16.09.2009

Alvheim - I Et Fjort Fortid | 2009 | Gardarika Musikk | CD | Black Metal

Obwohl die Texte norwegisch sind und der Gruppenname Alvheim der nordischen Mythologie entnommen wurde, handelt es sich hierbei um eine russische Einmanngruppe. Das Minialbum I Et Fjort Fortid ist denn auch die erste Veröffentlichung Alvheims, die norwegischen old-school Black Metal verspricht. Wie eine schnöde Kopie hört sich Alvheim glücklicherweise nicht an. Die Vorbilder lassen sich zwar heraushören, doch versucht man sich darin, musikalisch eigenständig zu bleiben. Dies gelingt weitgehend, auch wenn es Alvheim zu keinem Zeitpunkt schafft, solch eine grimmige und extreme Atmosphäre wie damals in Norwegen zu erschaffen.

Die vier Eigenkompositionen stellen eine Mischung aus rauem Black Metal und atmosphärischen Pagan Viking Einsprengseln dar. Im ersten Lied Stormens Sang wechseln sich etwa sehr eingängig und schnell getrommelte Passagen mit melodischen und atmosphärischen Parts ab, in denen sowohl Akustikgitarre als auch kurzweiliger Klargesang zu hören ist. Die ruhigeren Einlagen sind ganz gut, vor allem der schönen Melodik wegen. Doch wenn Alleinmusiker Alvar schnell und eingängig spielt, offenbaren sich schnell die Probleme wenn man keinen echten Schlagzeuger zur Hand hat. Das eingängige Schlagwerk wurde viel zu mechanisch und plump eingespielt, was stellenweise viel zu künstlich und gestellt wirkt. Besser ist da schon Alvars Gesang, der grimmig, knurrend und manchmal krächzend ist. Ein Händchen hat der gute Mann auch für feine Melodien, wie die ruhigeren Abschnitte in seinen Liedern zeigen. Seine Interpretation von Darkthrones von Graven Tåkeheimens Saler erreicht nicht die rohe und alles durchdringende Atmosphäre des Originals, obwohl seine gesangliche Leistung sehr gut ist. Einerseits ist der Klang zu gut und sauber, andererseits stört das künstliche Schlagzeug.

Ich finde die Idee von Alvheim, den Geist des norwegischen Black Metals von einst ins Heute zu transportieren, nicht schlecht. Das haben zwar auch schon viele andere Gruppen gemacht, einige auch wesentlich besser, doch daran krankt I Et Fjort Fortid nicht. Es fehlt  dem Material insgesamt an Klasse. Vermutlich würde es besser sein, wenn sich Alvar für sein Projekt noch ein oder zwei Mitstreiter suchen würde.


5/10
Aceust

01. Stormens sang
02. Til valhallen
03. Det onde riket
04. I et fjort fortid
05. Graven takeheimens saler (Darkthrone Cover)

http://gardarikamusikk.com/eng/

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