
Wie gesagt, das Material ist enorm vielschichtig und detailreich. Da es zwischen den einzelnen Stücken keine Pause gibt, bekommt man das Gefühl vermittelt, ein einziges, fast 65 Minuten langes Lied zu hören. Auf dieser Reise spielt Common Grave geschickt mit allen Elementen und Einflüssen, die es für ein gelungenes Album bedarf. Vor allem jene werden auf ihre Kosten kommen, die gute Melodien mögen, denn davon gibt es auf dem Album viele. Die Charakteristika der Harmonien wanken zwischen eisig, harsch, melancholisch und zuweilen auch lieblich. Umrahmt und angereichert wird die harmoniebedachte Ausrichtung von kraftvollen Parts, die schnell, schleppend oder treibend sein können. Common Grave lässt diesbezüglich eigentlich nichts aus. Überwiegen tut letztlich aber dennoch eine gemäßigte, harmonische Spielweise. Auf die Dauer ist es mir aber dann doch etwas zuviel mit den atmosphärischen Harmonien. Das hat nichts mit der Qualität der Melodien zu tun, sondern mit der grundsätzlichen Ausrichtung des Albums. Ich hätte gerne mehr von den eingängigen und harten Strukturen, in denen Common Grave eine fulminante Kälte entwickelt.
Il mare di vivere ist gewiss ein gutes Album, spieltechnisch wie auch strukturell. Es ist ein sehr atmosphärisches Werk, mit einem gewissen Hang zur Dramatik und Schwermut und macht dabei einen sehr ausgereiften Eindruck. Einzelne Elemente, besonders spezielle Melodien, sind erstklassig. Ich bin mir sicher, dieses Album wird vielen gefallen, trifft es doch irgendwie genau das, was zurzeit viele mögen.
7/10
Aceust
01. Il male di vivere
02. Memories
03. No turning back
04. In silence they fade
05. Falling from the sky
06. Union of sorrows
07. For a dead person
08. The end of all things
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen