Borgne ist ein weiteres und überaus interessantes
Einmannprojekt von Bornyhake, der unter anderem auch für Enoid
alleinverantwortlich ist und darüber hinaus in Krigar und Gerbophilia
mitwirkt. Die Schublade, in die man Borgne mit dem Album IV
stecken könnte, ist Industrial Black Metal oder Ambient Black Metal,
wobei ich den Terminus atmosphärischer Black Metal in diesem Fall
bevorzuge oder auch den des Industrial, da die Musik, die Borgne
hier zelebriert, sehr kalte und mechanische Strukturen aufweist, die
immer wieder mit elektronischen Klängen stimmungsvoll unterlegt wurden.
Die Einflüsse des Industrial sind auf IV jedoch niemals so
groß wie etwa bei Blacklodge oder La Division Mentale. Bornyhake
benutzt die Keyboardklänge vielmehr als düstere, zum Teil herrlich
endzeitliche Stimmungsmacher. In diesem Zusammenhang ist es wohl auch
interessant zu erwähnen, dass alle Lieder Namen von Zwergplaneten und
Asteroiden tragen. Darüber hinaus sind das zwar auch alles Götternamen
in verschiedenen Mythologien, doch da es sich um sehr unterschiedliche
Mythologien handelt, denke ich, dass die Namenswahl auf die Objekte im
Sonnensystem zurückzuführen ist.
Dies passt meiner Meinung nach auch viel besser zum kalten Black
Metal, der eben teilweise sehr endzeitlich wirkt und somit ist in ihm
auch eine lebensfeindliche und unmenschliche Atmosphäre impliziert.
Diese wird aber nicht nur vom mechanischen, zum Teil rasend schnellen
Schlagzeug und den elektronischen Klängen erzeugt, sondern auch vom
ebenso kalten und sterilen Gesang genährt. Phasenweise kann man IV sogar mit „III“ von Darkspace vergleichen. Dieser Querverweis dürfte wohl vielen als Empfehlung ausreichen. IV ist kalter, atmosphärischer, und lebensfeindlicher Black Metal der gefällt!
8 /10
Aceust
01. Ceres
02. Sedna
03. Orcus
04. Eris
05. Haumea
06. Varuna
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