Puristen und Freunde des traditionellen rohen Black Metals dürfen sich
freuen. Sieben Jahre nach dem letzten Album gibt es mit Blackeon lightharvest das dritte Werk Necrofrosts. Wie diese Einleitung nahe legt, enthält das Album nichts Besonderes oder Neues. Stattdessen fröhnt Necrofrost
dem rauen Black Metal der 90iger. Ein knarrender, teils mit Hall
unterlegter Kreischgesang, trifft auf grundsätzlich simpel gestrickte
Strukturen. Diese wissen in Sacral arrival of elitist light
teilweise schon sehr zu überzeugen. Vor allem die eingängigen,
dreckigen Riffs, das dumpf polternde Schlagzeug und der abfällig
intonierte Gesang mit seinen abrundenden, rauen Rufen, wirken roh,
primitiv und wüst. Die eingängig schnellen Parts von Sacral arrival of elitist light
hingegen können nicht ganz so überzeugen, da die melodisch frickelnde
Gitarre doch etwas nervt, und deren Melodieführung auch nicht so recht
zur Rohheit passen mag.
Mit Steel forests of my deserted dreams folgt ein
flottes und antreibendes Stück, das durch gute Riffs auffällt und
gesanglich ein wenig an Satanic Warmaster erinnert. Das Lied ist ein
Killer, da es einfach gehalten ist, aber perfekt die rohe und
primitive, ein wenig aggressive und verächtliche Atmosphäre des Black
Metals der 90iger hat. Großartig! Mit Into the cage folgt ein vernachlässigbares Übergangslied, das metallisch beginnt und sich dann zu einem Piano/Keyboard-Stück entwickelt.
Das Titellied fällt durch phasenweise eingesetzte Keyboardklänge
auf, die zwar dezent gehalten wurden, aber meiner Meinung nach nicht so
recht zum rohen Black Metal passen. Dies trifft auch auf die
eingängige, vordergründige Führungsgitarre zu, die passagenweise sehr
nervend ist, da ihre Melodieführung zu fröhlich wirkt. Ugly Misanthropic Metal
ist letztlich auch nicht so grässlich, wie der Name einem weismachen
möchte. Jedenfalls verstehe ich unter grässlich etwas anderes, etwa der
großartige von mir beschriebene Part in Sacral arrival of elitist. Teilweise sind die Arrangements in Ugly Misanthropic Metal ähnlich gelagert, doch ist auch hier das melodischere Riffing ähnlich unglücklich wie zuvor im Titelstück.
In Journey of the tyrants sind zwar gleichfalls solch
eingängig und schnell gespielte Riffs zu hören, doch sind diese diesmal
weniger aufdringlich und passen harmonisch und atmosphärisch viel
besser in die Musik. Journey of the tyrants ist von einer
düsteren Atmosphäre umgeben, die im mittelschnellen bis schleppenden
Rhythmus und den sehr guten dunklen Harmonien begründet liegt. Das
abschließende Supreme harvester of eternal void beendet Blackeon lightharvest dann dunkelatmosphärisch, da es sich hierbei um ein ruhiges Ambientstück handelt.
Im großen Ganzen lässt sich sagen, dass Blackeon lightharvest ein schönes Stück Black Metal ist. Mit Steel forests of my deserted dreams
befindet sich ein echtes Juwel auf dem Album und auch die anderen
Lieder sind allesamt sehr ordentlich. Manchenorts kann ich mich zwar
nicht so recht mit der einen Gitarre anfreunden, was eine höhere
Punkteberwertung verhindert, aber letztlich ist das nur eine Frage des
Geschmacks.
7/10
Aceust
01. Your flesh is my convenience
02. Sacral arrival of elitist light
03. Steel forests of my deserted dreams
04. Into the cage
05. Blackeon lightharvest
06. Ugly Misanthropic Metal
07. Journey to the tyrants
08. Supreme harvester of eternal void
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