Obwohl die Texte norwegisch sind und der Gruppenname Alvheim der nordischen Mythologie entnommen wurde, handelt es sich hierbei um eine russische Einmanngruppe. Das Minialbum I Et Fjort Fortid ist denn auch die erste Veröffentlichung Alvheims, die norwegischen old-school Black Metal verspricht. Wie eine schnöde Kopie hört sich Alvheim
glücklicherweise nicht an. Die Vorbilder lassen sich zwar heraushören,
doch versucht man sich darin, musikalisch eigenständig zu bleiben. Dies
gelingt weitgehend, auch wenn es Alvheim zu keinem Zeitpunkt schafft, solch eine grimmige und extreme Atmosphäre wie damals in Norwegen zu erschaffen.
Die vier Eigenkompositionen stellen eine Mischung aus rauem Black
Metal und atmosphärischen Pagan Viking Einsprengseln dar. Im ersten
Lied Stormens Sang wechseln sich etwa sehr eingängig und
schnell getrommelte Passagen mit melodischen und atmosphärischen Parts
ab, in denen sowohl Akustikgitarre als auch kurzweiliger Klargesang zu
hören ist. Die ruhigeren Einlagen sind ganz gut, vor allem der schönen
Melodik wegen. Doch wenn Alleinmusiker Alvar schnell und eingängig
spielt, offenbaren sich schnell die Probleme wenn man keinen echten
Schlagzeuger zur Hand hat. Das eingängige Schlagwerk wurde viel zu
mechanisch und plump eingespielt, was stellenweise viel zu künstlich
und gestellt wirkt. Besser ist da schon Alvars Gesang, der grimmig,
knurrend und manchmal krächzend ist. Ein Händchen hat der gute Mann
auch für feine Melodien, wie die ruhigeren Abschnitte in seinen Liedern
zeigen. Seine Interpretation von Darkthrones von Graven Tåkeheimens Saler
erreicht nicht die rohe und alles durchdringende Atmosphäre des
Originals, obwohl seine gesangliche Leistung sehr gut ist. Einerseits
ist der Klang zu gut und sauber, andererseits stört das künstliche
Schlagzeug.
Ich finde die Idee von Alvheim, den Geist des
norwegischen Black Metals von einst ins Heute zu transportieren, nicht
schlecht. Das haben zwar auch schon viele andere Gruppen gemacht,
einige auch wesentlich besser, doch daran krankt I Et Fjort Fortid
nicht. Es fehlt dem Material insgesamt an Klasse. Vermutlich würde es
besser sein, wenn sich Alvar für sein Projekt noch ein oder zwei
Mitstreiter suchen würde.
5/10
Aceust
01. Stormens sang
02. Til valhallen
03. Det onde riket
04. I et fjort fortid
05. Graven takeheimens saler (Darkthrone Cover)
http://gardarikamusikk.com/eng/
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen