Für Arcosome, einem türkischen Duo, ist die MCD Dementia Praecox
die Debütveröffentlichung. Von den acht Titeln sollte man sich
allerdings nicht täuschen lassen, sind die einzelnen Stücke doch recht
kurz, weshalb der Durchlauf gerade mal 23 Minuten andauert. Musikalisch
ist der Stil jedoch nicht ganz eindeutig festzulegen, auch wenn Acrosome
stark im klassischen Depressive Black Metal behaftet sind. Dieser
äußert sich im typischen stark verzerrten und langgezogenem
Kreischgesang sowie der langsamen und atmosphärischen Spielweise. Dementia Praecox
besteht aber nicht nur aus diesem Depressive Black Metal, es gibt
einen hohen Anteil an Instrumentalmusik. Diese Instrumentalstücke- und
Passagen sind durch die Bank düster, da man Dark Ambient mit stark
verzerrten Stimmensamples oder Würge- und Gurgelgeräuschen gemischt
hat. Dies ist Acrosome ziemlich gut gelungen, sie
schaffen es mit diesen Kompositionen eine sehr düstere und morbide,
teilweise auch verstörende Atmosphäre zu erzeugen. Zudem kann auch der
depressive und atmosphärische Black Metal selbst überzeugen, da man ein
feines Gespür für gute und düstere Melodien hat.
Acrosome erfinden das Rad nicht neu doch ist
dass, was sie hier verewigt haben, grundsolide und klanglich ebenfalls
ansprechend. Denn die Klangproduktion ist sehr sauber und das
Schlagwerk hat einen satten und warmen Klang. Das "Depressive" wird im
Black Metal nicht übertrieben und hat dazu auch eine düstere, makabre
Facette. Für Genreliebhaber also eine empfehlenswerte Scheibe.
Allerdings handelt es sich hierbei auch nur um eine MCD. Ob ein Album
mit 45 Minuten oder mehr Spielzeit, und Liedern jenseits der sieben
Minuten, auch so gut funktionieren würde, ist fraglich. Fürs Debüt in
der Form eine MCD reicht es aber allemal.
6,5/10
Aceust
01. Önsöz
02. Farkındalık Reaksiyonu
03. DP 1898
04. Doktora
05. Reaksiyonel idea
06. Atenor
07. Acrosome
08. Sonsöz
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen