Obwohl es sich bei The march of the drones um das Debütalbum handelt, sind Obitus keine Unbekannten mehr. Anhänger des extremen Black Metals dürften Obitus wohl noch ein Begriff von der 2001 erschienen Split mit Kult ov Azazel, Humanicide und ThyLord sein. Seitdem ist die Musik Obitus’ moderner und technischer geworden, und auch die Brutalität konnte noch erheblich gesteigert werden.
The march of the drones ist ein extremes und brutales
Album, auf dem technische Raserei und mannigfaltige Riffs das Geschehen
dominieren. Durch das teilweise künstlich oder mechanisch wirkende
Geprügel wirkt The march of the drones bisweilen ein wenig
industrialisiert, was der Atmosphäre der Musik jedoch zugute kommt.
Trotz aller Härte und Geschwindigkeit verzichtet Obitus
aber nicht auf Harmonie. Die Gitarren besorgen immer wieder
harmonische Melodiebögen und kalte, stimmungsvolle Riffs, die manchmal
ein wenig mit Waning zu vergleichen sind, was daran liegt, das Gitarrist und Schlagzeuger Anders Ahlbäck eben auch bei Waning sein Unwesen treibt.
Obwohl man dieses Black-Metal-Inferno durchaus als kraftvoll
beschreiben kann, ist die Klangproduktion eher kalt und steril. Dies
gilt für Schlagzeug und Gitarren gleichermaßen. Dies ist für mich auch
ein kleiner Kritikpunkt. Denn in den mittelschnellen und schwungvollen
Abschnitten entwickelt der Klang eine wunderbare, druckvolle und
raumfüllende Dynamik, die mächtig, zerstörerisch und hasserfüllt ist.
Doch in den apokalyptisch schnellen Parts verliert sich dieser warme
Klang, und helle, kalte Töne dominieren stattdessen das Klangbild.
Genährt wird dies dann zuweilen auch von den trockenen, technischen
Strukturen. Dabei wird Obitus allerdings niemals so technisch oder chaotisch, wie etwa Anaal Nathrakh.
The march of the drones ist ein extremes und modernes
Album, das von der Brutalität gleichermaßen lebt, wie von guten,
eisigen Riffs und Melodieführungen. In einigen Passagen, in denen das
Tempo nicht ganz so radikal ist und schwungvolle Elemente Platz finden,
entfaltet sich die Musik zu einer energischen
Black-Death-Metal-Mischung.
Wer es technisch, modern und brutal schnell mag, sollte sich die
Platte zulegen, zumal sie gute Melodien parat hält. Mir persönlich sind
die Parts purer Raserei allerdings etwas zu steril und deshalb
ausdrucksarm; und ab und zu wirkt das Ganze auch einen Tick zu
professionell und abgeklärt auf mich. Ich bevorzuge stattdessen die
wärmeren und schwungvolleren Arrangements, die leider in der Unterzahl
sind.
7/10
Aceust
01. Sacrificial abolishment
02. Now we're nothing
03. The march of the drones
04. Hypothesis
05. Inconsequential
06. The endless void
07. The drones marches on
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