Erst kürzlich hat Dunkelheit Produktionen das wunderbare Album Nada é Eterno veröffentlicht, und nun gibt es von Defuntos bereits ein weiteres, neues Album. Dieses wurde Luto Perpétuo benannt und ist gleichfalls gnadenlos gut. Jedenfalls für mich, jemand, der das Schaffen von Defuntos seit dem Debüt verfolgt und zu schätzen weiß. Neulich habe ich irgendwo aufgeschnappt, jemand würde Defuntos unbeschreiblich langweilig finden. Möglich. Wenn ich mir das aktuelle Album Luto Perpétuo
anhöre und anschaue, passiert da nicht so viel. Es kommt wohl vor
allem darauf an, was man von einem Album, von der dort enthaltenen und
dargebrachten Musik erwartet. Es steht wohl außer Frage, dass Defuntos
eine ungewöhnliche und zugleich auch außergewöhnliche Gruppe ist, die
sicherlich nicht jedem gefällt. Es ist einfach obskure, bizarre und
befremdliche Musik, die da komponiert und vorgetragen wird. Ebenso
gewöhnungsbedürftig mag auch die Klangproduktion und die instrumentale
Umsetzung sein. Aber all diese Umstände sind Aspekte, die ich bei Defuntos schätze
und liebe. Es ist sehr düstere, unheilvolle und auch schräge Musik,
die auch immer ein Thema hat - welches durch die Gestaltung der Hüllen
visualisiert wird, textlich aber aufgrund der Sprachbarriere kaum
nachzuvollziehen ist.
Luto Perpétuo ist ein vom tiefsten Grund ausgehendes,
ruhiges sowie unaufgeregtes Album. Es wird niemals laut, die
Intensität nimmt nicht zu, indem es schnellere Passagen gibt oder
Spannungsbögen aufgebaut werden. Es wabert gleichmäßig düstere Musik
dahin, die eine bizarre Mischung aus Black, Doom und Rock ist. Es ist
aber ein absolut eigenständiger Stil, der hier von Defuntos kreiiert und kultiviert wird. Wahrscheinlich kann man Defuntos nur lieben oder hassen. Es ist eben spezielle Musik, die entsprechende Voraussetzungen beim Hörer bedingt.
Wenn man einen direkten Vergleich zu Nada é Eterno ziehen möchte, kann man sagen, dass sich die beiden Werke atmosphärisch ähneln. Allerdings ist Luto Perpétuo
etwas kälter ausgefallen und möglicherweise auch etwas ruhiger. Die
Stimmung ist nicht nur morbide, sondern auch durchdrungen von Tod und
Sterben. Die Musik könnte man als perfekte Sterbebegleitung verwenden
und bezeichnen. Defuntos auflegen und dann einsargen lassen. Und das alles ohne jegliche Hysterie oder Leid klagende Trauer. Defuntos ist ein musikalischer Großmeister der Dunkelheit und mortalen Musik.
9/10
Aceust
01. Mórbido padecimento
02. O derradeiro beijo do morto (A visão tragédia, Capítulo IV - A saudade)
03. ...a tua voz...
04. Algarve esquecido
05. Dentro de um corpo que era teu...
http://www.dunkelheit-produktionen.de/
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