Sechs Jahre nach dem letzten Album gibt es nun mit dem dritten Streich Nachschlag von End,
um dem Unmut über die Gesellschaft musikalischen Tribut zu zollen.
Dieses Anliegen kann man getrost als gelungen bezeichnen, da sich End
gekonnt und überzeugend den Abscheu von der Seele kotzt.
Zum Einen glänzt End oft durch kühle und
berechnende Raserei, die zwar eindringlich und gewaltig ist, aber
niemals zu blindem Geknüppel verkommt. Auf der anderen Seite trägt der
Gesang maßgeblich zur negativen Atmosphäre bei, da der Gesang nicht nur
facettenreich und abwechselnd, sondern auch extrem eindringlich und
heftig ist. Manchmal scheint es so, als würde Sänger Domu regelrecht
seinen gesamten Hass mit hinaus schreien, so heftig und radikal ist der
Gesang. Aber auch die unverzerrte, dennoch rau klingende Stimme, weiß
zu gefallen und setzt gekonnt Akzente.
Obwohl III mit Catastrophe und dem folgenden Self-eating mass
recht schnell und aggressiv beginnt, entfaltet sich das Album im
Verlauf der 49 Minuten Spielzeit zu einem abwechslungsreichen Werk, auf
dem auch Melodik und langsamere Passagen nicht fehlen. Überraschend
ist dabei für mich die gute Qualität der langsameren, zum Teil klaren
und atmosphärischen oder auch kräftigen, schleppenden Passagen, zumal
die Klangproduktion dieser klaren Parts einwandfrei und glasklar ist.
So gnadenlos brutal End spielen kann, so melodisch und
fast schon gefühlvoll sind die ruhigeren Arrangements. Hier entsteht
ein sehr guter Kontrast, den End hervorragend und flüssig miteinander verbindet, sodass die Grenzen fließend sind und verwischen. III ist eine exzellente Veröffentlichung, die viel mehr ist als nur schnell oder vielfältig. End
vollzieht manchmal überraschende Wechsel, sodass plötzlich an
Aggressivität kaum zu überbietender Black Metal losbricht, nur um den
überraschten Hörer danach mit einigen schwung- und kraftvollen Riffs
dann aus dem Lied zu entlassen.
III ist das mit Abstand beste Album von End. Es übertrifft sowohl klanglich als auch strukturell und atmosphärisch seine beiden Vorgänger, wobei es sich bei I und II ebenfalls um gute Alben handelt. III ist nicht mehr so rau und grell, dafür druckvoll und differenziert im Klangbild. Mit III liefert End
zudem einen weiteren Beweis dafür ab, dass der griechische Black Metal
einige Perlen bietet, auch wenn das eine Menge Leute nach wie vor
verkennen. Es gilt also, sich III unbedingt zu kaufen, das im aufwendig gefertigten DigiPak ausgeliefert wird.
Kurzum: III ist sehr guter Black Metal, der enorm brutal
und heftig sein kann, dabei aber stets durch gut durchdachte
Strukturen auffällt, zumal erstklassige Riffs, Melodien und
atmosphärische Passagen nicht zu kurz kommen!
9/10
Aceust
01. Catastrophe
02. Self-eating mass
03. Still in flesh
04. In the womb of sick
05. Lavish gloom
06. Ugly and bygone
07. The largest hearse
08. Megalomania
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