasmuz
auch nichts Neues oder Überraschendes zu hören. Man spielt nach wie
vor den unverwechselbaren Pagan/Black Metal, der stellenweise mit
ruhigen Akustikgitarrenparts angereichert wurde. Wenn ich mich richtig
erinnere, bezeichnete Trollech die eigene Musik irgendwann mal als Forest Metal, was man so durchgehen lassen kann. Interessant an Trollech ist auch immer die Klangproduktion, da sie auf jedem Album anders ausfiel. Jasmuz
ist nun das Album, welches am wenigsten rau ausgefallen ist. Der Klang
der Instrumente ist klar, die Gitarren klingen nicht mehr so grell wie
auf den älteren Scheiben und manchmal ist der Klang leider auch etwas
glatt und dünn. Vor allem wenn man Jasmuz mit dem kraftvollen und eindringlichen Vorgänger Skryti v mlze vergleicht, fällt die Armut an Druck auf.
Zur Musik an sich muss man gar nicht viel schreiben. Wenn man die anderen Alben von Trollech kennt, weiß man auch, wie Jasmuz geworden ist. Es ist kein schlechtes Album, der Gesang ist wie immer laut und grell, die Gitarren erklingen lebhaft und riffbetont. Schnelle Parts wechseln sich mit langsamen und atmosphärischen Parts ab. Teilweise sind die einzelnen Arrangements grimmig, andernorts ein wenig verspielt. Zwischendurch gibt es auch mal Klargesang. Alles wurde makellos gespielt und umgesetzt, von daher gibt es also nichts zu bemängeln. Als Anhänger von Trollech muss man sich Jasmuz also kaufen, daran führt kein Weg vorbei, auch wenn das fünfte Album für mich nicht das beste werden wird. Es besitzt sehr gute Momente, gerade die ruhigen und atmosphärischen Stellen sind herrlich schön, doch bei den härteren und schnelleren Passagen wirkt Trollech etwas zu harmlos. Vielleicht kann man diesen Umstand mit einer gewissen Altersmilde begründen, wer weiß. Gut ist Trollech nach wir vor.
7/10
Aceust
01. Moudrost kováře
02. Královský jezdec
03. Podkovy
04. Brnění
05. Strom koloběhu
06. Do vězení
07. Osvobození
08. Jasmuz už spí
http://www.trollech.com/
Zur Musik an sich muss man gar nicht viel schreiben. Wenn man die anderen Alben von Trollech kennt, weiß man auch, wie Jasmuz geworden ist. Es ist kein schlechtes Album, der Gesang ist wie immer laut und grell, die Gitarren erklingen lebhaft und riffbetont. Schnelle Parts wechseln sich mit langsamen und atmosphärischen Parts ab. Teilweise sind die einzelnen Arrangements grimmig, andernorts ein wenig verspielt. Zwischendurch gibt es auch mal Klargesang. Alles wurde makellos gespielt und umgesetzt, von daher gibt es also nichts zu bemängeln. Als Anhänger von Trollech muss man sich Jasmuz also kaufen, daran führt kein Weg vorbei, auch wenn das fünfte Album für mich nicht das beste werden wird. Es besitzt sehr gute Momente, gerade die ruhigen und atmosphärischen Stellen sind herrlich schön, doch bei den härteren und schnelleren Passagen wirkt Trollech etwas zu harmlos. Vielleicht kann man diesen Umstand mit einer gewissen Altersmilde begründen, wer weiß. Gut ist Trollech nach wir vor.
7/10
Aceust
01. Moudrost kováře
02. Královský jezdec
03. Podkovy
04. Brnění
05. Strom koloběhu
06. Do vězení
07. Osvobození
08. Jasmuz už spí
http://www.trollech.com/
31.10.2010
Wolfsschrei - Demons Of My Inner Self | 2008 | Black Devastation Records | CD | Black Metal
Endlich gibt es nach drei Jahren und einigen EPs den Nachfolger zum überragenden Debütalbum Feasting my hatred. Wolfsschrei
bleibt seiner Linie treu und spielt nach wie vor grimmigen, knurrenden
und riffbetonten Black Metal. Irgendwelche Neuerungen oder
Entwicklungen sind nicht zu verzeichnen, stattdessen gibt es puren
Black Metal satt.
Eingängigkeit ist dabei jedoch kein Attribut, welches auf Demons of my inner self zutrifft. Wie immer bei Wolfsschrei, sind die Strukturen vielschichtig und detailreich ausgefallen. Die Gitarren sind daran natürlich maßgeblich beteiligt. Ob nun harmonisierend oder knallhart und direkt, die Gitarren sind unentwegt in Bewegung und überzeugen dabei auf ganzer Linie. Fiese, dreckige Riffs waren schon immer ein Merkmal Wolfsschreis, daran ändert sich auf Demons of my inner self auch nichts. Allerdings ist die bisherige direkte und unverhüllte Art einer dezenteren gewichen. Wolfsschrei wirkt auf dem neuen Album nicht mehr ganz so roh und schroff wie bisher. Dies liegt zu Teilen auch in der Klangproduktion begründet, die zwar differenziert, aber etwas steril und platt ausgefallen ist. Den Instrumenten kommt diese Produktion natürlich zugute, lassen sich doch die einzelnen Gitarren- und Basslinien schön deutlich heraushören. Demons of my inner self ist aber nicht nur harmonisch und rifftechnisch betrachtet vielschichtig. Das rhythmische Gefüge ist gleichfalls variabel, wobei sich eine schnelle und antreibende Grundgeschwindigkeit wie ein roter Faden durch das Album zieht. Neben einigen schleppenden und mittelschnellen Tempi sind es vor allem die schnellen und eingängigeren Rhythmen die richtig Spaß machen.
Mit Demons of my inner self ist es Wolfsschrei erneut gelungen, einen wirklich guten und beachtlichen Wurf hinzulegen. Es wird spieltechnisch abwechslungsreich vorgetragener Black Metal geboten, der kalt und grimmig ist und großartige Melodien beherbergt. Da diesmal allerdings der warme und druckvolle Klang fehlt, ist Demons of my inner self wohl die atmosphärisch kälteste Veröffentlichung bisher.
8/10
Aceust
Eingängigkeit ist dabei jedoch kein Attribut, welches auf Demons of my inner self zutrifft. Wie immer bei Wolfsschrei, sind die Strukturen vielschichtig und detailreich ausgefallen. Die Gitarren sind daran natürlich maßgeblich beteiligt. Ob nun harmonisierend oder knallhart und direkt, die Gitarren sind unentwegt in Bewegung und überzeugen dabei auf ganzer Linie. Fiese, dreckige Riffs waren schon immer ein Merkmal Wolfsschreis, daran ändert sich auf Demons of my inner self auch nichts. Allerdings ist die bisherige direkte und unverhüllte Art einer dezenteren gewichen. Wolfsschrei wirkt auf dem neuen Album nicht mehr ganz so roh und schroff wie bisher. Dies liegt zu Teilen auch in der Klangproduktion begründet, die zwar differenziert, aber etwas steril und platt ausgefallen ist. Den Instrumenten kommt diese Produktion natürlich zugute, lassen sich doch die einzelnen Gitarren- und Basslinien schön deutlich heraushören. Demons of my inner self ist aber nicht nur harmonisch und rifftechnisch betrachtet vielschichtig. Das rhythmische Gefüge ist gleichfalls variabel, wobei sich eine schnelle und antreibende Grundgeschwindigkeit wie ein roter Faden durch das Album zieht. Neben einigen schleppenden und mittelschnellen Tempi sind es vor allem die schnellen und eingängigeren Rhythmen die richtig Spaß machen.
Mit Demons of my inner self ist es Wolfsschrei erneut gelungen, einen wirklich guten und beachtlichen Wurf hinzulegen. Es wird spieltechnisch abwechslungsreich vorgetragener Black Metal geboten, der kalt und grimmig ist und großartige Melodien beherbergt. Da diesmal allerdings der warme und druckvolle Klang fehlt, ist Demons of my inner self wohl die atmosphärisch kälteste Veröffentlichung bisher.
8/10
Aceust
Verge - To Rest The Last Time In Our Filth | 2008 | Helvete.ru | CD | Black Metal
Ende 2008 erschien diese feine EP finnischen Black Metals als MCD, nachdem sie zuvor bereits auf Kassette erhältlich war. To Rest the Last Time in Our Filth ist eine rundum gelungene und überzeugende Veröffentlichung, die sofort mit den ersten Sekunden von Dissenting deutlich macht, dass es sich hierbei um erstklassigen Black Metal handelt. Das Eingangsriff von Dissention
ist Gold wert. Es ist prägnant, präzise, überaus einprägsam sowie
bestimmend und düster. Das hohe Tempo und der bissige, keifende Gesang
tun ihr übriges zu diesem tollen Einstand dazu. Aber auch andernorts
weiß Verge zu gefallen. Das Tempo ist zumeist sehr
hoch, die Dynamik entsprechend antreibend und dank des guten
Kreischgesangs auch harsch und eindringlich. Dann und wann gibt es aber
auch langsam gespielte Abschnitte, in denen dann schöne,
atmosphärische Gitarren zu hören sind.
To Rest the Last Time in Our Filth ist eine wirkliche gute Scheibe, die bissig und aggressiv ist, ebenso aber auch sehr gute Riffs und subtile Melodieführungen besitzt.
8/10
Aceust
01. Dissenting
02. A moment behind all lies
03.
04. Torture of disbelief
05. Outro
To Rest the Last Time in Our Filth ist eine wirkliche gute Scheibe, die bissig und aggressiv ist, ebenso aber auch sehr gute Riffs und subtile Melodieführungen besitzt.
8/10
Aceust
01. Dissenting
02. A moment behind all lies
03.
04. Torture of disbelief
05. Outro
Verge / Blood Red Fog - Because It's Wrong | 2010 | Helvete.ru | CD | Black Metal
Mit der großartigen EP To Rest the Last Time in Our Filth im Gepäck, machte ich mich voller Vorfreude an diese Split CD, auf der sich die zwei finnischen Gruppen Verge und Blood Red Fog die Klinke in die Hand geben. Ich war mir sicher, Verge würde mich auch auf Because it's wrong
umhauen, so wie es auch mit der EP war, zumal die optische Aufmachung
des Digipaks überaus ansprechend ist und einem Lust auf den
musikalischen Inhalt macht. Doch bereits mit dem ersten Titel Spiritual Promisquity werde ich stutzig. Sphärische Gitarrenklänge à la Pink Floyd,
eine eingängige Orgel und krächzender Gesang sind zu hören, das alles
verpackt in einem dünnen Klang, der fast komplett ohne tiefe Töne
auskommt. Nun ja, denke ich mir, vielleicht ist es ja bloß ein obskurer
Einklang und setze alle Hoffnungen auf Lied zwei. Doch weit gefehlt!
Auch Bloody Fist of Soul's Death II erweist sich als eigenartige, verschrobene und klanglich dünne Düstermusik. Von To Rest the Last Time in Our Filth
nicht den geringsten, mikroskopischen Ansatz einer Spur. Lediglich und
einzig der helle Kreischgesang ist geblieben, ansonsten präsentiert
sich Verge auf Because it's wrong komplett anders und neu. Nun weiß ich nicht, wie das Debütalbum Hatemagic ausfiel, welches zwischen der EP und dieser Split liegt, doch ist die Entwicklung einfach nur enttäuschend, wenn man Verge
mit der EP kennenlernte und gleich im Anschluss dieses hier zu hören
bekommt. Dabei sind die Lieder der Split nicht per se schlecht, nur
gänzlich anders. An der EP mochte ich die Kombination aus aggressiver
Schnelligkeit, bissiger Giftigkeit und dem warmen, organischen Klang.
Auf Because it's wrong ist der Klang dünner, greller und roher.
Es passt zum Trend, düsteren, bizarren und experimentellen Black Metal
in einen absichtlich suboptimalen Klang zu pressen. Experimentell sind
die Klänge von Verge definitiv, denn neben der Orgel ergeht sich Verge
gerne auch in melodischen, sphärischen Gitarrenmelodien und seltsamen
Breaks und Wechseln. Da ist es schon kennzeichnend, dass ausgerechnet
das nachgespielte Tenhi-Lied Hiensynty zunächst den besten Eindruck hinterlässt. Denn in der ersten Hälfte des Liedes spielt Verge durchaus giftig, bissig und gemein auf. Hier ist phasenweise roher, rumpliger Finnen Black Metal zu hören. Das Original von Tenhi
kenne ich nicht, aber erwartungsgemäß wandelt sich das Lied recht bald
zu einer melodisch, fröhlichen Nummer mit Klargesang. Zum Abschluss
gibt es dann mit Traction ein versöhnliches Lied, da der experimentelle Ansatz hier in den Hintergrund gerät und Verge sich auf Black Metal konzentriert, der langsam daher kommt und gute, schöne Riffs und Melodien besitzt.
Auch wenn das Debütalbum von Blood Red Fog damals hohe Wellen schlug und in aller Munde war, habe ich mich nie so recht für die Gruppe interessiert. Vielleicht genau deshalb, weil es einfach so erfolgreich war. Manchmal sperrt man sich ja ganz automatisch dagegen, ist einfach anti. Wie dem auch sei, Blood Red Fog präsentiert sich auf Because it's wrong jedenfalls nicht experimentierfreudig und tut das, was man schon auf dem Debütalbum tat, nämlich Black Metal mit dunkelatmoshärischer, leicht melancholischer Note zu spielen. Obwohl der Beitrag von Blood Red Fog nur vier Lieder der Split beansprucht, kommt man auf eine Spielzeit von über 35 Minuten. Die Atmosphäre die dabei von der Musik ausgeht, ist ganz klar als desolat, düster und melancholisch zu bezeichnen. Allerdings ist und bleibt die Musik dabei auch sehr unspektakulär, ohne irgendwelche Höhepunkte irgendeiner Art. Es ist vielmehr so, als würde Blood Red Fog die vielen Abstufungen zwischen verschiedenen Grautönen ausloten wollen. Ich hatte mir ehrlich gesagt vorab mehr von Blood Red Fog versprochen. Die Kompositionen sind nicht schlecht, aber auch nichts Besonderes und schon gar nichts, was mir den Atem stehlen würde. Die Lieder sind lang, langsam und melancholisch. Irgendwo kommt es dann auch mal zu einem schnellen Part, der gefällig ist, nette Riffs parat hat, ansonsten war es das auch schon.
Because it's wrong ist eine ernüchternde Split-Veröffentlichung die meine Erwartungen nicht mal ansatzweise erfüllen konnte. Vor allem Verge lässt mich traurig zurück. Würde ich die EP To Rest the Last Time in Our Filth nicht kennen, wäre mein Urteil womöglich ein anderes. Aber an der EP muss Verge sich nun messen lassen, und die Lieder dieser Split können mit den Liedern der EP einfach nicht mithalten. Blood Red Fog ist nicht schlecht, aber auch nicht besonders ansprechend. Anhänger der Band sehen das sicherlich anders. Aber mich langweilt so dunkelatmosphärischer, depressiver Black Metal einfach, der nur schleppend und traurig und grau und sonstwas ist. Gute Riffs, nette Melodien gibt es, das steht außer Zweifel, doch reicht das nicht, um mich eine halbe Stunde bei Laune zu halten.
5/10
Aceust
VERGE
01. Spiritual promisquity
02. Bloody fist of of soul's death II
03. Because it's wrong
04. Miser psalmus
05. Hiensynty (Tenhi Cover)
06. Traction
BLOOD RED FOG
07. Rite of madness
08. Flesh altar
09. End time mechanism
10. Bleak waters
Auch wenn das Debütalbum von Blood Red Fog damals hohe Wellen schlug und in aller Munde war, habe ich mich nie so recht für die Gruppe interessiert. Vielleicht genau deshalb, weil es einfach so erfolgreich war. Manchmal sperrt man sich ja ganz automatisch dagegen, ist einfach anti. Wie dem auch sei, Blood Red Fog präsentiert sich auf Because it's wrong jedenfalls nicht experimentierfreudig und tut das, was man schon auf dem Debütalbum tat, nämlich Black Metal mit dunkelatmoshärischer, leicht melancholischer Note zu spielen. Obwohl der Beitrag von Blood Red Fog nur vier Lieder der Split beansprucht, kommt man auf eine Spielzeit von über 35 Minuten. Die Atmosphäre die dabei von der Musik ausgeht, ist ganz klar als desolat, düster und melancholisch zu bezeichnen. Allerdings ist und bleibt die Musik dabei auch sehr unspektakulär, ohne irgendwelche Höhepunkte irgendeiner Art. Es ist vielmehr so, als würde Blood Red Fog die vielen Abstufungen zwischen verschiedenen Grautönen ausloten wollen. Ich hatte mir ehrlich gesagt vorab mehr von Blood Red Fog versprochen. Die Kompositionen sind nicht schlecht, aber auch nichts Besonderes und schon gar nichts, was mir den Atem stehlen würde. Die Lieder sind lang, langsam und melancholisch. Irgendwo kommt es dann auch mal zu einem schnellen Part, der gefällig ist, nette Riffs parat hat, ansonsten war es das auch schon.
Because it's wrong ist eine ernüchternde Split-Veröffentlichung die meine Erwartungen nicht mal ansatzweise erfüllen konnte. Vor allem Verge lässt mich traurig zurück. Würde ich die EP To Rest the Last Time in Our Filth nicht kennen, wäre mein Urteil womöglich ein anderes. Aber an der EP muss Verge sich nun messen lassen, und die Lieder dieser Split können mit den Liedern der EP einfach nicht mithalten. Blood Red Fog ist nicht schlecht, aber auch nicht besonders ansprechend. Anhänger der Band sehen das sicherlich anders. Aber mich langweilt so dunkelatmosphärischer, depressiver Black Metal einfach, der nur schleppend und traurig und grau und sonstwas ist. Gute Riffs, nette Melodien gibt es, das steht außer Zweifel, doch reicht das nicht, um mich eine halbe Stunde bei Laune zu halten.
5/10
Aceust
VERGE
01. Spiritual promisquity
02. Bloody fist of of soul's death II
03. Because it's wrong
04. Miser psalmus
05. Hiensynty (Tenhi Cover)
06. Traction
BLOOD RED FOG
07. Rite of madness
08. Flesh altar
09. End time mechanism
10. Bleak waters
Irminsul - Irminsul | 2010 | Purity Through Fire | CD | Folk Pagan Metal
Dieses selbstbetitelte Debütalbum der schwedischen Folk Pagan Viking Gruppe Irminsul
erschien bereits 2009 über Det Germanske Folket, konnte aber wohl aus
unbekannten Gründen seinerzeit nicht wirklich verfügbar gemacht werden.
Über Purity Through Fire gibt es nun die Neuauflage, und die Scheibe
war auch schon auf dem Weg, unbesprochen und unbeachtet irgendwo tief
in einem vergessenen Regal zu verschwinden. Folk, Pagan und Viking
Metal ist nun mal gar nicht mein Ding. Melodisch, verspielt und von
grässlicher Fröhlichkeit malträtieren mich diese Gruppen mit ihrer
Musik. Aber genau in dem Moment, als ich die CD aus dem Spieler
befördern wollte, musste ich die spielerischen Qualitäten von Irminsul
erkennen, weshalb es nun doch zu einer Vorstellung des Albums kommt,
auch wenn es keine Punktevergabe geben wird. In diesem
unübersichtlichen und vielfältigen Genre gibt und gab es bisher nur
eine einzige Gruppe, die es geschafft hat mir zu gefallen. Und das ist Hel. Da ist es schon ein seltsamer Zufall, dass genau der Markus Skroch von Hel Irminsul für die Wiederveröffentlichung neu gemastert hat.
Wie es sich für die Musik gehört, sind allerlei Melodien, Klargesänge und Schunkelrhythmen zu hören. Neben den Klargesängen und einer weiblichen Stimme ist auch leicht verzerrter Gesang dabei. Der gefällt mir zwar auch nicht wirklich, doch darum geht es mir hierbei auch nicht. Es sind die Instrumente und die Fähigkeiten der Musiker diese zu spielen, die das Album offensichtlich so gut machen. Von der musikalischen Qualität her ist Irminsul eine wahrlich meisterliche Veröffentlichung, die sogar ich, als Kostverächter, anerkennen muss. Deshalb sollte auch jeder, der sich irgendwie entfernt mit Folk, Pagan oder Viking Metal beschäftigt, diese CD kaufen. Enttäuscht werden wird mit Sicherheit niemand.
01. Gryning
02. Urberg
03. Vinterskald
04. Midvinterblot
05. Frostfödd
06. Vigridslätt
07. Vakaren
08. Häxhammaren
09. Svikaren
http://www.caveofirminsul.se/
http://www.purity-through-fire.com/
Wie es sich für die Musik gehört, sind allerlei Melodien, Klargesänge und Schunkelrhythmen zu hören. Neben den Klargesängen und einer weiblichen Stimme ist auch leicht verzerrter Gesang dabei. Der gefällt mir zwar auch nicht wirklich, doch darum geht es mir hierbei auch nicht. Es sind die Instrumente und die Fähigkeiten der Musiker diese zu spielen, die das Album offensichtlich so gut machen. Von der musikalischen Qualität her ist Irminsul eine wahrlich meisterliche Veröffentlichung, die sogar ich, als Kostverächter, anerkennen muss. Deshalb sollte auch jeder, der sich irgendwie entfernt mit Folk, Pagan oder Viking Metal beschäftigt, diese CD kaufen. Enttäuscht werden wird mit Sicherheit niemand.
01. Gryning
02. Urberg
03. Vinterskald
04. Midvinterblot
05. Frostfödd
06. Vigridslätt
07. Vakaren
08. Häxhammaren
09. Svikaren
http://www.caveofirminsul.se/
http://www.purity-through-fire.com/
Grabfinsternis - Wahn | 2010 | Black Mass Productions | Kassette | Black Metal
Grabfinsternis wurde 2007 gegründet und präsentiert nun mit Wahn
die erste Demo. Neben der mir vorliegenden Kassettenversion gibt es
auch eine in Eigenregie veröffentlichte CD-Version, der allerdings die
Liveversion von Thron aus Furcht fehlt.
Dass es sich hierbei um deutschen Black Metal handelt muss nicht gesondert hervorgehoben werden, aber dennoch ist es erwähnenswert. Denn Grabfinsternis klingt sehr deutsch, da der Kreischgesang stets verständlich ist und mich an die eine und andere bekannte, deutsche Formation erinnert. Die drei Lieder von Wahn sind riffbetonter sowie geradliniger Black Metal. Das Tempo ist stets flott und treibend, dabei aber variabel und abwechslungsreich. Für eine erste Demoveröffentlichung ist das Material von Wahn überdurchschnittlich gut, zumal auch der Klang der Kassette für Demoverhältnisse sehr gut ist. Sicherlich klappert das Schlagzeug bisweilen etwas drucklos und dumpf, genau das ist aber der Charme von Demokassetten; ich kann es nicht oft genug wiederholen und betonen. Auch wenn es viel Tempo und Grimmigkeit gibt, enthält Wahn einige melodische Anleihen, die noch in Ordnung sind, aber in der Zukunft nicht zu sehr an Einfluss aufs Material bekommen sollten. Die Liveversion von Thron aus Furcht weiß auch zu gefallen, da sie durch die klanglichen Bedingungen eines kleinen Untergrundkonzerts sehr aggressiv und harsch ausgefallen ist.
Wahn ist ein überaus anständiges, deutsches Black Metal Demo. Wer deutschsprachigen Black Metal sowie die gute alte Kassette mag, wird mit Grabfinsternis und Wahn vollauf zufrieden sein.
7/10
Aceust
01. Grabfinsternis
02. Thron aus Furcht
03. Wahn
04. Thron aus Furcht (Live)
Dass es sich hierbei um deutschen Black Metal handelt muss nicht gesondert hervorgehoben werden, aber dennoch ist es erwähnenswert. Denn Grabfinsternis klingt sehr deutsch, da der Kreischgesang stets verständlich ist und mich an die eine und andere bekannte, deutsche Formation erinnert. Die drei Lieder von Wahn sind riffbetonter sowie geradliniger Black Metal. Das Tempo ist stets flott und treibend, dabei aber variabel und abwechslungsreich. Für eine erste Demoveröffentlichung ist das Material von Wahn überdurchschnittlich gut, zumal auch der Klang der Kassette für Demoverhältnisse sehr gut ist. Sicherlich klappert das Schlagzeug bisweilen etwas drucklos und dumpf, genau das ist aber der Charme von Demokassetten; ich kann es nicht oft genug wiederholen und betonen. Auch wenn es viel Tempo und Grimmigkeit gibt, enthält Wahn einige melodische Anleihen, die noch in Ordnung sind, aber in der Zukunft nicht zu sehr an Einfluss aufs Material bekommen sollten. Die Liveversion von Thron aus Furcht weiß auch zu gefallen, da sie durch die klanglichen Bedingungen eines kleinen Untergrundkonzerts sehr aggressiv und harsch ausgefallen ist.
Wahn ist ein überaus anständiges, deutsches Black Metal Demo. Wer deutschsprachigen Black Metal sowie die gute alte Kassette mag, wird mit Grabfinsternis und Wahn vollauf zufrieden sein.
7/10
Aceust
01. Grabfinsternis
02. Thron aus Furcht
03. Wahn
04. Thron aus Furcht (Live)
28.10.2010
Fyrnask - Fjǫrvar ok benjar | 2010 | Eigenproduktion
Anders als die Namensgebung vermuten lässt, handelt es sich bei Fyrnask um eine deutsche Gruppe die mit Fjǫrvar Ok Benjar das erste Demo herausgebracht hat. Für ein Demo ist Fjǫrvar Ok Benjar
ein opulentes Machwerk mit einer Länge von 57 Minuten und es kommt als
pro CDR im DigiPak. Es könnte sich genauso gut um ein Album handeln,
zumal das Material einen guten Eindruck macht und hinter Fyrnask einzig und allein ein gewisser Fyrnd steht.
Musikalisch geht die Reise in Richtung atmosphärischen Black Metal mit Ausflügen in den Ambient. Obwohl ich bekanntermaßen kein Freund von Einklängen bin und diese meist nach wenigen Sekunden überspringe, gefällt mir die sphärische und düstere Einleitung von Fjǫrvar Ok Benjar sehr gut. Es sind apokalyptisch anmutende, ruhig gespielte Gitarrenklänge und eine Flüsterstimme zu hören. Eigentlich nichts Besonderes aber allein die Klänge der Gitarren sind überaus stimmungsvoll und entzückend, da ist die Kürze von knapp drei Minuten beinahe schon tragisch. Auf diesen überaus gelungenen Auftakt folgt das über neun Minuten dauernde Diese Asche, in dem sich kalte Raserei mit langsamen und riffbetonten Passagen abwechselt. Ähnlich verläuft auch Inn I De Dypene. Dieses Schema funktioniert auch ganz gut da Fyrnask ein gutes Händchen für Melodik hat. Die atmosphärischen, melodischen Abschnitte sind stets stimmungsvoll und überzeugend, was man dann auch sehr gut in Forderver den Første Vanndråpen oder Interludium demonstriert bekommt, wo es feine, gut und sauber gespielte Klargitarre zu hören gibt. Schnelligkeit, Eiseskälte und Grimmigkeit gerät aber auch im übrigen Material nicht in Vergessenheit. Vor allem das rhythmisch abwechslungsreiche Licht setzt hier gute Akzente, da es Fyrnd hier besonders gut gelungen ist, Melodik mit Raserei und Härte zu vereinen. Bevor Fjǫrvar Ok Benjar dann irgendwann sein Ende findet überrascht Fyrnd mit A Thousand Winters To Come. Zunächst ist es ein ruhiges und schwermütiges Lied, in dem auch Klargesang zu hören ist der sogar überzeugend und stimmig vorgetragen wird. Doch der darauf folgende, abwechslungsreiche und schnelle Part mit tollen, überraschend dommig und rockig wirkenden Riffs, weiß dann noch mehr zu begeistern.
Fjǫrvar Ok Benjar ist eine sehr ansprechende Demoveröffentlichung, die vor allem sehr starke atmosphärische Anteile besitzt. In Sachen Melodik und Atmosphäre hat Fyrnask alles richtig gemacht und lässt für die Zukunft auf großes hoffen. Die harten, schnellen und kalten Elemente sind allesamt solide aber noch nicht immer formvollendet. Wer sich für atmosphärischen, düsteren Black Metal begeistert, sollte sich Fjǫrvar Ok Benjar auf keinen Fall entgehen lassen.
01. Vos qui transitis...
02. Diese Asche
03. Inn I de dypene
04. Forderver den første vanndråpen
05. Licht
06. Interludium
07. Tre og tegn
08. A thousand winters to come
09. Fjǫrvar ok benjar
10. Exitus
Musikalisch geht die Reise in Richtung atmosphärischen Black Metal mit Ausflügen in den Ambient. Obwohl ich bekanntermaßen kein Freund von Einklängen bin und diese meist nach wenigen Sekunden überspringe, gefällt mir die sphärische und düstere Einleitung von Fjǫrvar Ok Benjar sehr gut. Es sind apokalyptisch anmutende, ruhig gespielte Gitarrenklänge und eine Flüsterstimme zu hören. Eigentlich nichts Besonderes aber allein die Klänge der Gitarren sind überaus stimmungsvoll und entzückend, da ist die Kürze von knapp drei Minuten beinahe schon tragisch. Auf diesen überaus gelungenen Auftakt folgt das über neun Minuten dauernde Diese Asche, in dem sich kalte Raserei mit langsamen und riffbetonten Passagen abwechselt. Ähnlich verläuft auch Inn I De Dypene. Dieses Schema funktioniert auch ganz gut da Fyrnask ein gutes Händchen für Melodik hat. Die atmosphärischen, melodischen Abschnitte sind stets stimmungsvoll und überzeugend, was man dann auch sehr gut in Forderver den Første Vanndråpen oder Interludium demonstriert bekommt, wo es feine, gut und sauber gespielte Klargitarre zu hören gibt. Schnelligkeit, Eiseskälte und Grimmigkeit gerät aber auch im übrigen Material nicht in Vergessenheit. Vor allem das rhythmisch abwechslungsreiche Licht setzt hier gute Akzente, da es Fyrnd hier besonders gut gelungen ist, Melodik mit Raserei und Härte zu vereinen. Bevor Fjǫrvar Ok Benjar dann irgendwann sein Ende findet überrascht Fyrnd mit A Thousand Winters To Come. Zunächst ist es ein ruhiges und schwermütiges Lied, in dem auch Klargesang zu hören ist der sogar überzeugend und stimmig vorgetragen wird. Doch der darauf folgende, abwechslungsreiche und schnelle Part mit tollen, überraschend dommig und rockig wirkenden Riffs, weiß dann noch mehr zu begeistern.
Fjǫrvar Ok Benjar ist eine sehr ansprechende Demoveröffentlichung, die vor allem sehr starke atmosphärische Anteile besitzt. In Sachen Melodik und Atmosphäre hat Fyrnask alles richtig gemacht und lässt für die Zukunft auf großes hoffen. Die harten, schnellen und kalten Elemente sind allesamt solide aber noch nicht immer formvollendet. Wer sich für atmosphärischen, düsteren Black Metal begeistert, sollte sich Fjǫrvar Ok Benjar auf keinen Fall entgehen lassen.
01. Vos qui transitis...
02. Diese Asche
03. Inn I de dypene
04. Forderver den første vanndråpen
05. Licht
06. Interludium
07. Tre og tegn
08. A thousand winters to come
09. Fjǫrvar ok benjar
10. Exitus
Aluk Todolo - Descension | 2007 | Public Guilt | CD | Experimental Black Metal / Psychedelic Rock
Was die Franzosen von Aluk Todolo hier mit ihrem
Debütalbum abgeliefert haben, ist so eigenartig wie zugleich
interessant. Für diese Art von düsterer Musik gibt es keinen
übergeordneten kategorischen Begriff, jedenfalls keinen, der mir
geläufig ist. Aluk Todolo rekrutiert sich aus Leuten der französischen Black Metal-Gruppen Diamatregon und Vediog Svaor. Doch mit Black Metal hat Descension rein gar nichts zu tun.
Die vier Instrumentaltitel zeugen viel mehr von verstörenden, beklemmenden und auch hypnotisch rituell arrangierten Klangkulissen. Das Spektrum, das dabei von Aluk Todolo abgedeckt wird, ist denkbar breit gefächert.
So gibt es sehr leise Passagen mit sehr sanften und leisen Melodien, wie etwa am Anfang vom ersten Titel Obedience. Dieser Anfang ist zunächst sehr ruhig aber hochgradig düster. Es sind neben den düsteren Klängen und Geräuschen sehr zaghaft angedeutete Gitarrenmelodien zu hören, bevor allmählich das Schlagzeug leise und eingängig einsetzt. Die Ausstrahlung die in dieser anfänglichen Phase von Obedience ausgeht, ist eine nahezu grenzenlos wirkende Trostlosigkeit und Endzeitstimmung. Doch statt dies zu vertiefen, kommt ein radikaler Schnitt und ohne wirkliche Vorankündigung wird es mit einem Schlag sehr laut und verstörend. Ganz plötzlich sind mit einem Mal schräge, grelle und disharmonisch arrangierte Gitarren zu hören, die rau und gemein klingen. Dazu ist das ruhige Schlagzeug in einem merkwürdigen Rhythmus zu hören und die verstörende Disharmonie der Gitarren wird zusätzlich von mechanischen Industrialgeräuschen verstärkt. Was im ersten Moment nach Krach klingt, verdichtet sich dann jedoch zu einer gleichförmigen und psychedelischen Klanglandschaft.
Nicht weniger psychedelisch, dafür aber weitaus ruhiger, geht es mit Burial ground weiter. Hier bestimmt das eingängig gespielte Bass und schräge, sich verändernde Gitarrenmelodien das Klangbild. Der Bass und das Schlagzeug verändern sich nur minimal, dafür aber die Gitarren umso mehr. Nach etwa fünf Minuten, also genau in der Mitte des Liedes, kommen vereinzelte Hintergrundgeräusche hinzu, welche die bizarre Atmosphäre noch zusätzlich beflügeln.
Woodchurch hingegen ist ein überaus eingängig strukturiertes Lied, in dem das Schlagzeug die gesamte Spielzeit über unverändert seinen langsamen Rhythmus spielt. Lediglich die Gitarren, die zum Teil extrem langsam und verzerrt gespielt werden, bringen etwas Veränderung ein.
Zu guter letzt folgt mit Disease das abwechslungsreichste wie auch bizarrste Lied. Es enthält laute, verstörende und disharmonische Anteile wie sie Obedience zu hören waren aber auch sehr düstere und klare atmosphärische Passagen. An einer Stelle ist sogar kurzweilig eine Stimme zu hören, die weder spricht noch singt, sondern sehr speziell und bizarr klingt. Umsäumt wird diese Stimme von extrem verzerrten und kurz angestimmten Gitarrenriffs.
Descension ist für mich ein großartiges Werk, das extrem, bizarr, beklemmend und düster ist. Auf eine Art ist es enorm rau und grell, auf eine andere Art aber auch stellenweise sehr harmonisch. Interessant dabei ist, soweit ich meinem Gehör vertrauen kann, dass Aluk Todolo fast alles mit Gitarren, Bass und Schlagzeug bewerkstelligt hat. Angesichts mancher Passagen, die laut und verstörend sind und in ihrer extremen Beschaffenheit eher nach Industrial oder Noise klingen, schon bemerkenswert.
Mir gefällt Descension jedenfalls verdammt gut, da es bizarre und überaus düstere Musik ist, die eine sehr negative Ausstrahlung hat.
Descension ist ab dem 20. November im Handel als CD und LP erhältlich.
01. Obedience
02. Burial ground
03. Woodchurch
04. Disease
Die vier Instrumentaltitel zeugen viel mehr von verstörenden, beklemmenden und auch hypnotisch rituell arrangierten Klangkulissen. Das Spektrum, das dabei von Aluk Todolo abgedeckt wird, ist denkbar breit gefächert.
So gibt es sehr leise Passagen mit sehr sanften und leisen Melodien, wie etwa am Anfang vom ersten Titel Obedience. Dieser Anfang ist zunächst sehr ruhig aber hochgradig düster. Es sind neben den düsteren Klängen und Geräuschen sehr zaghaft angedeutete Gitarrenmelodien zu hören, bevor allmählich das Schlagzeug leise und eingängig einsetzt. Die Ausstrahlung die in dieser anfänglichen Phase von Obedience ausgeht, ist eine nahezu grenzenlos wirkende Trostlosigkeit und Endzeitstimmung. Doch statt dies zu vertiefen, kommt ein radikaler Schnitt und ohne wirkliche Vorankündigung wird es mit einem Schlag sehr laut und verstörend. Ganz plötzlich sind mit einem Mal schräge, grelle und disharmonisch arrangierte Gitarren zu hören, die rau und gemein klingen. Dazu ist das ruhige Schlagzeug in einem merkwürdigen Rhythmus zu hören und die verstörende Disharmonie der Gitarren wird zusätzlich von mechanischen Industrialgeräuschen verstärkt. Was im ersten Moment nach Krach klingt, verdichtet sich dann jedoch zu einer gleichförmigen und psychedelischen Klanglandschaft.
Nicht weniger psychedelisch, dafür aber weitaus ruhiger, geht es mit Burial ground weiter. Hier bestimmt das eingängig gespielte Bass und schräge, sich verändernde Gitarrenmelodien das Klangbild. Der Bass und das Schlagzeug verändern sich nur minimal, dafür aber die Gitarren umso mehr. Nach etwa fünf Minuten, also genau in der Mitte des Liedes, kommen vereinzelte Hintergrundgeräusche hinzu, welche die bizarre Atmosphäre noch zusätzlich beflügeln.
Woodchurch hingegen ist ein überaus eingängig strukturiertes Lied, in dem das Schlagzeug die gesamte Spielzeit über unverändert seinen langsamen Rhythmus spielt. Lediglich die Gitarren, die zum Teil extrem langsam und verzerrt gespielt werden, bringen etwas Veränderung ein.
Zu guter letzt folgt mit Disease das abwechslungsreichste wie auch bizarrste Lied. Es enthält laute, verstörende und disharmonische Anteile wie sie Obedience zu hören waren aber auch sehr düstere und klare atmosphärische Passagen. An einer Stelle ist sogar kurzweilig eine Stimme zu hören, die weder spricht noch singt, sondern sehr speziell und bizarr klingt. Umsäumt wird diese Stimme von extrem verzerrten und kurz angestimmten Gitarrenriffs.
Descension ist für mich ein großartiges Werk, das extrem, bizarr, beklemmend und düster ist. Auf eine Art ist es enorm rau und grell, auf eine andere Art aber auch stellenweise sehr harmonisch. Interessant dabei ist, soweit ich meinem Gehör vertrauen kann, dass Aluk Todolo fast alles mit Gitarren, Bass und Schlagzeug bewerkstelligt hat. Angesichts mancher Passagen, die laut und verstörend sind und in ihrer extremen Beschaffenheit eher nach Industrial oder Noise klingen, schon bemerkenswert.
Mir gefällt Descension jedenfalls verdammt gut, da es bizarre und überaus düstere Musik ist, die eine sehr negative Ausstrahlung hat.
Descension ist ab dem 20. November im Handel als CD und LP erhältlich.
01. Obedience
02. Burial ground
03. Woodchurch
04. Disease
Imperium Dekadenz - Dämmerung der Szenarien | 2007 | Perverted Taste | CD | Black Metal
Etwas mehr als ein Jahr nach dem mehr als gelungenen Debütalbum, …und die Welt ward kalt und leer, gibt es mit Dämmerung der Szenarien den Nachfolger. Imperium Dekadenz hat hierbei nicht nur den Schriftzug erneuert sondern auch am Klang und Songwriting gefeilt.
Dies wird gleich mit Der Dolch im Gewande deutlich, welches nach Into the breathless sleep, einer instrumentalen Einleitung, dunkel, klar und druckvoll erschallt. Diese kalten und nordischen Melodien sind in Der Dolch im Gewande zwar sehr präsent und erinnern stellenweise etwas an Kampfar, doch sind sie nicht mehr so rau und vordergründig wie auf dem ersten Album. Dort stand, die gute und intensive, Melodieführung oftmals zentral im Mittelpunkt und fiel eben auch durch die rau kalte Beschaffenheit auf. Auf Dämmerung der Szenarien ist es anders, differenzierter. Der Klang wirkt stimmiger und abgerundeter. Er hat weniger Ecken und Kanten, strahlt dadurch aber, im Zusammenspiel mit dem facettenreicher geschriebenen Material, mehr Dunkelheit, Beklemmung und Komplexität aus.
Diese Entwicklung verdeutlicht sich im folgenden Staub und Erinnerungen, in dem die helle und offenkundige Melodieführung – wie sie in Der Dolch im Gewande noch zu verzaubern wusste – gänzlich fehlt und stattdessen düstere sowie tiefe Harmonien das Klangbild bestimmen. Zeitweise spielt Imperium Dekadenz dabei wahrlich majestätisch auf, da die Basslinie hervorragend mit den atmosphärischen Gitarren und dem Kreischgesang harmoniert.
Mit dem Titelstück, Dämmerung der Szenarien, folgt ein klares und sehr schön vertontes Instrumentalstück, das durch die tolle Melodie eine würdevolle Ruhe ausstrahlt.
Danach setzt dann Hordes from the dark star kraftvoll und prächtig ein, sodass die zuvor geschaffene Schönheit und Klarheit erstmal von dannen ist. Doch so kraftvoll der Anfang war, so harmonisch ist der Rest von Hordes from the dark star. Es herrschen subtile Gitarrenmelodien vor, begleitet vom vorwiegend ruhigen Rhythmus. Phasenweise gibt es auch recht melodische und klar angelegte Parts, aber auch kurzweilige kraftvolle Passagen wie zu beginn.
Mit wunderbar angelegten dunklen Passagen geht es in Nebelbrandung weiter, einem durchgängig langsam vorgetragenem Stück. Die Melodien sind zwar recht überschaubar und einfach aber extrem wirksam. Sie erzeugen gemeinsam mit dem ruhigen Kreischgesang und den punktuell auftretenden harmonischen Klängen eine sehr dunkle aber ebenso majestätisch kalte Atmosphäre.
Harmatia ist wie bereits das Tittelstück zuvor, ein sehr ruhiges, klares und schönes Instrumentalstück.
Reich der fahlen Seelen ist dann ein langsam und melodisch gespieltes Lied. Zeitweise wird der langsame Rhythmus etwas antreibender, doch wirkt das Lied insgesamt sehr harmonisch, was der Melodieführung geschuldet ist, die wie in Der Doch im Gewande, ab und zu etwas an Kampfar erinnert.
Bevor Dämmerung der Szenarien mit dem ruhigen Ausklang Waiting sein Ende nimmt, folgt mit The night whispers to the wise ein langes Lied, in dem Imperium Dekadenz ein weiteres Mal durch eine sehr gute Melodieführung auffällt. Die Melodiebögen sind teilweise sehr unauffällig und verschachtelt, so dass es übergangsweise zu leichten Überschneidungen kommt, was dazu führt, dass sich ihre Ausstrahlung potenziert und Imperium Dekadenz eine erhabene Atmosphäre auf hohem Niveau kreiert.
Dämmerung der Szenarien ist in jedem Fall ein würdiges, zweites Album nach dem gelungenen Debüt. Das Material als solches ist etwas anspruchsvoller und ausgereifter ausgefallen, die Fülle an Details die es zu entdecken gibt hat damit also zugenommen. Dämmerung der Szenarien enthält sehr gute und großartige Lieder. Die gab es aber auch bereits auf dem Debüt. Von daher vermag ich mich nicht zu einer Bewertung hinreißen lassen, welches Werk mir besser gefällt. Denn …und die Welt ward kalt und leer, besaß neben den tollen harmonischen Elementen eben auch einige raue und aggressive Anteile, die ich sehr zu schätzen wusste und die auf Dämmerung der Szenarien leider gänzlich fehlen. Deshalb empfinde ich das zweite Album, ob der majestätischen Momente, zeitweise als etwas zu zahnlos.
01. Into breathless sleep
02. Der Dolch im Gewande
03. Staub und Erinnerungen
04. Dämmerung der Szenarien
05. Hordes from the dark star
06. Nebelbrandung
07. Harmatia
08. Reich der fahlen Seelen
09. The night whispers to the wise
10. Waiting
Dies wird gleich mit Der Dolch im Gewande deutlich, welches nach Into the breathless sleep, einer instrumentalen Einleitung, dunkel, klar und druckvoll erschallt. Diese kalten und nordischen Melodien sind in Der Dolch im Gewande zwar sehr präsent und erinnern stellenweise etwas an Kampfar, doch sind sie nicht mehr so rau und vordergründig wie auf dem ersten Album. Dort stand, die gute und intensive, Melodieführung oftmals zentral im Mittelpunkt und fiel eben auch durch die rau kalte Beschaffenheit auf. Auf Dämmerung der Szenarien ist es anders, differenzierter. Der Klang wirkt stimmiger und abgerundeter. Er hat weniger Ecken und Kanten, strahlt dadurch aber, im Zusammenspiel mit dem facettenreicher geschriebenen Material, mehr Dunkelheit, Beklemmung und Komplexität aus.
Diese Entwicklung verdeutlicht sich im folgenden Staub und Erinnerungen, in dem die helle und offenkundige Melodieführung – wie sie in Der Dolch im Gewande noch zu verzaubern wusste – gänzlich fehlt und stattdessen düstere sowie tiefe Harmonien das Klangbild bestimmen. Zeitweise spielt Imperium Dekadenz dabei wahrlich majestätisch auf, da die Basslinie hervorragend mit den atmosphärischen Gitarren und dem Kreischgesang harmoniert.
Mit dem Titelstück, Dämmerung der Szenarien, folgt ein klares und sehr schön vertontes Instrumentalstück, das durch die tolle Melodie eine würdevolle Ruhe ausstrahlt.
Danach setzt dann Hordes from the dark star kraftvoll und prächtig ein, sodass die zuvor geschaffene Schönheit und Klarheit erstmal von dannen ist. Doch so kraftvoll der Anfang war, so harmonisch ist der Rest von Hordes from the dark star. Es herrschen subtile Gitarrenmelodien vor, begleitet vom vorwiegend ruhigen Rhythmus. Phasenweise gibt es auch recht melodische und klar angelegte Parts, aber auch kurzweilige kraftvolle Passagen wie zu beginn.
Mit wunderbar angelegten dunklen Passagen geht es in Nebelbrandung weiter, einem durchgängig langsam vorgetragenem Stück. Die Melodien sind zwar recht überschaubar und einfach aber extrem wirksam. Sie erzeugen gemeinsam mit dem ruhigen Kreischgesang und den punktuell auftretenden harmonischen Klängen eine sehr dunkle aber ebenso majestätisch kalte Atmosphäre.
Harmatia ist wie bereits das Tittelstück zuvor, ein sehr ruhiges, klares und schönes Instrumentalstück.
Reich der fahlen Seelen ist dann ein langsam und melodisch gespieltes Lied. Zeitweise wird der langsame Rhythmus etwas antreibender, doch wirkt das Lied insgesamt sehr harmonisch, was der Melodieführung geschuldet ist, die wie in Der Doch im Gewande, ab und zu etwas an Kampfar erinnert.
Bevor Dämmerung der Szenarien mit dem ruhigen Ausklang Waiting sein Ende nimmt, folgt mit The night whispers to the wise ein langes Lied, in dem Imperium Dekadenz ein weiteres Mal durch eine sehr gute Melodieführung auffällt. Die Melodiebögen sind teilweise sehr unauffällig und verschachtelt, so dass es übergangsweise zu leichten Überschneidungen kommt, was dazu führt, dass sich ihre Ausstrahlung potenziert und Imperium Dekadenz eine erhabene Atmosphäre auf hohem Niveau kreiert.
Dämmerung der Szenarien ist in jedem Fall ein würdiges, zweites Album nach dem gelungenen Debüt. Das Material als solches ist etwas anspruchsvoller und ausgereifter ausgefallen, die Fülle an Details die es zu entdecken gibt hat damit also zugenommen. Dämmerung der Szenarien enthält sehr gute und großartige Lieder. Die gab es aber auch bereits auf dem Debüt. Von daher vermag ich mich nicht zu einer Bewertung hinreißen lassen, welches Werk mir besser gefällt. Denn …und die Welt ward kalt und leer, besaß neben den tollen harmonischen Elementen eben auch einige raue und aggressive Anteile, die ich sehr zu schätzen wusste und die auf Dämmerung der Szenarien leider gänzlich fehlen. Deshalb empfinde ich das zweite Album, ob der majestätischen Momente, zeitweise als etwas zu zahnlos.
01. Into breathless sleep
02. Der Dolch im Gewande
03. Staub und Erinnerungen
04. Dämmerung der Szenarien
05. Hordes from the dark star
06. Nebelbrandung
07. Harmatia
08. Reich der fahlen Seelen
09. The night whispers to the wise
10. Waiting
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