Von den überaus umtriebigen Finnen Horna gibt es mit Musta kaipuu nun ein weiteres Album. Ganz neu ist es jedoch nicht, da sämtliche Lieder bei den Aufnahmen zu Envaatnags eflos solf esgantaavne
entstanden sind. Weshalb man sich dazu entschied, diese Lieder nun
doch noch – als neues, eigenständiges Album zu veröffentlichen, bleibt
rätselhaft. Es ist nun nicht so, dass es Horna an Material mangeln würde
und man lediglich auf eine niedrige Veröffentlichungsfrequenz
zurückblicken müsse. So überragend ist Musta kaipuu nämlich nicht. Im Gegenteil, von Horna bin ich einiges wesentlich besseres und fesselnderes gewohnt.
Musta kaipuu ist kein kompletter Reinfall und völlig
misslungen. Allerdings fehlt der Veröffentlichung jegliche Würze,
irgendetwas besonderes, das sich aus der soliden aber unscheinbaren
Masse herausheben würde. Es war auch kein Zufall, dass diese Lieder
damals nicht auf Envaatnags eflos solf esgantaavne vertreten waren, denn sie kommen einfach nicht an das damalig veröffentlichte Album heran. Horna klingt zwar wie Horna, vorwiegend grimmig und teilweise auch nordisch kalt. Aberwitzigerweise gefällt mir von Musta kaipuu
ausgerechnet jenes Lied am besten, das rifftechnisch und atmosphärisch
in die norwegische Richtung à la Darktrone, Urgehal und Beastcraft
geht. Der insgesamt schon fade Eindruck wird dann in der Mitte der CD
auch noch von Oi kallis kotimaa verfestigt. Ein Stück, in dem Horna – warum auch immer – Hummppa-Einflüsse zum besten gibt.
Musta kaipuu ist aus meiner Sicht eine überflüssige Veröffentlichung, da es Horna
nicht gelingt, wenigstens mit einem einzigen Lied wirklich zu punkten.
Stattdessen dümpeln die zehn Titel gleichförmig und zumeist unauffällig
dahin. Und ausgerechnet der Schwenk ins Norwegische sowie die
abscheuliche Hummppa-Nummer sorgen für einen Moment des Aufsehens.
6/10
Aceust
01. Piina
02. Haudanvarjo
03. Aldebaranin susi
04. Unohdetut kasvot, unohdettu ääni
05. Vuohenlahko
06. Oi kallis kotimaa
07. Pohjanportti
08. Sieluhaaska
09. Marraskuussa
10. Menneiden kaiku
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